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I could drag you from the ocean
31.10.1016 - 05:00
Dharan al-Bahr

Sommerland
Zariyah Silk
Sommerland
Alter 24
Beruf Assassine
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Ledig
User Lia
#10
Die Wärme seiner Hand an ihrem Rücken ließ Zariyah kurz innehalten. Der Griff war überraschend sanft, beinahe beruhigend, und doch brannte er auf ihrer Haut wie ein stilles Versprechen. Ein Teil von ihr wollte den Kontakt abschütteln, ihn nicht so nah an sich heranlassen, doch ihre Schritte führten sie weiter, sie ließ ihn gewähren, ihre Bewegungen von einer seltsamen, inneren Gewissheit geleitet. Als sie in einer besonders schmalen Gasse seine Finger mit ihren umschloss, war sie sich unsicher, ob sie ihn nur effizient führen, oder einfach nur näher bei sich wissen wollte. Sie zögerte sie kurz. Die ungewohnte Intimität eines so simplen Kontakts ließ ihren Atem einen Moment stocken. Seine Hand war warm, so viel größer als ihre, und obwohl die Geste praktisch und unaufdringlich war, spürte sie, wie eine ungeahnte Welle von Hitze durch ihren Körper zog. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal jemanden so berührt hatte – nicht aus Notwendigkeit oder Verlangen, sondern aus Vertrauen.

Sie sprachen kaum, aber sein trockener Kommentar über Anmut entlockte ihr ein leises Lächeln. „Ich erwarte nicht viel“, neckte sie mit einem Anflug von Schalk, der erfrischend durch ihre zurückhaltende Fassade brach. Ihre Stimme war weich, fast spielerisch, doch der kurze Blick, den sie ihm vom Sims der Mauer zuwarf, hatte etwas Forderndes. Sie beobachtete ihn, wie er sich die Wand hinaufschwang, und auch wenn seine Bewegungen vielleicht nicht die Geschmeidigkeit einer Katze hatten, war seine Effizienz faszinierend. Die Muskeln seiner Arme arbeiteten unter wie ein perfekt abgestimmtes Uhrwerk, und Zariyah konnte nicht leugnen, dass der Anblick seiner kräftigen, von Adern durchzogenen Unterarme ihr Herz schneller schlagen ließ.

Als sie schließlich die Weiten der Wüste erreichten, fühlte sie die aufkommende Hitze des Morgens auf ihrer Haut, die wie ein lebendiger Schleier über ihr lag. Sie war es gewohnt, wie ein Teil von ihr selbst. Die gnadenlose Sonne hatte sie geprägt, ihr Kondition und Widerstandskraft verliehen. Der leichte Schweißfilm auf ihrer Stirn und Oberlippe störte sie nicht; er war ein natürlicher Begleiter ihres Lebens hier draußen.

Die Oase hieß sie genau so Willkommen, wie sie es immer tat – ein verborgenes Paradies mitten in der unwirtlichen Endlosigkeit aus Sand und Trostlosigkeit. Palmen umgaben die kristallklare Wasserstelle wie eine sanfte Umarmung, und die Höhle dahinter wirkte einladend. „Hier“, sagte sie leise, ihre Stimme belegt von einer seltsamen Mischung aus Nostalgie und Vorsicht. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, wollte sicherstellen, dass er verstand, wie viel dieser Ort ihr bedeutete, ohne es laut auszusprechen. „Ich habe diesen Ort als Kind entdeckt“, sagte sie schließlich, die Worte langsam und bedacht gewählt. Mehr erklärte sie nicht. Sie musste nicht. Der Rest lag zwischen den Zeilen, in der Art, wie ihre Finger den Stein der Felsformation streiften, als sie näherkamen. Dieser Ort hatte sie beschützt, als sie Schutz brauchte, und nun brachte sie ihn hierher, den Mann, der mit seiner bloßen Präsenz alles andere verdrängte.

Überraschenderweise wurden ihre Schritte nicht langsamer, sie hielt zielstrebig auf eine Stelle am anderen Ende der Felsen zu, die bedeckt von wilden Ranken eher wenig einladend wirkte. Hier lag eine kleinere Höhle, ihr eigentliches Ziel. Als sie das wilde Grün zur Seite schob, atmete sie tief ein. Es war deutlich kühler hier, die Luft beinahe feucht. Sie war bedeutend niedriger als ihre Schwester, wirkte nicht gerade bequem, gemacht für ein Schutz suchendes Kind und nicht für einen Mann seiner Größe, doch für jetzt musste es reichen. Ihr Blick wanderte zur Wasserstelle, das glitzernde Nasse war kühl und klar, ein willkommener Kontrast zur Wüstenhitze. Sie beobachtete, wie er begann, sich zu entkleiden. Seine Bewegungen waren ruhig, methodisch, und doch schien jede Geste von einer Intensität durchdrungen, die jede ihrer Poren durchdrang. Die Art, wie er die Rüstung ablegte und seinen narbenbedeckten, gestählten Körper entblößte, fesselte ihren Blick. Sie spürte, wie ihr Herzschlag schneller wurde, wie die Hitze, die sie eben noch ignoriert hatte, plötzlich überwältigend erschien. Sie ahnte, dass er gedachte zu baden, um den Geruch der Nacht abzustreifen, und doch war es mehr als das. Es war ein Akt der Offenlegung, und sie konnte den Blick nicht abwenden. Sie riss den Blick beinahe widerwillig los, um sich ihrer eigenen Rüstung zu entledigen. Sie war dabei weit weniger geschickt oder bedacht, als es die Hure Zariyah tun würde, die dies stets als ein Teil des Spiels in den Akt der Verführung einband. Sie ließ Mantel und Brustschutz und die Leinentasche an ihrem Gürtel achtlos zu Boden fallen, entledigte sich sorgsam all ihrer Dolche, ließ nicht zu, sich zu vergewissern, ob sie ihn dabei beobachtete. Auch ihre Beinkleider fielen, bis nur noch ein zerschlissenes Leinenhemd ihren Körper bedeckte. Es war viel zu groß, hing lose an ihren Schultern, und offenbarte mehr, als es verbarg.

Ein flüchtiger Schwindel ergriff sie, und ihr Magen zog sich zusammen. Hunger. Sie ignorierte die damit einhergehenden Emotionen wie so oft, versuchte, die Schwäche nicht zu zeigen. „Wir müssen essen“, sagte sie knapp, ihre Stimme eine Spur rauer als gewöhnlich. Es war keine Bitte, sondern eine Feststellung, ein unerlässlicher Schritt. Ihr Körper verlangte seit einiger Zeit vermehrt nach Nahrung, was sie kaum ignorieren konnte. Doch den wahren Grund für ihre Dringlichkeit – eine Schwäche, die tiefer ging, ein Trauma, das sie nicht zu benennen wagte – behielt sie für sich. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor sie nach ihrer Tasche griff und gedankenverloren eine Handvoll getrockneter Datteln und Feigen hervorholte. Der Anblick seiner nassen Haut, der festen Linien seines Körpers, brachte eine fieberhafte Energie in ihr zum Lodern und lenkten sie ab. Äußerlich jedoch blieb sie ruhig, verschloss sich hinter der Maske, die sie so perfekt beherrschte. Für einen Moment war alles still, nur das leise Plätschern des Wassers und das dumpfe Echo ihres schnellen Herzschlags in ihren Ohren.
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RE: I could drag you from the ocean - von Zariyah Silk - 03-12-2024, 11:26

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