07-12-2024, 17:53 - Wörter:
Wahnsinn, was diese Weiber für einen Aufriss um eine Schwangerschaft machten. Heofader hatte sie mit einem Kind gesegnet und gut war; oder? Jorin kam nicht ganz darauf, was diese großen Verkündigungen immer bedeuten mussten. Man hatte probiert, man hatte gezeugt, man bekam das Baby in den Arm gelegt und freute sich ein Leben lang darüber. Ja und weiter? Jorin wusste also von dem großen Glück, über das er sich auch wirklich freute (natürlich, er wurde dann zweifacher Onkel UND er liebte Kinder), aber irgendwie war das alles zu viel. Vielleicht war das einfach ein walleydorscher Brauch, den Aleena pflegen musste. Doch wenn Jorin genauer darüber nachdenken würde… nun, er ahnte schon auch, warum das alles so eine große Sache war. Leif garantierte als Thronfolger nun einen Erben, wenn es denn ein Sohn war, und das nach all dieser langen Zeit. Das war besonders. Ihre Mutter, die geliebte Winterkönigin, lag ihnen ja ständig damit in den Ohren, dass sie sich Enkelkinder wünschte, und diesen Druck hatte er ja erst mit seinen Geschwistern besprochen. Er wusste, was dieses Gerede mit seiner Braut machten, und vielleicht hasste er deshalb diesen Trubel, der um das alles hier gemacht wurde. In den letzten Tagen machte er sich besonders große Sorgen um Lindgard, immerhin war der Krieg kaum abzuwenden und diese Kindersache belastete sie sehr: dabei wollte er das nicht. Er liebte sie und das reichte ihm vollkommen. Er konnte auch mit seinen Nichten und Neffen spielen, also sollte sie sich deshalb gar keine Sorgen machen, wie nur konnte er sie also davon überzeugen?
Jorin stand neben seiner Frau, wartend, bis sie bereit war, den Raum zu betreten. War er doch sonst ein sehr ungeduldiger, lauter Mensch, so machte ihn Lindgard ruhiger, verständnisvoller. Er würde für sie bis zum Ende der Welt warten, wenn das Sinn machte. Seine große Pranke fand ihre Schulter, nur kurz, dann umarmte er sie fest von hinten, um sich wie eine Schutzmauer um sie zu legen. „Wir haben alle Zeit der Welt, meine Schöne“, sagte er leise, was ihm unglaublich schwer fiel. Vielleicht sollte er sie ablenken? „Du bringst mich zum Nachdenken“, fuhr er also ebenso leise fort und schmunzelte dabei leicht. „Ich weiß, das ist ziemlich ungewöhnlich, aber durch dich denke ich viel mehr über dies und das nach. Ich habe mich lange gefragt, warum unser Vater mich stets als das anstrengendste Kind bezeichnet hat. Und ich glaube, ich kenne jetzt die Antwort.“ Kurz räusperte er sich, weil das, was er nun sagen würde, ziemlich ehrlich war und Jorin wusste nicht, ob Lindgard das gefiel oder ob sie es ihm übel nehmen würde. Immerhin hätte sie beinahe den Thronfolger selbst geehelicht. „Ich glaube, ich habe deshalb so viel Unsinn verzapft, weil ich nie wollte, dass Vater mich als eventuellen Thronfolger sieht. Klar gibt es Leif, aber dieser Trottel macht ja noch größeren Mist als ich. Du hast vielleicht von seiner außerehelichen Liebelei gehört… na wie auch immer, ich habe mich nie als Thronfolger gesehen, sollten Vater und Mutter je sauer genug auf Leif sein, ihm den Titel abzuerkennen, und das sollte so bleiben. Und jetzt stehe ich da, habe dich, den wunderschönsten Menschen, an meiner Seite und befehlige bald eine ganze Armee. Verrückt, wie das Leben spielt.“
Jorin stand neben seiner Frau, wartend, bis sie bereit war, den Raum zu betreten. War er doch sonst ein sehr ungeduldiger, lauter Mensch, so machte ihn Lindgard ruhiger, verständnisvoller. Er würde für sie bis zum Ende der Welt warten, wenn das Sinn machte. Seine große Pranke fand ihre Schulter, nur kurz, dann umarmte er sie fest von hinten, um sich wie eine Schutzmauer um sie zu legen. „Wir haben alle Zeit der Welt, meine Schöne“, sagte er leise, was ihm unglaublich schwer fiel. Vielleicht sollte er sie ablenken? „Du bringst mich zum Nachdenken“, fuhr er also ebenso leise fort und schmunzelte dabei leicht. „Ich weiß, das ist ziemlich ungewöhnlich, aber durch dich denke ich viel mehr über dies und das nach. Ich habe mich lange gefragt, warum unser Vater mich stets als das anstrengendste Kind bezeichnet hat. Und ich glaube, ich kenne jetzt die Antwort.“ Kurz räusperte er sich, weil das, was er nun sagen würde, ziemlich ehrlich war und Jorin wusste nicht, ob Lindgard das gefiel oder ob sie es ihm übel nehmen würde. Immerhin hätte sie beinahe den Thronfolger selbst geehelicht. „Ich glaube, ich habe deshalb so viel Unsinn verzapft, weil ich nie wollte, dass Vater mich als eventuellen Thronfolger sieht. Klar gibt es Leif, aber dieser Trottel macht ja noch größeren Mist als ich. Du hast vielleicht von seiner außerehelichen Liebelei gehört… na wie auch immer, ich habe mich nie als Thronfolger gesehen, sollten Vater und Mutter je sauer genug auf Leif sein, ihm den Titel abzuerkennen, und das sollte so bleiben. Und jetzt stehe ich da, habe dich, den wunderschönsten Menschen, an meiner Seite und befehlige bald eine ganze Armee. Verrückt, wie das Leben spielt.“