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I could drag you from the ocean
31.10.1016 - 05:00
Dharan al-Bahr

Heimatlose
Caeus Valerius
Heimatlose
Alter 40
Beruf Anführer der Bruderschaft
Wohnort Lager der Bruderschaft
Stand Ledig
User Natsch
#13
„Manchmal ist es einfacher, den Dingen keinen Namen zu geben, Caeus.“

Wer, wenn nicht er, wusste das besser? Manchmal führte der Versuch, etwas zu benennen, zu Problemen, die man nicht lösen konnte, und er hatte sich sein Leben lang davor gehütet, solche Komplikationen zuzulassen. Gefühle, Bindungen – das waren Dinge, die für jemanden wie ihn keinen Platz hatten, keine Sicherheit boten. Es war einfacher gewesen, distanziert zu bleiben, unnahbar, ein Mann, dessen Herz verschlossen war wie eine Festung.
Doch sie war anders. Zariyah hatte etwas an sich, das ihn zwang, jene eiserne Kontrolle über sich selbst aufzugeben. Und obwohl er wusste, wie töricht es war, er konnte nicht anders, als das, was zwischen ihnen war, zu benennen. Nicht laut, nicht in Worten, die sie hören könnte. Aber in seinem Inneren sprach er es aus, widerwillig und doch unaufhaltsam. Sie bedeutete ihm etwas – mehr als sie sollte. Und das machte sie gefährlich. Für ihn. Für sie beide.

Sein Blick verfing sich in der zarten Bewegung ihrer Lippen, als sie von der Feige abbiss, die er ihr hinhielt. Der saftige Tropfen, der sich von der süßen Frucht löste, schien für einen Augenblick wie eingefroren, bevor er über ihre Haut glitt. Caeus' Atem stockte, unmerklich, und seine Finger verweilten länger, als es nötig gewesen wäre.
Er hatte nicht gewusst, dass ein Moment des Teilens – so schlicht, so beiläufig – eine solche Intimität entfalten konnte. Es war nicht nur der Anblick, nicht nur das leichte Kräuseln ihrer Lippen, sondern die Nähe, die dieser Augenblick still und unaufdringlich forderte. Eine Nähe, die sich durch ihn zog, wie ein leises, aber unnachgiebiges Verlangen, das ihn mehr berührte, als er sich eingestehen wollte. Caeus ließ den Rest der Feige in seinem Mund verschwinden, während sein Blick weiterhin auf ihren verweilte, dunkel und durchdringend. Mit einer langsamen, fast zärtlichen Bewegung hob er die Hand, sein Daumen strich sanft über ihre Lippen, um den feinen Tropfen des Feigensaftes zu entfernen. Es war eine Berührung voller Bedacht, ein Moment, der mehr sprach als Worte es hätten tun können. Für einen Herzschlag hielt er inne, spürte die Weichheit ihrer Haut, die Wärme, die von ihr ausging, und ließ die Nähe wirken, die ihn zugleich anzog und herausforderte. Sein Atem streifte ihren Mund, eine subtile, aber spürbare Präsenz, als hätte die Welt um sie herum für einen Augenblick angehalten.

Caeus spürte das leichte Zittern ihrer Hand, eine subtile Unsicherheit, die ihn durchdrang wie ein leiser Sturm. Instinktiv legte er seine eigene Hand auf ihre, schloss die Finger um ihre, als wollte er den zarten Widerhall ihres Zögerns beruhigen. Seine andere Hand glitt behutsam in ihren Rücken, suchte die vertraute Wärme ihrer Nähe. Er griff sie fester, nicht fordernd, sondern schützend, und hielt sie in diesem Augenblick, als könnte er sie so vor der Welt abschirmen. Ihr Atem mischte sich mit seinem, und in der Stille dieses Moments schien selbst die Luft schwerer zu werden, erfüllt von unausgesprochenen Worten und einer Verbindung, die mehr sprach als jede Geste oder jedes Wort.

Sein Blick suchte den ihren, hielt ihn fest, als könnte er all die Emotionen darin entschlüsseln: den Schmerz, die Angst, die Sehnsucht, die sie nicht verbarg und doch nicht offen zeigte. Caeus fühlte, wie sich sein Hals zuschnürte, und er schluckte schwer, sein Herz schmerzend vor der drängenden Ungewissheit. "Zariyah…", seine Stimme war leise, fast brüchig, als er ihren Namen aussprach. Er wollte mehr sagen, wollte sie fragen, wollte verstehen, woher all das kam, was sie so tief in sich trug. Die Dolche, die Rüstung – sie schienen Teile eines Lebens zu sein, das er nicht kannte, das ihm fremd war. Und doch wollte er es kennen. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Nicht aus Angst vor ihrer Geschichte, sondern vor der Möglichkeit, dass sie sich abwenden könnte. Dass sie ihn, in ihrer unbeantworteten Stille, zurücklassen würde.

Seine Hand glitt langsam, beinahe zögernd, unter das weite Leinenhemd, das ihren Körper verbarg, und fand die warme, weiche Haut darunter. Die Berührung schien ihn zu erden und gleichzeitig zu entfesseln, eine stille, ungesagte Bitte, dass sie hier bei ihm bleiben würde. Seine Lippen suchten die ihren, fanden sie mit einer Mischung aus Zärtlichkeit und drängender Sehnsucht. Der Kuss war keine bloße Geste; er war ein Versprechen, ein Versuch, das, was er in Worte nicht fassen konnte, auf diese Weise zu sagen.
Wenn er schon keine Antworten bekommen konnte, keinen Zugang zu den Geheimnissen, die sie vor ihm hütete, dann wollte er zumindest diese Nähe, diesen Moment mit ihr spüren. Ihren Atem, der sich mit seinem vermischte, ihre Wärme, die die Kälte seiner Ungewissheit milderte. Es war eine ungestüme Art von Trost, die ihn für einen Augenblick vergessen ließ, was er nicht wusste, und ihn nur fühlen ließ, was zwischen ihnen war.
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RE: I could drag you from the ocean - von Caeus Valerius - 12-12-2024, 20:21

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