29-12-2024, 18:38 - Wörter:
„Ich werde mein Möglichstes tun, um Euch beiden das alles zu ermöglichen“
Sanna beobachtete Farid, während er mit leichter, fast sorgloser Gelassenheit mit ihrer Tochter herumalberte. Sie konnte nicht nachvollziehen, woher er diese Offenheit nahm – diese Bereitschaft, ihnen zu helfen, obwohl sie ihm nichts bieten konnte außer ihrer Gesellschaft und den Geschichten eines Lebens, das ihm fremd sein musste. Die Männer ihres Landes waren anders, verschlossener, pragmatischer. Ihre Welt war rau, von Kälte und Entbehrung geprägt, und in dieser Welt hatten Männer wie Farid keinen Platz. Selbst in den Tavernen, wo der Alkohol die Zungen löste, zeigten sich die Herren der Winterlande kaum von einer solch aufmerksamen, entgegenkommenden Seite. Für sie war eine Frau wie Sanna – eine alleinstehende Mutter – eine Bürde, kein Mensch, dessen Bedürfnisse oder Träume von Bedeutung waren.
Vielleicht, dachte sie, war Farid aber auch im Frühlingsland eine Ausnahme. Sein warmes Lächeln, seine leichten Gesten, all das schien wie eine Welt, die Sanna nicht gewohnt war. Und doch war sie sich sicher, dass diese Offenheit ebenso gefährlich wie tröstlich sein konnte. Denn was sollte sie tun, wenn sie sich an diese Wärme gewöhnte, nur um später wieder in die Kälte zurückkehren zu müssen? "Nun, ich will dem Frühlingsland und seinen Menschen eine Chance geben.", ein schwaches Lächeln zupfte an Sannas Mundwinkeln, während sie weiter neben dem Ritter herging und den Blick über die Straßen des Frühlingslandes wandern ließ. Sicher gab es schlechtere Orte um sesshaft zu werden.
Der riesenhafte Komplex der sich vor ihnen auftat ließ Sanna einen Moment innehalten. Sie war selten über ihr eigenes Dorf hinaus gekommen, selbst die Hauptstadt ihres Landes hatte sie nur Mal zum Eisfeuerfest gesehen - so staunte sie also über die großen Gebäude und den offen zur Schau gestellte Prunk. Valda schien ebenso fasziniert, ließ sich wieder von Farid auf den Arm nehmen und lugte in die Fenster. Das Treiben dahinter war tatsächlich nicht von großem Interesse.
Sanna beobachtete, wie sich Farids Grinsen noch ein wenig breiter zog. Sie bedachte ihn mit einem herausfordernden Blick, mit einem spitzen Lächeln, obwohl sie spürte, wie sich eine feine Spannung in der Luft zwischen ihnen aufbaute. Es war dieses selbstsichere Funkeln in seinen Augen, das sie gleichermaßen reizte und amüsierte.
Als er schließlich sprach, trug seine Stimme genau diesen Tonfall, den er schon öfter an diesem Tag angeschlagen hatte – eine Mischung aus gespielter Nachgiebigkeit und keckem Humor, die er wohl am liebsten zückte, wenn sie ihn auf seinen „Stereo-Typen-Fuß“ erwischt hatte. Sanna erkannte ihn sofort und konnte nicht anders, als innerlich den Kopf darüber zu schütteln, wie kalkuliert charmant er damit wirkte. Sie widerstand dem Drang, ihn zu unterbrechen, hielt ihrem Anspruch stand, ihm Raum zu lassen, obwohl ihre Gedanken längst arbeiteten. Schlüsse formten sich wie von selbst, suchten nach der perfekten Erwiderung, die ihm den Wind aus den Segeln nehmen würde, ohne ihm zu zeigen, dass er sie doch irgendwie amüsierte.
Es war ein feines Spiel, das sie nicht offen zugeben wollte – weder sich selbst noch ihm gegenüber. Aber vielleicht war genau das der Reiz, diese unausgesprochene Herausforderung, die zwischen ihnen vibrierte. Sie hielt ihrem eigenen Anspruch stand.
„Oh, Traditionen sind schwer zu beseitigen“, stimmte sie ihm mit einem halben Lächeln zu, das kaum ihre eigentliche Haltung verriet. Sanna spürte, wie die Worte bewusst leicht klangen, doch ihr Inneres schwang zwischen Amüsement und einem leisen Hauch von Trotz. „Ich wette, dass Frauen im Frühlingsland genauso wenig wichtige Positionen bekleiden wie im Winterland, also alles nur halb so wild“, setzte sie mit einem schwachen Achselzucken hinzu, der Situation ein wenig die Spannung nehmend. „Nur weil wir kämpfen und jagen können“, fuhr sie fort, ihre Augen blitzten wohlwollend herausfordernd, „bedeutet es natürlich nicht, dass wir nicht völlig von der Gunst der Herren abhängig sind.“
Es war ein Scherz, ja, aber einer, der in ihrer Kehle einen leichten Nachgeschmack hinterließ. Die Worte waren zu leicht, um ganz harmlos zu sein, zu spitz, um als reiner Spaß durchzugehen. Sie erwartete keine Antwort von Farid, aber sie ließ die Spannung in der Luft, als wollte sie sehen, ob er die Herausforderung annahm.
Sanna beobachtete Farid, während er mit leichter, fast sorgloser Gelassenheit mit ihrer Tochter herumalberte. Sie konnte nicht nachvollziehen, woher er diese Offenheit nahm – diese Bereitschaft, ihnen zu helfen, obwohl sie ihm nichts bieten konnte außer ihrer Gesellschaft und den Geschichten eines Lebens, das ihm fremd sein musste. Die Männer ihres Landes waren anders, verschlossener, pragmatischer. Ihre Welt war rau, von Kälte und Entbehrung geprägt, und in dieser Welt hatten Männer wie Farid keinen Platz. Selbst in den Tavernen, wo der Alkohol die Zungen löste, zeigten sich die Herren der Winterlande kaum von einer solch aufmerksamen, entgegenkommenden Seite. Für sie war eine Frau wie Sanna – eine alleinstehende Mutter – eine Bürde, kein Mensch, dessen Bedürfnisse oder Träume von Bedeutung waren.
Vielleicht, dachte sie, war Farid aber auch im Frühlingsland eine Ausnahme. Sein warmes Lächeln, seine leichten Gesten, all das schien wie eine Welt, die Sanna nicht gewohnt war. Und doch war sie sich sicher, dass diese Offenheit ebenso gefährlich wie tröstlich sein konnte. Denn was sollte sie tun, wenn sie sich an diese Wärme gewöhnte, nur um später wieder in die Kälte zurückkehren zu müssen? "Nun, ich will dem Frühlingsland und seinen Menschen eine Chance geben.", ein schwaches Lächeln zupfte an Sannas Mundwinkeln, während sie weiter neben dem Ritter herging und den Blick über die Straßen des Frühlingslandes wandern ließ. Sicher gab es schlechtere Orte um sesshaft zu werden.
Der riesenhafte Komplex der sich vor ihnen auftat ließ Sanna einen Moment innehalten. Sie war selten über ihr eigenes Dorf hinaus gekommen, selbst die Hauptstadt ihres Landes hatte sie nur Mal zum Eisfeuerfest gesehen - so staunte sie also über die großen Gebäude und den offen zur Schau gestellte Prunk. Valda schien ebenso fasziniert, ließ sich wieder von Farid auf den Arm nehmen und lugte in die Fenster. Das Treiben dahinter war tatsächlich nicht von großem Interesse.
Sanna beobachtete, wie sich Farids Grinsen noch ein wenig breiter zog. Sie bedachte ihn mit einem herausfordernden Blick, mit einem spitzen Lächeln, obwohl sie spürte, wie sich eine feine Spannung in der Luft zwischen ihnen aufbaute. Es war dieses selbstsichere Funkeln in seinen Augen, das sie gleichermaßen reizte und amüsierte.
Als er schließlich sprach, trug seine Stimme genau diesen Tonfall, den er schon öfter an diesem Tag angeschlagen hatte – eine Mischung aus gespielter Nachgiebigkeit und keckem Humor, die er wohl am liebsten zückte, wenn sie ihn auf seinen „Stereo-Typen-Fuß“ erwischt hatte. Sanna erkannte ihn sofort und konnte nicht anders, als innerlich den Kopf darüber zu schütteln, wie kalkuliert charmant er damit wirkte. Sie widerstand dem Drang, ihn zu unterbrechen, hielt ihrem Anspruch stand, ihm Raum zu lassen, obwohl ihre Gedanken längst arbeiteten. Schlüsse formten sich wie von selbst, suchten nach der perfekten Erwiderung, die ihm den Wind aus den Segeln nehmen würde, ohne ihm zu zeigen, dass er sie doch irgendwie amüsierte.
Es war ein feines Spiel, das sie nicht offen zugeben wollte – weder sich selbst noch ihm gegenüber. Aber vielleicht war genau das der Reiz, diese unausgesprochene Herausforderung, die zwischen ihnen vibrierte. Sie hielt ihrem eigenen Anspruch stand.
„Oh, Traditionen sind schwer zu beseitigen“, stimmte sie ihm mit einem halben Lächeln zu, das kaum ihre eigentliche Haltung verriet. Sanna spürte, wie die Worte bewusst leicht klangen, doch ihr Inneres schwang zwischen Amüsement und einem leisen Hauch von Trotz. „Ich wette, dass Frauen im Frühlingsland genauso wenig wichtige Positionen bekleiden wie im Winterland, also alles nur halb so wild“, setzte sie mit einem schwachen Achselzucken hinzu, der Situation ein wenig die Spannung nehmend. „Nur weil wir kämpfen und jagen können“, fuhr sie fort, ihre Augen blitzten wohlwollend herausfordernd, „bedeutet es natürlich nicht, dass wir nicht völlig von der Gunst der Herren abhängig sind.“
Es war ein Scherz, ja, aber einer, der in ihrer Kehle einen leichten Nachgeschmack hinterließ. Die Worte waren zu leicht, um ganz harmlos zu sein, zu spitz, um als reiner Spaß durchzugehen. Sie erwartete keine Antwort von Farid, aber sie ließ die Spannung in der Luft, als wollte sie sehen, ob er die Herausforderung annahm.
