03-01-2025, 15:56 - Wörter:
"Ich... bin mehr, als ich aussehe"
Remus' Mundwinkel zuckten leicht und belustigt nach oben, ein schmallippiges Lächeln spielte über sein Gesicht. Die Worte hatten etwas Herausforderndes, beinahe Überhebliches an sich, und für einen flüchtigen Moment fragte er sich, wie ernst sie das wirklich meinte. „Wenn das so ist...“, entgegnete er mit einem leichten Heben der Augenbrauen, während er hinter ihr die Taverne betrat. Kaum hatte er den schummrigen Raum betreten, verzog er das Gesicht, als ihn der vertraute, beißende Gestank von Schweiß, Fäulnis und verrauchten Holzdecken regelrecht überrollte. Die Luft war dick, und die Hitze drückte wie ein unsichtbarer Schleier auf die Sinne.
Remus spürte die Blicke der anderen Männer auf Muirín, die unausgesprochenen Begierden, die in ihren Augen brannten, und die leisen Pfiffe, die zwar als lässige Bemerkungen gemeint waren, aber in der dichten, rauen Atmosphäre nur anstößig und plump klangen. Ein unwilliges Gefühl kroch in ihm hoch, doch er ließ es nicht an sich heran. Der Söldner konnte mit solchen Blicken, Gesten und Kommentaren wenig anfangen. Vielleicht war es die Erziehung seiner Mutter, die ihm eine gewisse Achtung vor dem anderen Geschlecht beigebracht hatte. Eine Achtung, die in dieser Umgebung völlig fehl am Platz schien.
Seine Gesellschaft jedoch schien sich von den Blicken und Anzüglichkeiten nicht im Geringsten gestört zu fühlen. Sie ignorierte die anstößigen Bemerkungen mit einer Selbstverständlichkeit, die fast schon bewundernswert war. Währenddessen spürte Remus, wie sich seine Nackenmuskeln unwillkürlich anspannten, und die Spannung in seinem Körper wuchs. Es war nicht so, dass er sich selbst bedroht fühlte, sondern vielmehr die pure Respektlosigkeit der Situation, die ihm zu schaffen machte. Doch er sagte nichts, ließ die Wellen der Unhöflichkeit einfach über sich hinwegrollen, während sein Blick stur nach vorn gerichtet blieb.
Ihr gegenüber ließ sich der Söldner auf einen schäbigen Stuhl nieder. Einen Augenblick lang betrachtete er ihre Hände, die sorgsam ineinander gefaltet lagen, bevor sein Blick zu ihren Augen wanderte. Ein kurzer, intensiver Blick, dann lehnte er sich zurück, die Arme vor der Brust verschränkt, als wolle er sich von der Atmosphäre distanzieren und gleichzeitig abwarten.
Das laute Gezeter der älteren Kellnerin prallte an ihm ab, als ob es Teil der allgegenwärtigen Geräuschkulisse dieser Taverne war. Muirín hingegen schien vollkommen ungerührt, fast wie jemand, der in dieser Welt genau seinen Platz kannte. Ihre Bestellung kam mit einer Klarheit, die darauf hindeutete, dass sie wusste, was sie wollte.
Remus war beinahe überrascht, dass sie tatsächlich Met bestellte, doch dann schlich sich ein leises Schmunzeln auf seine Lippen. Vermutlich hätte es hier auch nichts Besseres gegeben.
"Bei Ceridwens Unterröcken, die wirkte aber nicht sehr einladend"
Das Schmunzeln auf Remus' Lippen verwandelte sich langsam in ein amüsiertes Grinsen. „Wer weiß, wie wir drauf wären, wenn wir das hier jeden Tag machen müssten.“ Die Worte kamen mit einem Anflug von Spott, während er einen Blick auf die restlichen Gäste warf, deren grobes Lachen und schrille Stimmen die ohnehin schon drückende Luft noch schwerer machten. Remus hätte diese Taverne vermutlich längst verlassen oder, wenn er ehrlich war, sie dreimal mit ihren eigenen Gästen gewischt. Er hatte nicht viel Geduld für den Abschaum, mit dem er sich hier umgab, und noch weniger für die schäbige Anarchie, die diese Orte stets ausstrahlten. Dennoch, er hatte gelernt, sich in diesem Dreck zu bewegen, wie ein Raubtier, das sich mit seiner Umgebung arrangiert hatte. Dass er jemals freiwillig in einem solchen Sumpf leben würde, war nicht einmal in seinen kühnsten Alpträumen denkbar gewesen.
Ihre Frage riss ihn aus seinen Gedanken, und er lehnte sich ein Stück nach vorne, als wollte er sich ihr voll und ganz widmen. Remus nickte leicht, während er die Erinnerung durch seinen Geist ziehen ließ. „Ich war mal mit meinem Vater in Ishcateslieve, aber das ist schon viele Jahre her.“ Seine Stimme war ruhig, fast nachdenklich, als er weiter sprach. „Er pflegte immer Kontakte zu anderen Händlern an diesem Ort, verhandelte, tauschte Waren. Ein strategischer Halt auf seinen Reisen, wie er es nannte.“, führte er weiter aus. „Daher ist es vermutlich sehr unwahrscheinlich, dass wir uns mal begegnet sind.“ Remus ließ die Worte ruhig und ohne Eile über seine Lippen gleiten, während er die Augen auf ihre Reaktion richtete. Ein schwacher Anflug von Unsicherheit schlich sich in seine Gedanken, doch er schob ihn schnell beiseite. Er konnte sich jedenfalls nicht an Muirín erinnern – nicht an ein Gesicht wie ihres, nicht an irgendeine Begegnung, die mit ihr in Verbindung stand. "Ihr lebt hier?", war seine logische Schlussfolgerung, wenn ihr die Gesichter der Einwohner so vertraut waren.
Remus' Mundwinkel zuckten leicht und belustigt nach oben, ein schmallippiges Lächeln spielte über sein Gesicht. Die Worte hatten etwas Herausforderndes, beinahe Überhebliches an sich, und für einen flüchtigen Moment fragte er sich, wie ernst sie das wirklich meinte. „Wenn das so ist...“, entgegnete er mit einem leichten Heben der Augenbrauen, während er hinter ihr die Taverne betrat. Kaum hatte er den schummrigen Raum betreten, verzog er das Gesicht, als ihn der vertraute, beißende Gestank von Schweiß, Fäulnis und verrauchten Holzdecken regelrecht überrollte. Die Luft war dick, und die Hitze drückte wie ein unsichtbarer Schleier auf die Sinne.
Remus spürte die Blicke der anderen Männer auf Muirín, die unausgesprochenen Begierden, die in ihren Augen brannten, und die leisen Pfiffe, die zwar als lässige Bemerkungen gemeint waren, aber in der dichten, rauen Atmosphäre nur anstößig und plump klangen. Ein unwilliges Gefühl kroch in ihm hoch, doch er ließ es nicht an sich heran. Der Söldner konnte mit solchen Blicken, Gesten und Kommentaren wenig anfangen. Vielleicht war es die Erziehung seiner Mutter, die ihm eine gewisse Achtung vor dem anderen Geschlecht beigebracht hatte. Eine Achtung, die in dieser Umgebung völlig fehl am Platz schien.
Seine Gesellschaft jedoch schien sich von den Blicken und Anzüglichkeiten nicht im Geringsten gestört zu fühlen. Sie ignorierte die anstößigen Bemerkungen mit einer Selbstverständlichkeit, die fast schon bewundernswert war. Währenddessen spürte Remus, wie sich seine Nackenmuskeln unwillkürlich anspannten, und die Spannung in seinem Körper wuchs. Es war nicht so, dass er sich selbst bedroht fühlte, sondern vielmehr die pure Respektlosigkeit der Situation, die ihm zu schaffen machte. Doch er sagte nichts, ließ die Wellen der Unhöflichkeit einfach über sich hinwegrollen, während sein Blick stur nach vorn gerichtet blieb.
Ihr gegenüber ließ sich der Söldner auf einen schäbigen Stuhl nieder. Einen Augenblick lang betrachtete er ihre Hände, die sorgsam ineinander gefaltet lagen, bevor sein Blick zu ihren Augen wanderte. Ein kurzer, intensiver Blick, dann lehnte er sich zurück, die Arme vor der Brust verschränkt, als wolle er sich von der Atmosphäre distanzieren und gleichzeitig abwarten.
Das laute Gezeter der älteren Kellnerin prallte an ihm ab, als ob es Teil der allgegenwärtigen Geräuschkulisse dieser Taverne war. Muirín hingegen schien vollkommen ungerührt, fast wie jemand, der in dieser Welt genau seinen Platz kannte. Ihre Bestellung kam mit einer Klarheit, die darauf hindeutete, dass sie wusste, was sie wollte.
Remus war beinahe überrascht, dass sie tatsächlich Met bestellte, doch dann schlich sich ein leises Schmunzeln auf seine Lippen. Vermutlich hätte es hier auch nichts Besseres gegeben.
"Bei Ceridwens Unterröcken, die wirkte aber nicht sehr einladend"
Das Schmunzeln auf Remus' Lippen verwandelte sich langsam in ein amüsiertes Grinsen. „Wer weiß, wie wir drauf wären, wenn wir das hier jeden Tag machen müssten.“ Die Worte kamen mit einem Anflug von Spott, während er einen Blick auf die restlichen Gäste warf, deren grobes Lachen und schrille Stimmen die ohnehin schon drückende Luft noch schwerer machten. Remus hätte diese Taverne vermutlich längst verlassen oder, wenn er ehrlich war, sie dreimal mit ihren eigenen Gästen gewischt. Er hatte nicht viel Geduld für den Abschaum, mit dem er sich hier umgab, und noch weniger für die schäbige Anarchie, die diese Orte stets ausstrahlten. Dennoch, er hatte gelernt, sich in diesem Dreck zu bewegen, wie ein Raubtier, das sich mit seiner Umgebung arrangiert hatte. Dass er jemals freiwillig in einem solchen Sumpf leben würde, war nicht einmal in seinen kühnsten Alpträumen denkbar gewesen.
Ihre Frage riss ihn aus seinen Gedanken, und er lehnte sich ein Stück nach vorne, als wollte er sich ihr voll und ganz widmen. Remus nickte leicht, während er die Erinnerung durch seinen Geist ziehen ließ. „Ich war mal mit meinem Vater in Ishcateslieve, aber das ist schon viele Jahre her.“ Seine Stimme war ruhig, fast nachdenklich, als er weiter sprach. „Er pflegte immer Kontakte zu anderen Händlern an diesem Ort, verhandelte, tauschte Waren. Ein strategischer Halt auf seinen Reisen, wie er es nannte.“, führte er weiter aus. „Daher ist es vermutlich sehr unwahrscheinlich, dass wir uns mal begegnet sind.“ Remus ließ die Worte ruhig und ohne Eile über seine Lippen gleiten, während er die Augen auf ihre Reaktion richtete. Ein schwacher Anflug von Unsicherheit schlich sich in seine Gedanken, doch er schob ihn schnell beiseite. Er konnte sich jedenfalls nicht an Muirín erinnern – nicht an ein Gesicht wie ihres, nicht an irgendeine Begegnung, die mit ihr in Verbindung stand. "Ihr lebt hier?", war seine logische Schlussfolgerung, wenn ihr die Gesichter der Einwohner so vertraut waren.