05-01-2025, 18:50 - Wörter:
Bald müssten sie ein Lager aufschlagen, ein Feuer machen, die Pferde versorgen. Sie würden sich den Proviant aufteilen und den Hasen zubereiten, den sie am frühen Morgen aus der Falle geholt hatten. Es würde gerade so für alle reichen, doch mit dem ausreichenden Proviant bis zur nächsten Ortschaft würde keiner hungern müssen. - Schritt für Schritt ging Leander durch, was zu tun war, während Galeno automatisch dem Pferd vor sich folgte. Valda quietschte immer wieder zwischendurch vergnügt auf, griff in die Mähne des Hengstes und fand einen immensen Spaß daran, damit rumzuwedeln. Der Hengst ertrug es mit einer unendlichen Geduld und Gelassenheit und schnaubte nur ab und an mit einem Kopfschütteln die Luft aus. Leander hielt das Kind mit einer Hand am Bauch vor sich im Sattel, zog es sanft zurück, wenn es sich zu sehr vorbeugte. In der einen Woche war ihm die Kleine bereits sehr ans Herz gewachsen. So musste es sich wohl anfühlen, Vater zu sein.
Sein Blick streifte für einige Augenblicke die Umgebung, ehe er diesen bei Tyras und Sannas Rücken verharren ließ. Tyra war die letzten Tage ruhiger gewesen, für seinen Geschmack etwas zu ruhig. Auf Nachfragen hatte sie wie immer bissig und mit einer abfälligen Bemerkung reagiert, was ihn zum Schluss kommen ließ, dass was auch immer es war auch wieder vergehen würde. Trotzdem sorgte er sich, dass sie etwas verschwieg. Selten hatte er sie so nachdenklich gesehen, noch seltener so beherrscht und konzentriert in den letzten Tagen. Was auch immer es war, er würde weiter Acht geben müssen. Heute Abend würde er nochmal nachfragen, vorsichtig. Vielleicht würde sie es ihm endlich erzählen, auch wenn er wusste, dass das nur pures Wunschdenken war.
Erneut quietschte Valda auf und lachte auf eine Grimasse ihrer Mutter, die sich kurz herumgedreht hatte. Sie war eine liebevolle Mutter und zugleich eine starke Frau, die alles tun würde, um dieses Kind zu beschützen. Doch ganz Winterländerin war auch sie zu stolz, um Hilfe wirklich anzunehmen. Erst als Eneas Leifs Namen erwähnt hatte, hatte sich die Situation geändert. Seitdem waren sie zusammen unterwegs, um Mutter und Kind in Sicherheit zu bringen. Kein spannender Auftrag wenn man von dem ersten Aufeinandertreffen absah, doch lukrativ allemal. Leander schmunzelte seicht auf und kitzelte Valda kurz am Bauch, die quietschend auflachte. Wenn nur alle Aufträge so ruhig wären...
Er wollte den Gedanken gerade aussprechen und Tyra damit ein wenig triezen, als sein Blick das Wegsacken ihres Körpers auffing. Die Stimmung änderte sich schlagartig und alles ihn ihm schaltete auf Alarm um. „Tyra!“, mit einem raschen Zug der Zügeln blieb Galeno stehen, sodass Eneas absteigen konnte, Valda mit auf dem Arm. Sanna war vor ihm am Boden und bei Tyra. Er überwand die wenigen Schritte zu ihr mit raschem Lauf, kniete sich hin, Valda dabei zwischen sich und ihrer Mutter absetzend. „Tyra... Tyra!“ Blass, leichenblass war ihr Gesicht, gesprenkelt mit Schweißperlen. Panik stieg in Leander auf, eine Panik wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Rasch beugte er sich über die am Boden Liegende, um zunächst zu lauschen, ob sie noch atmete. Leise rasselte der Atem unstet über die Lippen, flach und unregelmäßig. „Sie atmet, Heofader sei dank...“ Er richtete den Oberkörper wieder auf, den Handrücken auf die Stirn Tyras legend. Sie glühte geradezu vor Fieber. Wieso hatte sie nichts gesagt? Verdammtes stures stolzes Weib! „Sie hat Fieber... Wir müssen sie runterküh...“ Eneas verharrte im Satz, als ihm das verdunkelte Leder auffiel.
Nein...
„Hilf mir den Harnisch abzuriemen... schnell!“ Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, wenn seine Befürchtung stimmte. Doch rational war Leander in diesem Moment nicht. Er musste Tyra helfen, egal wie.
Sein Blick streifte für einige Augenblicke die Umgebung, ehe er diesen bei Tyras und Sannas Rücken verharren ließ. Tyra war die letzten Tage ruhiger gewesen, für seinen Geschmack etwas zu ruhig. Auf Nachfragen hatte sie wie immer bissig und mit einer abfälligen Bemerkung reagiert, was ihn zum Schluss kommen ließ, dass was auch immer es war auch wieder vergehen würde. Trotzdem sorgte er sich, dass sie etwas verschwieg. Selten hatte er sie so nachdenklich gesehen, noch seltener so beherrscht und konzentriert in den letzten Tagen. Was auch immer es war, er würde weiter Acht geben müssen. Heute Abend würde er nochmal nachfragen, vorsichtig. Vielleicht würde sie es ihm endlich erzählen, auch wenn er wusste, dass das nur pures Wunschdenken war.
Erneut quietschte Valda auf und lachte auf eine Grimasse ihrer Mutter, die sich kurz herumgedreht hatte. Sie war eine liebevolle Mutter und zugleich eine starke Frau, die alles tun würde, um dieses Kind zu beschützen. Doch ganz Winterländerin war auch sie zu stolz, um Hilfe wirklich anzunehmen. Erst als Eneas Leifs Namen erwähnt hatte, hatte sich die Situation geändert. Seitdem waren sie zusammen unterwegs, um Mutter und Kind in Sicherheit zu bringen. Kein spannender Auftrag wenn man von dem ersten Aufeinandertreffen absah, doch lukrativ allemal. Leander schmunzelte seicht auf und kitzelte Valda kurz am Bauch, die quietschend auflachte. Wenn nur alle Aufträge so ruhig wären...
Er wollte den Gedanken gerade aussprechen und Tyra damit ein wenig triezen, als sein Blick das Wegsacken ihres Körpers auffing. Die Stimmung änderte sich schlagartig und alles ihn ihm schaltete auf Alarm um. „Tyra!“, mit einem raschen Zug der Zügeln blieb Galeno stehen, sodass Eneas absteigen konnte, Valda mit auf dem Arm. Sanna war vor ihm am Boden und bei Tyra. Er überwand die wenigen Schritte zu ihr mit raschem Lauf, kniete sich hin, Valda dabei zwischen sich und ihrer Mutter absetzend. „Tyra... Tyra!“ Blass, leichenblass war ihr Gesicht, gesprenkelt mit Schweißperlen. Panik stieg in Leander auf, eine Panik wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Rasch beugte er sich über die am Boden Liegende, um zunächst zu lauschen, ob sie noch atmete. Leise rasselte der Atem unstet über die Lippen, flach und unregelmäßig. „Sie atmet, Heofader sei dank...“ Er richtete den Oberkörper wieder auf, den Handrücken auf die Stirn Tyras legend. Sie glühte geradezu vor Fieber. Wieso hatte sie nichts gesagt? Verdammtes stures stolzes Weib! „Sie hat Fieber... Wir müssen sie runterküh...“ Eneas verharrte im Satz, als ihm das verdunkelte Leder auffiel.
Nein...
„Hilf mir den Harnisch abzuriemen... schnell!“ Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, wenn seine Befürchtung stimmte. Doch rational war Leander in diesem Moment nicht. Er musste Tyra helfen, egal wie.