21-04-2025, 06:23 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-05-2025, 06:22 von Ivar Lorenson.)

Der Wein rann über weiche, warme Haut und klebte bald zwischen ihren Körpern. Ihr war egal, dass er Schmerzen im Knie hatte, sie bewegte sich unaufhörlich auf seinem Schoß, um ihn zu erregen, verlagerte ihr Gewicht, dass er sie überall mehr spürte, zeigte genauso viel Interesse an seinem Wohlergehen wie er an ihrem. Der Umstand ließ Keeran gegen ihre Brust lächeln. Nachdrücklich lehnte er sich nach hinten und bedachte sie mit einem seiner langen, eindringlichen Blicke, während seine Hände weiter nach unten wanderten. “Dreh dich um”, antwortete er schließlich und gab ihrem Gesäß einen Klaps. Natürlich gab er ihr das, was sie wollte; wer wäre er auch, sie nach so einem Spiel abzulehnen. Gerade so viel gab er ihr, dass sie wusste, wie es sich anfühlte, ihn zu besitzen - aber nie genug. Das Spiel hatte Keeran gewonnen, das wussten sie beide, als er sich endlich aufrichtete, seine Frau bestimmt zum Tisch drehte und sich über sie beugte.
Ob es diese kurze Befriedung wert war? Keerans Knie stimmte ein anderes Lied an, von vergangenen Narben, die durch die Beanspruchung penetrant gegen seine Knochen pochten. Wie nach jedem Orgasmus hingegen fühlte sich sein Kopf wunderbar leicht an, verstärkt von den dünnen Schwaben des Opiumnebels, als schwebe er auf einem besonders lang anhaltenden Hoch. Sein Körper verlangte schon wieder nach Opium, jetzt, wo seine Brust sich unregelmäßig hob und Schweißperlen sich mit den ihren vermischt hatten, aber dieses Mal kam er dem Wunsch nicht nach. Das Bedürfnis, sich zu waschen, war sehr viel penetranter und bestimmte sein nächstes Handeln, als er sich fast mit sofortiger Wirkung von seiner Frau abwandte und den Diener im Schatten zu sich rief. Jener kam mit gesenktem Blick, aber vorbereitet mit zwei Erfrischungstüchern, angenehm kühl auf der Haut, um sich nicht nur des Tagesschweißes zu entledigen. Keeran bediente sich und wusch sich erst selbst, dann griff er nach dem anderen Tuch und fuhr damit über Vanjas Haut.
“Erzähl mir von deinem Tag”, forderte er sie auf, als hätten sie eben nichts anderes getan, als Vertragspflichten nachzukommen. Beherrscht, kontrolliert, abschätzend war Keerans Tonlage, und kalkuliert waren seine Berührungen, die der einzigen Bestimmung nachgingen, seine Frau zu reinigen; so, wie er es immer tat, wenn sie ihn doch als Einzige dazu bewegen konnte, seinen Reinlichkeitswahn für ein paar Minuten beiseite zu legen.