13-05-2025, 09:37 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-08-2025, 02:38 von Devan Naharis.)
Ein feiner, kalter Regen hing über Farynn – nicht mehr Sommer, noch nicht ganz Herbst, aber bereits Vorbote jenes Wandels, der das Land bald in seine grauen Schleier hüllen würde.
Der Wind hatte aufgefrischt, trug den Geschmack von nassem Laub und erster Kälte mit sich, und mit ihm kam eine Schwere, die sich über Felder, Wälder und Gesichter legte. In wenigen Tagen – vielleicht Wochen – würde der Regen zum ständigen Begleiter werden, ein vertrautes Trommeln auf Dächern, ein klammer Schleier auf Umhängen.
Selbst die Herbstländer, gewohnt an die Launen ihrer Heimat, begannen sich zu verziehen. Ihre Mienen vergruben sich hinter Kapuzen und Stirnfalten, als wäre der Regen nicht Wasser, sondern Schuld, die vom Himmel fiel. Farynn wirkte in solchen Momenten wie eine Landschaft im Halbschlaf – wach genug, um zu überleben, aber zu müde, um noch zu träumen.
Aodháns Mundwinkel zuckten kaum merklich nach oben, als er einem alten Mann zunickte, der humpelnd die nasse Straße überquerte. Der Alte grüßte ihn mit einem müden, aber ehrlichen Blick, wie es nur Menschen tun, die das Wetter und das Leben gleichermaßen lange getragen hatten.
Für einen Moment verweilte Aodháns Blick bei ihm, beobachtete das zittrige, aber bestimmte Vorankommen über das rutschige Pflaster. Dann war er es selbst, der die knarrenden Türen der Taverne aufstieß – jene, aus der der Alte eben noch getreten war. Ein dumpfer Luftzug trug den Geruch von Rauch, altem Holz und verdünntem Branntwein an ihn heran.
Drinnen war es überraschend still. Nur wenige Gestalten saßen verstreut an den Tischen, starrten auf ihre Teller oder in ihre Krüge. Aodháns Blick glitt prüfend durch den Raum – kurz, aber aufmerksam. Er registrierte Gesichter, Haltungen, die Stille zwischen den Worten. Kein Lächeln, keine erkennbare Freude – nur die müde Gleichgültigkeit, die sich mit dem Regen draußen zu verbünden schien.
Ohne Eile, aber zielstrebig, machte er sich auf den Weg zum Tresen, seine Stiefel hinterließen dunkle Spuren auf den alten Bohlen. Im Gehen warf Aodhán die Kapuze zurück – eine fließende Bewegung, bei der Tropfen vom Saum seines Mantels auf den Boden fielen. Mit einem knappen Nicken grüßte er den einzigen Mann am Tresen – einen der schweigsamen Frühtrinker oder vielleicht den Wirt selbst, schwer zu sagen. Dann ließ er sich auf einen der Hocker nieder, das Holz unter ihm war glatt von Jahren des Gebrauchs.
Er war nicht hier, um lange zu verweilen. Nur ein Frühstück, vielleicht etwas frisches Proviant – Brot, Trockenfleisch, ein wenig Käse, wenn der Vorrat es hergab. Genug, um weiterzureisen. "Madainn mhath", grüßte Aodhán mit ruhiger Stimme, als eine junge Frau hinter dem Tresen erschien – kaum zwanzig würde er vermuten.
Ein halbes Lächeln umspielte seine Lippen – höflich, nicht aufdringlich. "Ich würde gerne hier frühstücken", sagte er schlicht, ohne Umschweife.
Der Wind hatte aufgefrischt, trug den Geschmack von nassem Laub und erster Kälte mit sich, und mit ihm kam eine Schwere, die sich über Felder, Wälder und Gesichter legte. In wenigen Tagen – vielleicht Wochen – würde der Regen zum ständigen Begleiter werden, ein vertrautes Trommeln auf Dächern, ein klammer Schleier auf Umhängen.
Selbst die Herbstländer, gewohnt an die Launen ihrer Heimat, begannen sich zu verziehen. Ihre Mienen vergruben sich hinter Kapuzen und Stirnfalten, als wäre der Regen nicht Wasser, sondern Schuld, die vom Himmel fiel. Farynn wirkte in solchen Momenten wie eine Landschaft im Halbschlaf – wach genug, um zu überleben, aber zu müde, um noch zu träumen.
Aodháns Mundwinkel zuckten kaum merklich nach oben, als er einem alten Mann zunickte, der humpelnd die nasse Straße überquerte. Der Alte grüßte ihn mit einem müden, aber ehrlichen Blick, wie es nur Menschen tun, die das Wetter und das Leben gleichermaßen lange getragen hatten.
Für einen Moment verweilte Aodháns Blick bei ihm, beobachtete das zittrige, aber bestimmte Vorankommen über das rutschige Pflaster. Dann war er es selbst, der die knarrenden Türen der Taverne aufstieß – jene, aus der der Alte eben noch getreten war. Ein dumpfer Luftzug trug den Geruch von Rauch, altem Holz und verdünntem Branntwein an ihn heran.
Drinnen war es überraschend still. Nur wenige Gestalten saßen verstreut an den Tischen, starrten auf ihre Teller oder in ihre Krüge. Aodháns Blick glitt prüfend durch den Raum – kurz, aber aufmerksam. Er registrierte Gesichter, Haltungen, die Stille zwischen den Worten. Kein Lächeln, keine erkennbare Freude – nur die müde Gleichgültigkeit, die sich mit dem Regen draußen zu verbünden schien.
Ohne Eile, aber zielstrebig, machte er sich auf den Weg zum Tresen, seine Stiefel hinterließen dunkle Spuren auf den alten Bohlen. Im Gehen warf Aodhán die Kapuze zurück – eine fließende Bewegung, bei der Tropfen vom Saum seines Mantels auf den Boden fielen. Mit einem knappen Nicken grüßte er den einzigen Mann am Tresen – einen der schweigsamen Frühtrinker oder vielleicht den Wirt selbst, schwer zu sagen. Dann ließ er sich auf einen der Hocker nieder, das Holz unter ihm war glatt von Jahren des Gebrauchs.
Er war nicht hier, um lange zu verweilen. Nur ein Frühstück, vielleicht etwas frisches Proviant – Brot, Trockenfleisch, ein wenig Käse, wenn der Vorrat es hergab. Genug, um weiterzureisen. "Madainn mhath", grüßte Aodhán mit ruhiger Stimme, als eine junge Frau hinter dem Tresen erschien – kaum zwanzig würde er vermuten.
Ein halbes Lächeln umspielte seine Lippen – höflich, nicht aufdringlich. "Ich würde gerne hier frühstücken", sagte er schlicht, ohne Umschweife.
