13-05-2025, 21:13 - Wörter:
Etwas verunsichert strich sie sich die roten Haare aus dem Gesicht. Sie war es nicht gewohnt über tiefgründige Gefühle zu sprechen, hatte oft das Gefühl dafür zu wenig Worte zu kennen, die angemessen das beschrieben, was sie fühlte. Außerdem schlich sich immer der Gedanke ein, dass sie viel zu privilegiert war, um ernsthafte Probleme zu haben. Sie war eine Fürstentochter und konnte tun und lassen, was sie wollte, bis man sie verheiratete. Tja, und genau das war das Problem. Auch, wenn es keins sein sollte. Schon von klein auf werden alle adligen Kinder auf ihre späteren Aufgaben vorbereitet. Es ist klar, wo die Reise hingeht. Und trotzdem hat sich da vor einigen Jahren so ein kleiner fieser Gedanke eingeschlichen, der fragt, wie das Leben wohl verlaufen würde, wenn ihr Geschlecht nicht Alles vorherbestimmt. Wenn sie mehr sein dürfte, als nur eine Hausfrau und Mutter. Wobei sie ehrlicherweise sehr viel Spaß dabei empfindet... So auf dem Weg zu einer Mutter hin. Aber auch das ist ihr ja nicht erlaubt. Spaß haben ist nichts für Frauen. Nur für Männer.
"Ihr meint ein Perspektivwechsel täte mal gut?", fragte sie und wiederholte seine Worte nachdenklich. Womöglich könnte er Recht haben. Doch auszusprechen, dass ihr der Plan ihres Vaters überhaupt nicht gefällt, fällt ihr schwer. Es wäre eine offene Rebellion. Die Männer, mit denen sie schläft, sind sicher verwerflicher, aber es fühlt sich irgendwie trotzdem nach Verrat an. Nachdenklich lässt sie den Finger über den klebrigen Glasrand kreisen und lauscht aufmerksam auf die nächsten Worte ihrer neuen Bekanntschaft. Ihrer ausgesprochen erfrischenden Bekanntschaft, wie sie im Laufe der letzten Minuten feststellen musste.
"Glaubt mir, an den Regen gewöhnt man sich. Der Wind ist schlimmer. Vor allem fürs Haar, als für die Haut", entgegnete sie grinsend und stupste ihn mit ihrem Ellenbogen an. Obwohl es immer wieder die kleine Stimme in ihrem Kopf gab, die ihr vorschlug, es auch bei Remus zu versuchen, genoss sie in diesem Moment einfach nur eine normale Unterhaltung. Es fühlte sich fast an, als wären sie zwei Freunde. Auch, wenn sie noch nicht viel voneinander wussten. Aber daran arbeiteten sie ja gerade.
"Euer Bruder ist verschwunden?", fragte sie ehrlich interessiert nach und versuchte ihren Gesichtsausdruck nicht zu sehr entgleisen zu lassen. Sie hatte mit irgendeiner Antwort gerechnet, die sie abspeisen sollte, dass er stattdessen so offen zu ihr war, rührte sie irgendwie. "Kann ich Euch helfen? Ich kenne einige Leute im Herbstland und kann vielleicht ein paar gezielte Fragen stellen. Wie alt ist Euer Bruder denn? Und wie sieht er aus? Könnt Ihr mir erzählen, was passiert ist?", fragte sie und hoffte, ihn nicht mit ihren Fragen zu erschlagen. Vergessen waren plötzlich ihre eigenen Probleme mit einer möglichen Hochzeit. Ein verlorenes Familienmitglied - das waren echte Probleme. Und nicht das, was Muirín jeden Tag mit sich rumschleppte.
"Ihr meint ein Perspektivwechsel täte mal gut?", fragte sie und wiederholte seine Worte nachdenklich. Womöglich könnte er Recht haben. Doch auszusprechen, dass ihr der Plan ihres Vaters überhaupt nicht gefällt, fällt ihr schwer. Es wäre eine offene Rebellion. Die Männer, mit denen sie schläft, sind sicher verwerflicher, aber es fühlt sich irgendwie trotzdem nach Verrat an. Nachdenklich lässt sie den Finger über den klebrigen Glasrand kreisen und lauscht aufmerksam auf die nächsten Worte ihrer neuen Bekanntschaft. Ihrer ausgesprochen erfrischenden Bekanntschaft, wie sie im Laufe der letzten Minuten feststellen musste.
"Glaubt mir, an den Regen gewöhnt man sich. Der Wind ist schlimmer. Vor allem fürs Haar, als für die Haut", entgegnete sie grinsend und stupste ihn mit ihrem Ellenbogen an. Obwohl es immer wieder die kleine Stimme in ihrem Kopf gab, die ihr vorschlug, es auch bei Remus zu versuchen, genoss sie in diesem Moment einfach nur eine normale Unterhaltung. Es fühlte sich fast an, als wären sie zwei Freunde. Auch, wenn sie noch nicht viel voneinander wussten. Aber daran arbeiteten sie ja gerade.
"Euer Bruder ist verschwunden?", fragte sie ehrlich interessiert nach und versuchte ihren Gesichtsausdruck nicht zu sehr entgleisen zu lassen. Sie hatte mit irgendeiner Antwort gerechnet, die sie abspeisen sollte, dass er stattdessen so offen zu ihr war, rührte sie irgendwie. "Kann ich Euch helfen? Ich kenne einige Leute im Herbstland und kann vielleicht ein paar gezielte Fragen stellen. Wie alt ist Euer Bruder denn? Und wie sieht er aus? Könnt Ihr mir erzählen, was passiert ist?", fragte sie und hoffte, ihn nicht mit ihren Fragen zu erschlagen. Vergessen waren plötzlich ihre eigenen Probleme mit einer möglichen Hochzeit. Ein verlorenes Familienmitglied - das waren echte Probleme. Und nicht das, was Muirín jeden Tag mit sich rumschleppte.