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I wonder if the snow loves the trees and fields, that it kisses them so gently?
01.09.1016 - 18:30
Wintergard

Winterland
Veith Alvarsson
Winterland
Alter 31
Beruf Krieger
Wohnort Wintergard
Stand Ledig
User Risa
#4
Veith hatte sie schon bemerkt, noch bevor sie sich räusperte. Man lernte, auf Geräusche zu achten, wenn man öfter allein durch den dichten Wald ritt. Trotzdem ließ er sich nicht hetzen. Der Schnee war kalt, die Hose eng und gerade über den Oberschenkeln spannte der Stoff so sehr, dass er für einen Moment fluchte, leise und mit zusammengebissenen Zähnen. Wenigstens musste man sie nur zubinden, kein mühsames Nesteln mit Schnallen oder Knöpfen. Er wandte sich noch nicht zu ihr um. Stattdessen blieb sein Blick auf die zugeschneite Mauer gerichtet, die den Hof begrenzte, als gäbe es dort etwas von Bedeutung. Natürlich erkannte er Helvis Freundin sogleich an ihrer Stimme. Wie die beiden zueinandergefunden hatten, wusste er nicht und es interessierte ihn auch nicht besonders. Aber Sanna war ihm schon früher aufgefallen. Nicht wegen ihrer Erscheinung, auch wenn sie die Blicke auf sich zog, wenn sie über den Markt lief, sondern wegen dem, wie sie war. Sie zog allein ein Kind groß, verkaufte Felle und Leder mit einem Scharfsinn, der manchem Händler die Schamesröte ins Gesicht trieb und jagen konnte sie besser als so mancher Jungspund, der mit stolzgeschwellter Brust durchs Dorf stapfte. Veith sprach nie darüber. Nicht mit ihr, nicht mit Helvi. Doch er achtete Sanna und das war, in seiner Welt, mehr als genug.

Als er sich schließlich zu ihr umdrehte, saß die Hose endlich, wo sie sollte. Sein Gesicht war so reglos wie eh und je, unbeeindruckt von ihrem schelmischen Kommentar. Keine Spur von Verlegenheit, vielleicht ein Anflug von Belustigung, tief verborgen in den Augen. „Sie hat Willen“, murmelte er trocken, während er das Band der Hose festzog, „aber ich bin sturer.“ So begann er ihr Gespräch, ohne auch nur ein Wort der Begrüßung an sie zu richten. Sein Blick glitt zu dem Hemd, das Helvi für ihn zurechtgelegt hatte und er wusste jetzt schon, dass es ihm an den Schultern zu eng sein würde. Also legte er es beiseite und griff stattdessen nach seinem eigenen, das zerknittert am Boden lag. Es roch nach Schweinemist. Ohne große Eile ging er zum Bottich, in dem er zuvor noch gebadet hatte. Das Wasser war immer noch warm und dampfte leicht in der kühlen Luft. Er nahm das Stück Seife vom Rand und rieb das Hemd damit ein. Der Dreck löste sich nur langsam. Mit kräftigen, gleichmäßigen Bewegungen knetete er das Gewebe, drückte es gegen die hölzerne Wand des Bottichs, spülte den Schaum wieder aus, um erneut Seife zu nehmen. Die Prozedur war ihm als unverheirateter Mann vertraut, auch wenn sie nicht zu jenen Dingen gehörte, die er gerne tat. Aber ein sauberes Hemd war ein gutes Hemd, besonders wenn man bald wieder reisen würde.

Sanna war früher in Wintergard angekommen als gedacht. Helvi hatte erst in ein paar Tagen mit ihr gerechnet. Veith hätte fragen können, was sie veranlasst hatte, gerade jetzt hierher aufzubrechen, aber das hätte nur Anteilnahme signalisiert, die er sich nicht leisten wollte. Also sagte er nur: „Bist du gut durchgekommen?“ Seine Stimme klang ruhig, beinahe gleichgültig, während sein Blick weiter auf dem Stoff ruhte, den er nun abermals mit dem warmen Wasser ausspülte. Die Seife löste sich in schimmernde Schlieren auf, die über die Oberfläche zogen. In wenigen Tagen würde er selbst Richtung Wolfsmark aufbrechen, denn ein befreundeter Holzfäller hatte um Hilfe gebeten, weil in den Wäldern auffällige Spuren aufgetaucht waren, die nicht dorthin gehörten. Wölfe, vielleicht oder Menschen mit schlechten Absichten. Da war jede Art von Information willkommen, besonders von jemandem, der den Weg gerade erst gekommen war.
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RE: I wonder if the snow loves the trees and fields, that it kisses them so gently? - von Veith Alvarsson - 17-05-2025, 14:29

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