22-05-2025, 17:08 - Wörter:
"Eine Geschichte kann nie genug Drama haben", stimmte sie verschwörerisch zu und nickte mit großen Augen. Sie hatte das Gefühl, dass der junge Mann und sie sich sehr gut verstanden. Es war, als spräche er ihr aus der Seele. Seine Worte flossen wie Honig ihren Hals hinab und je mehr er sprach, desto überraschter war sie von ihm. Als er vorhin eingetreten war, eine dunkle Kapuze über den ebenso dunklen Haaren, hatte er gar nicht wie ein lebensfroher und eloquenter Mann gewirkt. Im ersten Moment hatte sie sogar gedacht, dass er sich in eine der staubigen und schmutzigen Ecken setzen und vor sich hin grübeln würde. Er sah irgendwie aus wie ein Grübler. Jemand, der die ganze Zeit in seinen eigenen Gedanken hing. Verträumt und verloren in den Geschichten, von denen er selbst offenbar nur zu gut wusste, wie sie erzählt wurden.
Sie musterte ihn, als er ihr noch ein weiteres Kompliment machte und entschied sich, dieses Mal nicht wieder drauf einzusteigen. Es war ihr beinahe zu viel der Huldigung, war sie doch so nett gemeinte Worte nicht gewohnt. Die meisten Gäste hier waren eher wortkarg. Wenn das nicht schon übertrieben war.
Während er sich über das bestellte Frühstück hermachte, lauschte er aufmerksam ihrer Geschichte, sah immer wieder zu ihr und beizeiten fühlte es sich so an, als würde er direkt in ihre Seele blicken. Ehrlicherweise musste man dazu sagen, dass Freyja keine Erfahrungen mit dem männlichen Geschlecht hatte. Geschweige denn welche mit Männern in ihrem Alter. Obwohl sie schon seit einigen Wochen in Farynn war, hat sie es nicht geschafft hier irgendwelche Freundschaften zu schließen, also beschränkten sich ihre sozialen Kontakte wohl oder übel auf die Tavernenkundschaft. Und die war, wie das Paradebeispiel neben dem jungen Mann zeigte, mehr schlecht als recht.
"Meint ihr wirklich?", fragte sie entgeistert, als er behauptete, dass Freyja, um die es ja nun mal in ihrer eigenen Geschichte ging, schon mehr gesehen hätte, als so manch andere junge Frau. Also klar, ihr war durchaus bewusst, dass nicht jeder seine Heimat verließ, aber es fühlte sich irgendwie trotzdem nicht so an, als wäre es etwas Besonderes gewesen. Sie war eben einfach ihrer Bestimmung gefolgt. Es war das einzig richtige. Sie wäre eingegangen wie eine Blume, wenn sie im Winterland geblieben wäre. Dort wuchsen kaum Pflanzen, geschweige denn blühten sie so wundervoll wie hier, wenn sie nicht gerade vom vielen Regen ertrunken wurden.
"Ich weiß aus recht zuverlässiger Quelle, dass ihr leider noch kein Barde über den Weg gelaufen ist. Aber es ist ihr größter Traum, dass es irgendwann eine Strophe über sie gibt, die die Besucher aller Tavernen in Arcandas' mitsingen können. Aber ehrlich gesagt gab es auf dem Weg hier hin auch noch nicht besonders viel, über das man hätte singen können", gestand sie achselzuckend und bemerkte, dass er seinen Teller leer gegessen hatte. Mit einer routinierten Bewegung schnappte sie sich das leere Geschirr und brachte es schnell nach hinten in die Küche. "Aaaaaaber", fing sie noch mal neu an, nachdem sie wieder vorne am Tresen stand und fuchtelte dabei mit einem Finger vor seiner Nase herum. "Heute geht endlich das größte aller Abenteuer los! Ich weiß nicht, ob euch die Flugblätter schon über den Weg gelaufen sind, aber es soll einen Drachen in Farynn geben...", murmelte sie leise und beugte sich mit dem Oberkörper über die Theke, als würde sie ihm ein Geheimnis anvertrauen.
Sie musterte ihn, als er ihr noch ein weiteres Kompliment machte und entschied sich, dieses Mal nicht wieder drauf einzusteigen. Es war ihr beinahe zu viel der Huldigung, war sie doch so nett gemeinte Worte nicht gewohnt. Die meisten Gäste hier waren eher wortkarg. Wenn das nicht schon übertrieben war.
Während er sich über das bestellte Frühstück hermachte, lauschte er aufmerksam ihrer Geschichte, sah immer wieder zu ihr und beizeiten fühlte es sich so an, als würde er direkt in ihre Seele blicken. Ehrlicherweise musste man dazu sagen, dass Freyja keine Erfahrungen mit dem männlichen Geschlecht hatte. Geschweige denn welche mit Männern in ihrem Alter. Obwohl sie schon seit einigen Wochen in Farynn war, hat sie es nicht geschafft hier irgendwelche Freundschaften zu schließen, also beschränkten sich ihre sozialen Kontakte wohl oder übel auf die Tavernenkundschaft. Und die war, wie das Paradebeispiel neben dem jungen Mann zeigte, mehr schlecht als recht.
"Meint ihr wirklich?", fragte sie entgeistert, als er behauptete, dass Freyja, um die es ja nun mal in ihrer eigenen Geschichte ging, schon mehr gesehen hätte, als so manch andere junge Frau. Also klar, ihr war durchaus bewusst, dass nicht jeder seine Heimat verließ, aber es fühlte sich irgendwie trotzdem nicht so an, als wäre es etwas Besonderes gewesen. Sie war eben einfach ihrer Bestimmung gefolgt. Es war das einzig richtige. Sie wäre eingegangen wie eine Blume, wenn sie im Winterland geblieben wäre. Dort wuchsen kaum Pflanzen, geschweige denn blühten sie so wundervoll wie hier, wenn sie nicht gerade vom vielen Regen ertrunken wurden.
"Ich weiß aus recht zuverlässiger Quelle, dass ihr leider noch kein Barde über den Weg gelaufen ist. Aber es ist ihr größter Traum, dass es irgendwann eine Strophe über sie gibt, die die Besucher aller Tavernen in Arcandas' mitsingen können. Aber ehrlich gesagt gab es auf dem Weg hier hin auch noch nicht besonders viel, über das man hätte singen können", gestand sie achselzuckend und bemerkte, dass er seinen Teller leer gegessen hatte. Mit einer routinierten Bewegung schnappte sie sich das leere Geschirr und brachte es schnell nach hinten in die Küche. "Aaaaaaber", fing sie noch mal neu an, nachdem sie wieder vorne am Tresen stand und fuchtelte dabei mit einem Finger vor seiner Nase herum. "Heute geht endlich das größte aller Abenteuer los! Ich weiß nicht, ob euch die Flugblätter schon über den Weg gelaufen sind, aber es soll einen Drachen in Farynn geben...", murmelte sie leise und beugte sich mit dem Oberkörper über die Theke, als würde sie ihm ein Geheimnis anvertrauen.
