28-05-2025, 11:04 - Wörter:
"Vielleicht war es ein Missverständnis?"
Remus wollte daran glauben. Er hatte es stets mit aller Vehemenz verteidigt. Doch für die anderen war Leander ein Mörder. Ein Verbrecher. Ein ehrenloser Bastard.
Und Remus war ihm gefolgt. Damit hatten die beiden ihrer Familie vermutlich mehr geschadet, als ihre bloße Abwesenheit je hätte nützen können. Die anderen Brüder? Sie versuchten nun zu retten, was Remus und Leander verspielt hatten.
Er nickte langsam. "Ich bin mir sicher, dass es ein Missverständnis war. Aber Leander verschwand – ohne eine einzige Erklärung. Das hat Fragen aufgeworfen. Fragen, die meine Familie unter Druck gesetzt haben." Seine Schultern hoben sich leicht, fast hilflos, als Muírin nach seiner Vermutung fragte.
Ich bin von Castandor bis nach Walleydor gereist, doch er war nirgends zu finden. Ich dachte, vielleicht zieht er Faryn Norsteading vor." Seine Stimme klang ruhiger, fast müde. Die erste Spur – der Handelszug ins Frühlingsland – hatte sich als Finte entpuppt. Vielleicht trug Leander inzwischen auch einen anderen Namen. Remus wusste, dass es von Anfang an ein schwieriges Unterfangen gewesen war.
"Wenn Ihr euch umhören würdet, wäre mir das schon eine große Hilfe." Seine Stimme blieb ruhig, doch in seinen Augen lag ein stummer Appell. "Auch wenn der Handelszug ins Frühlingsland nur begleitet werden sollte... manche Geschichten schaffen es eben doch über die Grenzen hinweg." Er begegnete ihrem Bedauern mit einem angedeuteten Lächeln – schwach, aber ehrlich.
Als das Gespräch auf Muírins Reisen kam, nickte Remus nur leicht. Es war wahr – Frauen reisten selten durch die Weltgeschichte, Fürstentöchter vermutlich noch seltener.
Die Bemerkung erinnerte ihn an ein Mädchen aus dem Frühlingsland, mit dem er einst zusammengestoßen war. Auch sie hatte davon geträumt, ferne Länder zu sehen. Es schien, als gäbe es mehr solcher Frauen, als man glauben mochte. "Nun... vielleicht lernt Ihr ja einen Mann kennen, den Ihr auf seinen Reisen begleiten könnt", sagte er zögerlich, bemüht, freundlich zu klingen. "Als verheiratete Frau wird das womöglich eher... toleriert. Oder Euer Vater unternimmt eines Tages selbst eine Reise mit Euch." Er lächelte verhalten. In Wahrheit hatte er keine Ahnung, wie die Fürsten dieser Länder solche Dinge sahen. Er wollte nur höflich sein – doch das Thema war ein Minenfeld.
Remus wollte daran glauben. Er hatte es stets mit aller Vehemenz verteidigt. Doch für die anderen war Leander ein Mörder. Ein Verbrecher. Ein ehrenloser Bastard.
Und Remus war ihm gefolgt. Damit hatten die beiden ihrer Familie vermutlich mehr geschadet, als ihre bloße Abwesenheit je hätte nützen können. Die anderen Brüder? Sie versuchten nun zu retten, was Remus und Leander verspielt hatten.
Er nickte langsam. "Ich bin mir sicher, dass es ein Missverständnis war. Aber Leander verschwand – ohne eine einzige Erklärung. Das hat Fragen aufgeworfen. Fragen, die meine Familie unter Druck gesetzt haben." Seine Schultern hoben sich leicht, fast hilflos, als Muírin nach seiner Vermutung fragte.
Ich bin von Castandor bis nach Walleydor gereist, doch er war nirgends zu finden. Ich dachte, vielleicht zieht er Faryn Norsteading vor." Seine Stimme klang ruhiger, fast müde. Die erste Spur – der Handelszug ins Frühlingsland – hatte sich als Finte entpuppt. Vielleicht trug Leander inzwischen auch einen anderen Namen. Remus wusste, dass es von Anfang an ein schwieriges Unterfangen gewesen war.
"Wenn Ihr euch umhören würdet, wäre mir das schon eine große Hilfe." Seine Stimme blieb ruhig, doch in seinen Augen lag ein stummer Appell. "Auch wenn der Handelszug ins Frühlingsland nur begleitet werden sollte... manche Geschichten schaffen es eben doch über die Grenzen hinweg." Er begegnete ihrem Bedauern mit einem angedeuteten Lächeln – schwach, aber ehrlich.
Als das Gespräch auf Muírins Reisen kam, nickte Remus nur leicht. Es war wahr – Frauen reisten selten durch die Weltgeschichte, Fürstentöchter vermutlich noch seltener.
Die Bemerkung erinnerte ihn an ein Mädchen aus dem Frühlingsland, mit dem er einst zusammengestoßen war. Auch sie hatte davon geträumt, ferne Länder zu sehen. Es schien, als gäbe es mehr solcher Frauen, als man glauben mochte. "Nun... vielleicht lernt Ihr ja einen Mann kennen, den Ihr auf seinen Reisen begleiten könnt", sagte er zögerlich, bemüht, freundlich zu klingen. "Als verheiratete Frau wird das womöglich eher... toleriert. Oder Euer Vater unternimmt eines Tages selbst eine Reise mit Euch." Er lächelte verhalten. In Wahrheit hatte er keine Ahnung, wie die Fürsten dieser Länder solche Dinge sahen. Er wollte nur höflich sein – doch das Thema war ein Minenfeld.