29-05-2025, 21:05 - Wörter:
Yasirah war wohl unweigerlich zu bedauern. Nadir sah gut, was war. Er mochte nicht der sein, dem man unmittelbar davon erzählte, aber es sah es wie wohl keiner: Wenn Liebe fehlte, wenn Körperlichkeit fehlte, wenn die Verantwortung schmerzte. Ridvan hatte sich verändert - nicht zwangsläufig freiwillig wohl, aber wenig war von dem Jungen und Mann übrig, für den er Liebe, Neid und Eifersucht gleichermaßen empfand. Neid und Eifersucht waren zugleich dennoch Gefühle, die ihn nie übermäßig prägten, denn die Erleichterung, nicht an seiner Statt zu sein, überwogen. Nicht einmal der Aufmerksamkeit der Frauen musste er hinterher neiden, er mochte nie der König gewesen sein, aber er war ... Nadir. Mit seinem Ruf, seiner Stellung und seiner Art. Und doch wusste Ridvan vom ersten Moment an, wohin die Wege ihn führen würden. Nadir? Er musste seinen Weg finden - und ob er das hatte, bezweifelte er. Jeder dachte, dass er es hatte, doch jeder empfand einmal das Gefühl, mehr haben und mehr sein zu wollen. Ob und inwiefern die Königin ihren Spaß fand, wusste er nicht. Insgeheim war wohl niemand in diesem Palast ... keusch. Eine These, der er niemals weiter nachgehen würde.
Er ahnte nicht annährend, woran sie dachte. Da waren die Blicke, die sie einander schenkten, wenn sie die Körper des anderen betrachteten. Wie eine Art Gemälde, das man nur begehrte, über das man wohl nachdachte, aber aufgrund vieler Situationen nicht anrührte. Vielleicht kam auch daher ein gewisser Neid. Nadir verdrehte vielen, auch verheirateten Frauen den Kopf. Es war nur klar, dass man schon einmal - oder mehrmals - über die Königin nachdachte. Aber sowas tat er seinem Bruder niemals an. Trotz all seiner Fehler ... Und doch ließ er es sich nicht nehmen, seinen Ruf auszuspielen. Worte schadeten nicht, Vorstellungen, Fantasien auch nicht. Dass sie so viel mehr über ihn als Liebhaber wusste, nun, das ahnte Nadir nicht.
Sie waren sich aber einig, dass er kein Herrscher war. Würde man es ihm jetzt anbieten, würde er lachen, witzeln, es ins Lächerliche ziehen. Die Wahrheit war aber auch: Er machte sich darüber keine Sorge. Ridvan lebte; er war nicht dominant, nicht präsent, aber er ... herrschte. Dass Yasirah mehr herrschte, gewiss, das merkte er auch!
Sie lächelten einander an. Der Moment des Flirtens war so subtil, wie es eben sein durfte. Und doch wäre es wohl närrisch zu glauben, dass sie einander nicht für einen willkommenen Anblick hielten. Man blieb einfach beim Gemälde. Er nickte fast schon bescheiden und setzte - mit etwas Abstand - auf den Platz, den ihm die Königin zu wies. Verständlich - Nadir war nun kein Mann, dem man nicht schnell etwas anhängen konnte. Oh, welch Geschichten so umher gingen! Er kannte wohl hunderte Techniken, um den Tag der Königin - oder ihren Gemütszustand - zu behandeln. Ehrlicherweise war Nadir aber auch kein Mann, der es so eng sah ... Niemand beschwerte sich, wenn man außerhalb zu Abend speiste.
"Mutig von Euch, mir solch eine Zielstrebigkeit zu unterstellen!", witzelte er mit den Trauben in der Hand und hielt ihr eine hin. "In diesen Gärten hatte ich einst meine schönsten Momente." Das war wahrlich zweideutig zu verstehen. Zu diesen Momenten gehörten aber auch die innigen Momente mit seinem Bruder, seiner Familie. "Außerdem ist es zu dieser Zeit nicht allzu voll." Er musterte sie einen Moment. "Was macht Ihr hier, meine Königin? Ich hoffe, Ihr lasst die Gedanken nicht allzu weit schweifen."
Er ahnte nicht annährend, woran sie dachte. Da waren die Blicke, die sie einander schenkten, wenn sie die Körper des anderen betrachteten. Wie eine Art Gemälde, das man nur begehrte, über das man wohl nachdachte, aber aufgrund vieler Situationen nicht anrührte. Vielleicht kam auch daher ein gewisser Neid. Nadir verdrehte vielen, auch verheirateten Frauen den Kopf. Es war nur klar, dass man schon einmal - oder mehrmals - über die Königin nachdachte. Aber sowas tat er seinem Bruder niemals an. Trotz all seiner Fehler ... Und doch ließ er es sich nicht nehmen, seinen Ruf auszuspielen. Worte schadeten nicht, Vorstellungen, Fantasien auch nicht. Dass sie so viel mehr über ihn als Liebhaber wusste, nun, das ahnte Nadir nicht.
Sie waren sich aber einig, dass er kein Herrscher war. Würde man es ihm jetzt anbieten, würde er lachen, witzeln, es ins Lächerliche ziehen. Die Wahrheit war aber auch: Er machte sich darüber keine Sorge. Ridvan lebte; er war nicht dominant, nicht präsent, aber er ... herrschte. Dass Yasirah mehr herrschte, gewiss, das merkte er auch!
Sie lächelten einander an. Der Moment des Flirtens war so subtil, wie es eben sein durfte. Und doch wäre es wohl närrisch zu glauben, dass sie einander nicht für einen willkommenen Anblick hielten. Man blieb einfach beim Gemälde. Er nickte fast schon bescheiden und setzte - mit etwas Abstand - auf den Platz, den ihm die Königin zu wies. Verständlich - Nadir war nun kein Mann, dem man nicht schnell etwas anhängen konnte. Oh, welch Geschichten so umher gingen! Er kannte wohl hunderte Techniken, um den Tag der Königin - oder ihren Gemütszustand - zu behandeln. Ehrlicherweise war Nadir aber auch kein Mann, der es so eng sah ... Niemand beschwerte sich, wenn man außerhalb zu Abend speiste.
"Mutig von Euch, mir solch eine Zielstrebigkeit zu unterstellen!", witzelte er mit den Trauben in der Hand und hielt ihr eine hin. "In diesen Gärten hatte ich einst meine schönsten Momente." Das war wahrlich zweideutig zu verstehen. Zu diesen Momenten gehörten aber auch die innigen Momente mit seinem Bruder, seiner Familie. "Außerdem ist es zu dieser Zeit nicht allzu voll." Er musterte sie einen Moment. "Was macht Ihr hier, meine Königin? Ich hoffe, Ihr lasst die Gedanken nicht allzu weit schweifen."