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you do not yield
25.09.1016 - 17:12
einige Meilen hinter der Grenze zu Norsteading
Tyra Winters Leander Prudenius Sanna Lorenson

Heimatlose
Tyra Winters
Heimatlose
Alter 26
Beruf Söldnerin
Wohnort wo das Silber sie hinführt
Stand Ledig
User Lia
#12
Tyra starrte Sanna an, als die ihr bestätigte, dass tatsächlich Iltis in diesem Sud war – oder etwas, das genauso roch. Ein Moment verging, dann ein weiterer … und dann polterte ein ungläubiges Lachen aus ihrer Kehle, trocken und rau wie zerbrochene Äste im Schnee. „Bei den verfluchten Eingeweiden Heofaders! Ich wusste es!“ Ihre Stimme überschlug sich beinahe, schwankte zwischen Hohn und Verzweiflung. „Ich wusste schon immer, irgendwann werde ich verrecken an einem verfluchten Hexensud, den man mir unterjubelt, während ich zu schwach bin, mich zu wehren!“ Ihre Schultern bebten leicht, ob vor Lachen oder Husten, ließ sich nicht sagen.

Als Sanna ihr dann auch noch anbot, das Ausbrennen zu übernehmen, erstarb die Bewegung in Tyras Brust für einen flüchtigen Moment. Ihre Augen flackerten, matt, fieberglänzend – aber nicht ohne Klarheit. „Nein“, sagte sie nach kurzem, zähem Zögern. Die Stimme war rau, aber fest. „Nein, das mach’ ich schon selbst.“ Und es klang beinahe entschuldigend. „Hast schon genug getan.“ Denn Tyra wusste, worauf sie sich einließ. Kannte das Brennen, das Sengen, die benötigte Geduld. Wusste, was es hieß, zu handeln, während jemand schrie, zu drücken, wenn der Gestank von verbranntem Fleisch einem die Sinne raubte. Es brauchte Mut – und Gleichgültigkeit zugleich. Und Tyra wollte niemandem mehr zumuten, sie durch so etwas hindurch zu tragen. Nicht Sanna. 

Als Valda sich auf das Blumenpflücken vorbereitete, zwang sich Tyra zu einem knappen, steifen Nicken. „Ja“, presste sie hervor, als wäre das Wort schwer wie ein Mühlstein. „Blumen. Großartig.“ Sie schenkte dem Kind ihr schönstes Raubtierlächeln.. Ihre Liebe zu Blumen? Natürlich nicht existent, aber das Kind durfte es nicht merken. Sollte nicht glauben, Tyra wäre genau das abgestumpfte, kalte Ding, das die Welt aus ihr gemacht hatte. Und so ließ sie es gewähren, ließ es ziehen. Nur für einen Moment, als sie dem Mädchen hinterher sah, wirkte Tyras Blick seltsam weich.

Dann schob sie sich ein wenig hoch, zitternd, mit beiden Armen abgestützt. Ihre Augen hefteten sich auf die Glut, auf den Dolch. Das Metall begann bereits zu glühen – zuerst ein fahles Orange, dann ein fast durchsichtiges Weiß. Sie spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Ihre Finger tasteten nach dem Lederriemen, nahmen ihn dankbar entgegen. Sie zögerte kurz – ein einziger Atemzug lang. Dann schob sie ihn sich zwischen die Zähne. Mit der freien Hand griff sie nach einem Ast – nichts Großes, nur etwas, um die Klinge aus der Glut zu heben. Sie zog sie heraus, das heiße Metall knisterte leise. Ihre Augen weiteten sich leicht. Kein Zittern. Kein Laut. Nur Entschlossenheit. So, wie sie es kannte. So, wie sie es immer gemacht hatte. Ein Atemzug. Noch einer. Dann setzte sie an.

Das Zischen war das Erste, das zu hören war – ein höllisches, lebendiges Geräusch, wie wenn Speck in eine heiße Pfanne fällt. Dann der Geruch. Dann der Schmerz. Tyra zuckte zusammen, doch sie hielt die Klinge fest, biss in den Riemen, während der Gestank verbrannten Fleisches in ihre Nase stieg. Ihre Muskeln spannten sich, drohten zu reißen. Ein leiser, kehliger Laut entkam ihr, kaum mehr als ein Knurren. Ihre Augen rollten zurück, und doch hielt sie durch – bis sie sicher war, dass genug versengt war, dass nichts mehr leben konnte in dieser verfluchten Wunde. Dann ließ sie die Klinge fallen, achtlos wie nie. Sie kippte zur Seite, schwer atmend, wie eine ebenjenes sterbendes, altes Tier, nach dem sie sich gerade fühlte. Ihre Haut war bleich, der Schweiß stand ihr in großen Tropfen auf der Stirn, und das Zittern war kaum noch zu kontrollieren.

„Sanna …“ Ihre Stimme war kaum ein Flüstern, kaum ein Laut. Sie hob leicht den Kopf, ließ ihn gleich wieder sinken. „Sag mir bitte, dass dieser Iltis-Sud … wenigstens den Schmerz wegspült.“ Eine Pause. „Oder mein Hirn. Beides wär mir recht.“ Sie lachte nicht. Konnte nicht. Dafür war sie zu schwach. Aber das klägliche Echo von Spott schwang mit. Und etwas darin flehte. Flehte leise, halb bewusst, um Erleichterung.
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Nachrichten in diesem Thema
you do not yield - von Tyra Winters - 05-01-2025, 17:23
RE: you do not yield - von Leander Prudenius - 05-01-2025, 18:50
RE: you do not yield - von Sanna Lorenson - 06-01-2025, 15:19
RE: you do not yield - von Leander Prudenius - 07-01-2025, 20:20
RE: you do not yield - von Sanna Lorenson - 21-01-2025, 21:10
RE: you do not yield - von Tyra Winters - 09-05-2025, 19:40
RE: you do not yield - von Sanna Lorenson - 12-05-2025, 09:41
RE: you do not yield - von Tyra Winters - 15-05-2025, 15:36
RE: you do not yield - von Sanna Lorenson - 16-05-2025, 10:31
RE: you do not yield - von Tyra Winters - 20-05-2025, 17:58
RE: you do not yield - von Sanna Lorenson - 28-05-2025, 10:28
RE: you do not yield - von Tyra Winters - 01-06-2025, 19:38
RE: you do not yield - von Sanna Lorenson - 02-06-2025, 10:20
RE: you do not yield - von Tyra Winters - 02-06-2025, 19:11
RE: you do not yield - von Sanna Lorenson - 02-06-2025, 21:24

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