04-06-2025, 16:15 - Wörter:
Mit Argusaugen beobachtete sie ihren Ehemann. Beobachtete sein Hinken und die Hand, wie sie sich suchend um den Knauf seines Gehstockes schloss, sodass die Knöchel weiß unter seiner eh schon blassen Haut hervor traten. Vanja leckte sich die Lippen und legte den Kopf leicht schief, sodass ihr die weißblonden Haare über die noch immer nackte Schulter fielen, wie ein sanftes Kleid. Sie gedachte nicht daran sich etwas anzuziehen. Sie war in ihrem Element, genoss noch immer das warme Gefühl zwischen ihren Schenkeln, das ihr Mann ihr großzügigerweise geschenkt hatte, wollte nicht die prickelnde Leidenschaft auf ihrer Haut mit Kleidung abwaschen. Es würde noch etwas dauern, ehe sie sich einen beinahe durchscheinenden und auffordernden Stoff über die Schultern legte, wohlwissend, dass diese Aufforderung nie bei ihrem eigenen Ehemann ankommen würde. Aber das war ab jetzt nicht weiter schlimm. Sie hatte bekommen, wonach sie sich so sehr gesehnt hatte, auch, wenn sie ein wenig dafür hatte betteln müssen. Und ihre nächste Verzückung würde sie sich woanders besorgen. Noch einmal würde sie nicht bildlich gesprochen vor ihm auf die Füße fallen und darum betteln, beachtet zu werden. Jedenfalls heute nicht mehr.
Als seine schneidenden Worte die Luft teilten und bei der jungen Frau ankamen, wanderte ihr Kopf langsam auf die andere Seite, blieb jedoch in Schieflage. Ein harsches Lachen überkam ihre noch wunden Lippen, von den wenigen Küssen, die sie geteilt hatten. Obwohl sie wusste, was er bezwecken wollte, konnte sie sich nicht dagegen erwehren. Noch in dem Moment, in dem die Worte verhallt waren, keimte eine ungesunde Eifersucht in ihrer Brust auf. Die Art von Eifersucht, die sie in der Vergangenheit durchaus schon mal dazu gebracht hatte nicht ganz so kluge Dinge in Auftrag geben zu lassen. Vanja Neshat war viel zu impulsiv und leidenschaftlich, ob wirklich Geschäfte zu machen. Sie gab Morde in Auftrag, ließ Andere bei Bedarf ihre Drecksarbeit erledigen, ließ Gift anmischen und verteilen oder schrieb die Namen nieder, die die nächste Woche nicht mehr erleben sollten. Aber in Ruhe über etwas zu reden lag nicht in ihrer Macht. Zu viele Gefühle, zu viel Temperament, das über sie drüber rollte wie die Flutwelle, die Dharan Al-Bhar letzten Monat überschwemmt hatte. So, wie die Häuser einfach in sich zusammengefallen und Menschen unter sich begraben hatten, so fiel auch Vanjas Disziplin in sich zusammen, wenn sie etwas aufwühlte. Ein Luftstoß genügte und sie war der tosende Wirbelwind, der einer Naturkatastrophe glich. Unkontrollierbar. Emotional.
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Als seine schneidenden Worte die Luft teilten und bei der jungen Frau ankamen, wanderte ihr Kopf langsam auf die andere Seite, blieb jedoch in Schieflage. Ein harsches Lachen überkam ihre noch wunden Lippen, von den wenigen Küssen, die sie geteilt hatten. Obwohl sie wusste, was er bezwecken wollte, konnte sie sich nicht dagegen erwehren. Noch in dem Moment, in dem die Worte verhallt waren, keimte eine ungesunde Eifersucht in ihrer Brust auf. Die Art von Eifersucht, die sie in der Vergangenheit durchaus schon mal dazu gebracht hatte nicht ganz so kluge Dinge in Auftrag geben zu lassen. Vanja Neshat war viel zu impulsiv und leidenschaftlich, ob wirklich Geschäfte zu machen. Sie gab Morde in Auftrag, ließ Andere bei Bedarf ihre Drecksarbeit erledigen, ließ Gift anmischen und verteilen oder schrieb die Namen nieder, die die nächste Woche nicht mehr erleben sollten. Aber in Ruhe über etwas zu reden lag nicht in ihrer Macht. Zu viele Gefühle, zu viel Temperament, das über sie drüber rollte wie die Flutwelle, die Dharan Al-Bhar letzten Monat überschwemmt hatte. So, wie die Häuser einfach in sich zusammengefallen und Menschen unter sich begraben hatten, so fiel auch Vanjas Disziplin in sich zusammen, wenn sie etwas aufwühlte. Ein Luftstoß genügte und sie war der tosende Wirbelwind, der einer Naturkatastrophe glich. Unkontrollierbar. Emotional.
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Mir würde da nur etwas einfallen, womit ich den König glücklich machen könnte
", sinnierte sie mit samtener Stimme vor sich hin und ließ die eigene Hand über die weiche Haut ihres Oberschenkels gleiten. "Vielleicht ein bisschen Opium, ein paar starke Männer für seinen Geleitschutz... oder...
", murmelte sie leise, ehe sie eine kurze Pause machte, um den Spannungsbogen hoch zu halten - "... vielleicht auch eine Frau, die weiß, wie man ihre Zunge einsetzt, ihre Schenkel und ihre wärmende Körpermitte, um einen Mann Alles vergessen zu lassen
", endete sie und zuckte mit den Schultern, als hätte sie weiter über den unbedeutenden Marktbesuch heute geredet. "Das war viel zu durchschaubar, selbst für deine Verhältnisse, Keeran
", entgegnete sie enttäuscht und trat neben ihn, um sich ebenfalls ein Glas Wein einzuschenken.