09-06-2025, 16:38 - Wörter:
Veiths Mundwinkel zuckten kaum merklich, doch in seinem Blick lag plötzlich etwas Dunkleres, Tieferes. Kein Lächeln, eher ein Raunen, das sich zwischen den Wimpernschlägen verbarg. Er hielt ihren Blick stand, ließ sich nicht vertreiben von dem Versprechen, das darin loderte. Im Gegenteil. Sie ließ ihn nicht zurückweichen, sondern still werden, auf diese Art, die gefährlicher war als jedes Wort. „Ich mache keine leeren Versprechungen, Sanna“, sagte er leise, seine Stimme rauer als zuvor. Er stand noch immer am Tisch, die Finger locker an der Kante abgelegt, als müsse er sich dadurch erinnern, nicht einfach die kurze Distanz zwischen ihnen zu überwinden. Als sie sich vorbeugte zu ihm, nur flüchtig, da ging sein Atem ruhig, vielleicht einen Hauch zu kontrolliert. Eine Bewegung zu viel, ein Gedanke zu weit und sein Körper hätte ihn preisgegeben. Stattdessen blieb er stehen, regungslos wie ein Jäger im hohen Gras - wachsam und beherrscht. Nur die Spannung in seinen Fingern, an der Tischkannte verharrend, verriet das Feuer, das längst in ihm loderte.
Veiths Blick blieb ruhig, fast zu ruhig, nur ein einzelner Muskel an seinem Kiefer zuckte, spannte sich an wie unter stillem Protest. Es war eine dieser kleinen Bewegungen, die mehr verrieten als Worte es je könnten. „Ja, das tust du“, sagte er schließlich, mit einer Stimme, in der ein eigentümlicher Ernst lag. Da lag kein Zorn in seinem Tonfall, nur ein Hauch von Trockenheit, als wäre der Satz schon lange in ihm gereift. Sein Blick hielt ihren fest, prüfend, als wollte er erkennen, ob sie wirklich so ahnungslos war. Dann, kaum hörbar, fügte er hinzu: „Aber vielleicht will ich gar nicht, dass es leichter wird.“ Damit wandte er sich schließlich ab, wechselte rasch die restliche Kleidung und hing die nasse vor den Kamin. Schweigend bereitete er den Tee zu, holte Brot und Käse aus der Vorratskammer, nicht aus Hunger, sondern um den Moment hinauszuzögern, in dem er wieder mit ihr sprechen musste. Er wollte sich zusammenreißen, nicht mehr an Sanna denken, nicht an ihre weiche Haut, nicht an das Bild aus seiner Fantasie, das sich unauslöschlich in sein Gedächtnis eingebrannt hatte. Und dann hatte sie den Umhang abgelegt und es war, abermals, um ihn geschehen. Er verstand selbst nicht ganz, was da gerade mit ihm passierte. Schließlich hatte er in Schenken und Tavernen Frauen gesehen, die weit weniger trugen, manche gar nichts. Aber diese hatten ihn nie so getroffen. Sanna tat es, ohne es zu wollen.
„Ich hoffe es auch. Andernfalls wird sich mein Aufenthalt im Süden wohl deutlich in die Länge ziehen.“ Er umrundete den Tisch und ließ sich schließlich neben ihr nieder, nicht ihr gegenüber, wo der Abstand sicherer gewesen wäre, sondern direkt an ihrer Seite. Er wollte sich offensichtlich quälen. Als er sich setzte, streiften seine langen Beine unweigerlich ihre unter dem Tisch. Ein kaum spürbares Berühren, doch für ihn fühlbar wie eine plötzliche Glut unter der Haut. Er unterdrückte die Regung, die durch ihn fuhr, zwang sich, den Blick auf den Teller zu richten. Sie reichte ihm eine Scheibe Brot. „Ein früher Aufbruch ist klug“, murmelte er, ohne sie anzusehen. „Die Händler aus Wintergard schlagen oft vor Morgengrauen ihre Stände auf.“ Veith schnitt sich eine Scheibe von dem Käse ab und legte sie vor sich auf den Teller. „Ich habe versprochen, mit Einar zum Angeln zu gehen“, sagte er nach einem kurzen Moment, in dem nur das Knistern des Feuers zu hören war. „Der Junge redet seit Tagen von nichts anderem.“ Ein leises Schmunzeln huschte über sein Gesicht, kaum sichtbar, doch aufrichtig bei dem Gedanken an die ungestüme Art seines Neffen. „Danach sehe ich mir eine Waffenlieferung an, die in der Burg angekommen ist. Angeblich soll alles dem Maß entsprechen, aber ich traue eher meinem Blick als den Briefen aus dem Süden.“
Er nahm einen Bissen, kaute ruhig und fügte schließlich hinzu: „Kein aufregender Tag, aber das ist mir gerade ganz recht.“
Veiths Blick blieb ruhig, fast zu ruhig, nur ein einzelner Muskel an seinem Kiefer zuckte, spannte sich an wie unter stillem Protest. Es war eine dieser kleinen Bewegungen, die mehr verrieten als Worte es je könnten. „Ja, das tust du“, sagte er schließlich, mit einer Stimme, in der ein eigentümlicher Ernst lag. Da lag kein Zorn in seinem Tonfall, nur ein Hauch von Trockenheit, als wäre der Satz schon lange in ihm gereift. Sein Blick hielt ihren fest, prüfend, als wollte er erkennen, ob sie wirklich so ahnungslos war. Dann, kaum hörbar, fügte er hinzu: „Aber vielleicht will ich gar nicht, dass es leichter wird.“ Damit wandte er sich schließlich ab, wechselte rasch die restliche Kleidung und hing die nasse vor den Kamin. Schweigend bereitete er den Tee zu, holte Brot und Käse aus der Vorratskammer, nicht aus Hunger, sondern um den Moment hinauszuzögern, in dem er wieder mit ihr sprechen musste. Er wollte sich zusammenreißen, nicht mehr an Sanna denken, nicht an ihre weiche Haut, nicht an das Bild aus seiner Fantasie, das sich unauslöschlich in sein Gedächtnis eingebrannt hatte. Und dann hatte sie den Umhang abgelegt und es war, abermals, um ihn geschehen. Er verstand selbst nicht ganz, was da gerade mit ihm passierte. Schließlich hatte er in Schenken und Tavernen Frauen gesehen, die weit weniger trugen, manche gar nichts. Aber diese hatten ihn nie so getroffen. Sanna tat es, ohne es zu wollen.
„Ich hoffe es auch. Andernfalls wird sich mein Aufenthalt im Süden wohl deutlich in die Länge ziehen.“ Er umrundete den Tisch und ließ sich schließlich neben ihr nieder, nicht ihr gegenüber, wo der Abstand sicherer gewesen wäre, sondern direkt an ihrer Seite. Er wollte sich offensichtlich quälen. Als er sich setzte, streiften seine langen Beine unweigerlich ihre unter dem Tisch. Ein kaum spürbares Berühren, doch für ihn fühlbar wie eine plötzliche Glut unter der Haut. Er unterdrückte die Regung, die durch ihn fuhr, zwang sich, den Blick auf den Teller zu richten. Sie reichte ihm eine Scheibe Brot. „Ein früher Aufbruch ist klug“, murmelte er, ohne sie anzusehen. „Die Händler aus Wintergard schlagen oft vor Morgengrauen ihre Stände auf.“ Veith schnitt sich eine Scheibe von dem Käse ab und legte sie vor sich auf den Teller. „Ich habe versprochen, mit Einar zum Angeln zu gehen“, sagte er nach einem kurzen Moment, in dem nur das Knistern des Feuers zu hören war. „Der Junge redet seit Tagen von nichts anderem.“ Ein leises Schmunzeln huschte über sein Gesicht, kaum sichtbar, doch aufrichtig bei dem Gedanken an die ungestüme Art seines Neffen. „Danach sehe ich mir eine Waffenlieferung an, die in der Burg angekommen ist. Angeblich soll alles dem Maß entsprechen, aber ich traue eher meinem Blick als den Briefen aus dem Süden.“
Er nahm einen Bissen, kaute ruhig und fügte schließlich hinzu: „Kein aufregender Tag, aber das ist mir gerade ganz recht.“