11-06-2025, 19:35 - Wörter:
Das Zurückschieben des Stuhls klang in der Stille, die nach ihrem abwenden blieb, beinahe unerträglich laut. Auch seine Schritte – nur zwei an der Zahl – hallten nach wie Fremdkörper in einem Raum, der eben noch von etwas erfüllt gewesen war, was die junge Frau nicht hatte benennen können. Sanna hatte vermutet, dass er hinausgehen würde. Noch einmal Holz holen für die Nacht. Oder sich leise an seinen Platz vor der Feuerstelle zurückzog, um sein Lager zu bereiten.
Doch dann spürte sie seinen Griff. Fest, aber nicht grob. Wärmer, als er sein dürfte. Ihr Herz stolperte – ein einziger, verirrter Schlag – als er sie zu sich herumdrehte. Und es verlor vollends den Takt, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah. Da war nichts Spielerisches mehr. Kein ironisches Flackern, kein Versuch, Distanz zu wahren. Nur dieses eine, rohe Gefühl – offen, ehrlich, beinahe schutzlos.
Ihre Augen weiteten sich.. vielleicht aus Überraschung. Obwohl sie längst gespürt hatte, dass dieser Abend keiner war wie sonst. Dass sie beide – aus welchem Grund auch immer – die gewohnten Floskeln hinter sich gelassen hatten. Sie hatten Raum geschaffen. Unausgesprochen, aber spürbar. Für etwas anderes. Etwas, das brannte. Etwas Neues, das sich anfühlte wie ein Schritt zu weit – und zugleich wie der einzig mögliche. Und jetzt war es da. Greifbar. Nah. So unausweichlich wie der Sonnenaufgang in ein paar Stunden.
„Du hast überhaupt keine Ahnung, was du da gerade getan hast“
Hatte sie nicht? Sanna wusste es nicht. Sie fühlte nur diese eine, flüchtige Art von köstlicher Ahnungslosigkeit – jene, die sich einstellt, wenn die Welt ihre festen Umrisse verliert. Als wäre alles dabei, zu verschwimmen. Als stünde sie am Rand eines Strudels, der sie mit sich riss – langsam, aber unaufhaltsam. Und das Erschreckende daran war nicht das Fallen.
Sondern, wie sehr sie sich danach sehnte, loszulassen.
Der heisere Klang seiner Stimme hallte in ihr nach, ein raues Echo, das bis tief in ihre Brust drang und ihren Puls jäh beschleunigte. Es fühlte sich an, als würde eine Welle über sie brechen – lautlos, aber unaufhaltsam. Ein einziger, übermächtiger Moment, der keinen Platz ließ für Zweifel... oder Flucht.
Seine Berührung brannte auf ihrer Haut – nicht schmerzhaft, nicht unangenehm. Eher wie ein heimliches Feuer. Ihr Körper reagierte, noch bevor sie es bewusst tat. Streckte sich dem Kontakt entgegen, suchte instinktiv nach jener Nähe, die so unschuldig wirkte – und doch alles in ihr aus dem Gleichgewicht brachte. Zart. Und zugleich fatal.
Langsam – zögerlich nur im ersten Atemzug – hob sie eine Hand, legte sie an seinen Oberarm, dann fuhr sie höher, an seine Schulter, in seinen Nacken. Ihre Finger verharrten dort, als müsse sie prüfen, ob das, was zwischen ihnen war, wirklich existierte. Dann trat sie näher. Ein leises, kaum hörbares Einatmen begleitete ihre Bewegung, als sie sich ihm entgegen lehnte.
"Hab ich nicht." Ihre Stimme war leise, rau, beinahe atemlos – wie ein Geständnis, das sie selbst kaum glauben konnte. Während sie sprach, musterte sie sein Gesicht das nur wenige Zentimeter von dem ihren entfernt war. Jede feine Regung. Und alles in ihm schien sich zu öffnen – mit einer erschreckenden, ungefilterten Ehrlichkeit, die sie für einen Moment den Atem kosten ließ.
Eine feine Note seines ureigenen Geruchs stieg ihr in die Nase. Etwas von dem Rauch des Brennholzes – warm, schwer, beinahe beruhigend – vermischt mit einem erdigen Ton und einem Hauch jener Seife, die er wohl bei seinem letzten Bad verwendet hatte. Sie sagte nichts. Musste sie auch nicht. Ihre braunen Augen flackerten für einen Moment auf seine Lippen, ehe sie seinen Blick wieder suchte. Und in diesem Blick – da war alles, was Worte überflüssig machte. Der Moment sprach für sich. Wie eine Antwort auf eine Frage, die niemand laut gestellt hatte.
Doch dann spürte sie seinen Griff. Fest, aber nicht grob. Wärmer, als er sein dürfte. Ihr Herz stolperte – ein einziger, verirrter Schlag – als er sie zu sich herumdrehte. Und es verlor vollends den Takt, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah. Da war nichts Spielerisches mehr. Kein ironisches Flackern, kein Versuch, Distanz zu wahren. Nur dieses eine, rohe Gefühl – offen, ehrlich, beinahe schutzlos.
Ihre Augen weiteten sich.. vielleicht aus Überraschung. Obwohl sie längst gespürt hatte, dass dieser Abend keiner war wie sonst. Dass sie beide – aus welchem Grund auch immer – die gewohnten Floskeln hinter sich gelassen hatten. Sie hatten Raum geschaffen. Unausgesprochen, aber spürbar. Für etwas anderes. Etwas, das brannte. Etwas Neues, das sich anfühlte wie ein Schritt zu weit – und zugleich wie der einzig mögliche. Und jetzt war es da. Greifbar. Nah. So unausweichlich wie der Sonnenaufgang in ein paar Stunden.
„Du hast überhaupt keine Ahnung, was du da gerade getan hast“
Hatte sie nicht? Sanna wusste es nicht. Sie fühlte nur diese eine, flüchtige Art von köstlicher Ahnungslosigkeit – jene, die sich einstellt, wenn die Welt ihre festen Umrisse verliert. Als wäre alles dabei, zu verschwimmen. Als stünde sie am Rand eines Strudels, der sie mit sich riss – langsam, aber unaufhaltsam. Und das Erschreckende daran war nicht das Fallen.
Sondern, wie sehr sie sich danach sehnte, loszulassen.
Der heisere Klang seiner Stimme hallte in ihr nach, ein raues Echo, das bis tief in ihre Brust drang und ihren Puls jäh beschleunigte. Es fühlte sich an, als würde eine Welle über sie brechen – lautlos, aber unaufhaltsam. Ein einziger, übermächtiger Moment, der keinen Platz ließ für Zweifel... oder Flucht.
Seine Berührung brannte auf ihrer Haut – nicht schmerzhaft, nicht unangenehm. Eher wie ein heimliches Feuer. Ihr Körper reagierte, noch bevor sie es bewusst tat. Streckte sich dem Kontakt entgegen, suchte instinktiv nach jener Nähe, die so unschuldig wirkte – und doch alles in ihr aus dem Gleichgewicht brachte. Zart. Und zugleich fatal.
Langsam – zögerlich nur im ersten Atemzug – hob sie eine Hand, legte sie an seinen Oberarm, dann fuhr sie höher, an seine Schulter, in seinen Nacken. Ihre Finger verharrten dort, als müsse sie prüfen, ob das, was zwischen ihnen war, wirklich existierte. Dann trat sie näher. Ein leises, kaum hörbares Einatmen begleitete ihre Bewegung, als sie sich ihm entgegen lehnte.
"Hab ich nicht." Ihre Stimme war leise, rau, beinahe atemlos – wie ein Geständnis, das sie selbst kaum glauben konnte. Während sie sprach, musterte sie sein Gesicht das nur wenige Zentimeter von dem ihren entfernt war. Jede feine Regung. Und alles in ihm schien sich zu öffnen – mit einer erschreckenden, ungefilterten Ehrlichkeit, die sie für einen Moment den Atem kosten ließ.
Eine feine Note seines ureigenen Geruchs stieg ihr in die Nase. Etwas von dem Rauch des Brennholzes – warm, schwer, beinahe beruhigend – vermischt mit einem erdigen Ton und einem Hauch jener Seife, die er wohl bei seinem letzten Bad verwendet hatte. Sie sagte nichts. Musste sie auch nicht. Ihre braunen Augen flackerten für einen Moment auf seine Lippen, ehe sie seinen Blick wieder suchte. Und in diesem Blick – da war alles, was Worte überflüssig machte. Der Moment sprach für sich. Wie eine Antwort auf eine Frage, die niemand laut gestellt hatte.