19-06-2025, 11:34 - Wörter:
Ihr Griff an seinem Nacken, fest und fordernd, ließ ihn innehalten, nur für den Bruchteil eines Atemzugs. Ihre Augen hatten nichts Weiches mehr. Kein Zögern, kein Flehen, sondern nur reine, unverhohlene Begierde und Veith spürte, wie sich in ihm etwas regte, das er viel zu lange gebändigt hatte. Er flüsterte ihren Namen kaum hörbar, mehr ein Ausatmen als ein Wort – nicht, weil er Zweifel hatte an dem was sie hier taten, im Gegenteil, sondern weil er sich für einen Moment komplett in dem Gefühl verlor, wie sehr er sie wollte. Nicht nur ihren Körper, sondern ihre Nähe, ihr Feuer, das ihn auffing, als hätte sie schon lange gewusst, dass es ihn innerlich zerriss. Seine Hände wanderten über ihren Körper, fanden ihre Taille, dann ihren Rücken, glitten über den Stoff hinweg, während Sanna die Riemen an seiner Hose öffnete. Ihre Berührung entfachte ein heißes Ziehen tief in seinem Innern, roh und fordernd, als habe sich etwas in ihm gelöst, das zu lange stillgehalten worden war. Er atmete scharf durch die Zähne, als ihre Finger über seine Haut strichen, suchend, bestimmend, ohne Hast, aber mit einer Zielstrebigkeit, die ihn taumeln ließ. Veith senkte den Kopf, seine Lippen fanden ihren Hals, hinterließen eine Spur von Küssen entlang ihrer warmen Haut und abermals verlor er sich in ihrem Duft, den er schon zuvor so anziehend gefunden hatte, erdig und süß zugleich, wie sonnengetrocknetes Heu nach einem warmen Sommertag, vermischt mit etwas, das einzig ihr gehörte.
Dann war alles schlagartig vorbei, als Helvi sie unterbrach. Der Klang ihrer Stimme traf Veith wie ein kalter Windstoß. Widerwillig trat er von Sanna zurück und kaum wich ihre Nähe, vermisste er schon die Wärme, die von ihr ausgegangen war, nicht nur auf seiner Haut, sondern tiefer, an einem Ort, den er lange für versteinert gehalten hatte. Er atmete einmal tief durch, als wolle er das Verlangen, das noch in jeder Faser seines Körpers loderte, mit einem einzigen Zug bannen. Vergebens. Seine Finger fuhren durch sein zerzaustes Haar, ein fast ruheloser Reflex, während er sich von ihr abwandte und zur Tür ging. Beim Gehen schloss er mit einem raschen Griff die Riemen seiner Hose, doch der Stoff spannte merklich, ein stummer Beweis dafür, wie sehr sein Körper noch in jenem Moment verhaftet war. Als weigerte sich etwas in ihm, loszulassen, was kaum begonnen hatte. Er hielt inne, die Hand schon an der Klinke, und zwang sich zur Ruhe. Holz hacken, dachte er. Ich werde Holz hacken. Nicht, weil es nötig war, sondern weil er spürte, dass er sonst keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Die Hitze in ihm musste irgendwohin. Wenn nicht zu ihr zurück, dann eben in das Holz, das draußen im Hof auf ihn wartete. Da erklang Sannas Stimme hinter ihm, ungewöhnlich gelassen für die Situation: „Also… eure Fensterläden haben mich leider aus dem Schlaf gerissen.“ Veith blieb einen Moment stehen, drehte sich jedoch nicht um. Seine Schultern hoben sich leicht und ein leises Schmunzeln legte sich über seine Züge. Nicht spöttisch oder kalt, sondern beinahe zärtlich. „Ich habe Einar schon vor Wochen gesagt, die gehören repariert“, murmelte er und wandte sich dann zu Helvi, die jedoch den Einwand nicht gelten lassen wollte, jedenfalls bedachte sie ihren Bruder noch immer mit diesem tief misstrauischen Blick, wodurch er lieber auf der Hut blieb. Als Sanna sich schließlich umwandte, um zu Bett zu gehen, wünschte sie den beiden Geschwistern noch eine Gute Nacht. Ihr Blick verweilte einen Bruchteil zu lange auf ihm und genau dieser Umstand ließ das stille Lächeln auf seinen Gesichtszügen nur noch breiter werden, bevor es sogleich wieder verschwand, als er in das Gesicht seiner Schwester sah. „Gute Nacht, Sanna“, wünschte er ihr und öffnete dann die Tür zum Hof. Die kühle Nacht wartete bereits, der Hof still und von Dunst durchzogen. Veith trat hinaus, atmete tief durch und hoffte, im hier und jetzt einen Weg zu finden, die Glut in seinem Inneren zu löschen.
Das Beil wartet bereits auf ihn und dann, vielleicht, würde er wieder klarsehen.
Dann war alles schlagartig vorbei, als Helvi sie unterbrach. Der Klang ihrer Stimme traf Veith wie ein kalter Windstoß. Widerwillig trat er von Sanna zurück und kaum wich ihre Nähe, vermisste er schon die Wärme, die von ihr ausgegangen war, nicht nur auf seiner Haut, sondern tiefer, an einem Ort, den er lange für versteinert gehalten hatte. Er atmete einmal tief durch, als wolle er das Verlangen, das noch in jeder Faser seines Körpers loderte, mit einem einzigen Zug bannen. Vergebens. Seine Finger fuhren durch sein zerzaustes Haar, ein fast ruheloser Reflex, während er sich von ihr abwandte und zur Tür ging. Beim Gehen schloss er mit einem raschen Griff die Riemen seiner Hose, doch der Stoff spannte merklich, ein stummer Beweis dafür, wie sehr sein Körper noch in jenem Moment verhaftet war. Als weigerte sich etwas in ihm, loszulassen, was kaum begonnen hatte. Er hielt inne, die Hand schon an der Klinke, und zwang sich zur Ruhe. Holz hacken, dachte er. Ich werde Holz hacken. Nicht, weil es nötig war, sondern weil er spürte, dass er sonst keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Die Hitze in ihm musste irgendwohin. Wenn nicht zu ihr zurück, dann eben in das Holz, das draußen im Hof auf ihn wartete. Da erklang Sannas Stimme hinter ihm, ungewöhnlich gelassen für die Situation: „Also… eure Fensterläden haben mich leider aus dem Schlaf gerissen.“ Veith blieb einen Moment stehen, drehte sich jedoch nicht um. Seine Schultern hoben sich leicht und ein leises Schmunzeln legte sich über seine Züge. Nicht spöttisch oder kalt, sondern beinahe zärtlich. „Ich habe Einar schon vor Wochen gesagt, die gehören repariert“, murmelte er und wandte sich dann zu Helvi, die jedoch den Einwand nicht gelten lassen wollte, jedenfalls bedachte sie ihren Bruder noch immer mit diesem tief misstrauischen Blick, wodurch er lieber auf der Hut blieb. Als Sanna sich schließlich umwandte, um zu Bett zu gehen, wünschte sie den beiden Geschwistern noch eine Gute Nacht. Ihr Blick verweilte einen Bruchteil zu lange auf ihm und genau dieser Umstand ließ das stille Lächeln auf seinen Gesichtszügen nur noch breiter werden, bevor es sogleich wieder verschwand, als er in das Gesicht seiner Schwester sah. „Gute Nacht, Sanna“, wünschte er ihr und öffnete dann die Tür zum Hof. Die kühle Nacht wartete bereits, der Hof still und von Dunst durchzogen. Veith trat hinaus, atmete tief durch und hoffte, im hier und jetzt einen Weg zu finden, die Glut in seinem Inneren zu löschen.
Das Beil wartet bereits auf ihn und dann, vielleicht, würde er wieder klarsehen.