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Where the light fades
02.09.1016 - 16:00
Markt in Wintergard

Winterland
Veith Alvarsson
Winterland
Alter 31
Beruf Krieger
Wohnort Wintergard
Stand Ledig
User Risa
#3
Veith blieb im Hintergrund, als Valda mit wehenden Locken auf ihre Mutter zulief und sich mit der ganzen Hingabe eines Kindes in deren Arme warf. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, kaum sichtbar, und doch durchzuckte es ihn wie ein warmes Echo. Es war einer dieser Momente, denen man nicht zu viel beimessen sollte und die einen dennoch trafen, tiefer, als einem lieb war. Der silberhaarige Krieger rührte sich nicht. Bewegte sich keinen Schritt, machte sich nicht bemerkbar. Stattdessen nutzte er die Gelegenheit, um sie beide zu betrachten - Sanna und ihre Tochter, als wären sie aus einer anderen Welt, einer, in die er nur für einen Moment lang hineingehörte. Vielleicht lag darin der Grund, warum er sie so unverhofft geküsst hatte. Warum er sich in der vergangenen Nacht über jede Vorsicht hinweggesetzt und sie in Helvis Küche an sich gezogen hatte, als gäbe es keine Welt mehr außerhalb ihrer Berührung. Er hatte sie gewollt. Mit einer Dringlichkeit, die ihn selbst überraschte. Noch immer spürte er den Abdruck ihrer Lippen auf seinen und den kaum verheilten Schmerz in der Brust, den Helvis barsches Eingreifen hinterlassen hatte.
„Lass die Finger von ihr. Sanna hat schon genug zu tragen. Du kannst ihr kein weiteres Kind aufhalsen, das sie am Ende alleine großziehen muss.“ Das waren Helvis Worte an diesem Morgen gewesen. Klar, unmissverständlich, wie ein Schlag ins Gesicht. Sie zeigten Veith nur auf, dass selbst seine Schwester nicht daran glaubte, dass aus ihm mehr werden konnte als ein Moment. Ein Zwischenstopp. Einer, der kam, nahm, was er wollte, und dann wieder verschwand und diese Erkenntnis schmerzte.

Also blieb er jetzt zurück und beobachtete Mutter und Tochter in stiller Übereinkunft. Er versuchte zu begreifen, was es war, das ihn so sehr zu dieser Frau hinzog. Ihre Kraft vielleicht, ihr stilles Durchhaltevermögen oder diese seltene Wärme, die sie verströmte, obwohl das Leben sie längst hätte abstumpfen können. Veith wollte ihr nicht wehtun. Keinesfalls wollte er weiteres Chaos in ihr ohnehin schon mühsam geordnetes Leben bringen. Trotzdem hatte der heutige Tag nichts daran geändert, was er empfand. Im Gegenteil. Je länger er sie ansah, desto deutlicher wurde ihm, dass es kein Aufflackern gewesen war, sondern ein Feuer, das sich nicht mehr leugnen ließ. Sie lächelte gerade über etwas, das Valda ihr zuflüsterte, hob das Mädchen hoch und presste sie liebevoll an sich, während sie ihm im nächsten Atemzug einen Blick zuwarf, der ihm einen Kloß in den Hals trieb. Veith senkte kurz den Blick, nur um sich zu sammeln, um nicht das Falsche in ihr zu lesen. Nur ein Atemzug, um Ordnung in das zu bringen, was in ihm tobte. Um sich einzureden, dass er nichts hineininterpretierte, wo nichts war. Doch es war vergeblich. Denn er sah längst mehr, als er sollte und wusste mit schmerzhafter Klarheit, dass es dafür kein Zurück mehr gab. Abermals kehrten Helvis Worte in seine Erinnerung zurück und mahnten ihn davor, irgendetwas Falsches zu tun.

„Ich hoffe, du hast dich nicht über den Tisch ziehen lassen“, erwiderte Veith schließlich, und sein Gesicht blieb so unbewegt wie eh und je - als könne ihn nichts aus der Ruhe bringen. Doch sein Tonfall verriet mehr, denn ein Anflug von Wärme schwang darin mit, kaum hörbar, doch trotzdem präsent. Etwas in seiner Stimme weichte das nüchterne Urteil auf, ließ ahnen, dass da mehr war als eine simple Antwort. Er trat näher, ließ den Blick nur einen Moment länger auf Sanna ruhen, bevor er sich wortlos neben sie stellte und begann, die verbliebenen Waren auf dem Schlitten zu verstauen. Die Bewegung seiner Hände, das konzentrierte Sortieren der Felle und Lederwaren, bot ihm einen willkommenen Halt inmitten des inneren Aufruhrs. Trotz der vorangegangenen Nacht und dem was unausgesprochen zwischen ihnen stand, empfand er keine Unsicherheit in ihrer Nähe. Im Gegenteil, es fühlte sich überraschend natürlich an, neben ihr zu stehen, mit ihr zu sprechen oder wie jetzt kurz mit ihr zu schweigen. Vielleicht war es genau das, was ihn beunruhigte – wie leicht es war. Wie sehr er sich danach sehnte, dass es genau so blieb.

„Der Fischeintopf köchelt schon über dem Feuer und Helvi hat mir ausdrücklich aufgetragen, dir auszurichten, dass du dich gefälligst beeilen sollst. Wir sind alle hungrig wie die Wölfe nach diesem Tag.“ Die Worte kamen schneller über seine Lippen, als er sie hätte zügeln können – leicht, fast heiter, als hätte jemand für einen Moment den mürrischen Schleier gelüftet, der ihm sonst so oft anhaftete. Als wäre er nicht der verschlossene Krieger, den man kannte, sondern ein anderer. Als sie seinen Arm berührte, wandte er den Blick zu ihr, suchend, fragend vielleicht und gleichzeitig versuchte er in ihrem Gesicht zu lesen, was unausgesprochen zwischen ihnen lag. Der Moment verblasste so schnelle, wie er gekommen war und als sie nach dem Pony fragte, schien er zunächst noch dem Gedanken davor nachzuhängen, dann schließlich räusperte er sich kurz, als hätte er erst jetzt richtig verstanden, wonach sie fragte. „Ich habe Valda gesagt, dass sie auf dem Rückweg auf dem Pony reiten darf, natürlich nur dann, wenn du es erlaubst“, sagte er und trat dann näher an das Tier heran. Veith griff nach den Zugsträngen, zog sie durch den hölzernen Bügel des Schlittens und hakte sie in die kleinen Metallringe ein. Das Leder spannte sich, als er prüfte, ob alles sicher saß, und ein kurzer Windstoß ließ das Geschirr leise klirren. Dann strich er dem Pony noch einmal über den Hals, ehe er den Blick zur Jägerin hob. „Wir können los, wann immer du bereit bist.“
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Where the light fades - von Veith Alvarsson - 22-06-2025, 11:19
RE: Where the light fades - von Sanna Lorenson - 25-06-2025, 22:53
RE: Where the light fades - von Veith Alvarsson - 28-06-2025, 11:40
RE: Where the light fades - von Sanna Lorenson - 30-06-2025, 08:27
RE: Where the light fades - von Veith Alvarsson - 03-07-2025, 17:40
RE: Where the light fades - von Sanna Lorenson - 07-07-2025, 16:51
RE: Where the light fades - von Veith Alvarsson - 10-07-2025, 14:25
RE: Where the light fades - von Sanna Lorenson - 14-07-2025, 20:49
RE: Where the light fades - von Veith Alvarsson - 27-07-2025, 17:25
RE: Where the light fades - von Sanna Lorenson - 03-09-2025, 17:28

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