05-09-2025, 23:50 - Wörter:
Eanruig wusste, dass er ihr Unrecht getan hatte. Ihr. Seiner Frau. Dem Mädchen, das sie kaum entwachsen war, als er sie zur Frau genommen hatte, aus Pflicht und Schuld und nichts anderem. Weder aus Liebe noch aus Verlangen, sondern einzig und allein, weil die Pflicht und die Schuld ihn banden. Gewiss, es waren schon mehr Ehen für weniger geschlossen worden, aber auch schon für mehr. Und mochten sie sich in Kreisen bewegen, in denen Liebe ein seltenes Gut war, so wusste Eanruig doch, dass er ihr gegenüber anders hätte auftreten können. Er hätte sich erklären können, zumindest ein wenig mehr als das Schweigen, das er ihr gegenüber hervorgebracht hatte und das jahrelang nachgehallt war, während die Schatten einer Toten noch an ihm geklebt hatten wie Nebelschwaden. Es war Unrecht gewesen und die Schuld, ihr dies angetan zu haben, wog schwer. Er wusste, dass er es wohl nie wirklich wieder gut machen konnte, dafür hatte es zu lange angedauert, dafür war es zu viel gewesen … aber wer wusste schon, dass es sich nicht bessern konnte, irgendwie zumindest. Denn auch wenn er oft genug mit sich selbst haderte, so machte sie ihn doch glücklich, unweigerlich. Und vielleicht war dies gut, vielleicht war es das, was seinen Blick änderte und die Zuneigung, die in seiner Brust erblühte, wenn er sie anblickte, sie und ihren gemeinsamen Sohn, mit dem Wissen, dass sie es gewesen war, die ihm dieses Kind, diese zweite Chance ermöglicht hatte, unweigerlich.
Ihre Hände ruhten warm in den seinen. So viel schmaler, so viel kleiner und zarter als die seinen, die von einem gelebten Leben sprachen, von einem Mann, der noch täglich das Schwert führte und keiner war, der sich auf dem Dasein eines Fürsten auszuruhen wusste, nein, wahrlich nicht. Seine Lippen verzogen sich zu einem seiner typischen Halblächeln, die irgendwo in seinem Mundwinkel ruhten, während sein Blick auf ihrem schönen Gesicht ruhte und die sichtlich aufgerissenen Augen verdeutlichten, wie überrascht sie von seinen Worten war, und Eanruig konnte es ihr wahrlich nicht verübeln, nein, wahrlich nicht. „Du musst dich nicht bedanken, ich … ich habe dir Unrecht getan … Jahre habe ich dies getan und hättest du nichts gesagt …“ Seine Stimme verstummte und sein Blick wandte sich von ihr ab, während die Stille zwischen ihnen nachklang und ihm die Stimme versagen ließ. „Ich weiß, dass ich nicht einfach bin und es wohl nie sein werde, aber ich … ich habe über meine Trauer das Leben vergessen … dich vergessen und dies … dies tut mir sehr leid.“
Er zögerte. Einen kleinen Augenblick lang, bevor er langsam nickte, zögerlich, aber doch schließlich nachdrücklich. „Das... können wir tun“, stimmte er schließlich zu, und auch wenn es vielleicht kein Garant dafür war, dass er es schließlich beim Gespräch mit Chatal, eben diese zuvor abgesprochenen Worte, verwenden würde, so war es zumindest ein Zugeständnis, und in ihren Worten hatte schon oft genug Wahrheit geruht. Unweigerlich.
Ihre Hände ruhten warm in den seinen. So viel schmaler, so viel kleiner und zarter als die seinen, die von einem gelebten Leben sprachen, von einem Mann, der noch täglich das Schwert führte und keiner war, der sich auf dem Dasein eines Fürsten auszuruhen wusste, nein, wahrlich nicht. Seine Lippen verzogen sich zu einem seiner typischen Halblächeln, die irgendwo in seinem Mundwinkel ruhten, während sein Blick auf ihrem schönen Gesicht ruhte und die sichtlich aufgerissenen Augen verdeutlichten, wie überrascht sie von seinen Worten war, und Eanruig konnte es ihr wahrlich nicht verübeln, nein, wahrlich nicht. „Du musst dich nicht bedanken, ich … ich habe dir Unrecht getan … Jahre habe ich dies getan und hättest du nichts gesagt …“ Seine Stimme verstummte und sein Blick wandte sich von ihr ab, während die Stille zwischen ihnen nachklang und ihm die Stimme versagen ließ. „Ich weiß, dass ich nicht einfach bin und es wohl nie sein werde, aber ich … ich habe über meine Trauer das Leben vergessen … dich vergessen und dies … dies tut mir sehr leid.“
Er zögerte. Einen kleinen Augenblick lang, bevor er langsam nickte, zögerlich, aber doch schließlich nachdrücklich. „Das... können wir tun“, stimmte er schließlich zu, und auch wenn es vielleicht kein Garant dafür war, dass er es schließlich beim Gespräch mit Chatal, eben diese zuvor abgesprochenen Worte, verwenden würde, so war es zumindest ein Zugeständnis, und in ihren Worten hatte schon oft genug Wahrheit geruht. Unweigerlich.
