11-10-2025, 19:32 - Wörter:
dark urban fantasy•Dublin, Irland•L3S3V3 ab 18 Jahren
HISTORISCHER DURCHBRUCH:
FRIEDEN IN NORDIRLAND UNTERZEICHNET
FRIEDEN IN NORDIRLAND UNTERZEICHNET
BELFAST - Nach jahrzehntelangen gewaltvollen Ausschreitungen unterzeichneten am Karfreitag, dem 10. April 1998, Vertreter der nordirischen Parteien gemeinsam mit den Regierungen in London und Dublin ein Abkommen, das den Konflikt beenden soll.
Das Abkommen sieht eine neue Regionalregierung vor, in der Katholiken und Protestanten gemeinsam Verantwortung tragen.
Beide nationalen Identitäten sollen anerkannt werden, zudem ist eine spätere Volksabstimmung über die Zukunft Nordirlands vorgesehen. Paramilitärische Gruppen sollen ihre Waffen niederlegen, Gewalt wird einvernehmlich ausgeschlossen.
Die Einigung kam nach zähen Verhandlungen zustande, an denen auch US-Vermittler beteiligt waren. Die Bevölkerung Nordirlands und der Republik Irland wird nun in Referenden über den Vertrag abstimmen.
Mit dem Abkommen endet eine Phase, in der seit Ende der 1960er Jahre über 3500 Menschen durch Anschläge, Schießereien und Unruhen ums Leben kamen.
Politiker sprechen bereits jetzt von einem historischen Tag – und von einer einmaligen Chance auf dauerhaften Frieden.
Das Abkommen sieht eine neue Regionalregierung vor, in der Katholiken und Protestanten gemeinsam Verantwortung tragen.
Beide nationalen Identitäten sollen anerkannt werden, zudem ist eine spätere Volksabstimmung über die Zukunft Nordirlands vorgesehen. Paramilitärische Gruppen sollen ihre Waffen niederlegen, Gewalt wird einvernehmlich ausgeschlossen.
Die Einigung kam nach zähen Verhandlungen zustande, an denen auch US-Vermittler beteiligt waren. Die Bevölkerung Nordirlands und der Republik Irland wird nun in Referenden über den Vertrag abstimmen.
Mit dem Abkommen endet eine Phase, in der seit Ende der 1960er Jahre über 3500 Menschen durch Anschläge, Schießereien und Unruhen ums Leben kamen.
Politiker sprechen bereits jetzt von einem historischen Tag – und von einer einmaligen Chance auf dauerhaften Frieden.
In Dublin hatte der Krieg nie wirklich Einzug gehalten. Abseits weniger Attentate war es ruhig geblieben, die Anwohner waren ihren Tätigkeiten nachgegangen.
Jetzt sprachen Politiker von Einigung, Radio und Zeitung vermeldeten Frieden. Schwarze Buchstaben, sorgfältig auf dünnem Papier gedruckt. Große Wörter – doch die Stimmung blieb flach.
Frieden mochte im Raum stehen, doch Vertrauen fehlte.
Er spürte, wie Gewohnheit die Körper der Menschen trug. Sie gingen ihre Wege, mancherorts lag Missgunst in der Luft, Unzufriedenheit. Andere kontrollierten scharf, ob die Mitmenschen die eigene Zunge sprachen. Waren sie für den Frieden? Dagegen? Für etwas anderes?
Der Krieg hatte Dublin kaum berührt, aber er hatte die Ordnung ersetzt. Rau und streng hatte er über die Stadt gewacht – und musste nun etwas Neuem weichen.
In Leinster House formten sich erste Ausschüsse. Übergangspläne, Protokolle. Worte wie Aufsicht, Kontrolle, Rechenschaft nahmen Gestalt an.
Und wer im Nebel gelebt und die Schatten des Krieges genutzt hatte, sah nun klare Luft. Und Risiken.
Die Stadt trug noch andere Bewohner. Hier im Zwielicht schlummerte ein dunkleres Dublin, getragen von alten Mächten und Regeln.
Für sie war das Abkommen kein Segen.
Es war Licht. Und Licht bedeutete Spuren.
Wie würden die unterschiedlichen Fraktionen mit dieser neuen Lage umgehen, jetzt, wo sie sich nicht mehr so leicht verstecken konnten? Wenn der Fortschritt seine Klauen nach ihren maroden Regeln und Traditionen ausstreckte und sich unter ihnen eine neue Ordnung bildete?
Wenn sie in Frage gestellt, angeprangert und in das Licht gezerrt wurden?
Er dachte, jede Fraktion würde am Ende einen Preis für sich kalkulieren. Für die Menschen bedeutete es womöglich Unruhe, Sorgen, ein tastendes Suchen nach Halt und Sicherheit. Für diejenigen, die in der Dunkelheit lebten, für diese Parallelgesellschaft bedeutete die neue Ordnung einen nicht aufzuhaltenden Umbruch.
Und noch nie waren traditionsbewusste Wesenheiten gut darin gewesen, sich einer neuen Ordnung einfach so zu fügen. Oder sie gar zu koordinieren.
Sie würden zweifelsohne Führung brauchen.
Er trat auf die O’Connel Bridge. Sein Blick wanderte von dem gen Osten fließenden Wasser, auf dem noch die Lichter der Straßenlaternen glitzerten, gen Horizont.
Ruhig ruhten seine Hände auf dem kühlen Stein, feucht von Aprilluft, die noch nach Winter roch. Die Zeitung glitt hinab, trieb davon auf den Wellen der Liffey.
Ja, dachte er. Genauso würde es kommen. All diese Gedanken würden vom Fluss der Zeit fortgetragen, mit ungewissem Ausgang in einen neuen Morgen.
Vielleicht war es gut, wenn ein Gedanke gestreut wurde. Wenn Worte wie »Rat« und »Regierung« zusammen mit »Allgemeinheit« wie ein Samen in die passenden Köpfe gesät wurden.
Er würde sich darum kümmern.
Als die ersten Sonnenstrahlen seine Finger kitzelten, zog er den Mantelkragen hoch, den Hut tief ins Gesicht. Und mit einem Blinzeln, einem Aufblitzen des Lichts über den Wassern der Liffey … war er verschwunden.
Jetzt sprachen Politiker von Einigung, Radio und Zeitung vermeldeten Frieden. Schwarze Buchstaben, sorgfältig auf dünnem Papier gedruckt. Große Wörter – doch die Stimmung blieb flach.
Frieden mochte im Raum stehen, doch Vertrauen fehlte.
Er spürte, wie Gewohnheit die Körper der Menschen trug. Sie gingen ihre Wege, mancherorts lag Missgunst in der Luft, Unzufriedenheit. Andere kontrollierten scharf, ob die Mitmenschen die eigene Zunge sprachen. Waren sie für den Frieden? Dagegen? Für etwas anderes?
Der Krieg hatte Dublin kaum berührt, aber er hatte die Ordnung ersetzt. Rau und streng hatte er über die Stadt gewacht – und musste nun etwas Neuem weichen.
In Leinster House formten sich erste Ausschüsse. Übergangspläne, Protokolle. Worte wie Aufsicht, Kontrolle, Rechenschaft nahmen Gestalt an.
Und wer im Nebel gelebt und die Schatten des Krieges genutzt hatte, sah nun klare Luft. Und Risiken.
Die Stadt trug noch andere Bewohner. Hier im Zwielicht schlummerte ein dunkleres Dublin, getragen von alten Mächten und Regeln.
Für sie war das Abkommen kein Segen.
Es war Licht. Und Licht bedeutete Spuren.
Wie würden die unterschiedlichen Fraktionen mit dieser neuen Lage umgehen, jetzt, wo sie sich nicht mehr so leicht verstecken konnten? Wenn der Fortschritt seine Klauen nach ihren maroden Regeln und Traditionen ausstreckte und sich unter ihnen eine neue Ordnung bildete?
Wenn sie in Frage gestellt, angeprangert und in das Licht gezerrt wurden?
Er dachte, jede Fraktion würde am Ende einen Preis für sich kalkulieren. Für die Menschen bedeutete es womöglich Unruhe, Sorgen, ein tastendes Suchen nach Halt und Sicherheit. Für diejenigen, die in der Dunkelheit lebten, für diese Parallelgesellschaft bedeutete die neue Ordnung einen nicht aufzuhaltenden Umbruch.
Und noch nie waren traditionsbewusste Wesenheiten gut darin gewesen, sich einer neuen Ordnung einfach so zu fügen. Oder sie gar zu koordinieren.
Sie würden zweifelsohne Führung brauchen.
Er trat auf die O’Connel Bridge. Sein Blick wanderte von dem gen Osten fließenden Wasser, auf dem noch die Lichter der Straßenlaternen glitzerten, gen Horizont.
Ruhig ruhten seine Hände auf dem kühlen Stein, feucht von Aprilluft, die noch nach Winter roch. Die Zeitung glitt hinab, trieb davon auf den Wellen der Liffey.
Ja, dachte er. Genauso würde es kommen. All diese Gedanken würden vom Fluss der Zeit fortgetragen, mit ungewissem Ausgang in einen neuen Morgen.
Vielleicht war es gut, wenn ein Gedanke gestreut wurde. Wenn Worte wie »Rat« und »Regierung« zusammen mit »Allgemeinheit« wie ein Samen in die passenden Köpfe gesät wurden.
Er würde sich darum kümmern.
Als die ersten Sonnenstrahlen seine Finger kitzelten, zog er den Mantelkragen hoch, den Hut tief ins Gesicht. Und mit einem Blinzeln, einem Aufblitzen des Lichts über den Wassern der Liffey … war er verschwunden.
shortfacts
- ›dark urban fantasy‹ mit historischem Hintergrund
- Spieljahr: 1998, nach dem Karfreitagsabkommen
- Spielort: Irland, primär Dublin
- Vampire, Werwölfe, Hexen, Gestaltwandler und Menschen spielbar
- ›Hand des Schicksals‹ und Profilsteckbriefe