05-04-2024, 22:56 - Wörter:
Die Trommeln waren ohrenbetäubend und ließen nicht nur den Boden, der im wahrsten Sinne mit Füßen getreten und gestampft wurde, sondern auch den Brustkorb eines jeden Menschen im Raum vibrieren. Unter anderen Umständen hatte Ilyas diesen Zustand gemocht. Er war nicht dauerhaft der Griesgram, den er zuweilen an den Tag legen konnte. Nein, Ilyas konnte und hatte in diesen Hallen auch bereits auf das ein oder andere fremde Glück all der Menschen von hohem Stand hier angestoßen wenn es einen Bund der Ehe oder andere Festlichkeiten zu feiern gab. Auf das Glück anderer anstoßen, bereitete ihm Freude…oder so etwas, das seine Mundwinkel in die positive Senkrechte bewegte…wo er dann ebenfalls einen Becher Wein zu viel trank und sich mit leichtem Gemüt und schweren Lidern anschaute wie andere feierten. Weit entfernt vom Tanz. Weit, weit entfernt. Doch laut klatschen…das würde er - der Griesgram.
Jetzt feierten sie ihn, ungebeten. Niemand wollte ihm etwas schlechtes, das stand ausser Frage und er war mit Sicherheit auch nicht der Erste und Einzige, der gegen seinen Willen hier stand..wie im Übrigen auch Amira, aber der Wein hatte auf allen anderen Feiern zweifelsohne besser geschmeckt. Jetzt schmeckte er zu wenig davon im eigenen Blut. Seine Sinne waren nicht vernebelt, aber das wollte er auch nicht. Er, der so oft Verantwortung auf seinen Schultern trug, bekam nun noch eine neue Last auferlegt. Amira.
Verantwortung für sie war unlängst geringer als jene, die für eine ganze Truppe stand, Schiffe, die auf dem Weg nach Castandor waren oder anderes in dieser Größenordnung was Ilyas für das Königshaus seines Landes, aber auch für seine Brüder und Schwester der Amra Alzili mit bestem Gewissen erledigte… nicht aber kleiner. Amira war nun seine Frau und das Leben einer Frau lag immer noch in den Händen eines Mannes.
Zum ersten Mal an diesem Abend nahm er sich die Zeit sie anzusehen und so wie er es wahrnahm, taten das auch alle anderen. Bewundernde Blicke gab es für die schöne Braut und das war sie…wunderschön. So schön, dass es aber nicht nur bei bewundernden Blicken der Frauen blieb, da gab es auch Neid, aber dieser störte Ilyas nicht, denn er war am Ende nur ein Kompliment für genau diese geneidete Schönheit seiner Braut. Es waren die Blicke anderer Männer, die er sehen konnte wenn er sich mit der jungen Sommerländerin mit drehte, an ihrer Schulter vorbei sah und ihre lüsternen Gesichter aufschnappte. Wie die dunklen Augenpaare ihren Körper ins Visier nahmen, den Fokus auf den im hübschen Rot verpackten Hintern legten und es brauchte keinen Scharlatan an Wahrsager um zu wissen woran sie dachten.
Es störte ihn. Das überraschte ihn mehr als sollte.
Ein kleiner Teil von ihm war geneigt sie einfach aus dem Takt zu bringen und damit es nicht aussah als würde sie Fehler machen, denn das tat sie nicht..ihre Schrittfolge war so perfekt, anmutig und in ihr Blut übergegangen, dass er leidlich dafür sorgen könnte, sie sich in den eigenen Arm zu ziehen und den Tanz damit ausklingen zu lassen. Es war aber die Freude, die ihr so buchstäblich ins Gesicht geschrieben stand, die ihn abhielt. Sie lächelte zwischen ihren rosigen Wangen und gerade….da lebte sie und das mit all dieser Jugend, die sie innehatte und die ihm schon ein paar Jahre entglitten war. Also ließ Ilyas Amira tanzen und die Männer gaffen. Jeder einzelne davon würde in einem Gedächtnis bleiben, jeder.
Ihre Hand auf dem Wams oberhalb seines Herzens war warm. Auch ihm war warm geworden, vollkommen ungeachtet dessen, dass sie einen sehr viel aktivieren Part gehabt hatte. Die Luft war erfüllt von ihrem Duft, so wie sie herum gewirbelt war und wie die Kammerdiener sie zurecht und mit duftenden Wässer für ihre Hochzeit präpariert hatten wie das Geschenk, das sie nunmal war.
'Seid Ihr zufrieden, mein Herr?‘, flüsterte sie und es war ganz gleich wie laut es um sie herum war, die Worte schrieen ihn regelrecht an. Es war nicht die höfliche Form ihrer Anrede, die ihm die Galle hoch trieb, es war dieser Beisatz, der ihn ihren Herren nannte. Herren, ja..das war es. Sie hatte Herren bedient, eine Menge und Ilyas wusste genug darüber, dass der geschenkte Gaul mit seinen 25 Jahren entweder entstellt, krank oder einfach nur..benutzt war. Der König aber musste wohl etwas in ihr sehen, wenn er ausgerechnet sie, statt einer ehrenhaften Unschuld an ihn verschenkte. Vielleicht war sie ihm selbst oft genug gefällig gewesen.
Ihre Finger an seinem Hals, der streichende Daumen… es war eine ungewohnte Geste einer noch ungewohnteren Vertrautheit. War das ihr Ding? Hatte nicht jeder so seine ‚Handgriffe‘, die er tat wenn er eine gewisse Routine hatte? Waren seine Gedanken nun just hässlich? Womöglich tat er ihr vollkommen Unrecht, aber vor aller Augen widerstrebte ihm sowohl diese Vertrautheit, als auch eine harsche Zurechtweisung, weswegen er seine Hand an ihren Unterarm legte und ihre von seinem Hals fischte. „Ich bin nicht dein Herr“, es war keine laute, dafür eine sehr bestimmte Antwort. Sein Gesicht zeigte weiterhin die omnipräsente Neutralität, aber seine Augen sprachen nichts davon. Das hier war nicht das was er sich wünschte! Diese ganze Aufmerksamkeit machte ihn wahnsinnig.
Sie war ihm so nah, dass er die Stimme kaum erheben musste, nur die Trommeln machten es schwerer. „Du hattest deinen Tanz. Geh und iß nun wenn du noch Hunger hast.“ Der König hatte ihm noch freie Zeit versprochen für die nächsten Tage, aber Ilyas hatte pflichtbewusst darauf verzichtet und wenn es nur bedeutete zu Hause seine Vorkehrungen für die Reise zu treffen - Ilyas Dienste standen über allem.
Jetzt feierten sie ihn, ungebeten. Niemand wollte ihm etwas schlechtes, das stand ausser Frage und er war mit Sicherheit auch nicht der Erste und Einzige, der gegen seinen Willen hier stand..wie im Übrigen auch Amira, aber der Wein hatte auf allen anderen Feiern zweifelsohne besser geschmeckt. Jetzt schmeckte er zu wenig davon im eigenen Blut. Seine Sinne waren nicht vernebelt, aber das wollte er auch nicht. Er, der so oft Verantwortung auf seinen Schultern trug, bekam nun noch eine neue Last auferlegt. Amira.
Verantwortung für sie war unlängst geringer als jene, die für eine ganze Truppe stand, Schiffe, die auf dem Weg nach Castandor waren oder anderes in dieser Größenordnung was Ilyas für das Königshaus seines Landes, aber auch für seine Brüder und Schwester der Amra Alzili mit bestem Gewissen erledigte… nicht aber kleiner. Amira war nun seine Frau und das Leben einer Frau lag immer noch in den Händen eines Mannes.
Zum ersten Mal an diesem Abend nahm er sich die Zeit sie anzusehen und so wie er es wahrnahm, taten das auch alle anderen. Bewundernde Blicke gab es für die schöne Braut und das war sie…wunderschön. So schön, dass es aber nicht nur bei bewundernden Blicken der Frauen blieb, da gab es auch Neid, aber dieser störte Ilyas nicht, denn er war am Ende nur ein Kompliment für genau diese geneidete Schönheit seiner Braut. Es waren die Blicke anderer Männer, die er sehen konnte wenn er sich mit der jungen Sommerländerin mit drehte, an ihrer Schulter vorbei sah und ihre lüsternen Gesichter aufschnappte. Wie die dunklen Augenpaare ihren Körper ins Visier nahmen, den Fokus auf den im hübschen Rot verpackten Hintern legten und es brauchte keinen Scharlatan an Wahrsager um zu wissen woran sie dachten.
Es störte ihn. Das überraschte ihn mehr als sollte.
Ein kleiner Teil von ihm war geneigt sie einfach aus dem Takt zu bringen und damit es nicht aussah als würde sie Fehler machen, denn das tat sie nicht..ihre Schrittfolge war so perfekt, anmutig und in ihr Blut übergegangen, dass er leidlich dafür sorgen könnte, sie sich in den eigenen Arm zu ziehen und den Tanz damit ausklingen zu lassen. Es war aber die Freude, die ihr so buchstäblich ins Gesicht geschrieben stand, die ihn abhielt. Sie lächelte zwischen ihren rosigen Wangen und gerade….da lebte sie und das mit all dieser Jugend, die sie innehatte und die ihm schon ein paar Jahre entglitten war. Also ließ Ilyas Amira tanzen und die Männer gaffen. Jeder einzelne davon würde in einem Gedächtnis bleiben, jeder.
Ihre Hand auf dem Wams oberhalb seines Herzens war warm. Auch ihm war warm geworden, vollkommen ungeachtet dessen, dass sie einen sehr viel aktivieren Part gehabt hatte. Die Luft war erfüllt von ihrem Duft, so wie sie herum gewirbelt war und wie die Kammerdiener sie zurecht und mit duftenden Wässer für ihre Hochzeit präpariert hatten wie das Geschenk, das sie nunmal war.
'Seid Ihr zufrieden, mein Herr?‘, flüsterte sie und es war ganz gleich wie laut es um sie herum war, die Worte schrieen ihn regelrecht an. Es war nicht die höfliche Form ihrer Anrede, die ihm die Galle hoch trieb, es war dieser Beisatz, der ihn ihren Herren nannte. Herren, ja..das war es. Sie hatte Herren bedient, eine Menge und Ilyas wusste genug darüber, dass der geschenkte Gaul mit seinen 25 Jahren entweder entstellt, krank oder einfach nur..benutzt war. Der König aber musste wohl etwas in ihr sehen, wenn er ausgerechnet sie, statt einer ehrenhaften Unschuld an ihn verschenkte. Vielleicht war sie ihm selbst oft genug gefällig gewesen.
Ihre Finger an seinem Hals, der streichende Daumen… es war eine ungewohnte Geste einer noch ungewohnteren Vertrautheit. War das ihr Ding? Hatte nicht jeder so seine ‚Handgriffe‘, die er tat wenn er eine gewisse Routine hatte? Waren seine Gedanken nun just hässlich? Womöglich tat er ihr vollkommen Unrecht, aber vor aller Augen widerstrebte ihm sowohl diese Vertrautheit, als auch eine harsche Zurechtweisung, weswegen er seine Hand an ihren Unterarm legte und ihre von seinem Hals fischte. „Ich bin nicht dein Herr“, es war keine laute, dafür eine sehr bestimmte Antwort. Sein Gesicht zeigte weiterhin die omnipräsente Neutralität, aber seine Augen sprachen nichts davon. Das hier war nicht das was er sich wünschte! Diese ganze Aufmerksamkeit machte ihn wahnsinnig.
Sie war ihm so nah, dass er die Stimme kaum erheben musste, nur die Trommeln machten es schwerer. „Du hattest deinen Tanz. Geh und iß nun wenn du noch Hunger hast.“ Der König hatte ihm noch freie Zeit versprochen für die nächsten Tage, aber Ilyas hatte pflichtbewusst darauf verzichtet und wenn es nur bedeutete zu Hause seine Vorkehrungen für die Reise zu treffen - Ilyas Dienste standen über allem.
