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sands of time
05.09.1016 - 20:00
Königspalast | Reichenviertel | Wüste
Amira El Mansouri Ilyas El Mansouri

Unregistered
Ilyas El Mansouri
Alter
Beruf
Wohnort
Stand
User
#6
Ilyas hatte ganz bewusst keine Familie, hatte nie die Ehe und damit eine Frau gewählt…nicht nachdem er sie verloren hatte, die einzig wahre Liebe. Zumindest war der Berater des Königs davon überzeugt, dass es so sein musste und sein Schicksal nur die Liebe zu Rayya vorgesehen hatte und mit deren Ableben auch sein Recht auf diese oder eine andere Liebe verwirkt war. Dabei war er so ein kluger Mann, unvorstellbar warum sich seine Sicht so derart einschränkte…es sei denn, er wollte es nunmal so.
Für den El Mansouri war es eine regelrechte Bürde gewesen und womöglich immer noch, nach all den Jahren, eine Strafe die er sich selbst auferlegte hatte, für eine Schuld, die er gar nicht tragen konnte..geschweige denn musste, weil er keinerlei Zutun gehabt hatte. Schuld an Rayyas Tod war niemand anderes als der Edelmann dessen Pferd sie am Kopf getroffen hatte. Eine Tat, die berechnend wie perfide gewesen war, musste ihm doch klar gewesen sein die junge, am Boden liegende Frau schwer zu verletzten, wenn nicht gar zu töten.
Es lag zurück. Weit zurück.
Und doch unvergessen.
An diesem Tag so präsent wie nie.

War sie ihm zuwider? War sie eine Strafe? Die Antwort konnte wohl keiner der Beteiligten wirklich liefern solange man nicht das Gespräch miteinander suchte, aber dafür war es noch nicht an der Zeit. Wo andere Zeit damit verbrachten einander kennenzulernen oder zumindest oberflächliche Informationen teilten, damit man nicht einen vollkommen fremden Menschen selbst in einer arrangierten Ehe heiratete, hatte Ilyas sie gemieden. Es machte keinen Unterschied für ihn und nachdem dieses Bündnis geschlossen war, blieb genügend Zeit, insofern Gott das für sie beide vorsah.

Es war nicht so, als wünschte er Amira etwas schlechtes, als gönne er ihr nicht diesen Abend als einen besonderen zu sehen. Das Schicksal war auch zu ihr nicht gerecht, das wusste er und ebenso war er nicht derart verblendet zu glauben für das junge Ding als guter Fang zu gelten. Sicher, sein Stand und seine Familie waren mit Abstand und absoluter Sicherheit das Beste was ihr passieren konnte und ein Garant dafür ein sorgenfreies Leben ohne Hunger im Schutz des Königs zu führen, aber war der Preis es wert? Wie stand es mit ihr? Gab es da vielleicht jemanden, dem sie ihr Herz geschenkt hatte und der sich genauso grämte wie Ilyas wenn er darüber nachdachte, dass Amira den Herren des Hofes gefällig gewesen war wenn ein einzelner Wink des Königs das ermöglichte?
Beleidigt. Ilyas war sich nicht sicher, ob er wirklich beleidigt war. Im Grunde beleidigte sie sich selbst indem sie nicht aus ihrer Rolle der gefälligen Hofdame kam und damit war sie nur mit Mühe abgehobenen von eben jenen, die ausschließlich dazu dienten all den Männern ihre Wünschen von den Augen abzulesen und zu erfüllen, noch ehe eine Silbe der Bitte ihre Lippen verlassen hatte. Nur der Stand Amiras bei der Königin hob sie davon ab eine gemeine Hure zu sein…verkappte Hure, die Frau des El Mansouri.
Der Ältere ließ die Braut ziehen wie er ihr gehießen hatte und sein Blick folgte ihren Schritten nur einen kurzen Moment, sodass er ihren Schwindel nicht bemerkte und sich unlängst einer Gruppe von Männern angeschlossen hatte, die ihn nun einzeln beglückwünschte. Wie glücklich er sich schätzen könne..die junge Augenweide würde ihn sicher auf Trab halten und weitere, offene Bekundungen und simple Glückwünsche, die er über sich ergehen ließ.
Und während Amira ihr Essen vielleicht eines intensiven Blickes würdigte, nichts aber davon aß, genehmigte ihr Ehemann sich endlich einen Becher vom schweren, dunkelroten Tropfen. Dieser war ihm eine willkommene Wohltat, auch wenn er bei dem Entschluss blieb, dass es nicht der Abend für einen ausschweifenden Blick in den Becher war und er seine Sinne lieber bei sich behielt, denn das Letzte was er wollte war nicht Herr dieser zu sein wenn er seine junge Braut heute nach Hause brächte.

Und die hatte es scheinbar eilig.
Die ältere Hofdame, die Amiras Bitte nachgekommen war, fischte Ilyas mit vielsagendem Blick aus der Traube von Männern und ihrem Gespräch. Ihre Hand lag faltig und sonnengegerbt auf seinem feinem Ärmel und es waren leise Worte der Sorge, die sie mit ihm teilte als sie auf wackeligen Zehenspitzen in sein Ohr sprach. Die Braut, die an ihrem Essen piddelte, nichts ungewöhnliches..sicher nur die Aufregung und Schwäche aufgrund dieser fehlenden Nahrung, aber sie gefiel ihr gar nicht. Das Kind hatte natürlich Angst, das war ihr bewusst und diese Information behielt sie für sich, trotzdem legte sie Ilyas nahe das Mädchen nun von den Feierlichkeiten zu erlösen.
Natürlich wusste sie nicht wie recht ihm der Einwand kam, aber ihre gesagten Worte, ließen ihn dennoch einen Moment über seine Schulter hinweg das Verhalten seines Braut beobachten. Zerbrechlich wie jetzt, war sie ihm vorher nicht erschienen..sie wirkte blasser und ernster und ihm war bewusst, dass er es auf seine Worte zurückfuhren durfte. Er nickte.
Es war seine Stimme, sonor und einnehmend, erfüllte den Raum aus dem Nichts als die Musik eine kleine Atempause machte. „Majestäten, meine Freunde..“, er machte eine ausladende Geste, die jeden im Raum ansprechen sollte, auch wenn er die wenigsten hier annähernd so etwas wie einen Freund nennen würde, aber Ilyas war meisterlich darin sich auf allen Ebenen der Gesellschaft zu bewegen und beinahe jedem das Gefühl zu vermitteln ernsthaft und ausschließlich mit ihm allein zu sprechen.
„Ihr werdet verstehen, dass der Tag viele Kräfte aufgebraucht hat und meine Braut nun zur Ruhe kommen soll“, den ein oder anderen reingerufenen Zuspruch darüber, dass er es sicher kaum erwarten könne und der diese Gesellschaft damit kaum von der weniger elitären draussen in den Strassen unterschied, quittierte der Berater mit einem milden Schmunzeln. Als fühle er sich ertappt, legte er seine Hand an die eigene Brust und nickte gen der Zurufe….dann aber streckte er die Hand in Amiras Richtung aus ohne hinzusehen. „Wir danken für dieses Fest, es war uns eines…und wird unvergessen bleiben. Euch hier bei uns gehabt zu haben, werden wir Euch ebenso nicht vergessen wie die Großzügigkeit Eurer Geschenke“ Er wartete bis er die Hand seiner Frau in seiner spürte. Kalt und winzig kam sie ihm nun vor und schien gänzlich in seiner zu verschwinden. „Gute Nacht und auf bald...bis der Krieg im Namen unseres Königs geschlagen und der Sieg glorreich sein möge!“, er verneigte sich gegenüber dem Königspaar und zog Amira dann mit sich zur Seite weg gen der Flure, die sie aus dem Palast bringen würden. Die Nachtluft war wie ein Schlag ins Gesicht, erstrecht nach dem Wein, dem Tanz und der stickigen Atmosphäre im Saal, aber sie klärte die Sinne und schickte einen Schauer über die erhitzen Körper.
Erst dort draussen richtete Ilyas das Wort an Amira. „Jeddah sagte, du musst nach Hause. Ich hielt es für angemessen dich dorthin zu bringen wo du nun hingehörst“, soviel zur Erklärung warum er mit ihr aufbrach. Das Pferd, das ihm überreicht wurde, hielt er straff an den Zügeln und er schwang sich zuerst in den Sattel, um seine Braut im hübschen Kleid über einen Tritt entgegen zu nehmen. Ilyas besaß keine Sänfte oder ähnliches Gefährt reicher Wüstenmänner und bis dato hatte er auch kein zweites Pferd besessen, das er allerdings für den morgigen Tag für seine Braut erworben hatte. Es war nichts, was er sich nicht leisten konnte, es war nur keinerlei Bedarf bisher gewesen weitere Tiere zu besitzen, wenn es doch nur er war, der sich fortbewegte. Für diesen Abend musste das dunkle Tier genügen, das unruhig unter dem ungewohnten Gewicht von einem auf das andere Bein tänzelte bis Ilyas und Amira, ihr Kleid und sein hübsches Schwert, sortiert waren. Nicht nur das Tier empfand das hier wohl als ungewohnt und fremd und der ehemalige Hauptmann führte die Arme um sie herum an die Zügel und gab dem Pferd den auffordernden Tritt in die Flanken sich in gemächliche Bewegung zu setzen. Im Schutz der Dunkelheit und des Viertels gesegneter Menschen, verschwanden sie auf die andere Seite hinter den Palastmauern.
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