10-04-2024, 09:35 - Wörter:
Hätte sie die Frage, ob es ihn wirklich wunderte seine Hilfe und Aufmerksamkeit anzustreben, laut gestellt, dann hätte die Antwortet tatsächlich ‚Ja‘ gelautet. Es wunderte ihn. Sein Verhalten mochte ihr zwar einiges signalisiert haben, aber in seinem Innern hatte er doch angenommen das junge Ding wäre darum bemüht gewesen die Wogen zu glätten und ihn wieder oder endlich für sich zu gewinnen und daher besonders auf Gespräche und Körperkontakt bzw. seine Nähe. Aber nein, Amira zog es durch und zu einem gewissen Teil imponierte ihm ihr Dickkopf, war er doch selber einer dieser Sorte und ziemlich unnachgiebig wenn er sich erst einmal festgefahren hatten. Von ihr aber hatte er das nicht erwartet und mit jeder Stunde, die ins Land zog…genau wie die beiden Reiter es tiefer und tiefer in Land und Wüste zog, stellte sich ihr Durchhaltevermögen als ziemlich passabel heraus.
Gefiel ihm. Gefiel ihm allerdings weniger, weil es gegen ihn ging.
Dass die Wahl ihrer Kleidung ein kleines Entgegenkommen war, hatte der Kerl natürlich nicht wahrgenommen..dazu fehlte heute nicht nur der freie Kopf, sondern auch das typisch mangelnde Verständnis.
Das wiederum kehrte immerhin zurück, als er seine junge Frau nach dem Ritt wankend gegen sah. Da hatte jemand ordentliche Schmerzen und die konnte er nachvollziehen. Er erinnerte sich gut an solche Tage, auch wenn sie weit zurücklagen, doch auch ihm tat der Körper weh…einfach weil er es nicht mehr so gewohnt war wie einst. So extrem wie bei Amira aber war es sicher nicht, verlernte man es eben nicht und seine Bewegungen auf dem Tier waren so flüssig gewesen, dass es eher auf sein zunehmendes Alter zu schieben war einen ganzen Tag im Sattel als nicht mehr so bequem zu empfinden wie in einem der hübsch bezogenen Sessel im Palast der Fall war. Zudem hatte er den Weg bereits zweimal in kürzester Zeit nun zurückgelegt und auch wenn er es niemals zugeben würde, fehlte ihm der Elan, wie er ihn früh besessen hatte mit vollem Eifer bei der Sache zu sein…ein Abenteuer im Land des Königs von Castandor zu finden. Sein Abenteuer bestand aus dem Mädchen neben ihm, vor dem er just ganz bewusst die Augen schloss und sich der Stille hingab, die nur der Wind durchkreuzte, aber der war gerade so willkommen wie ein Sprung ins kalte Wasser. Da machte der Hauptmann Luft zwischen Kaftan und Haut als er ihn sich von der klebrigen Brust zog und der Schauer, der über die schwitzige Haut glitt, war ein wunderbares Gefühl. Für den Augenblick nahm diese Entspannung regelrecht Besitz von ihm und sogar die harten Züge in seinem Gesicht waren gänzlich erweicht. Wind und Schatten….Stille und… was?!
Ilyas öffnete die Augen, sah erst Amira, dann das Gewässer weiter hinter ihnen in einer Mischung aus Irritation und Nachdenklichkeit an. „Möglich.“, war die zunächst knappe Antwort, zu der er sich wieder in eine aufrechtere Position beförderte, als habe er nun erst bemerkt wie sehr er sich hatte ‚gehen lassen‘….als wäre ihm diese Art sich an die Palme zu fläzen nicht gestattet. Dann trank er aus der Flasche und zupfte sich vom Brot ab, das er kauend in kleinen Stücken genoß.
„Du wolltest in die Abläufe involviert werden, sagtest du“, begann er und nahm damit auch ihre Frage auf, die er bisher unbeantwortet gelassen hatte. „Wir warten zwei Stunden, wenn die Hitze dann erträglich ist, geht es weiter bis zum Abend. Wir müssen rechtzeitig das Lager aufschlagen und das kleine Gebirge erreichen, damit die Tiere Schutz vor dem Sand haben“ Es war gewagt in der Wüste zu schlafen, Ilyas war das bewusst. Gerade wenn man sich alleine oder in kleiner Gruppe bewegte. Man war darauf angewiesen sich den Zeiten des Tages anzupassen und durfte nicht leichtsinnig werden. Die Natur kannte manchmal keinerlei Erbarmen und hier im Sand verschluckte sie die Menschen als wären sie nie da gewesen. „Du hast Schmerzen…“, es war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Heute Abend kümmern wir uns darum“, hieß auch..solange musste sie durchhalten. „Trink, wir füllen hier auf…“, erklärte er und stellte die Flasche wieder in die Mitte, wobei sie passend dazu von dem Beduinen einen kleinen Becher mit frisch gebrühtem Mokka und dazu zwei Datteln bekamen.Der El Mansouri bedankte sich höflich und hielt sich den Becher unter die Nase. Dieser roch herrlich gut und war braungolden….heiss und genau das richtige für diese Pause. Ilyas, der gerne heiss trank und einen guten Mokka nach noch besserem Wein sein liebstes Getränk nannte, steckte die Dattel in den Mund und kaute sie zur Hälfte, ehe er den Mokka hinterher trank. Die Dattel diente so als Süßungsmittel und perfektionierte das sämige Kaffeegetränk.
„Wenn du dich hinlegen willst, ist auch dafür genug Zeit…“, gab er zu verstehen und vielleicht hoffte er ein klein wenig auf ihre Pause, damit auch er sie abhalten konnte.
Gefiel ihm. Gefiel ihm allerdings weniger, weil es gegen ihn ging.
Dass die Wahl ihrer Kleidung ein kleines Entgegenkommen war, hatte der Kerl natürlich nicht wahrgenommen..dazu fehlte heute nicht nur der freie Kopf, sondern auch das typisch mangelnde Verständnis.
Das wiederum kehrte immerhin zurück, als er seine junge Frau nach dem Ritt wankend gegen sah. Da hatte jemand ordentliche Schmerzen und die konnte er nachvollziehen. Er erinnerte sich gut an solche Tage, auch wenn sie weit zurücklagen, doch auch ihm tat der Körper weh…einfach weil er es nicht mehr so gewohnt war wie einst. So extrem wie bei Amira aber war es sicher nicht, verlernte man es eben nicht und seine Bewegungen auf dem Tier waren so flüssig gewesen, dass es eher auf sein zunehmendes Alter zu schieben war einen ganzen Tag im Sattel als nicht mehr so bequem zu empfinden wie in einem der hübsch bezogenen Sessel im Palast der Fall war. Zudem hatte er den Weg bereits zweimal in kürzester Zeit nun zurückgelegt und auch wenn er es niemals zugeben würde, fehlte ihm der Elan, wie er ihn früh besessen hatte mit vollem Eifer bei der Sache zu sein…ein Abenteuer im Land des Königs von Castandor zu finden. Sein Abenteuer bestand aus dem Mädchen neben ihm, vor dem er just ganz bewusst die Augen schloss und sich der Stille hingab, die nur der Wind durchkreuzte, aber der war gerade so willkommen wie ein Sprung ins kalte Wasser. Da machte der Hauptmann Luft zwischen Kaftan und Haut als er ihn sich von der klebrigen Brust zog und der Schauer, der über die schwitzige Haut glitt, war ein wunderbares Gefühl. Für den Augenblick nahm diese Entspannung regelrecht Besitz von ihm und sogar die harten Züge in seinem Gesicht waren gänzlich erweicht. Wind und Schatten….Stille und… was?!
Ilyas öffnete die Augen, sah erst Amira, dann das Gewässer weiter hinter ihnen in einer Mischung aus Irritation und Nachdenklichkeit an. „Möglich.“, war die zunächst knappe Antwort, zu der er sich wieder in eine aufrechtere Position beförderte, als habe er nun erst bemerkt wie sehr er sich hatte ‚gehen lassen‘….als wäre ihm diese Art sich an die Palme zu fläzen nicht gestattet. Dann trank er aus der Flasche und zupfte sich vom Brot ab, das er kauend in kleinen Stücken genoß.
„Du wolltest in die Abläufe involviert werden, sagtest du“, begann er und nahm damit auch ihre Frage auf, die er bisher unbeantwortet gelassen hatte. „Wir warten zwei Stunden, wenn die Hitze dann erträglich ist, geht es weiter bis zum Abend. Wir müssen rechtzeitig das Lager aufschlagen und das kleine Gebirge erreichen, damit die Tiere Schutz vor dem Sand haben“ Es war gewagt in der Wüste zu schlafen, Ilyas war das bewusst. Gerade wenn man sich alleine oder in kleiner Gruppe bewegte. Man war darauf angewiesen sich den Zeiten des Tages anzupassen und durfte nicht leichtsinnig werden. Die Natur kannte manchmal keinerlei Erbarmen und hier im Sand verschluckte sie die Menschen als wären sie nie da gewesen. „Du hast Schmerzen…“, es war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Heute Abend kümmern wir uns darum“, hieß auch..solange musste sie durchhalten. „Trink, wir füllen hier auf…“, erklärte er und stellte die Flasche wieder in die Mitte, wobei sie passend dazu von dem Beduinen einen kleinen Becher mit frisch gebrühtem Mokka und dazu zwei Datteln bekamen.Der El Mansouri bedankte sich höflich und hielt sich den Becher unter die Nase. Dieser roch herrlich gut und war braungolden….heiss und genau das richtige für diese Pause. Ilyas, der gerne heiss trank und einen guten Mokka nach noch besserem Wein sein liebstes Getränk nannte, steckte die Dattel in den Mund und kaute sie zur Hälfte, ehe er den Mokka hinterher trank. Die Dattel diente so als Süßungsmittel und perfektionierte das sämige Kaffeegetränk.
„Wenn du dich hinlegen willst, ist auch dafür genug Zeit…“, gab er zu verstehen und vielleicht hoffte er ein klein wenig auf ihre Pause, damit auch er sie abhalten konnte.
