11-04-2024, 16:17 - Wörter:
War es, dass sie beide begannen sich an die Gesellschaft des anderen zu gewöhnen, oder die Entfernung? Denn umso weiter sie sich von dem Palast entfernten, umso entspannter glaubte sie ihn zu erleben. Weniger sorgenvoll, weniger abweisend und kalt, mitunter vielleicht sogar neugierig oder interessiert. Nicht genug, dass sie mit einem Fingerdeut darauf hätte hinweisen können oder dass es ihr Anlass gab zu glauben, er hätte seine Meinung über sie geändert, aber vielleicht begann er wirklich zu versuchen, das alles hier mit ihr zu akzeptieren. Vielleicht, fing er an zu versuchen, das Beste daraus zu machen.
„Du bist ein Abenteurer“, stellte sie fest und meinte es durchwegs positiv. Ihr Blick hatte seine Erklärung zu dem Zelt begleitet und sie fragte sich, wie oft er diese Strecke wohl schon zurückgelegt hatte. Derart routiniert waren es sicherlich unzählige Male gewesen und ihm waren die Strapazen der Reise wohlbekannt. Weswegen hatte er sich eigentlich dazu entschlossen sie mitzunehmen, wenn er sie eigentlich gar nicht dabei haben wollte? Genauso gut hätte er sie bei seiner Mutter lassen können um den Haushalt zu lernen und ihrer Tätigkeit im Palast nachzugehen. Sie hätten ein paralleles Leben führen können ohne, dass er auch nur einmal ein Wort mit ihr hätte sprechen müssen. Aber er hatte sich anders entschieden. Amira wurde aus Ilyas einfach nicht schlau und wollte nun auch nicht mit Spekulationen anfangen, sondern ließ sich neben ihm in den Sand fallen. Doofe Idee, wie sie sogleich bemerkte und ihre Sitzposition ein wenig änderte und ihr Gewicht seitlich verlagerte, um ihren Fuß teils unter das Gesäß zu schieben. „Sie bleiben hartnäckig“, war zwar eine Untertreibung, aber auch sie wollte nicht so gerne damit herausrücken, wie schlimm sie sich wirklich fühlte. Amira wusste nicht, wann ihr zuletzt alles so wehgetan hatte. Dankbar nahm sie das Brot entgegen und spähte neugierig in die zubereiteten Becher, ob der Tee denn schon gezogen wäre. Doch nachdem Ilyas aufgestanden war, wollte sie nicht so unhöflich sein und bereits zu den Behältern greifen, so dass sie stattdessen das Brot in der gleichen Aufteilung wie zuvor teilte, so dass ihm deutlich mehr zustand, und seinen Teil vor den Sand schützend nur lose umgeschlagen in das Tuch zurück bettete. Erst, als er wiederkam, wollte sie es ihm eigentlich in die Hände geben, die jedoch anders beschäftigt waren.
Überrascht, dass er es als passenden Moment fand nun hier zu rauchen, oder ob er doch ein wenig mehr Gefallen an ihrer Gesellschaft gefunden hatte, wartete sie ab, bis die Wasserpfeife aufgebaut worden war. Tatsächlich hatte Amira davon eher Abstand gehalten. War sie als Gesellschafterin bei solchen Anlässen zugegeben, war es dennoch die Pflicht der zugekauften Mädchen gewesen mitzurauchen oder sich gar zu berauschen, nicht ihre. Sie behielt gern einen klaren Kopf, und auch gerne die Kontrolle. Somit war sie im ersten Moment gar nicht davon ausgegangen, dass sie nun daran ziehen sollte. Amira tauschte seinen Teil des Brotes gegen die kleine Wasserpfeife, und hustet als Reaktion auf das Inhalieren einmalig los. Die dicke Dampfwolke hing in der Luft, ehe sie ein Windstoß verflüchtigte. Ein Seitenblick in seine Richtung bekräftigte es nochmals zu probieren und inhalierte weniger tief, hielt die Luft an und atmete dann aus. Der Reiz in ihren Lungen war bei weitem milder und nachgiebiger, als hätte sie es das erste Mal tatsächlich nur falsch gemacht. „In-teressant“, war ihre Bemerkung, als sie ihm die Wasserpfeife zurückreichte und sie fühlte ein Schummern in ihrem Kopf, das aber wohl noch auf dem Tabak zurück zu führen war. Sie fühlte sich, als würde ihr Herzschlag langsamer werden und eine Ruhe einkehren, die sie so noch nicht kannte. Mit der Zeit würde ein jeder protestierender Muskel nacheinander zum Schweigen verdonnert werden, während sie sich fragte, ob das Fladenbrot schon immer so gut geschmeckt hatte. Es war wie mit dem Kaffee, hier draußen schienen die Sinne des Geschmacks viel feiner zu sein.
Wie er wohl schmeckte? Als wäre ihr Gedanke an ihrem Gesicht ablesbar, sah sie hinab zu den Teebechern und die Dunkelheit verbarg einen Rotton auf den Wangen. „Es hilft“, sagte sie und musste zum Ergreifen des Tees leider ihre Sitzposition näher an ihn heranbringen, da er sich sonst außer Reichweite befunden hätte. Auch wenn sie noch nicht nach den Bechern griff. „Die Schmerzen werden weniger. Ist das die Wirkung des Tabaks?“ Tatsächlich kannte sich Amira dann doch etwas zu wenig mit dem Rauchen und auch der medizinischen Heilkunst aus, als dass sie gleich auf Opium getippt hätte. Abgesehen davon, dass sie gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, er würde hier mit ihr in Rausch verfallen wollen. Das Brot noch immer in der Hand, begann sie nun Stücke davon abzureißen und zu essen und ja, es schmeckte definitiv besser. Und das, obwohl es durch die Reise sicher eine Spur härter und trockener hätte werden müssen.
„Du bist ein Abenteurer“, stellte sie fest und meinte es durchwegs positiv. Ihr Blick hatte seine Erklärung zu dem Zelt begleitet und sie fragte sich, wie oft er diese Strecke wohl schon zurückgelegt hatte. Derart routiniert waren es sicherlich unzählige Male gewesen und ihm waren die Strapazen der Reise wohlbekannt. Weswegen hatte er sich eigentlich dazu entschlossen sie mitzunehmen, wenn er sie eigentlich gar nicht dabei haben wollte? Genauso gut hätte er sie bei seiner Mutter lassen können um den Haushalt zu lernen und ihrer Tätigkeit im Palast nachzugehen. Sie hätten ein paralleles Leben führen können ohne, dass er auch nur einmal ein Wort mit ihr hätte sprechen müssen. Aber er hatte sich anders entschieden. Amira wurde aus Ilyas einfach nicht schlau und wollte nun auch nicht mit Spekulationen anfangen, sondern ließ sich neben ihm in den Sand fallen. Doofe Idee, wie sie sogleich bemerkte und ihre Sitzposition ein wenig änderte und ihr Gewicht seitlich verlagerte, um ihren Fuß teils unter das Gesäß zu schieben. „Sie bleiben hartnäckig“, war zwar eine Untertreibung, aber auch sie wollte nicht so gerne damit herausrücken, wie schlimm sie sich wirklich fühlte. Amira wusste nicht, wann ihr zuletzt alles so wehgetan hatte. Dankbar nahm sie das Brot entgegen und spähte neugierig in die zubereiteten Becher, ob der Tee denn schon gezogen wäre. Doch nachdem Ilyas aufgestanden war, wollte sie nicht so unhöflich sein und bereits zu den Behältern greifen, so dass sie stattdessen das Brot in der gleichen Aufteilung wie zuvor teilte, so dass ihm deutlich mehr zustand, und seinen Teil vor den Sand schützend nur lose umgeschlagen in das Tuch zurück bettete. Erst, als er wiederkam, wollte sie es ihm eigentlich in die Hände geben, die jedoch anders beschäftigt waren.
Überrascht, dass er es als passenden Moment fand nun hier zu rauchen, oder ob er doch ein wenig mehr Gefallen an ihrer Gesellschaft gefunden hatte, wartete sie ab, bis die Wasserpfeife aufgebaut worden war. Tatsächlich hatte Amira davon eher Abstand gehalten. War sie als Gesellschafterin bei solchen Anlässen zugegeben, war es dennoch die Pflicht der zugekauften Mädchen gewesen mitzurauchen oder sich gar zu berauschen, nicht ihre. Sie behielt gern einen klaren Kopf, und auch gerne die Kontrolle. Somit war sie im ersten Moment gar nicht davon ausgegangen, dass sie nun daran ziehen sollte. Amira tauschte seinen Teil des Brotes gegen die kleine Wasserpfeife, und hustet als Reaktion auf das Inhalieren einmalig los. Die dicke Dampfwolke hing in der Luft, ehe sie ein Windstoß verflüchtigte. Ein Seitenblick in seine Richtung bekräftigte es nochmals zu probieren und inhalierte weniger tief, hielt die Luft an und atmete dann aus. Der Reiz in ihren Lungen war bei weitem milder und nachgiebiger, als hätte sie es das erste Mal tatsächlich nur falsch gemacht. „In-teressant“, war ihre Bemerkung, als sie ihm die Wasserpfeife zurückreichte und sie fühlte ein Schummern in ihrem Kopf, das aber wohl noch auf dem Tabak zurück zu führen war. Sie fühlte sich, als würde ihr Herzschlag langsamer werden und eine Ruhe einkehren, die sie so noch nicht kannte. Mit der Zeit würde ein jeder protestierender Muskel nacheinander zum Schweigen verdonnert werden, während sie sich fragte, ob das Fladenbrot schon immer so gut geschmeckt hatte. Es war wie mit dem Kaffee, hier draußen schienen die Sinne des Geschmacks viel feiner zu sein.
Wie er wohl schmeckte? Als wäre ihr Gedanke an ihrem Gesicht ablesbar, sah sie hinab zu den Teebechern und die Dunkelheit verbarg einen Rotton auf den Wangen. „Es hilft“, sagte sie und musste zum Ergreifen des Tees leider ihre Sitzposition näher an ihn heranbringen, da er sich sonst außer Reichweite befunden hätte. Auch wenn sie noch nicht nach den Bechern griff. „Die Schmerzen werden weniger. Ist das die Wirkung des Tabaks?“ Tatsächlich kannte sich Amira dann doch etwas zu wenig mit dem Rauchen und auch der medizinischen Heilkunst aus, als dass sie gleich auf Opium getippt hätte. Abgesehen davon, dass sie gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, er würde hier mit ihr in Rausch verfallen wollen. Das Brot noch immer in der Hand, begann sie nun Stücke davon abzureißen und zu essen und ja, es schmeckte definitiv besser. Und das, obwohl es durch die Reise sicher eine Spur härter und trockener hätte werden müssen.
