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sands of time
05.09.1016 - 20:00
Königspalast | Reichenviertel | Wüste
Amira El Mansouri Ilyas El Mansouri

Unregistered
Amira El Mansouri
Alter
Beruf
Wohnort
Stand
User
#51
Auch für Amira war es befremdlich auf diese Weise bei einem Mann zu liegen. Trotz allem war ihr Bett zum Schlafen stets leer gewesen und das nicht nur, weil sie einen furchtbar leichten Schlaf besaß und allzu sehr zum Aufwachen neigte, wenn sich eine Bewegung oder ein Geräusch an ihre unbewusste Wahrnehmung drängen wollte. Müsste sie mit dem Finger darauf zeigen, so läge es aber wohl an der mangelnden Sicherheit, die ihr keiner der Palastgäste hätte geben können, dessen Absichten klar und unbestritten deutlich gewesen waren. Sie kannte niemanden näher, sie wusste bestenfalls den Namen und Informationen aus dem Smalltalk oder Geschichten, und es war auch nicht ihre Aufgabe enge Verbindungen auf diese Weise aufzubauen. Streng genommen kannte sie auch Ilyas kaum und dass sie die letzten Nächte in Ruhe verbracht hatte, hatte eigentlich andere Gründe gehabt. Zunächst war einmal ebenso ihr Bett leer gewesen, zum anderen hatte er sie mit Opium gut davon überzeugen können seine Anwesenheit in ihrer Nähe nicht weiter in Frage zu stellen.
Und nun? Nun lag sie hier und war todmüde und erschöpft von der Reise und lag in den Armen eines Mannes, der selbst eine Regel für ihr Beisammensein aufgestellt hatte, und vor dem sie nichts zu befürchten hatte. Und doch kannte sie ihn kaum; wie wäre es auch möglich gewesen, sie hatten es kaum geschafft auch nur einmal ein richtiges Gespräch miteinander zu führen. Dennoch wirkte seine Nähe ruhig und mit voller Geborgenheit auf sie. Der langsame Atem, den sie hören und an ihrem Körper fühlen konnte, die wärmende Nähe und die sanfte Berührung, die wohltuend und so angenehm war, dass er am besten nie damit aufhören solle. Sie mochte es, wie sich seine Hand auf ihrer Haut anfühlte und das nicht in Erwartung auf mehr. Es war ein Umfangen, ein Halten der Vertrautheit, die sie noch nicht geschafft hatten füreinander in Worte zu fassen oder auszudrücken, aber vielleicht in Gesten und Berührungen fähig waren mitzuteilen. Es war so fremd und ungewohnt, sich so als Person und sich selbst aufgefangen zu fühlen.

„Ich hoffe es“, sagte sie und merkte erst in der Aussprache, dass ihre Worte wohl missverständlich sein konnten. Ihre Hand bewegte sich von der Narbe über seine Brust nach oben, streichelte über die Haut und legte sich seitlich an seinen Hals mit dem Daumen über seinen Kieferknochen streichelnd, als wolle sie ihn von einem vorschnellen Urteil abhalten; leicht hob sich ihr Kopf um ihn ansehen zu können. „Ich hoffe, dass sie nachhause zurückkehren werden.“ Nicht nur, dass sie ihre Worte präzisieren wollte, sie wollte ihm klar machen, dass sie diese auch tatsächlich so meinte. Hätte Amira die Wahl zu entscheiden, so wäre sie definitiv gegen die kriegerische Unterstützung eines fremden Landes, in das noch dazu die Prinzessin entstand worden war. Ausgerechnet jetzt, in diesen unsicheren Zeiten und der möglichen Gefahr, dass sich die Grenze immer weiter in Richtung der Hauptstadt des Königslandes verschob. Sie hatte nie eine Entscheidung des Palastes angezweifelt und bis jetzt hatte sie auch kaum Gelegenheit gehabt, sich wahrlich mit dem Kriegsgeschehen zu beschäftigen, aber nun kamen diese Gedanken.

Und noch weitere. „So wie du. Wurde dir aufgetragen, in diesem Krieg zu kämpfen?“
So vieles war noch ungesagt, was wohl so dringender Klärung bedurfte, und das nicht aus einer Sorge über ihr eigenes Wohl heraus. Erst jetzt wurde ihr auch klar, dass sie überhaupt nicht wusste, ob sie beide gar ebenfalls in Kings Portal bleiben sollten und dies bedeuten würde, dass Ilyas ebenfalls als Kämpfer in den Krieg zu ziehen hatte. Natürlich wäre wohl kaum jemand besser geeignet als er das Heer Matariyyas anzuführen, doch eine neue Narbe wäre wohl das beste Ergebnis, das aus dieser Schlacht gewonnen werden könnte. Gerade eben noch hatte sie ihn bekommen, so eben begonnen sich an ihn zu gewöhnen und sich auf ihn einzulassen, da war die einbrechende Vorstellung, er könne womöglich in einigen Tagen oder Wochen bereits nicht mehr am Leben sein, mehr als beängstigend.
„Wirst du kämpfen?“ Eine deutliche Nachfrage, auf dass er sich nicht womöglich mit einer lapidaren Antwort heraus mogeln konnte, wie dass es ihm etwa nicht aufgetragen worden sei, aber er es aus Pflichtgefühl dennoch tun würde. „Möchtest du kämpfen?“
Wäre es etwa das, was er benötigte um sich lebendig zu fühlen, so wie er es von den Narben berichtet hatte? Amira zwang sich geduldig zu sein und die Antwort abzuwarten, bevor sie sich womöglich in Gedanken verstrickte, die gar nichts mit der Realität zutun hatten, aber die Sorge war ihr deutlich anzusehen. Und wohl auch die Bedenken darüber, falls er die letzte Frage bejahen sollte. Nicht, weil sie ihm nicht zutrauen würde mehr Männer in einer Schlacht zu schlagen, als es jeder jüngere Soldat tun könnte, sondern weil sie es nicht wollte.
„Ich zweifle nicht an deinen Fähigkeiten und mich schrecken keine Narben ab. Jede davon erzählt eine Geschichte und vielleicht werde ich sie eines Tages hören, denn sie sind kein Makel. Wenn du verletzt bist, werde ich dich pflegen, doch… wenn du stirbst, kann ich dich nicht zurückholen.“
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