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Your words up on the wall
09.08.1016 - 20:00
The Square Pillow
Alva Eriksdottir Vidar Magnusson

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Alva Eriksdottir
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#1
Die Taverne war erwartungsgemäß gut gefüllt. Es war laut, muffig und der Geruch von Schweiß, Met und Dreck lag in der Luft. Auch wenn Alva sicher auf zwei jener Dinge gut und gerne hätte verzichten können, hatte es doch etwas heimisches. Es war der vertraute Geruch ihrer Stadt und Alva liebte es in dem vollbesetzten Schankraum zu sitzen und zu beobachten wie Arbeiter mit Seeleuten prosteten und für den Moment einmal nicht wichtig war, woher man kam oder wohin man zu gehen gedachte. Jetzt und hier wurde getrunken und gelacht. In einer Ecke spielten einige Männer Würfelspiele und an einem anderen Tisch verhandelten einige Männer fleißig über irgendwelche Geschäfte.

Alva saß am Thresen. Neben dem Besitzer und dessen Frau arbeitete hier auch deren Tochter Ylvie, mit der sich die Rothaarige so eben über eben jenen Thresen hinweg unterhielt. Es war nicht leicht das Wort der Anderen zu verstehen, war es doch gewohnt laut und man musste ebenfalls die Stimme erheben, um sich über die Anderen hinweg behaupten zu können.

Die Tür ging beständig auf und zu. Manche traten ein und andere wagten sich in die Dunkelheit hinaus. Man schenkte den Neuankömmlingen gemeinhin wenig Beachtung. Zumindest bis sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und es kaum mehr als einen Augenblick brauchte, da ein Raunen durch den Raum ging und es abrupt dermaßen stiller wurde, dass sogar Alva sich gezwungen sah ihre Unterhaltung zu unterbrechen. Nicht zuletzt, da ihre Freundin sie unhöflicherweise dazu anhielt inne zu halten. Es gab nicht wirklich viele Menschen in Magnushaven, die eine solche Reaktion hervorzurufen wussten. Es brauchte also weder die Aufregung in den Augen des Wirtes, als das leise Flüstern der Anwesenden, um Alva zu verraten, wer dort so eben die Taverne betreten hatte.

Vermutlich war Alva auch die einzige, die die Dreistigkeit besaß den Fürsten nicht auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen. Der Rücken blieb ihm zugewandt und sie nahm einen großen Schluck aus ihrem Becher - etwas wofür sie einen weiteren strafenden Blick ihrer Freundin erhielt. Sie nickte ihr auffordernd entgegen. “Was?” schien ihr Blick zu sagen, doch besaß Alva genug Anstand zumindest nichts zu sagen. Sollte der Adelige sich doch einen der sicher nur zu bereitwillig bereit gestellten Plätze suchen und dafür sorgen, dass das normale Treiben weitergehen konnte.

Was auch immer er sagte oder tat, die Stimmung lockerte sich einige Augenblicke später wieder und man wandte sich wieder seinen eigenen Angelegenheiten zu. Alva beschloss die Anwesenheit des Fürsten zumindest so lange zu ignorieren bis sie ihren Met ausgetrunken hatte. Doch dieser Plan wurde vereitelt, als plötzlich eine große Gestalt direkt neben ihr an den Thresen trat. Ein Seitenblick auf die Kleidung verriet bereits, dass Vidar Magnusson die Dreistigkeit besessen hatte ihr auch noch den letzten Funken Ruhe zu nehmen. Alva spürte das bekannte Gefühl von Verärgerung in ihrem Inneren aufkeimen, welches noch stärker wurde, als ihre Freundin demütig die Augen niederschlug. “Was können wir für Euch tun, Euer Gnaden?”, tönte ihre Freundin und so viel Mühe sie sich auch gab, das verächtliche Schnauben, was ihr daraufhin über die Lippen kam konnte sie ebenso wenig verhindern wie das Rollen mit den Augen, selbst wenn sie den Besitzern der Taverne zuliebe zumindest versuchte beides hinter ihrem Metkrug zu verstecken.
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Vidar Magnusson
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#2
Mit einem freundlichen Grinsen und Kopfnicken, zu allen gleichzeitig und niemand bestimmten, trat Vidar in die Schenke. Eigentlich sollten sie es doch jetzt gewohnt sein, die meisten hier kannten ihn sein Leben lang, hatten schon in seiner Jugend mit ihm im Hafen zusammen gearbeitet. Doch seit er den Titel innehatte, war es als sei er eine gänzlich andere Person, und plötzlich wurde so ein Wirbel um ihn veranstaltet, dass es Vidar fast peinlich war. Aber eben nur fast. Es hatte definitiv Vorteile, besonders wenn es darum ging einen Sitzplatz und die Aufmerksamkeit der Schankmaid zu erhaschen und sofort bestellen zu können. Doch heute war ihm nicht danach, sich in einer dunklen Ecke zu verstecken und gemütlich einen Humpen nach dem anderen zu vernichten bis nur die Furcht vor peinlichen Missgeschicken ihn wieder nach Hause trieb und nicht, weil er bereits genug Alkohol intus hatte. Nein, heute war ihm nach Gesellschaft. Also grüßte der Fürst ein paar bekannte Gesichter, erkundigte sich nach der Gesundheit der lieben Familien, gab seine Meinung zu einem besonders gelungenen Würfelwurf ab und klopfte hier und da Schultern und schlug hier und da in einen freundlichen Handschlag ein. Es kam ihm vor wie eine halbe Ewigkeit, bis er sich zur Theke vorgekämpft hatte, obwohl es sicherlich nur einige wenige Augenblicke gewesen waren.

Das junge Mädchen vor sich war ihm bekannt, er war oft genug hier und er war sich absolut, felsenfest sicher, dass ihr Name irgendwie mit Yl... anfing. Sie war die Tochter des Wirts, auch da war er sicher, doch mehr wollte ihm heute nicht einfallen. Den ganzen Nachmittag schon hatte ihn ein stechender Kopfschmerz begleitet, kein Wunder, wenn man tagsüber drinnen eingesperrt wurde und Ausgabenaufstellungen lesen musste. Und verstehen. Und absegnen. „Guten Abend...“ Folgte eine nachdenkliche, aber höfliche Antwort. „Honigwein und was zu essen, falls es noch was zu holen gibt.“ Er langte bereits zu seinem Geldbeutel und holte ein paar Münzen heraus, und sah dann einen Moment lang in den Schrankraum. In seinem Kopf war es ein leichtes auszurechnen, wie viel ihn diese Art der Aufmunterung kosten würde und auch, dass ihn die Summe nicht zum armen Bettler machen würde. „Und noch eine Runde Bier. Für alle.“ Gut, es mochte großspurig klingen, auch wenn es nicht so gemeint war. Aber die Erfahrung hatte ihm schon vor einer Weile gezeigt, wie man mit einem Getränk und nettem Gespräch ebenso viel erreichen konnte wie mit Strenge und Gesetzen. Meisten sogar mehr, gerade bei Winterländern.

Als die blauen Augen weiter schweiften und dort ein ebenso junges Mädchen entdeckten, gar nicht so weit weg von ihm ebenso am Tresen, nickte er ihr kurz zur Begrüßung zu. „Ist der noch frei?“ Er zeigte auf den Hocker neben ihr, setzte sich aber noch nicht, sondern übergab erstmal genug Geld an den Wirt, der sich grinsend daran machte einen Humpen nach dem anderen einzuschenken. Vidars Blick dagegen wanderte fragend, mit hochgezogenen Augenbrauen was seine Stirn immer gern in Falten warf, an das junge Ding, das ihm immer noch eine Antwort schuldig war.
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Alva Eriksdottir
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#3
Ganz egal wie viele Hände er schüttelte und wie viele Anekdoten er teilte - er wäre keiner von ihnen. Alva überkam das dringende Bedürfnis ihm genau das mitzuteilen. Das er sich seine vermeintliche Güte an seinen dunkelsten Ort stecken konnte. Doch sie sagte nichts und ergab sich der Unsichtbarkeit der Menge; wartete darauf das Vidar Magnusson seinen Humpen nehmen und sich zu den Männern verziehen würde, die geradezu danach lechzten die gleiche Luft wie der Fürst zu atmen.

Und als wäre das nicht genug, bestellte der werte Fürst gleich eine ganze Runde für das Lokal. Dieses Mal schnaubte sie deutlich hörbar. Großpurig und verschwenderisch. Wen sollte genau dies überraschen. Alva überkam das dringende Bedürfnis diese Taverne zu verlassen bevor sie etwas tun oder sagen würde, was sie in Schwierigkeiten bringen könnte.

Doch noch bevor sie sich von ihrem Hocker hätte erheben können, war das Sinnbild ihrer Wut bereits an sie herangetreten. Sie blickte von dem Stuhl auf zu dem Fürsten und begegnete seinem Blick. In ihren Augen fand man weder Demut noch Freude. Stattdessen verzogen sich ihre Lippen kurz verstimmt. “Nun ich nehme an, jeder Platz den Ihr als den Euren zu bestimmen gedenkt wird wohl der Eure sein, euer Gnaden”, antwortete sie und konnte förmlich spüren wie Ylvi sie mit ihren Blicken zu erdolchen versuchte.

“Ihr müsst sie entschuldigen, euer Gnaden. Natürlich ist hier noch frei”, sprang die Freundin für sie ein und Alva nahm einen großen Schluck aus ihrem Humpen. Ihre Großmutter würde sie vermutlich mit ihren Pantoffeln aus dem Haus jagen, wenn sie erführe das Alva es wagte den Fürsten nicht mit dem nötigen Respekt zu behandeln. Doch wie konnte sie nur, nach allem was er ihrer Familie angetan hatte. Also machte sie eine etwas unwirsche Handbewegung in Richtung des freien Hockers. Erlaubte Sie gerade wirklich dem Fürsten von Magnushaven neben ihr zu sitzen? Ihre Freundin sog entrüstet die Luft ein, kümmerte sich dann jedoch um das Füllen der Krüge, vielleicht auch, um sich nicht weiter über die Dreistigkeit der Hauptmanns Tochter aufregen zu müssen.
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Vidar Magnusson
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#4
Es war eine reflexartig und völlig unfreiwillige Reaktion auf ihre frostigen Worte, wie sich seine Zähne aufeinander pressten und sein Kiefer sich versteifte, während hellblaue Augen ihren Blick suchten. Es war weniger die Wortwahl die ihn so überraschte, denn eigentlich waren die höflich genug für winterländische Verhältnisse – aber ihre Mimik war so ablehnend, beinahe lief es ihm kalt den Rücken hinab. Dabei war es hier im Schrankraum viel zu warm zum Frösteln und überhaupt, ein Kind des Winterlandes fror aus Prinzip nicht. Vidar sah noch einen weiteren Moment zu ihr, versuchte seinen Mund zu lockern und sich nicht zu deutlich anmerken zu lassen, wie sein Gehirn versuchte herauszufinden ob er die Verstimmung in ihrem Gesicht richtig deutete. Mit einem Schnaufen ließ er sich auf den Stuhl sinken und beschloss, ja, er schätzte das ganz richtig ein. Ihr Unmut lag nicht daran, dass sie jetzt jemanden neben sich sitzen hatte im allgemeinen, sondern galt ihm im Besonderen. Interessant. Sie hatte Schneid. Und wunderschöne Haare. Vidar seufzte erneut, diesen Gedanken würde er ganz bestimmt nicht laut äußern. Obwohl es vielleicht auch ziemlich interessant werden könnte. Jetzt musste er grinsen, vielleicht später, wenn er noch ein paar Humpen mehr intus hatte, würde er es sich erlauben, sie damit aufzuziehen.

Fürs erste galt es herauszufinden, was er denn so schreckliches getan hatte, was ihm einen Hocker am Tresen beinahe verwehrte. Sein Honigwein wurde vor ihm abgestellt, den er mit einem dankbaren Nicken entgegennahm. Und sich in aller Seelenruhe die nächsten Worte zurechtlegte. Das dabei seine Kopfschmerzen verschwanden, fiel ihm gar nicht auf. “Und was muss ich dir spendieren, damit deine Laune besser wird?” Fragte er unbefangen und gerade heraus, immerhin galt es etwas Zeit zu vertreiben bis sein Essen fertig sein würde und ihn interessierte es wirklich, welche Laus ihr über die Leber gelaufen war. Der halbvolle Humpen vor ihr sprach seine ganz eigene Sprache und die Blicke, die die beiden Frauen austauschten sowieso. Vidar sah sich zwar nicht unbedingt als Frauenversteher, wer tat das schon, trotzdem hatte er gerade genug mitbekommen und war sich sicher, irgendwas wurde hier nicht ausgesprochen. Etwas, wovon die Schankmaid auf jeden Fall wusste. Ein Rätsel also, etwas, womit man sich ganz herrlich den Abend vertreiben konnte, bis es Zeit war ins Bett zu wanken und sich morgen weiteren unglaublich langweiligen Zahlen stellen zu müssen. Wer hatte Buchführung eigentlich erfunden? Und warum?

Einen weiteren Schluck genießend beobachtete er wie der Wirt hastig weiter einschenkte und die ersten Humpen verteilt wurden, was auch für einen Moment der Stille zwischen ihnen sorgte, da ihre Freundin nicht mehr hier war um für sie zu übersetzen. “Wenn es dich wirklich stört, setz ich mich woanders hin.” Bot Vidar halbherzig an, es war nur eine Floskel der Höflichkeit halber und wahrscheinlich konnte sie ihm an der wenig ernsten Stimme schon anhören wie wenig Lust er hatte sich umzusetzen. Sein Blick glitt ein weiteres Mal zu ihr, wartete ihre Reaktion ab und besah sich noch einen Moment wie das tiefe Rot ihrer Haare von dem Lichterspiel der Fackeln nur noch atemberaubender aussah. Wieso hatte er das Gefühl, sie zu kennen? Es war wie ein dejavu, ihr Gesicht, ihre Haltung, ihr Aussehen. Gehörte sie zu den Angestellten des Schlosses? Oder war sie eine der Händlerinnen am Hafen? Nein, mhhh. Vidar kratzte sich an seinem sauber gestutzten Bart und musterte sie nun eindringlicher. Woher … ? Vielleicht … ? Mhhhh, sie könnte eine der Heilerinnen sein, denen er seit einer Weile ein komplettes Haus zur Verfügung gestellt hatte. Sah sie aus wie eine Heilerin? Sein Blick streifte ihre Hände, als ob er erwartete dort einen Büschel Heilkräuter zu sehen. Was er natürlich nicht tat. Dann vielleicht das Waisenhaus? Es war nicht unbedingt ein Ort an dem er sich oft aufhielt, doch was anderes wollte ihm einfach nicht einfallen. Die Blöße sie sofort danach zu fragen, umging er damit ihr zuzuprosten, in der Hoffnung sie stieß wenigstens mit ihm an.
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Alva Eriksdottir
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#5
Was hatte sie verbrochen, um das zu verdienen? Man könnte meinen Alvas Bemühungen um ihre Familie und die Menschen dieser Stadt waren gut genug, als dass das Universum ihr wenigstens etwas Frieden gönnen sollte. Doch es tat nichts dergleichen. Stattdessen besaß der Fürst die Dreistigkeit sich neben ihr niederzulassen. Alva beobachtete wie ihre Freundin den Krug zu ihm stellte und dann zu ihrem Vater eilte, um diesem zu helfen die versprochene Runde an alle Anwesenden fertig zu machen. Schade eigentlich. Denn Ylvi hätte den Fürsten ganz gewiss in eine Unterhaltung zu ziehen gewusst und Alva hätte nach ihrem Getränk das Lokal verlassen können, ohne unnötig länger die selbe Luft wie Vidar atmen zu müssen.

Er sagte nichts, doch er ging auch nicht. Natürlich ging er nicht. Er schnaubte und setzte sich in jener Selbstverständlichkeit, wie sie nur Adelige zur Schau tragen konnten. War ihm doch gleich, ob sie seine Gesellschaft wollte oder nicht. Dann sollte er eben hier sitzen, doch Alva unternahm nicht den geringsten Versuch eine Unterhaltung zu beginnen. Zu ihrem Leidwesen war es letztlich der Magnusson, der das Wort erhob und sich erkundigte, was er denn tun könne um ihre Laune zu heben. Oh Alva hatte da eine grandiose Idee. Seinen Arsch dorthin zurückschwingen wo er hergekommen war. Doch selbst Alva besaß ausreichend Anstand diesen Gedanken nicht auszusprechen. "Ihr habt wohl bereits ausreichend Großzügigkeit bewiesen. Tut Euch keinen Zwang an diese erneut unter Beweis zu stellen, gab sie also nur zurück und lehnte damit sein ekelhaft großkotziges Angebot ab. Sollte er sich doch an seinem Met verschlucken. Alva sah davon ab den Fürsten anzublicken. Das alleine war wohl bereits töricht und respektlos genug, um sie auf Wunsch des Fürsten diskussionslos aus der Taverne zu werfen. Wer Alva jedoch kannte, der wusste, dass sie sich gerade wirklich zusammenriss zumindest ein bisschen.

Und dann besaß Vidar auch noch die Dreistigkeit zu erwähnen, er könne sich umsetzen, wenn es sie wirklich störe. In seiner Stimme war deutlich zu hören, dass er nichts dergleichen tun würde und dieses Mal schnaubte Alva verächtlich. Der Groll rumorte in ihrer Magengegend, drohte herauszuschwappen und dem Mann an den Kopf zu werfen, was ihrer Meinung nach dringend mal gesagt werden musste. Ihre Kiefer pressten sich fest aufeinander, als sie das erste Mal seit seiner Ankunft den Körper zu ihm wandte und ihn unverwandt anblickte. "Ein jeder Sitz dieser Taverne ist der Eure. Was fiele mir ein Euch den diesen zu verwehren. Es irritiert mich nur, dass Ihr ausgerechnet diesen Platz wählt, wo doch mindestens die Hälfte der Anwesenden förmlich darauf giert mit Eurer Anwesenheit beehrt zu werden" Im Gegensatz zu ihr. Was sie nicht sagte und doch klar zu vernehmen war.
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Vidar Magnusson
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#6
„Bei Heofader!“ Fluchte Vidar überrascht und lehnte sich bei ihren Worten sogar ein wenig nach hinten, von ihr weg. Was hatte er ihr bitte getan? Woher kam die miese Laune? Und warum musste gerade er sie abkriegen!? Fragen über Fragen, die er nicht alleine würde herausfinden können und so biss er die Zähne zusammen – im sprichwörtlichen Sinne – und ergriff erneut das Wort. „Sag mal, kann es sein, dass dir der Mann weggelaufen ist und du bist deswegen so kratzbürstig!?“ Dann kam ihm eine bessere Idee. „Nein, warte, ist er weggelaufen, weil du so kratzbürstig bist, richtig?“ Schien die wahrscheinlichere Variante zu sein, weil das tollste Haar sicherlich nicht darüber hinwegtäuschen würde, wie schneidend ihre Worte waren. Sie musste eine Winterländerin sein, keine Frau aus den anderen Königreichen hätte ihm so unverfroren abgewiesen. Wo er sich vor wenigen Augenblicken noch über ein Rätsel gefreut hatte und für sich ergründen wollte, wieso sie ihm so verdammt bekannt vorkam, so genervt war er jetzt von ihrer durchgehenden Ablehnung. Frechheit. Ja, das war das bessere Wort, sie war frech und er hatte absolut nichts getan, was diese Behandlung rechtfertigte. Er ging nicht davon aus, dass ihn wirklich ausnahmslos jeder Bürger mochte, darauf kam es ihm auch gar nicht an. Aber er versuchte wirklich die lange Abwesenheit eines fähigen Fürsten auszugleichen und wiedergutzumachen, was die Krankheit seines Vaters und die Unfähigkeiten seiner Brüder angerichtet hatten. Er war großzügig, jeder konnte mit ihm reden, wenn der Schuh drückte. Und bisher hatte Vidar gedacht, er war auf einem guten Weg und doch gab sie kein Stück nach.

Und normalerweise hätte er seine 'Ich bin der Fürst, ich darf das' Karte ausspielen können und ihr einfach befehlen können ihn alleine zu lassen. Wahrscheinlich wäre das sogar die klügere Alternative, anstatt sie jetzt mit kaum verhülltem Argwohn anzugaffen. Vidar schnalzte mit der Zunge. Trank einen Schluck. Wartete ab, ob das Gör weitere Seitenhiebe verteilen wollte, bevor er seinen Krug in mehreren großen Schlucken leerte. Das Essen war längst vergessen und er erhob sich, gerade als ihre Freundin eine neue Runde vor ihnen abstellte. Und einen Teller mit Eintopf, in dem er Brocken von Fleisch und Karotten erkennen konnte. „Danke, aber mir ist der Appetit vergangen.“ Den Teller wieder zurückschiebend, langte er stattdessen nach beiden Humpen Bier, seins und ihres. Sie wollte es ja nicht. „Ich wünsche den Damen noch einen schönen Abend.“ Meinte er mit einem sarkastischen Kopfnicken und drehte sich um, einen Krug in jeder Hand. Vielleicht war eine dunkle Ecke doch die bessere Wahl um die Kopfschmerzen loszuwerden.

Die neugierigen und erwartungsvollen Augen einiger Kartenspieler fielen ihm auf, bereit ihn zu einer Partie einzuladen und am Nachbartisch ein paar Seeleute, die in eine lustige Geschichte vertieft zu sein schienen und lauthals lachten, gerade als er einen Schritt nach vorne trat. Vor drei Jahren oder so, als er nur der Prinz war und seine Kinder und er tagtäglich in der Stadt anzutreffen waren, meistens am Hafen, war es soviel einfacher gewesen – er war einer von ihnen gewesen. Und jetzt? Eine Mutter, die ihm in den Ohren lag, noch Urgroßmutter werden zu wollen, die Witwe seines Bruders, die ihm schöne Augen machte um ihren Status nicht zu verlieren und eine Kneipe, wo ihn selbst junge Gören ablehnten. Heute war nicht sein Tag, er hätte einfach bei den bescheuerten Kostenaufstellungen bleiben sollen. Vidar straffte seine Schultern und ging zielstrebig auf einen Tisch mit ein paar alten Männern zu, die außer gelegentlich in ihren Becher zu grunzen keine wirkliche Regung zeigten, ihn plötzlich neben sich sitzen zu sehen. Hier hatte er wenigstens seine Ruhe.
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Alva Eriksdottir
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#7
Er wurde laut und sorgte damit nicht nur dafür, dass Alva verstimmt die Nase rümpfte, sondern vor allem dafür, dass sich wieder mehr Augen ihnen zuwandten - inklusive der des Besitzers. Und dann sprach er weiter und bevor sie sich hätte zurückhalten können hatte sie bereits wütend auf den Thresen geschlagen. Zu ihrer aller Glück war Ylvi wieder bei ihr, bevor sie etwas hätte sagen können, was sie im Nachhinein bereuen würde. Die Hand der Blondine legte sich auf ihre und Alva atmete tief durch. "Lass es", zischte sie ihr entgegen und Alva atmete tief durch. Die Kiefer fest aufeinander gepresst, ließ sie sich auf ihren Hocker zurück sacken.
"Natürlich. So wird es sein. Ganz so wie Ihr es sagt", gab sie also mit allem Liebreiz zurück, den sie in diesem Augenblick zusammenkratzen konnte. Ylvi seufzte hinter dem Thresen frustriert, schien jedoch froh, dass Alva nicht ausgesprochen hatte, was ihr eigentlich auf der Zunge gelegen war.

Bevor das Ganze zu einem handfesten Streit hätte ausarten können, schob man dem Fürsten seine Suppe hin, die dieser jedoch dankend ablehnte. Natürlich. Nun hatte er keinen Hunger mehr. Musste ein großartiges Gefühl sein immer und jederzeit Essen zu können, wenn es einem beliebte und wenn man keinen Hunger hatte, nun dann warf man es eben weg. Er schnappte sich seinen und ihren Krug und tat ihnen beiden den Gefallen indem er ohne weitere Worte verschwand.

Kaum war er verschwunden atmete die Rothaarige tief ein und wieder aus. Sie konnte spüren wie ein Teil ihrer Anspannung von ihr abfiel, selbst wenn sie den verurteilenden Blick ihrer Freundin auf sich spüren konnte. "Ich geh schon gleich. Ich verderbe euch nicht das Geschäft - keine Sorge", murmelte Alva nur und schob ihren Krug in Richtung der Anderen. Sie hatte sich bereits erhoben, als sich die Tür zur Taverne ein weiteres Mal öffnete. Dieses Mal war es nur kein Fürst der den Raum betrat. Nein, es war ihr Vater. "Scheiße", fluchte die Rothaarige leise und ihr Blick huschte wohl etwas zu hektisch in Richtung des Fürsten. Noch hatte ihr Vater diesen nicht erkannt, was wohl unter Anderem an seinem eindeutig bereits zu alkoholisierten Zustand lag. Alva rutschte von ihrem Hocker und beeilte sich zu ihrem Vater zu treten, bevor das hier wirklich noch eine unschöne Wendung nehmen würde. "Vater", sprach sie mit lauter Stimme und zog somit die Aufmerksamkeit Eriks auf sich. "Komm, Vater lass uns gehen. Ich denke wir hatten beide genug für heute", erklärte sie, nachdem sie auf ihn zu getreten war, in dem Versuch ihn aus der Tür zu lotsen bevor er auf Vidar aufmerksam werden konnte. "Komm lass uns gehen", sprach sie nun etwas leiser und drückte den ehemaligen Hauptmann etwas drängender in Richtung Tür. "Bitte, Vater"
Sie ergab sich nicht der Illusion, dass dem Fürsten die Situation entgangen war. Spätestens jetzt müsste wohl auch jemanden wie ihm aufgehen woher ihre miese Laune wohl gekommen war.
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Vidar Magnusson
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#8
Der Stuhl unter ihm knarzte, als der Fürst sich zurücklehnte und vergeblich versuchte eine bessere Haltung zu finden, eine die ihm half die wieder zurück gekehrten Kopfschmerzen auszublenden und so zu tun, als wäre seine Laune nicht bereits im dritten Humpen Bier, der sowieso noch gar nicht für ihn gezapft worden war. Aber er konnte das leise Flüstern eines Alkoholrausches bereits hören, wie es verlockend seinen Namen rief. Die aufmerksamen Blicke der anderen Tavernenbesucher blendete der Blonde aus, so gut es eben ging, und strich sich seine eng nach hinten gekämmten Haare wieder glatt. Sein Kiefer mahlte, seine Augen ruhten immer noch auf ihr, doch das Bier begann zu schmecken und ein wenig der Aufregung klang tatsächlich. Die Männer an seinem Tisch hatten mittlerweile wohl verstanden, wer zwischen ihnen Platz genommen hatte und einer brachte seine Hand, nein, seine Pranke von Bärengröße auf seiner Schulter zu liegen und drückte einmal fest zu. Es sollte ihn wohl aufmuntern, auch wenn es nur so gerade eben noch an der Grenze von auszuhalten zu schmerzhaft entlang schlidderte, und Vidar nickte. Es hatte beinahe etwas väterliches, wie man ihm zunickte. Und es tat gut, ganz ernsthaft. Diese stumme Geste brachte ein kleines bißchen Genugtuung und Bestätigung, die er nach so einem Tag einfach brauchte und sich aber nirgends einfach abholen konnte. Und irgendwo hatte es ja auch etwas kindisches, gelobt werden zu wollen für etwas was seine Pflicht war. Vidar blickte philosophierend in seinen Humpen, trank weiter, sinnierte weiter und hätte den Abend vielleicht wirklich ohne ein weiteres Wort auszusprechen hinter sich gebracht.

Wenn, ja wenn, da nicht schon die nächste Misere auf ihn wartete. Oder besser aus die Rothaarige, seine neue beste Freundin, die von der Schankmaid regelrecht zurückgehalten werden musste, so sehr hatte sie ihn bereits ins Herz geschlossen. Vidar schnaufte wie ein trotziges Pferd und trank lieber weiter. Versuchte die Augen abzuwenden vor dem drohenden Unheil eines stattlichen und betrunkenen Winterländers, der ihm auch verdammt bekannt vorkam. Was war denn heute los? Da ging mal einmal in die Taverne... Moment mal. Das war doch... Fuck.

Seine Finger griffen fester um den hölzernen Krug, der zum Glück stabil genug war und nicht mal knarzte, als es ihm siedend heiß einfiel. Von wegen Heilerinnen. Sie war die Tochter vom alten Erik, dem ehemaligen Hauptmann der Wache. Der seinem Vater gedient hatte und danach beiden seiner Brüder, wenn er nicht komplett falsch lag. Und wo er ganz bestimmt nicht falsch lag, war die Tatsache, dass er ihn abgesetzt hatte, ersetzt, mit jemand jüngeren, mit mehr Elan und Drang sich zu profilieren. Vidar schnalzte und trank noch einen Schluck. Der alte Erik hatte einen Sohn der auch zur Wache gehörte und noch ein paar andere Kinder, ganz augenscheinlich. Und doch erinnerte sich Vidar nicht an mehr Details zu seiner Familie. Und anstatt sein Gehirn danach weiter zu durchforsten, beobachtete er lieber die Interaktion der beiden, die so oder so ähnlich anscheinend öfter passierte. Niemand der anderen Anwesenden störte sich am Anblick. Und auch seine Tochter, deren Namen ihm komplett entflogen war, schien nicht überrascht – nur peinlich berührt. Vidar musste zugeben, dass er in seinen Bemühungen die Stadt neu zu ordnen nicht wirklich daran gedacht hatte, was auch den von ihm entlassenen Männern wurde. Ein Vergehen, was ihm heute ziemlich deftig auf die Füße gefallen war. Und wieder schnaubte er nur und trank seinen Humpen leer.

Sollte er sich einmischen? Sich entschuldigen? Fragen, ob alles in Ordnung war obwohl man sehen konnte, dass es das nicht war? Den zweiten Humpen vorbei bringen und so tun, als wäre nichts weiter vorgefallen? Ihn Erik anbieten? Fragen über Fragen, dabei wollte er seine Kopfschmerzen doch loswerden. Wobei, gerade just in diesem Augenblick spürte er keine mehr und mit einem Seufzen stand er auf, noch bevor er genau wußte, was er eigentlich vorhatte. Mit dem noch vollen Bier in der Hand, sah er zu dem Vater Tochter Gespann uns seine Bewegung war es wohl auch, die deren Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. Der ehemalige Hauptmann blinzelte einen Moment und erkannte ihn doch, den Mund bereits öffnend und Vidar hatte keine Ahnung was da jetzt wohl hinaus purzeln würde.
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Alva Eriksdottir
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#9
Das hier hätte schnell vorbei sein können. Alles wonach Alva strebte war es ihren Vater hinauszubringen und den restlichen Abend in ihrem eigenen Heim am Tisch zu sitzen und darüber zu sinnieren, was genau heute passiert war. Doch natürlich war es nicht so einfach. Es war nie so einfach. Ein Stuhl wurde zurückgeschoben und Alva schloss kurz die Augen. Bitte nicht du elender Mistkerl, fluchte sie in sich hinein und doch bewahrheitete sich genau das, was sich in ihren Gedanken bereits abgespielt hatte. Ihr Vater hatte den Fürsten entdeckt und es kam Leben in den bisher eher lethargischen Körper. Alva hielt ihn zurück und ein scharfer Blick zu einem Tisch sorgte dafür, dass sich zwei Bekannte der Familie erhoben, um dafür zu sorgen, dass sich hier nicht gleich doch noch etwas wirklich unschönes ereignete. Sie schoben sich zwischen den aufbrausenden Erik, dessen Worte im Rauschen des allgemeinen Geredes untergingen.

Alva nutzte die Gelegenheit und wandte sich zu dem Fürsten um, der mitten im Raum stand und alleine damit dafür sorgte, dass ihnen allen mehr Aufmerksamkeit zu Teil wurde, als es ihr gerade Recht war. Das Kinn in die Höhe gereckt trat sie an ihn heran. Vermutlich sogar ein kleines Stück zu nah. Die stechend blauen Augen trafen die Seinen, während sie mit ihrer rechten Hand an seinem Oberkörper vorbei griff, nach dem noch gefüllten Bier, welches er ihr erst wenige Augenblicke zuvor selbst weggenommen hatte. "Ich hoffe Ihr genießt euren Abend, Euer Gnaden.", zischte sie ihm entgegen und gab sich keine Mühe ihre Abneigung zurückzuhalten. Mit dem Bier in der Hand zog sie sich zurück und wandte sich zu ihrem Vater um, der noch immer irgendwas vor sich hin schimpfte, darüber was für ein beschissener Fürst der Anwesende Adelige doch war.

Sie drückte ihrem Vater den Krug in die Hand und nickte in Richtung der anderen Männer. Sie drückte beiden ein paar Münzen in die Hand. "Bringt ihn nach Hause und sorgt dafür das er zuhause bleibt, ja?" Die beiden nickten und beförderten den schimpfenden Mann aus der Taverne. Alva schluckte. Ihre Haltung war starr und sie konnte spüren wie eine ihrer Hände leicht zitterte. Der Kloß in ihrem Hals war schwer, als sie sich leicht räusperte und ohne den Fürsten auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen trat sie zurück an den Thresen. Auch dort legte sie ein paar Münzen auf den Tisch. Wie lange sie das wohl noch könnte? Sie atmete erneut tief durch. "Es tut mir so Leid, Jenna." Die Frau hinter dem Thresen winkte ab. Sie alle hier kannten Erik und sie alle hier wussten, was mit ihm geschehen war, seit man ihn seines Postens geraubt hatte. Alle - außer der Mann der ihm dies angetan hatte.
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Vidar Magnusson
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#10
Es war gemeinhin keine Seltenheit, wenn ein Fürst oder König den Raum mit einer einzelnen Bewegung befehligen konnte. Aber das hier war anders. Das hier hatte Vidar nicht gewollt. Auch wenn er nicht hätte sagen können, was er sich davon erhofft hatte, die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Und dann überschlugen sich die Ereignisse und er stand einfach nur nutzlos im Schankraum herum, während die Tochter ihren Vater bereits in die Schranken wies und so gekonnt mit ihm hantierte, dass absolut kein Zweifel mehr über die Häufigkeit solcher Vorkommnisse bestand. Vidar strich sich schon wieder durch die Haare und beobachtete, wie viele andere auch, wie Erik des Raumes verwiesen wurde, wohlgemerkt nicht von den Besitzern, sondern der eigenen Tochter. Die einzelnen Anschuldigungen brauchte er nicht zu hören, die konnte er sich ausmalen und deswegen ließ er es auch ohne Gegenwehr zu, als ihm der Humpen entwendet wurde. Ihre Abneigung machte jetzt deutlich mehr Sinn, wahrscheinlich war er in ihren Augen Schuld an allem und ihr Vater an nichts davon und somit hatte sie auch keine Lust gehabt neben ihm zu sitzen oder sich von ihm ein Bier spendieren zu lassen. Selbst wenn das für jeden einzelnen der Anwesenden gedacht war und nicht nur an sie speziell ging.

Das Ringen um ihre innere Haltung entging ihm nicht und auch nicht, wie gekonnt sie ihn ignorierte. Was ihn wiederum zum Handeln zwang, er hatte nicht vor das alles einfach nur zu ignoreren und zu hoffen, das Problem würde sich von selbst lösen. Das taten die wenigsten Problem, wie er nicht erst in den letzten zwei Jahren festgestellt hatte. Also wartete er geduldig ab bis sie bezahlt hatte und ging langsam zur Tür, um sie dort abzupassen. Und ihm war ziemlich egal, ob ihr das Recht war oder nicht, wer ihn so anging musste mit dem entsprechenden Echo rechnen. Selbst wenn das unangenehme Fragen waren.

Bevor sie ihm die Tür vor der Nase oder am besten noch durch die Nase zu schlagen konnte, was er ihr durchaus zutraute, hielt er das schwere Holz lieber selber fest und kaschierte das mit einer Bewegung, die ziemlich glaubwürdig darstellte, dass er sie extra für sie offen hielt. “Ich begleite dich nach Hause.” War die erste Ansage, die er jetzt traf und schüttelte sofort den Kopf, als er Widerworte erwartete und er legte soviel Strenge und Befehlston hinein, dass es sie hoffentlich endlich einmal dazu bewog, den Mund zu halten. “Draußen.” Die neugierigen Blicke reichten ihm und er war heilfroh, ihnen wenigstens für den Augenblick kein weiteres Schauspiel darbieten zu müssen.

“Zwei Sachen.” Fing er dann an, als die kühle Abendluft sie beide empfing. “Wie heißt du eigentlich?” Eine verspätete Frage, das musste er zugeben, aber es reichte ihm nicht mehr sie in Gedanken immer nur als die Tochter oder die Rothaarige zu bezeichnen. Und er hatte keine Zeit bis morgen zu warten, damit er jemanden nach Eriks Familie ausfragen konnte. “Und das Zweite. Es tut mir leid.” Eine geradlinige, direkte Entschuldigung, die sie ihm wahrscheinlich nicht glaubte, ganz egal wie ehrlich er es meinte. Ihre Kommunikation war an diesem Abend mehr als einmal schief gegangen also erhoffte er sich nicht unbedingt gerade jetzt eine Besserung. Und trotzdem wollte er sich ganz offiziell entschuldigen, jetzt wo er wußte mit wem er es zu tun hatte.
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