Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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04-05-2024, 07:55 - Wörter:
Wenn Winterländer eines wussten, dann, wie man gebürtig ihre Krieger Willkommen hieß. Es war eine Untertreibung, zu behaupten, dass nicht jeder Bauer, jede Frau, jedes Kind und jeder Hund aus den Häusern gekrochen kam, um sich dem Zug an Männern anzuschließen. Rufe hallten aus jeder Gasse und wurden lauter, je mehr sich der Trott der Burg näherte, ein jeder Krieger – ob zu Fuß oder auf dem Pferd – von der Menge getragen und das Kinn gen Himmel gereckt, wo Girlanden von Dach zu Dach spannten. Es war ein beflügelndes Gefühl, wenn ein Mädchen eine gelbe Blume zwischen die Gurte der Pferdetragetasche steckte und Leif konnte ohne Scham behaupten, dass er sich an diese Art von zuhause ankommen gerne gewöhnte. Den Rücken gerade durchgestreckt, den Bart erst am Morgen gestutzt und sich in den Brustpanzer und in die Schulterplatten seiner Rüstung gezwängt, war das stolze, wölfische Lachen schon seit Minuten nicht mehr aus seinem Gesicht wegzudenken. So fühlte es sich also wirklich an, zu siegen. Es war ein guter Vorgeschmack auf das, was in Zukunft noch auf sie warten würde, wenn sie richtige Siege mit nach Hause brachten. Aber was machte das schon für einen Unterschied? Die Frauen und Männer freuten sich, ihre Krieger gesund und munter wieder bei sich zu haben, und die Kinder freuten sich über neue Geschichten, die irgendwann als Vorbilder dienen würden, an denen sie selbst ihre Kräfte maßen. Am Abend würden sie alle draußen zusammensitzen und bei Feuer und Bier miteinander feiern, jung und alt, Frau und Mann, vielleicht würde sogar Leif sich runter auf den Marktplatz begeben und mit den Bürgern zusammen anstoßen. Je näher sie der Heimat gekommen waren, desto weniger Groll hegte der Kronprinz gegenüber der Schlacht, die man seiner Meinung nach kaum als Sieg betiteln konnte. Denn das Winterland rief ihn und hier war er zu Hause. Das nächste Mal würde er halt mit einem größeren Sieg heimkehren.
Die Tore zur Feste waren weit geöffnet und die ganze winterländische Hauptstadt strömte über die Brücke, Leif an der Spitze mit seinen Hauptmännern und Herzensbrüdern, gefolgt von Aleenas Kutsche. Im Hof stand die ganze Dienerschaft, ein bunter und sehr viel grobschlächtigerer Haufen als die geordnete Sippe der Frühlingsländer, und ihnen allen Voraus wartete seine Familie. Minus Reinka, die in Wolfsmark geduldig auf die Ankunft ihres Ehemannes wartete, aber das tat Leifs Freude keinen Abbruch. Mit einem breiten Grinsen von Ohr zu Ohr hielt er seinen Schimmel an und hievte sich trotz Rüstung und muskulärer Masse mit einer Leichtigkeit vom Sattel, die nur jemandem innewohnte, der Tag für Tag damit verbrachte, seinen Körper zu stählen. Die Rüstung schepperte gegeneinander und die Gurte, die seine Zweihandaxt auf dem Rücken hielten, rieben gegen das Reitleder, als er den Matsch unter sich zwang, den kraftvollen, schweren Schritten zu weichen, nur um sich in der Mitte des Hofes umzudrehen und seine Worte gegen alle hier Anwesenden zu richten. „Söhne und Töchter von Norsteading, ihr habt Eure Krieger wieder!“ Dem dröhnenden Bass seiner Stimme folgte ein Grölen, das ihn selbst überschattete. Es war ein unglaubliches Gefühl, sich von der Menge zu tragen, und Leif reckte seine Faust in die Luft. „Lasst uns unseren ersten Sieg gebürtig FEIERN!“ Seiner Faust folgten eine unbestimmte Anzahl anderer Fäuste, Männer jaulten, Frauen jubelten, Krieger klopften sich gegen den Brustpanzer und stampften mit den Füßen. Leif lachte aus voller Inbrunst. Es tat gut, wieder zu Hause zu sein.
Seine gewaltigen, beflügelten Schritte führten ihn schnell in die Kreise seiner Familie. Hier kümmerte man sich nicht um Etikette; schon gar nicht Freda, die ihren Sohn fest in die Arme schloss und sich nur schwer von ihm lösen wollte. Ariald forderte Leif mit seinem Blick heraus, weil ihm nicht entgangen war, dass Leif von einem ersten Sieg gesprochen hatte, und die Augen seines Sohnes sprühten Funken zurück, ehe eine Pranke auf seiner Schulter landete. „Wir sind stolz auf dich, Sohn. Willkommen zu Hause.“ Leifs Lachen verlor einen Herzschlag lang dessen Schärfe, während seine Brust sich mit Wärme füllte und er nickte seinem Vater zu, respektvoll und ebenbürtig. Wie lange dieser Moment anhielt, ließ sich nichtmal an einer Hand abzählen, denn schon tat der Kronprinz genau das, was der König bei ihm getan hatte, und klopfte mit seiner gewaltigen Pranke auf die Schulter seines jüngeren Bruders Jorin. Das wölfische Zähneblecken war zurück, auch als er seine Schwägerin weitaus rücksichtsvoller in den Arm nahm, dann Freja, und dann Luitwin über den Kopf wuschelte. Während man auch Aleena wieder in der Familie Willkommen hieß, war Leif schon beim letzten Geschwisterkind angekommen und es schien fast so, als hätte er sich die ganzen Wochen seine Freude aufgespart, nur um sie jetzt aus regelrecht jeder Pore auszustrahlen und seine Familie herauszufordern, es ihm gleichzutun. Swantje hatte gar keine andere Wahl, Leif entschied sich einfach, ihr Fliegengewicht unter den Achseln hochzuheben und sie kurzerhand hochzuheben. Nur beiläufig achtete er darauf, dass er sie nicht an die Seite drückte, wo die Klinge der Axt hinter seiner Schulter hervorragte, während er sich mit ihr auf dem Arm drehte und Aleena Platz machte, von Lindgard begrüßt zu werden. „Sag mal, ein Jahr älter und du bist trotzdem nicht gewachsen, hm? Soll ich das nächste Mal länger wegbleiben, damit du mehr Zeit hast?“, neckte er sie und dachte erst gar nicht daran, sie runterzulassen. Dieses Los zog man eben als Jüngste und Kleinste in einer Familie aus Kriegern und Dreiviertelstarken. „Alles Gute nachträglich, Swantje.“ Warum sah sie ihr eigentlich so verdammt ähnlich, hm?
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Winterland |
Swantje Stelhammer |
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Alter |
10 |
Beruf |
Prinzessin von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard |
Stand |
Ledig |
User |
Runa |
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09-05-2024, 19:07 - Wörter:
Solche großen Feste mochte Swantje sehr. Die ganzen Menschen, die lauten Stimmen und diese ganze gut Laune steckten an. Den ganzen Tag schon hatte sie ein Grinsen auf ihrem Gesicht und es verschwand auch nicht. Heuten würden Leif, Aleena und Erik zurück kommen und sie lag dem ganzen Hof schon seit heute Morgen auf den Ohren weil sie sich so sehr freute. Man hatte ihr mal gesagt dass man sich Worte zurechtlegen sollte wenn jemand wieder auftauchte. Also was man demjenigen sagen wollte aber das hatte sie nicht geschafft. Denn sie sagte einfach das was sie sagen wollte und sie hatte die drei ja nicht fragen können was sie ihr antworten würden. Für die Zehnjährige klang das auch ziemlich kompliziert. Während also ihre Armee wieder zurückkehrte und alle jubelten und feierten, stimmte Swantje mit ein und lachte in aller Ausgiebigkeit. Freude war bei ihr noch wahrlich untertrieben. Sie war so überdreht und unruhig gewesen dass sie auch jetzt kaum ruhig stehen konnte.
Leif wurde begrüßt und Swantje wartete ganz geduldig ab bis sie an der Reihe war, aber grinste in die Runde. Je näher ihr Bruder kam umso schneller schlug ihr Herz vor Freude und als sie hochhebe, konnte sie nicht anders als zu quieken und anschließend schallend loszulachen.
"Dann wäre ich doch aber riesig wenn du wieder da bist. Du erkennst mich doch dann gar nicht mehr.....oder du läufst dann in mich rein weil ich so groß bin", gab sie grinsend zu bedenken aber fand die Vorstellung schon lustig. Natürlich wollte sie nicht das Leif wieder wegging, aber lustig war es trotzdem. Vielleicht wurde sie auch mal größer als sie alle? Dann konnte sie zu ihnen runtergucken. Ein Gedanke der ihr durchaus gefiel. Ihr gefiel auch die schöne Aussicht und sie schlang die Arme fest um Leifs Schultern herum, ehe sie ihn einmal innig knuddelte. Damit musste er leben denn sie freute sich so sehr ihn zu sehen.
"Nächstes Mal müssen sie warten bevor sie Krieg machen und kämpfen. Bis nach meinem Geburtstag. Damit ihr alle mitfeiern könnt. Wenn nicht dann gehe ich zu Charles und dann gibt es etwas zu hören."
Ihr Plan klang großartig. Zumindest für sie. Wenn sie Charles sagte warum sie warten mussten, dann würde er das ganz sicher machen. Vielleicht ging Leif das nächste Mal auch einfach nicht weg. Was sicherlich auch eine Idee wäre, aber die kam ihr gerade nicht in den Sinn.
"Seid ihr alle noch gesund? Habt ihr euch verletzt?", fragte sie dann auch sofort und legte die Stirn in Falten. Allerdings tauchte dann schon bald wieder ein Lächeln auf ihren Lippen auf. Sie machte auch keinerlei Anstalten sich von Leif zu lösen.
"Der tapfere Krieger muss die holde Prinzessin jetzt aber ein Stückchen tragen", teile Swantje ihren Plan mit dem Älteren und grinste ihn unschuldig an.
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Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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30-05-2024, 05:22 - Wörter:
Das helle Lachen hörte sich an wie Zuhause und Leif wusste, dass er angekommen war. Inmitten all des Trubels ließ er sich von Swantje anstecken und lachte mit ihr mit, untermalt von seiner Rüstung, die mit ihm mit schepperte. „Schwachsinn, als ob ich dich irgendwann nicht wiedererkenne. Da kannst du mit deinem Babygesicht noch so riesig werden.“ Auch wenn sie keinen Sinn machte, war es doch eine lustige Vorstellung, in einer übergroße Riesen-Swantje reinzulaufen und ausnahmsweise mal derjenige zu sein, der seinen Kopf in den Nacken legen musste, um ein Gespräch aufrecht zu halten. Doch solange diese Riesen-Transformation noch nicht eintrat, ließ Leif es sich nicht nehmen, seine jüngste Schwester hochzunehmen und selbst dafür zu sorgen, dass sie auf einer Augenhöhe waren. Swantjes Liebe fühlte sich warm an, auch wenn er den stärkeren Druck der Umarmung erst erwiderte, nachdem er sicher gegangen war, dass ihre Hände nicht zu nahe an der Axtschneide ruhten. Sein Lachen klang laut, grob und ungehalten, wie es nur das Winterland aus ihm heraustreiben konnte. „Das will ich sehen, wie du einen Krieg verschiebst. Mit deinem Dickkopf, was?“, ließ er doch wieder locker, um ihr grinsend ins Gesicht sehen zu können. Als würde er ihre Worte ernst nehmen, aber das war ja auch gar nicht Sinn der Sache. Es reichte schon, dass sie mit wahnsinnigen Vorschlägen daherkam, die so unrealistisch waren, dass man sie nicht einmal in Betracht ziehen konnte; Leifs Laune besserte sich damit trotzdem deutlich.
„Wohlauf und munter. Kjell ist der einzige mit ner neuen Narbe, aber nur weil er dumm war.“ Das war vielleicht ein bisschen untertrieben, denn natürlich hatte Leif keine Narbenzählung bei seinen Leuten betrieben. Er war nur zufällig dabei gewesen, wie Kjell eine Holztür eingetreten und dabei das Gleichgewicht verloren hatte – wie man mit dem Kopf voraus fallen und sich an seiner eigenen Klinge schneiden konnte, war ihm dennoch ein Mysterium. Damals brachte es vor allem ihn und Holger zum Lachen, mittlerweile vermutlich auch Kjell. Der würde natürlich erzählen, dass er die Narbe an der Hand tapfer im Kampf gewonnen hatte. „Sogar du hättest die Wachen besiegen können, so wenig Widerstand wie sie gegeben haben“, stupste er Swantje mit seinem behandschuhten Finger gegen die Nase und wandte sich zu Luitwin um, der gerade lautstark verkündete, dass er mindestens drei von ihnen umgenietet hätte. „Natürlich. Du hättest den Fürsten höchstpersönlich gefangen genommen.“ Es tat gut, das Vergangene mal nicht so ernst zu nehmen und mit den kleinen Geschwistern rum zu spaßen, denn oft genug hatte Leif in den letzten Tagen in seinen Bart gegrummelt und Schwierigkeiten gehabt, seiner Frustration über die Kürze der Schlacht Luft zu machen. Hier, wo man die Krieger des Landes mit offenen Armen empfing, fühlte es sich fast so an, als hätten sie eine richtige Schlacht hinter sich. Es war ein gutes Gefühl. Das nächste Mal würde er nicht nur mit dem Sieg über eine Schlacht zurückkehren, die kapituliert hatte, bevor er seine Axt überhaupt richtig hatte schwingen können.
„Muss ich das, ja? Der tapfere Krieger muss wohl die Befehle der holden Prinzessin befolgen. Aber nur, wenn sie verspricht aufzupassen, wo sie hinfasst.“ So leicht, wie Swantje war, strengte ihn das Herumtragen nicht sonderlich an. Er würde nur lieber seine Rüstung loswerden, die ihn doch in seiner Bewegung einschränkte und ihm nicht so viele Freiheiten erlaubte. Herumwirbeln konnte er sie nicht, über seine Schulter werfen konnte er sie nicht, wenigstens mit ihr herumlaufen konnte er. Und das tat er nun auch. „Halt die Stelling, Luitwin“, verabschiedete er sich von seinem jüngeren Bruder und ließ das Getummel auf dem Burghof in seinem Rücken. „Die tapfere Swantje darf mir jetzt helfen, die Rüstung loszuwerden.“
Die Stimmen wurden immer eintöniger, bis sie mehr einer breiten Masse glichen als einzelnen Personen, während Leif mit Swantje durch den Torbogen schritt in den Schatten des halboffenen Burggangs. Immer wieder lächelten ihnen fröhliche Gesichter der Dienerschaft zu, aber es war weit weniger belebt als sonst, wenn sich die Hauptattraktion nicht im Freien abspielte. Erst bei den Steintreppen in den ersten Stock ließ Leif seine Schwester runter mit der Erklärung: „Ich kann dich in der Rüstung nicht die Treppe hochtragen.“ Das verstand sie sicher. Er wollte sie nicht verletzen.
Seit Reinka ausgezogen war, hatte es einige kleine burginterne Umzüge gegeben, aber wehe dem, der Leif dazu bewegen wollte, jemals seine Gemächer zu tauschen. In dem Turmzimmer von Reinka hatte es sich nun Freja gemütlich gemacht, was Swantje die Möglichkeit gegeben hatte, endlich das Zimmer der größeren Schwester zu beziehen. Es tat gut, zu sehen, dass sich in der Burg sonst nicht wirklich was verändert hatte und dass die zwei Gemächer, die Leif und Aleena gehörten, immer noch recht weit abseits am anderen Ende der Burg lagen, weit entfernt von den königlichen Gemächern seiner Eltern. Normalerweise grüßte sie eine Hand voll Wachen, aber auch die hatten es sich heute nicht nehmen lassen, im Hof die Ankömmlinge zu feiern, weshalb das Geschwisterpaar nur einen Mann kreuzte, der seine Faust bei Leifs Anblick gegen sein Herz hämmerte, Swantje aber ein Lächeln schenkte. Zugegeben, Leif war nicht die leiseste Person, schon gar nicht in seiner Rüstung. Seine Schritte hallten an den Mauern wider und Eisen schepperte an Eisen bei jedem Meter, den er einnahm. Erst vor seinen Gemächern kam er zur Ruhe und öffnete die Tür mit einer merkwürdigen Feinfühligkeit im Vergleich zu seinen sonst so grobschlächtigen Bewegungen. „Tretet ein, Prinzessin“, neigte er seinen Kopf vor Swantje und hielt ihr die Tür auf. Es würde ja nicht lange dauern, bis sie wieder zu den Feiernden stoßen konnten. Schade, dass ausgerechnet sie nun dafür herhalten musste, Knappe zu spielen; andererseits bot ihr das auch die Gelegenheit, ihren Bruder mit so vielen Geschichten zu beschallen, wie sie wollte. Er gab sich praktisch in ihre Hände, nicht andersrum, und das sogar freiwillig.
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Winterland |
Swantje Stelhammer |
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Alter |
10 |
Beruf |
Prinzessin von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard |
Stand |
Ledig |
User |
Runa |
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26-06-2024, 18:06 - Wörter:
Gespielt beleidigt verschränkte die junge Prinzessin ihre Arme vor der Brust und mustere den Älteren kritisch.
"Ja aber das Babygesicht verschwindet irgendwann. Wenn ich eine Frau bin dann verändere ich mich. Bestimmt werde ich irgendwann so groß wie du oder noch größer", rief sie freudig aus und deutete Leif mit einer Handbewegung wie groß sie meinte. Es gefiel ihr sehr gut hochgenommen zu werden und sie achtete nicht wirklich auf die Rüstung oder die Axt, welche sein Bruder bei sich führte. Dafür freute sie sich einfach zu sehr darüber ihn wieder zu haben. Leif lachte und freute sich, das war es was sie sehen wollte. Ihren Bruder der sich freute und glücklich war. Denn nach einem Krieg war man das nicht immer. Erst Recht nicht wenn man sich weh getan hatte oder jemand gestorben war. Dann waren viele Leute immer sehr traurig.
Er wollte sehen wie sie einen Krieg verschob? Kam auf ihren Dickkopf zu sprechen? Swantje hab beide Augenbrauen und lief ihren Bruder nicht aus den Augen.
"Einen größeren Dickkopf als du kann ich gar nicht haben. Auch wenn ich nicht weiß wer von uns den Größten hat, aber ich glaube Reinka. Weißt du...einmal hat jemand zu mir gesagt dass man das testen kann wenn man die Köpfe gegeneinander schlägt. Das habe ich einmal ausprobiert, aber das hat wehgetan. Wenn das immer so ist, dann möchte ich nicht den Größten haben", beschwerte sie sich dann bei ihm. Es hatte wirklich weh getan und so ganz verstanden hatte sie es auch nicht. Was hatte man denn herausgefunden?
Kjell hatte eine Narbe? Erschrocken schlug Swantje die Hände vor den Mund und machte große Augen.
"Was ist passiert? Tut es noch weh? Hat man sich schon um ihn gekümmert?"
Eine Narbe war wahrscheinlich keine große Sache, aber es war trotzdem nicht schön. Warum Kjell dumm gewesen war fragte sie nicht. Denn diese Worte hatte sie gar nicht realisiert.
"Jetzt geht es ihm aber wieder besser oder?", fragte sie sofort hinterher. Vielleicht sollte sie ihn suchen gehen und ihm eine Geschichte erzählen? Dann würde es ihm bestimmt besser gehen oder? Nun wurde ihr etwas über die Wachen erzählt. Sogar sie hätte diese besiegen können? Da fiel ihr etwas ein.
"Ich hab ganz viel geübt, aber es klappt noch nicht so gut wie bei euch. Einmal bin ich hingefallen und auf den Po gelandet. Dann bin ich aufgestanden und hab es nochmal versucht."
Man gab ihr keine scharfen Waffen sondern nur Übungswaffen und mit denen probierte sie sich aus. Manchmal überlegte sie sich einfach eine Axt von ihren Geschwistern auszuleihen, aber das würde ihren Eltern nicht gefallen und dann gab es Ärger. Swantje wollte das nicht. Als ihr an die Nase gestupst wurde, grinste sie und hörte dann die Worte an Luitwin.
"Luitwin ist ein Angeber. Ich weiß dass er ganz sicher Angst gehabt hätte und mit Hilfe hätte er es geschafft. Allein ist das doch viel zu schwer. Stell dir vor ein Kind kommt hier her und erzählt dass er Papa besiegen würde. Manchmal ist Luitwin albern."
Denn Luitwin war noch kein Kämpfer. Der wusste noch gar nicht wie das richtig geht und erzählte gerne solche Märchengeschichten.
Nun machte die Prinzessin ganz deutlich was von Leif erwartet wurde. Von dem Krieger und der Prinzessin. Oh das gefiel ihr und vielleicht konnte sie es später ja jemanden erzählen. Endlich könnte sie auch ihre eigenen Geschichten vortragen. Der Gedanke gefiel ihr noch viel besser. Bei den nächsten Worten nickte sie kräftig und reichte Leif eine Hand.
"Abgemacht. Ich passe auf!"
Denn sie wollte sich ja nicht verletzen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und sie sollte Leif helfen mit der Rüstung. Das würde sie machen. So eine Rüstung musste schwer sein und sehr unbequem. Bei der Steintreppe wurde sie dann heruntergelassen und Leif erklärte ihr dann warum.
"Die Rüstung ist echt doof. Ich glaube ich muss mal mit dem Schmied reden. Dann macht er eine andere die besser sitzt", beschloss sie dann für sich selbst.
Dabei spielte es keine Rolle für sie ob es wirklich der Schmied war oder jemand vollkommen anderes der sie herstellt. Auch war es ihr egal dass Rüstungen nun einmal so waren wie sie waren. Viel verändern konnte man da nicht. Im Palast war es sehr leer. Sonst waren hier immer so viele Menschen. Es machte Swantje schon ein bisschen Angst und sie kaute nervös auf ihrer Lippe herum. Als sie an jemandem vorbeiliefen und er ihr zulächelte, winkte die Prinzessin freudig und lief weiter bis sie bei den Gemächern ihres Bruders angekommen war. Leif öffnete die Tür und Swantje neigte leicht den Kopf.
"Danke eure Majestät", lachte sie und trat dann ein. Ihr Blick schweifte durch den Raum.
"Leif? Warum sind deine Gemächer eigentlich so weit hier hinten? Hast du gar keine Angst alleine?"
Dumme Frage. Ihr Bruder hatte vor gar nichts Angst. Zumindest war das Swantjes' Meinung.
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Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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09-07-2024, 17:04 - Wörter:
Swantje hatte diese merkwürdige Fähigkeit, anderen die Sorgen zu nehmen und irgendwie war das sowohl erstaunlich, als auch verdammt gruselig. In ihrer Nähe wollte Leif nicht mehr über den Krieg nachdenken und sich endlich einmal von all den Pflichten befreien, die er die letzten Wochen auf seinen Schultern getragen hatte. Er wollte nur noch Bruder sein und lachend den Kopf schütteln über das, was Swantje in einem Band von sich gab. Kinder und ihre Energie. Es hatte schon Tage gegeben, da hatte er sie dafür verflucht, dass sie einfach in sein Gemach platzte und ihm das Kissen vom Kopf zog, wenn er zuvor die ganze Nacht mit seinen Kumpels zum Tag gemacht hatte, aber heute? Heute konnte sie so viel reden, wie sie wollte und er würde nicht einmal einen stummen Hilferuf an Heofader schicken… nicht in der nächsten Stunde zumindest.
Das Gemach war erfrischend kühl im Vergleich zu der Hitze, in der Leifs Rüstung ihn einschloss. Die Asche im Kamin zu ihrer Rechten zeigte deutlich, dass sowohl Kronprinz als auch Kronprinzessin mit längerer Abwesenheit geglänzt hatten und die Holztür zum Balkon war wahrscheinlich heute Morgen geöffnet wurden, um den abgestandenen Burggeruch aus dem Dekor zu vertreiben. Heute spielte das Wetter wunderbar mit, dass man direkt vom Zimmer aus einen klaren Blick auf das angrenzende Gebirge hatte. Hell schien die Sonne durch die spitz zulaufenden Fenster und einzelne Glaskacheln warfen vereinzelt bunte Flecken auf den Steinboden. Das gewaltige Bett mit dem Baldachin und den schweren, offenen Vorhängen zu ihrer Linken war sorgfältig gemacht mit für diese Jahreszeit typischen Leinen, keinen Fellen, und der Schreibtisch in der Nähe des Kamins glänzte mit einer für Leif typischen, aber nicht pikanten Ordnung. Gerade, wenn er länger verreiste, vermied er es, Stapel von Papieren für sein Zukunfts-Ich übrig zu lassen; meist ergab sich die Arbeit eh, wenn er den Tag zuvor nicht gut schlafen konnte und dann lieber Pflichten im Kerzenschein erledigte, anstatt im Bett unnütz Löcher in die Decke zu starren. Ein Problem, das er heute mit großer Zuversicht nicht haben würde.
“Wovor soll ich Angst haben? Die zwei größten Monster schlafen vorne in ihren eigenen Zimmern.” Leif warf seiner Schwester ein amüsiertes, schiefes Grinsen zu, das etwas zu scharf geriet, als dass er nicht sie meinen könnte. “Außerdem bin ich gar nicht alleine”, setzte er noch nach. “Aleena beschützt mich genau so, wie ich sie beschütze.” Nur vor anderen Monstern - tatsächlich schlief er besser, wenn er wusste, dass neben ihm noch jemand anderes lag.
Die gepanzerten Handschuhe landeten zuerst auf der Kommode, ehe Leif sich daran machte, die Gurte für die Halterung seiner Axt zu lösen und schließlich die Schlaufe über seinen Kopf zu ziehen. Mit jedem Rüstungsteil, das ihn verließ, fühlte er ein Stück der Reise von sich abfallen. Es gab auf einmal keine kiloschwere Verantwortung mehr zu schultern und übrig blieb nur ein Krieger mit wildem, gelockt braunem Haar. Nach etlichen “Kannst du die Schlaufe hier lösen?” und “Hältst du das kurz?” zog sich Leif endlich das Kettenhemd über die Schultern und stieg aus den Kettenbeinlingen, was ihn letztendlich in einfacher, praktischer Alltagskleidung zurückließ. Kurz rollte er seine befreiten Schultern, drückte auf einen angespannten Knoten in seinem Nacken und stieß ein Seufzen aus. “Weißt du, manchmal ist es ganz schön anstrengend, Krieger zu sein.” Etwas schwerfälliger als sonst setzte er sich auf die Bettkante, die müden Beine ausgestreckt, und schenkte Swantje endlich seine volle Aufmerksamkeit. “Und du? Wie anstrengend ist es, Kriegerprinzessin zu sein, hm?” Natürlich wollte er von ihr wissen, wie sie sich ihre Zeit in der Burg vertrieben hatte. Was passiert war, während er weg war. Ob sie Fortschritte gemacht hatte - in den wichtigen Gebieten - und ob sie langsam ihrem Namen gerecht wurde. Ehrlich gesagt war er um alles froh, was sie mit ihm teilen wollte, und sei es nur die neueste Kreation des Bäckers. Swantje half ihrem Bruder, wieder zu Hause anzukommen.
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Winterland |
Swantje Stelhammer |
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Alter |
10 |
Beruf |
Prinzessin von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard |
Stand |
Ledig |
User |
Runa |
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22-07-2024, 21:09 - Wörter:
Es gab so viel zu erzählen. Wie konnte Swantje dann einfach schweigen? Das war doch gar nicht möglich. Oh und sie wollte alles erfahren. Alles was Leif und Aleena erlebt hatten und ob es schön war im Frühlingsland? Ob ihr Bruder viele schöne Blumen gesehen hatte? Vielleicht sogar Schmetterlinge? Das musste sie ihn dann unbedingt fragen. Das Gemacht sah unbenutzt aus und das war es auch. Immerhin waren Aleena und Leif ganz lange nicht da gewesen. Jetzt war das aber anders und sie konnte endlich wieder mit ihnen spielen. Doch erst einmal wollte sie dem Älteren helfen sich die Rüstung auszuziehen.
Wovor er Angst haben sollte? Die beide größten Monster schliefen vorne? Hm?
"Vorne bei uns sind Monster? Aber....in welchem sind sie denn? Hat jeder von deinen ein eigenes? Dann muss ich die Tür ganz feste zu machen damit sie nicht reinkommen."
Wieso wusste Leif von den Monstern und sagte ihr das jetzt erst? Hatten alle anderen sie schon gesehen? Waren sie freundlich oder wollten sie ihr wehtun? Ganz geheuer war es ihr nicht und sie zu verunsichert die Augenbrauen zusammen. Das Leif eigentlich gar nicht das meinte verstand sie nicht. Wie auch?
Es beruhigte sie etwas dass Leif und Aleena einander beschützten und auf sich aufpassen. Bekräftigend nickte sie. Stimmt. Dann waren die beiden nicht allein.
"Allein zu sein ist auch nicht schön und wenn man zusammen ist dann hat man auch weniger Angst und kann sich allem stellen wovor man alleine Angst hat."
Manchmal hatte Swantje doch aufgepasst wenn man ihr etwas erklärt hatte. Das hier war eines der Dinge. Während sie sprachen assistierte Swantje ihrem Bruder, löste Schlaufen und hielt Dinge. Was sie zufrieden machte. Sie half gerne. Leif's Kettenhemd sah schwer aus und bequem war das bestimmt auch nicht.
Manchmal war es anstrengend ein Krieger zu sein? Swantje lege den Kopf schief und sah ihren großen Bruder an.
"Anstrengend? Aber....es ist doch bestimmt toll draußen zu sein und kämpfen zu dürfen. Du hast echte Waffen und kannst die Menschen beschützen die du lieb hast. Nicht so wie Luitwin. Der tut immer so als kann der das alles auch und ist manchmal auch ganz schön anstrengend. Er ist doch noch viel zu klein um ein Krieger zu sein. Woher weiß er dann dass er alles richtig macht um einer zu sein?"
Konnte man dazu ernannt werden? Hatte sie das einfach nur passt? Dann würde sie sich bei ihm entschuldigen und das nachholen lassen. Wie anstrengend es war eine Kriegerprinzessin zu sein? Ein unschuldiges Grinsen huschte über ihre Lippen. Theatralisch ließ sie sich auf sein Bett fallen.
"Ganz schön anstrengend. Ich will immer ganz viele Sachen machen, aber die klappen noch nicht immer und manchmal sagt man mir auch falsche Sachen. Dann mache ich die und dann klappt es nicht. Das macht mich traurig, aber ich habe mit Luitwin kämpfen geübt. Langsam werde ich besser", fing sie wieder an zu erzählen und entschied sich dazu erst einmal auf dem Bett liegen zu bleiben.
"Mein Geburtstag war ganz toll. Wir hatten ganz leckeres essen und haben ganz lange gefeiert. Ich war soooo müde und bin dann auf meinem Stuhl eingeschlafen. Ich weiß gar nicht wer mich ins Bett gebracht hat", kam es ihr dann in den Sinn und sie dachte darüber nach.
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Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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03-08-2024, 13:03 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-08-2024, 13:04 von Leif Stelhammer.)
 Ach ja, was war es doch erfrischend, dass Swantje alle subtilen Witze so grandios missverstand. Das war etwa so, als würde Leif mit seinen Kriegern reden, nur dass sie nicht die Entschuldigung einer halben Portion und einer kindlichen Auffassungsgabe für sich beanspruchen konnten. Doppelt so groß, aber das Gehirn genauso entwickelt wie das seiner kleinen Schwester. Er nahm es ihnen wirklich nicht übel, echt nicht; lieber die raue Grobmotorik seiner Landsmänner als die elendigen Intrigenspinnereien in den oberflächlich gesitteteren Ländern. Dann konnten seine Krieger halt mit der Intelligenz der jüngsten Stelhammer mithalten und wenn Leif sich wirklich mal nach intellektuellen Gesprächen sehnte, dann belästigte er halt Veith. So erwartete er genau das von Swantje: Eine frische Brise als Produkt ihrer eigenen Schlussfolgerungen, auch wenn sie seine Worte vollkommen missinterpretierte. Das war halt Swantje, und sein Lachen zeigte deutlich, dass er sie genau dafür als seine kleine Schwester liebte. „Vielleicht sind sie ja schon in deinem Zimmer? Ich kenne eins, das sieht ganz ähnlich aus wie du.“ Ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen glaubte sie ihm wirklich, weshalb er noch — etwas weicher — anfügte: „Nicht alle Monster sind böse, weißt du. Manche können sogar reden, und sie können einem ganz schön auf die Nerven gehen. So wie Luitwin, oder—“ Leif stupste gegen ihre Nase. „Du.“ Nicht, dass Leif manchmal die größte Nervensäge unter ihnen war, vor allem, wenn es darum ging, die Kleinsten herauszufordern. Wie war das noch gleich mit doppelter Körpergröße und unterentwickeltem Gehirn?
„Es gibt nur eine Regel, um sich Krieger nennen zu können.“ Dass Swantje sich so um Luitwin echauffierte, war nichts Neues mehr in ihrer Familiendynamik, und gelegentlich ging das Gezanke den älteren Geschwistern auch so auf den Geist, dass vor allem Leif manchmal Reißaus nahm, bevor er die Köpfe der beiden aus Frust zusammenstoßen würde. Dann wiederum erwischten sie heute seine gute, geduldige Seite — er hatte sie wohl auch einfach genug vermisst, um dem mit Toleranz entgegenzuwirken und etwas, das erstaunlich nahe an Toleranz kam. „Du musst eine Waffe halten können und schonmal gegen einen Feind gekämpft haben. Das können andere Menschen sein, aber auch Tiere. Wenn du erfolgreich aus dem Kampf herausgehst, bist du ein Krieger.“ Leif hielt kurz inne und zuckte dann mit den Schultern. „Ein kleiner Krieger vielleicht, aber trotzdem ein Krieger.“ Dann nannte Luitwin sich halt einen Krieger, Leif hatte das schon getan, da hatte er kaum ein Übungsschwert halten können. Am besten ließ man Jungs ihre Träume, irgendwann würde Luitwin schon auf den Boden zurückgeholt werden und merken, was es wirklich bedeutete, in die Fußstapfen seiner Brüder zu treten. „Bist du ein Krieger?“
Anstatt Swantje Raum zu geben, sich noch mehr über Luitwin zu beschweren, wollte Leif sie lieber Geschichten über sich selbst erzählen lassen. Was sie auch tat; man musste nur einmal den Damm losbrechen und schon hatte man einen Fluss von Informationen, dem man irgendwie Herr werden musste. Leif hingegen entschied sich, sie einfach reden zu lassen, hörte zu und reckte seinen Oberkörper etwas nach vorne, um die leichte Dehnung in seinen Waden zu spüren — eine angenehme Abwechslung zu der festgefahrenen Sitzstellung auf dem Pferd. „Was sagt man dir für falsche Sachen?“ , fragte er zwischendrin nach, ohne aufzusehen, sich der Präsenz seiner Schwester auch so bewusst, so wie duldend. Als sie von ihrem Geburtstag erzählte, musste er schmunzeln, konnte er sich Swantje doch genau wie einen schlafend eingerollten Wolf vorstellen, bis vermutlich Jorin sie zurück ins Zimmer getragen hatte, vielleicht auch ihr Vater. Sich rücklings auf die Hände stützend, blickte er über seine Schulter zu der liegenden Gestalt, die so ausgebreitet doch irgendwie größer aussah als eben noch. War sie etwa noch mehr gewachsen? „Das nächste Mal feiern wir zusammen. Das Eisfeuerfest ist doch bald, vielleicht kommt Lester dich besuchen?“ Es war eine einfache, offensichtlich harmlose Frage, aber in Leifs Stimme schwang ein fragender Unterton mit. Wie alt war sie jetzt, zehn? Damals hatte er selbst noch nicht wirklich Interesse an Mädchen gezeigt, aber irgendwann ging das ganz schnell. Hatte wohl auch mit seinem Hang zum Regelbrechen zutun, ganz viel mit Reinka, die — egal, was sie behaupte — definitiv einen besonderen Einfluss auf ihn gehabt hatte, oder mit Erik und dem ein oder anderen Wein, den sie gestohlen hatten. Auch, wenn Swantje dafür noch zu jung und viel zu unschuldig war (Leifs Einschätzung nach), wusste er doch, dass Mädchen meist früher Interesse entwickelten. Er wollte es nur abtasten, ein bisschen, und es dann gut sein lassen… oder sie ein bisschen damit aufziehen, aber dann ließ er es definitiv gut sein. Ganz sicher.
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Winterland |
Swantje Stelhammer |
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Alter |
10 |
Beruf |
Prinzessin von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard |
Stand |
Ledig |
User |
Runa |
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17-08-2024, 09:49 - Wörter:
Vielleicht waren sie schon in ihrem Zimmer? Swantjes' Augen wurden groß als der Ältere diese Worte äußerte. Eins sah ganz ähnlich aus wie sie? Für einen langen Moment überlegte sie.
"Wenn ich ein Monster wäre dann würde ich mich lieber in Vater verwandeln oder in dich", machte sie dann deutlich. Denn die Beiden strahlten Stärke aus. Wenn es sie zweimal gab dann konnte sie zusammen mit sich selber spielen. Für einen Moment runzelte sie die Stirn als sie daran dachte. Irgendwie klang das gerade sehr komisch. Leif erklärte ihr dass nicht alle Monster böse waren. Manche Monster konnten ihm ganz schön auf die Nerven gehen. So wie Luitwin und sie? Nachdem Leif ihr auf die Nase gestupst hatte, zog sie eine Schnute und sah zu ihm auf.
"Hey ich bin nicht nerig. Wenn ich ein Monster wäre dann würde ich doch nur nachts rauskommen und dann spielen. Monster schlafen doch tagsüber!", erklärte Swantje dem Älteren dann voller Überzeugung. Denn tagsüber hatte sie noch nie ein Monster gesehen. Also konnten sie nur nachts wach sein.
"Wir sind keine Monster. Wir sind der Kriegerprinz und die Schneeprinzessin", ergänzte sie ihre Worte dann noch. Das gefiel ihr viel besser als Monster. Manchmal spielte sie das mit Luitwin sogar. Sie war gerne die Schneeprinzessin. Sie mochte Schnee.
Als Leif die eine Regel ansprach um Krieger zu sein hörte Swantje ganz genau zu. Was mussten sie machen? Vielleicht konnte sie Luitwin dabei helfen ein großer Krieger zu werden? Man musste eine Waffe halten können und gegen einen Feind gekämpft haben. Ob sie ein Krieger war? Swantje überlegte und knabberte dabei nachdenklich auf ihrer Lippe herum.
"Also eine Waffe kann ich halten und ich habe auch schon kämpfen geübt. Nur ich habe bis jetzt noch nicht gewonnen", erklärte sie dann und seufzte dann. Dann war sie eben noch kein Krieger, aber sie war auch noch jung.
Leif wollte wissen welche falschen Sachen man ihr sagte und Swantje holte einmal kurz tief Luft ehe sie dann auch sogleich weitersprach.
"Jede Menge. Mir hat man erzählt dass man sich abhärtet und stark wird wenn man sich im Schnee einbuddelt ohne warme Sachen. Das habe ich mal gemacht und dann war mir kalt und ich bin krank geworden. Also stimmt das nicht. Pontus hat mir erzählt dass man schlauer wird wenn man sich die Köpfe gegeneinander schlägt, aber das hat auch nicht geholfen sondern nur wehgetan", zählte sie hier ein paar Beispiele auf und war sichtlich verärgert.
Über ihren Geburtstag zu sprechen gefiel ihr wesentlich mehr. Mit einem Grinsen krabbelte sie über das Bett zu Leif und knuddelte ihn dann einfach. Sie würde solange liegen bleiben wie ihr Bruder liegen blieb und sie durfte noch mit ihm kuscheln. Zumindest war das der Plan bis sie über das Eisfeuerfest sprachen. Sofort setzte sie sich auf.
"Das wird ein schönes Fest und es sind dann so viele Leute da. Oh es wird toll und wenn Lester da sein sollte, dann kann ich ihm ganz viel zeigen.....Ich hab jetzt meinen eigenen Schnee im Zimmer", berichtete Swantje ihrem Bruder dann stolz.
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Commander of Wolves |
Leif Stelhammer |
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Alter |
24 |
Beruf |
Kronprinz von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard, Norsteading |
Stand |
Verheiratet |
User |
Letha |
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16-09-2024, 14:33 - Wörter:
„Hm, das stimmt. Aber was wenn Monster damals Menschen waren? Da haben sie nicht tagsüber geschlafen.“ Sich vollkommen bewusst, dass die Monster-Diskussion mit Swantje überhaupt keinen Sinn machte, war Leifs einziges Ziel einfach nur noch, alle möglichen wilden Antworten aus seiner Schwester zu bekommen. Er wollte sie weder verärgern, noch wollte er ihr absichtlich Angst einjagen, höchstens ein wenig herausfordern und mit ihr einfach nochmal ein wenig Kind sein. Was würde er doch dafür geben, zu glauben, dass Monster tagsüber schliefen und sich in Aussehen und Verhalten so glasklar von Menschen unterschieden — Menschen, von denen Leif wusste, dass er dazu gehörte. Leider schliefen die Monster ihrer Welt nicht tagsüber, aber das würde Swantje hoffentlich erst in ein paar Jahren verstehen.
„Du musst nicht gewinnen. Sei froh, dass du in eine Familie geboren bist, wo du beides sein kannst — Kriegerprinzessin und Schneeprinzessin.“ In nichts standen die Frauen den Männern in ihrem geliebten Land nach, wo sie in einer Hand ihr Baby und in der anderen Hand eine Axt halten durften, und Leif würde nichts davon jemals verändert sehen wollen. Reinka war nicht mehr Reinka, wenn man ihr die Axt nahm, und Aleena war nicht Aleena, wenn man ihr die Blumen nahm. Was hatte Swantje doch für ein Glück, dass sie so viele Menschen hatte, zu denen sie aufsehen konnte, nur um irgendwann ihren eigenen Weg zu wählen.
In der Hoffnung, dass ihr Weg trotzdem einer war, der Leif hin und wieder seine Pflichten vergessen und ihn in die Rolle des großen Bruders schlüpfen ließ. So wie er sich auch jetzt nicht zurückhielt, sein bäriges Lachen durch den Raum hallen zu lassen, wollte er die Geschichten nicht missen, die nur eine 10-Jährige so überzeugend auftischen konnte. „Na, solange du nicht von den Eisklippen springst, das ist wirklich eine schlechte Idee“, tätschelte er ihren Kopf und ließ sich schließlich nach hinten in die Matratze fallen. Es tat gut, nach der langen Reise wieder die warmen Felle unter ihm zu spüren, seine Felle, an die er sich gewöhnt hatte und die nie von den einparfümierten Laken im Frühlingsland ersetzt werden konnten. Kurz schloss er die Augen und erlaubte sich einen Moment der Ruhe, in der die Stimme seine Schwester in den Hintergrund zu einem angenehmen Rauschen abklang. Bis er eine warme Präsenz spürte, die ihn instinktiv reagieren ließ und er seinen langen Arm locker um die kleinen Schultern schlang. Wer Bärenumarmungen erwartete, sollte besser Jorin fragen, aber auch Leif wusste seine Liebe immer schon am besten in Körperlichkeit auszudrücken. Seine kleinen Geschwister ständig ungefragt durch die Gegend zu tragen, war immerhin auch nur eine andere Art von Fürsorge.
Vor allem Leif hatte allerdings noch im Hinterkopf, dass dort unten ein Wilkommensfest auf sie wartete, weshalb er Swantje ebenso schnell wieder gehen ließ, wie er seinen Kopf hob, um sie anzusehen. „Schnee im Zimmer?“, fragte er verwundert. „Ist dein Fenster kaputt?“ Auch Leif setzte sich nun auf, wenn auch ein wenig schwerfälliger als seine Schwester. Er wackelte mit den Zehen, um wieder ein Gefühl für die Freiheit zu bekommen, und raffte sich schließlich auf, um sich endlich der bereitgestellten Waschschüssel zu bedienen. „Swantje, suchst du mir eine Weste und ein Fell aus dem Kleiderschrank raus?“, bat er sie, während er nach dem nassen Tuch griff und begann, die Spuren der Reise grob von seiner Haut zu waschen.
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Winterland |
Swantje Stelhammer |
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Alter |
10 |
Beruf |
Prinzessin von Norsteading |
Wohnort |
Wintergard |
Stand |
Ledig |
User |
Runa |
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20-09-2024, 19:18 - Wörter:
Hm. Das war eine gute Frage von ihrem großen Bruder. Konnten Monster wirklich einmal Menschen gewesen sein? Für einen kurzen Moment machte sie ein nachdenkliches Gesicht ehe sie wieder zu dem Kronprinzen hinaufsah.
"Das kann sein. Ich weiß nicht ob sie Menschen waren, aber Geister waren ja auch mal Menschen. Also kann das sein. Dann haben sie Nachts bestimmt geschlafen. Ich möchte tagsüber keine Monster sehen. Nachts schlafe ich. Da sehe ich sie nicht."
Was auch wesentlich besser so war. Einmal hatte Jördis ihr ganz gruselige Geschichten über Monster in ihrem Schrank erzählt. Dann konnte sie drei Tage lang nicht schlafen bis sie sich dann endlich getraut hatte jemandem davon zu erzählen und sie gemeinsam in den Schrank geschaut hatten. Danach waren die Monster weg.
Bei der nächsten Aussage stemmte sie die Hände in die Hüften und sah Leif mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Aber wenn ich verliere dann bin ich gar nicht stark genug um irgendjemanden zu beschützen und das gefällt mir nicht. Manchmal tauschen Luitwin und ich die Rollen. Kriegerprinzessin und Schneeprinzessin zu sein ist gar nicht so einfach, aber irgendwann kann ich bestimmt beides gut!"
Davon war sie fest überzeugt. Wenn sie nur lange genug übte, dann würde das schon werden.
"Aleena ist keine Kriegerprinzessin. Bei ihr zuhause darf man das nicht richtig? Da müssen die Frauen zuhause bleiben und sticken oder andere langweilige Sachen machen", fragte sie Leif dann und sah ihn erwartungsvoll an. Das Frühlingsland wäre nicht der perfekte Wohnort für sie.
Sie berichtete dem Älteren von all den Dingen die ihre Freunde gesagt haben und sofort schüttelte sie den Kopf.
"Nein die Eisklippen sind viel zu gefährlich für mich. Da darf ich nicht hingehen. Nicht dass mir etwas passiert und ich verletzt werde. Wenn es ganz schlimm ist dann kann ich auch runterfallen und sterben und damit wäre niemandem geholfen", erklärte sie fest. Sie wusste dass ein falscher Spring von den Lippen tödlich für sie enden konnte und sie war froh dass sie es sich nicht traute. Das war gut oder? Ihr gefiel es dass sie kurz mit Leif kuscheln konnte und sie vergrub kurz das Gesicht in seinem Hals.
"Ich hab dich so so so sehr vermisst."
Das sollte er wissen. Jetzt war sie froh dass er wieder da war und sie würde ihn auch so schnell nicht wieder hergeben.
Ob ihr Fenster kaputt war weil sie Schnee im Zimmer hatte? Swantje schüttelte lachend den Kopf.
"Nein. Ich habe Schnee im Glas gesammelt und das steht in meinem Zimmer. Das Glas ist ganz schön voll und ich ganz viel Stopfen damit ich alles rein geht."
Es war ein ziemlicher Kraftakt gewesen, aber sie hatte es geschafft. Das der Schnee wohl mittlerweile geschmolzen war darauf kam sie nicht, aber sie hatte auch nicht wieder danach geschaut. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt gewesen auf Leif zu warten. Es dauerte nicht lange da bekam sie eine Aufgabe und nickte sofort. Dann stand sie vom Bett auf und suchte im Schrank nach allem was Leif wollte. Ihr machte es Spaß zu helfen. Nach einer Weile kam sie dann mit Weste und Fell zurück.
"Bitteschön", grinste sie dann und hielt es ihm hin.
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