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velvet nights & silent schemes
01.09.1016 - 20:00
Bordell Violetter Tiger
Trigger: eventuell sexuelle Handlungen

Sommerland
Zariyah Silk
Sommerland
Alter 24
Beruf Assassine
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Ledig
User Lia
#1
Die letzten Tage hatte Zariyah kaum Ruhe gefunden. Immer wieder drängte sich der Gedanke an diesen einen Kunden in ihren Kopf, an den Mann, der vor wenigen Tagen in ihr Leben getreten war, seine Augen wie funkelnde Dolche, seine Präsenz wie ein Sturm. Als er sie verließ, hatte er irgendetwas von ihr mit sich genommen – etwas, das die Mechanismen ihrer Profession durcheinanderbrachte. Der Gedanke, dass er sie durchschauen könnte, dass er etwas in ihr sah, das niemand je bemerkt hatte, ließ sie nicht los. Ein unbekannter Schmerz nagte an ihr, und der Widerstand gegen die ungewöhnlichen, verbotenen Gefühle, die dieser Mann in ihr hervorrief, brachte ihre Zellen zum Brennen.

Diese Begegnung beschäftigte sie bis heute so sehr, dass sie sich kaum auf das konzentrieren konnte, was sie tat. Ihr Körper reagierte noch immer unwillkürlich, als sie sich an die Erinnerung klammerte, aber sie verdrängte die zarten Regungen tief in sich. Gefühle, die nicht in ihre Welt passten. Sie atmete tief durch, um sich wieder zu sammeln, und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Raum zu, in dem sie sich jetzt befand.

Die schweren, elfenbeinfarbenen Tücher, die elegant von der gewölbten Decke des Boudoirs herabhingen, wiegten sich leicht in der warmen Luft. Zaryiah strich mit den Fingern über die seidigen Stoffbahnen, prüfte die Spannung und richtete eine letzte Schlaufe, die perfekt in Augenhöhe schwebte. Sie wusste, wie sehr Nadir es liebte, sie in der Luft zu sehen, schwerelos, wie eine Göttin, die ihm einen flüchtigen Blick auf ein Jenseits schenkte, das sie nie ganz erreichen würden. Heute würde sie ihm diese Illusion erneut schenken, doch wie immer nicht ohne Hintergedanken.

Das Zimmer war erfüllt von einem betörenden Duft nach Sandelholz und Rosen, der aus den filigranen Messinggefäßen mit glimmenden Kohlen aufstieg. Gedämpftes Licht fiel durch die farbigen Glasfenster und malte Muster aus Purpur, Gold und Smaragd auf die weichen Kissen und Teppiche, die den Boden bedeckten. In einer Ecke plätscherte leise ein Brunnen, dessen Wasser über Marmor lief und für eine beinahe tranceartige Ruhe sorgte. Es war eine Welt fernab der Realität, geschaffen, um zu verführen, zu täuschen – und zu hören.

Zaryiah ließ sich auf einen Stapel weicher Kissen sinken und betrachtete ihr Spiegelbild in der polierten Silberschale gegenüber. Das hauchzarte Gewand, das sie trug, fiel in lasziven Falten über ihre schmale Gestalt. Der Stoff war gerade so dicht gewebt, dass er mehr verbarg, als es zeigte, und dennoch war er durchscheinend genug, um die königliche Fantasie anzuregen. Purpur, seine Lieblingsfarbe, ließ ihre bronzene Haut wie poliertes Kupfer wirken, die goldenen Ornamente machten aus einer gewöhnlichen Hure für eine Nacht eine edle Frau. Am rechten Oberarm schimmerten die filigranen Zwillingsreifen in schönstem Gold, ein Geschenk von ihm – eines, das sie mit Bedacht trug, denn es erzählte ihm, dass sie ihn nicht vergessen hatte. Und dennoch war Zaryiah alles andere als das, was sie ihm zeigte. Die vertraute Wärme, die sie für seine Gesellschaft empfand, vermochte nicht, die kühle Klarheit zu vertreiben, die tief in ihr Wurzeln geschlagen hatte. Jeder Besuch war eine Gelegenheit, ein Faden im Netz aus Geheimnissen, das sie um sich spannte. Aber manchmal, so wie heute, wünschte sie, dass sie einfach nur Zaryiah sein könnte, die junge Frau, die sich auf den Besuch eines verehrten Stammkunden freute.

Die Minuten zogen sich dahin, während sie das Arrangement des Raumes ein letztes Mal mit prüfendem Blick betrachtete. Die niedrige Tafel mit den Trauben und Datteln, die Karaffe mit dem süßen Wein – alles war perfekt. Sie lehnte sich zurück, die schlanken Finger auf den Kissen ruhend, und lauschte auf die Geräusche außerhalb des Zimmers. Schritte näherten sich, dumpf gedämpft vom dicken Teppich des Flurs. Ein leises Klopfen ertönte. Zaryiah richtete sich auf, zog die Schultern zurück und legte ein sanftes, beinahe träges Lächeln auf. Die Tür öffnete sich, und eine der jungen Dienerinnen trat ein. Sie senkte den Blick, bevor sie mit einer geschmeidigen Bewegung zur Seite trat, um Platz zu machen.

„Da seid Ihr ja, ameeri, sagte sie leise, bevor sie sich erhob und in geschmeidigen, angemessen tiefen Knicks verfiel, den Kopf geneigt, wie es seiner hochgeborenen Stellung geziemte.
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Sommerland
Nadir ben Sahid
Sommerland
Alter 44
Beruf Prinz von Matariyya
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Verheiratet
User Pat
#2
Hure. Welch verurteilender, wertender Begriff, über den Nadir immer mal nachdachte. Faktisch war jene Frau, die er sogleich aufsuchen würde, nichts anderes. Und doch würde er sie so vermutlich nie nennen. Eine Frau würde er niemals so nennen, außer womöglich in der Ekstase der Lust und Leidenschaft, in der jene Beleidigung zur Leidenschaft beitrug. Wohin ging er also, wenn er Zariyah besuchte? So gänzlich konnte er sich dies nie beantworten. Seine Hure war sie nicht, nicht für die Öffentlichkeit jedenfalls. Seine Prostituierte klang ihm fast schon zu förmlich und ihrer nicht würdig. Seine Geliebte war wohl alle mal übertrieben, wenngleich er zu ihr eine andere Bindung als zu vielen anderen Frauen empfand, die er kurzzeitig beglückte. Seine Mätresse war sie auch nicht. Was also war sie? Seine Spielgefährtin? Seine Göttin? Letzteres hatte etwas Metaphorisches, trug sie doch in bestimmten Momenten immer mal dazu bei, sich göttlich zu fühlen. Ein Engel wohl? Es war beinah die naheliegendste Bezeichnung, wenn sie zwischen Ästhetik und Erotik mit ihren Tüchern über ihn herabhing, ihm ihren zierlichen Körper präsentierte und schenkte und hinunterschwebte als wäre sie nicht von dieser Welt und ihm Gefühle schenkte, die nicht von dieser Welt waren. Der Engel der Liebe, sein malak, traf es wohl noch am besten, wenngleich ihr wohl die Unschuld fehlte. Womöglich war sie sein Oxymoron, der sündhafte Engel, von dem er heute - erneut - kostete. Und wenngleich er damit nur auf ihre Profession anspielte, passte die Anspielung des sündhaften Engels wohl auch zu etwas, von dem er nichts wusste, geschweige denn ahnte.

Und so floh er in die Welt der Göttlichkeit. Die Flucht war zugegeben etwas, das er oft tat. Der Besuch bei Zariyah trug gewiss anders dazu bei, immerhin war alles darauf ausgerichtet, ihn für einen Moment zu entführen und alles vergessen zu lassen. Als wäre Zariyah nicht bereits Ansporn genug, jenes Establishment regelmäßig aufzusuchen, war das wohl das letzte Argument. Seine Gattin mochte in Schönheit und Liebeskunst in nichts nachstehen, doch das Ehepaar nutzte die Realität für ihre Leidenschaft - wenn er fliehen wollte, brauchte er etwas anderes. Und Gründe zu flüchten, gab es genug - so viele, dass er sie nicht einmal an sich heranließ.

In gewohnt lockerer Art ging der Prinz alles andere als verborgen und heimlich zu dem Bordell, in dem sie ihn längst erwartete, es womöglich kaum erwartete. Nadir würde sagen, dass er sie gut kannte. Womöglich kannte sie auch nur ihn gut und schuf die Illusion, dass er sie kannte. Manchmal vergaß er, dass jene Frau Meister der Illusion waren und selbst den schlechtesten Liebhaber überzeugen mussten, dass er sie soeben in Welten geführt hatte, die jene Frau niemals kannte. Nadir würde selbstbewusst behaupten können, dass er ihre Illusion mehr als einmal überwinden konnte. Was entmaskierte mehr als zügelhafte Ekstase? Aber letztlich blieb es wohl nur eine Schicht von vielen.

Wenn der Prinz in Gebäude eintrat, änderte sich grundsätzlich alles. Es zeigte sich dann auch, dass er bei aller Offenheit und Lockerheit die Macht, die mit seinem Namen kam, nicht missen wollte. Denn in freizügiger Kleidung, die einen breiten Ausschnitt bot und sich etwas über seinem Bauchnabel schloss, stand er im Bordell, in dem sofort Mitarbeitende und Kunden sich respektvoll verneigten und für einen Moment vergaßen, was er wollte. Seine Lächeln jedoch symbolisierte Lockerheit - eine, die sofort sympathisch und angenehm wirkte. "Sie wartet bereits auf euch.", ertönte eine weibliche Stimme und ergriff seine Hand. Hier war Körperlichkeit Teil der Behandlung und fing bereits im Vorraum an.

Der Vorteil der Frau, die er regelmäßig besuchte war, dass sie wusste, was er wollte, wie er es wollte - und entsprechend fiel das Empfang aus. Die Dienerin öffnete die Tür und versperrte kurzzeitig noch die Sicht auf jene Frau, die ihn erwartete. Eine Goldmünze in die Hand der Dienerin gesteckt, gepaart mit einem 'Danke', verschwand sie schnell hinter ihm und ließ ihm die Sicht auf sie: Eine Sicht, die sofort Regung in ihm auslöste. Der dünne Stoff verhüllte und gab doch so viel preis. Der Körper, den er auf eine gewisse Art und Weise schon unzählige Male auf unterschiedlichste Arten sah, verbarg sich ihm und präsentierte sich ihm doch. Das Purpur, das sie bewusst wählte, geziert mit dem Geschenk, das er ihr zukommen ließ, vollende den göttlichen Anblick ihrer schönen Gestalt. Nadir lächelte, nachdem sie ihn begrüßte.

Er schlenderte auf sie zu und zog seinen Finger über einen Tisch, an dem er vorbeischritt. "Hier bin ich, malak". Er kam gerade auf sie zu, als sie den Kopf gesenkt hatte. Bestimmt hob er sie am Kinn an, um den Kopf zu heben. Er liebte es, der Prinz zu sein. Ihr Prinz zu sein. Und er liebte das Spiel mit ihr. Seine Augen hatten längst den Körper, ihre Formen und Rundungen untersucht, um doch in ihren Augen zu ruhen. Die Hand an seinem Hand und der Daumen an ihrer Lippe stellten schnelle Intimität her. "Ich habe Euch doch gesagt, dass Ihr für mich nicht den Kopf senken sollt." Was beinah wie ein Befehl wirkte, war mehr ein wiederkehrendes Spiel ihrer Beziehung. Die Wahrheit war, dass Nadir manchmal gerne der Prinz hier drin war - und manchmal wollte er nur ein ganz normaler Mann sein. Was also kurz streng wirkte, lockerte sich mit einem sanften Lächeln.
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Sommerland
Zariyah Silk
Sommerland
Alter 24
Beruf Assassine
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Ledig
User Lia
#3
Sie neigte den Kopf leicht zur Seite, als Nadirs Finger an ihrem Kinn verweilten, ein Lächeln umspielte ihre Lippen, das weniger Gehorsam als vielmehr Herausforderung ausdrückte. Seine Berührung war warm, ein Nachklang von Macht und Intimität, und dennoch zwang sie sich, dem Kribbeln auf ihrer Haut keine größere Bedeutung beizumessen. „Wie Ihr wünscht“, entgegnete sie leise und hob das Kinn ein wenig, bis ihr Blick den seinen kreuzte. Tief, voller unverhohlener Emotionen – er war ein Mann, der die Welt kannte, aber gleichzeitig die Flucht suchte. Sie fragte sich, ob er heute hier war, um der Prinz zu sein, der die Kontrolle hatte, oder der Mann, der sie verlor. Es war ein Spiel, das sie immer wieder aufs Neue spielten, und doch war jede Runde anders.

Mit einer geschickten Bewegung wand sie sich aus seiner Berührung heraus, so diskret, dass es beinahe wie ein Tanz wirkte, und deutete mit einer einladenden Geste auf den niedrigen Tisch mit all den kleinen Happen, die der Prinz gern mochte. „Doch erlaubt mir, Euch nun zu umsorgen, ameeri. Ihr seid so selten bei mir, dass es Verschwendung wäre, nicht jede Minute auszukosten.“ Mit diesen Worten entzündete sie auch schon die Stundenkerze, die geschickt in einer winzigen Nische platziert worden war. Unauffällig, doch aus jedem Winkel des Zimmers aus sichtbar. Ihre Stimme war weich, voller Versprechen, aber auch voller Kontrolle. Nun griff sie nach der gläsernen Karaffe und goss den süßen Wein in einen fein verzierten Kelch, der nur den edelsten Kunden vorgesetzt wurde. Sie trat näher an den Prinzen heran und hielt ihm den Kelch hin, während ihre Finger spielerisch über den Rand des Gefäßes glitten.

„Was treibt Euch heute zu mir? Ich bin sicher, der Hof hält Euch beschäftigt. Oder vielleicht ist es genau das – zu viele Verpflichtungen, zu viele Stimmen, die um Euer Ohr buhlen?“ Ihr Tonfall war beiläufig, fast sorglos, doch ihre Augen suchten in seinem Gesicht nach Antworten. Es war ein Tanz mit Worten, so wie es ein Tanz mit ihren Bewegungen war. Sie wusste, dass er sich gerne in seiner Rolle verlor, und sie wusste auch, dass diese Rolle Risse hatte, durch die sie spähen konnte, wenn sie es geschickt anstellte. Als er ihr den Kelch abnahm, hob Zariyah die Hände, um die edel bestickten Aufschläge seines Gewands zu glätten, ein kaum merklicher Vorwand, ihm näher zu sein. Ihre Fingerspitzen streiften für den Bruchteil einer Sekunde die nackte Haut seiner Brust, ein Hauch von Berührung, der ihn anspornte, aber nicht drängte. „Aber vielleicht“, sagte sie leise, „ist es etwas anderes, das Euch hierher treibt? Eine Suche nach etwas, das Ihr nicht benennen könnt, oder jemandem, der Euch zuhört, ohne zu urteilen?“ Ihre Worte waren ein Netz, zart gesponnen, während ihre Augen ihn aufforderten, mehr zu offenbaren.

Sie spürte seine Wärme, das Gewicht seiner Präsenz. Sie konnte seine Worte kaum erwarten. Sie waren stets ein Kunstwerk aus Leichtigkeit und Tiefe, und immer, wenn sie seine Stimme genoss, dachte sie an all die Schichten seiner Persönlichkeit – Schichten, die sie Stück für Stück zu durchdringen hoffte. Doch ihre Gedanken driften für einen Moment zurück zum Kriegsherren, dessen Schichten sie einfach nicht vergessen konnte. Es war ein gefährlicher Gedanke, und sie zwang sich, ihn fortzuschieben. „Vielleicht sucht Ihr heute nur Vergessen, Hoheit“, sagte sie sanft und trat einen Schritt zurück, ihre Bewegungen bedacht und kontrolliert. „Oder vielleicht sucht Ihr Euch selbst?“ Sie griff nach einer der schönsten Trauben, die man trotz der aktuellen Situation auf dem Frühbasar hatte finden können und hielt sie ihm an die Lippen, eine Einladung, das Gespräch weiterzuführen, eine Gelegenheit, die Illusion zu verstärken. Doch hinter ihrem Lächeln, so warm und einladend es auch wirkte, verbarg sich nichtsdestotrotz die berechnende Präzision einer Assassine. Jeder Satz, den er sprach, jeder Blick, den er ihr schenkte, war ein Teil des Puzzles, das sie zusammensetzen wollte. Und doch, während sie dieses Spiel spielte, spürte sie einen ungewollten Stich in ihrer Brust – eine Regung, die ihr unangenehm vertraut war. Sie war hier, um Informationen zu sammeln, nicht, um sich erneut in den Augen eines Mannes zu verlieren, der niemals wirklich ihr gehören konnte.

“Was darf es also heute sein? Soll ich Euch empfangen wie einen Prinzen, dem die Welt zu Füßen liegt, oder wie einen Mann, der sie für einen Augenblick vergessen möchte?“ Die Worte hingen zwischen ihnen, ein Spiel, das so alt war wie ihre Treffen, und doch fühlte es sich heute anders an. Vielleicht lag es an ihrem inneren Konflikt, oder vielleicht lag es an der Art, wie seine Augen sie betrachteten – als suchten sie etwas, das sie ihm nur vorübergehend geben konnte.
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Sommerland
Nadir ben Sahid
Sommerland
Alter 44
Beruf Prinz von Matariyya
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Verheiratet
User Pat
#4
Es war ein Spiel, es war immer ein Spiel. Alles andere wäre doch enttäuschend und ernüchternd, nicht wahr? Es gab viele Männer, die ins Bett marschierten wie aufs Schlachtfeld und ihre Pflicht taten - kein besonders erotischer Gedanke. Nadir war gänzlich anders, war es ihm in all dem Spiel doch wichtig, dass auch seine Geliebte auf ihre Kosten kam. Und dabei erwies sich das Spiel von Macht und Intimität gut, hielt er doch ihr Kinn fest und gab ihr eine Art Befehl, der zugleich keiner war. Sie schaute hoch und änderte damit alles. Vor wenigen Sekunden war sie noch die gehorsame Dienerin; jetzt war sie eine Frau, die wusste, was sie wollte. Braune Augen, die er allzu gut kannte, sich allzu häufig in ihnen verlor. Würde sie ihn heute also fragen - und das würde sie tun - was er wollte, so wusste er es nicht. Wollte er der Prinz sein, der die Kontrolle hatte oder ein Mann, der sie verlor? Womöglich mochte es nur darum, wie sie die nächsten Stunden miteinander spielten. Tiefgreifender war die Frage allerdings wohl eine Lebensfrage - und wenn sie einander liebten, so war Nadir alles andere als berechenbar. Womöglich schuf das die Neugier.

Sie befreite sich aus seinem sanften Griff äußerst geschickt. Sie umsorgte ihn und ließ ihn vergessen. Gewiss, das Essen und Trinken war zweitrangig und doch stets Teil des Ganzen. Auf gewisse Art und Weise servierte ihm Zariyah an Abenden wie diesen vieles. Er wusste nicht, ob andere Männer, die keine Prinzen waren, anders behandelt wurden, aber aus rein wirtschaftlicher Sicht war er natürlich allemal ein Gewinn. Nach wie vor ahnte er jedoch kaum, dass Zariyah eine Art Ziel verfolgte, das er ihr nicht zutraute. Eines Tages wohl würde er sich fragen, ob man es hätte erahnen können. Aber letztlich würde er wohl keinen Abend ihrer Vereinigung missen wollen.
Sie präsentierte ihm den Tisch, nicht sich - sein Blick jedoch lag auf ihr. Er lächelte sanft, während er ihr und ihrem dünnen Stoff hinterher schaute. "Keine Sorge, malak, ich sorge dafür, dass auch du jede Minute in den Genuss kommst - und nicht allzu schnell vergisst." Gewiss, natürlich ging es hier um ihn. Womöglich war es kaum eine Stunde her, in der Zariyah einen anderen Kunden beglückte, im Idealfall selbst beglückt wurde. Jetzt war sie gänzlich seine Geliebte, für einige Stunden jedenfalls. Es hatte etwas Anregendes als sie dort mit seinem Kelch stand, mit diesem spielten. Er umklammerte ihre Hände, um den Kelch gemeinsam an seine Lippen zu führen. Er nippte nur kurz daran, um ihr diesen danach abzunehmen.

Womöglich hätte es ihm auffallen können, wenn er vorsichtig gewesen wäre. Andererseits war es vollends normal, dass Männer gerne redeten, wenn sie befriedigt waren - oder auf gutem Wege dahin. Während seine Schritte sie umtanzten, tat sie es mit Worten. Er zog seine Hand über ihren Körper: Über die sanften Rundungen von der Brust über zum Rücken und hinunter zum Po, um dann wieder davon abzulassen. Er tigerte ein wenig, nicht jedoch auf eine bedrohliche Art und Weise - wenn überhaupt war sie wohl eine Beute, die gefasst werden wollte. Dann stoppte er, blieb vor ihr stehen und genoss ihre Berührungen, die nicht erotisch, aber dennoch intim waren. Es reichte, um ihm eine Gänsehaut zu verpassen. "Ich liebe es, der Prinz zu sein.", antwortete der hochgewachsene Mann und legte wieder seine Hand an ihren Nacken, um mit dem Daumen über ihre sinnlichen Lippen zu streicheln. "Und doch frage ich mich wie es wäre, ein einfacher Mann zu sein. Der, der nicht die Verantwortung eines Landes im Nacken hat. Würde ich jemals in den Genuss all der Körper kommen, die anderen verwehrt blieben? Diesem Körper?" Die gegenseitigen Blicke trugen zur Atmosphäre bei. "Was kann mich anderes hertreiben als die Frau, die Sehnsüchte in mir auslöst? Die mir jeden Wunsch nur allzu leichtfertig von den Lippen ablas und mich wie einen Gott fühlen ließ?" Im Grunde entsprach das der Wahrheit. Er brauchte wahrlich keinen anderen Grund, um sie aufzusuchen. Es war der Hunger nach ihrem Körper, ihrem Geschmack, ihrer Liebeskunst. Aber gewiss, in all dem war am Ende wohl doch mehr.

Was sie beschäftigte, ahnte er nicht. Womöglich war sie geschickter darin, ihre Intention zu verbergen,. in gewisser Art und Weise war dies ihre Profession. Die einzigen Momente, in denen er hinter die Fassade blickte, waren wohl in Momenten des Höhepunkts und der Ekstase. Dann blickte er für einen Moment hinter die braunen Augen - womöglich für einen Moment auch dann, wenn sie in seine Arme fiel und sich erholte. Wenige Momente später jedoch war da wieder ihre Rolle. Vielleicht würde es eines Tages die Möglichkeit geben, länger als die kurzen Momente hinter ihre Fassade zu blicken. Nadir war jedoch nicht naiv: Er bezahlte sie und wenngleich er ihr wohl wahrlich unvergessliche Nächte bescherte, war dies ein Austausch. Was sie also wirklich über ihn dachte und dass ein anderer Mann in der Lage war, auf gewisse Art und Weise hinter die Fassade zu blicken, ahnte er nicht. Aber er würde es für unprofessionell halten, zu versuchen, dies rauszufinden.
Als sie ihm die Traube hinhielt, umgriff er diese gewiss lasziv. Er umschloss ihre Finger, um die Traube mit seiner Zunge aus dem Griff zu lösen und die Finger - ohne Traube - aus seinem Mund zu lösen.

Die Worte, die sie sagte, hallten nach. Er lauschte ihnen, doch er antwortete nicht sofort darauf. Stattdessen stellte er sich hinter sie, stellte seinen Kelch, an dem er noch einmal nippte, ab, und begann den dünnen Stoff von der Brosche, die dieses zusammenhielt, und schließlich von ihren Schultern zu lösen. Dass er jedoch wusste, wie er dies tun musste, wurde recht deutlich: Es war kein Abrupfen und Abziehen, was - je nach Stimmung - gewisse auch anziehend sein konnte. Vielmehr glitten die Finger zunächst über ihren rechten Arm zu ihren Schultern, um den Stoff langsam über die Schulter zu schieben - nicht jedoch so weit, dass er Stoff sofort hinunterfiel. Dasselbe wiederholte er auf der linken Seite und womöglich fehlte nur eine kleine Bewegung, um das Kleid auf den Boden senken zu lassen. "Wahrlich glaube ich, dass ich hier sein kann, wer ich will", flüsterte er ihr zu und hatte seinen Körper längst an den ihren geschmiegt. "Wenn ich diesen Raum verlasse, spiele ich eine Rolle, malak. Bis zum Schlafzimmer meiner Frau.", erklärte Nadir. "Wohl kaum könnte ich dem größten Heuchler der Nation die Zähne ausschlagen, wenn meine Leidenschaft mir sagt. Hier aber ..." Ein Kuss landete auf ihrem Hals. "... gibt es nur die Leidenschaft. Mich in meiner ganzen Leidenschaft."

Ob daraus Informationen zu entnehmen waren, die nützlich waren? Wohl kaum. Aber womöglich ahnte sie das auch auf gewisse Art und Weise. Während sie genau wusste, wie sie sich zu präsentieren hatte, war das nicht seine Aufgabe. Und doch nutzte er den Moment nun selbst, um den Spaß umzudrehen: "Wonach giert es Euch heute? Nach dem Prinzen, der die Kontrolle hatte? Oder dem Mann, der sie aufgab?" Seine Lippen trafen ihren Nacken erneut.
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Sommerland
Zariyah Silk
Sommerland
Alter 24
Beruf Assassine
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Ledig
User Lia
#5
Ihre Finger, die so eben noch die Traube gehalten hatten, zitterten kaum merklich, als Nadirs Lippen sie mit einer Geschicklichkeit umschlossen, die sie mehr spürte als sah. Ein Hauch von Atem streifte ihre Haut, und sie konnte sich nicht zurückhalten: Ihr Körper reagierte, ein warmer Schauer zog ihren Rücken hinab, ließ ihre Schultern sich unwillkürlich heben. Doch sie zwang sich, die Kontrolle nicht zu verlieren. Zariyah lächelte weiterhin, vertiefte es, mit einem Hauch von neckischer Überlegenheit. Sie fühlte die Wärme seines Körpers, die Nähe seiner Berührung, als er die Stoffe mit langsamen, bedachten Bewegungen von ihrem Körper schälte. Ließ es zu, dass sein Blick gefällig über die Linie ihrer fein geschwungenen Schlüsselbeine glitt. Der Moment war spannungsgeladen, aber nicht überstürzt. Sie ließ es geschehen, wusste, dass sie in ihrer Nacktheit nicht nur verletzlich, sondern auch mächtig war. Ihre Augen ruhten auf ihm, suchten nach Zeichen, nach Antworten, während ihr Körper sich unter seiner Berührung anspannte, jedoch nicht aus Furcht, sondern aus einer bewussten Kontrolle der Spannung zwischen ihnen. „Vielleicht seid Ihr heute weder Prinz noch Mann“, sagte sie leise, ihre Stimme ein flüsternder Strom, der ihn umfing, „sondern etwas dazwischen – eine Seele, die weder die Last der Krone tragen noch ganz frei sein möchte.“ Ihre Fingerspitzen glitten erneut über seine Brust, woben sich spielerisch unter den Stoff seines Gewands, und verharrten kurz über seinem Herzen, wo sie den kräftigen, rhythmischen Schlag spüren konnte. „Oder vielleicht seid Ihr hier, um zu vergessen, was Euch bindet. Um zu fühlen, ohne daran erinnert zu werden, was draußen auf Euch wartet.“

Als ihr Kleid vollständig zu Boden glitt, blieb Zariyah völlig ruhig, hob nicht einmal den Arm, um ihre Nacktheit zu bedecken. Sie wusste, dass ihre Körperhaltung allein reichte, um Selbstsicherheit und Eleganz auszustrahlen. Ihre Bewegungen waren fließend, fast tänzerisch, als sie an ihm vorbeischritt, nur um sich ein kleines Stück entfernt wieder ihm zuzuwenden. Ihre Augen wanderten für einen Moment über sein Gesicht, verweilten bei seinen Lippen, ohne sich von ihrer Position wegzubewegen. „Ihr sprecht von Rollen, ameeri fuhr sie fort, während ihre Hand sich auf ihre eigene Hüfte legte, der leicht geschwungene Bogen ihrer Taille durch das Kerzenlicht betont. „Aber was ist, wenn es keine Rolle gibt, sondern nur das Hier und Jetzt? Was, wenn es keine Verpflichtung, keine Verantwortung gibt – nur Euch und die Freiheit, Euch selbst zu sein?“ Ihre Stimme war wie ein samtenes Versprechen, subtil, aber voller Bedeutung. Als er seine Lippen erneut auf ihre Haut senkte, diesmal an ihrem Hals, neigte sie ihren Kopf zur Seite, um ihm besser Zugang zu gewähren. Die Berührung brannte angenehm, schickte eine Welle aus Hitze durch ihren Körper, die sie kaum zu kontrollieren versuchte, gerade so, wie es von ihr erwartet wurde. Ihre Hände fanden den Weg zu seinen Schultern, nicht um ihn wegzuschieben, sondern um ihn näher zu ziehen, gerade so viel, dass ihre Körper sich berührten, jedoch ohne Eile. „Vielleicht vergesst Ihr hier nicht nur Euch selbst, sondern findet etwas, das Euch fehlt.“

Zariyah zog sich ein wenig zurück, ließ jedoch ihre Hände an seinen Schultern verweilen. Ihre Augen, die ihn fixierten, waren dunkel, geheimnisschwer, und schienen ihn fast aufzufordern, weiterzusprechen, mehr zu offenbaren. „Ihr sagt, Ihr liebt es, der Prinz zu sein. Aber liebt Ihr, was Ihr tut, oder liebt Ihr, was andere durch Euch sehen?“ Sie ließ diese Worte zwischen ihnen hängen, während ihre Finger sanft über die Linie seiner Schlüsselbeine fuhren, beinahe nachdenklich, doch nie ohne Absicht. „Ein Mann ohne Verantwortung mag frei sein, aber er hat nichts, was ihn antreibt, nichts, das ihn fordert. Seid Ihr wirklich bereit, das aufzugeben?“ Ihre Berührung wurde fester, als sie die Fingerspitze an der Beuge seines Halses hinaufgleiten ließ und mit einer Hand seine Wange umfasste, ihn zwang, sie anzusehen. Ihre Augen suchten seine, und obwohl sie die Grenzen wahrte und ihn nicht küsste, war die Nähe zwischen ihnen so intensiv, dass der Raum beinahe still schien. „Vielleicht ist es nicht die Freiheit, die Ihr sucht, sondern jemand, der Euch erlaubt, für einen Moment Ihr selbst zu sein. Jemand, der die Teile trägt, die Ihr nicht tragen könnt.“ Sie löste die Verbindung zu seiner Wange und glitt erneut um ihn herum, um den Wein nachzugießen, eine fließende Bewegung, die ihre umsorgende Haltung betonte, ohne aufdringlich zu sein. Ihre Stimme war weiterhin leise, als sie über die Schulter gewandt weitersprach: „Aber dann müsst Ihr mir sagen, was es ist, wonach Ihr Euch sehnt. Ich kann Euch alles geben… doch nur, wenn Ihr mir erlaubt zu wissen, was in Eurem Herzen brennt.“ Sie kehrte zu ihm zurück, der Kelch erneut in ihrer Hand, und hielt ihn ihm hin, doch dieses Mal zog sie ihn kurz vor seinen Lippen zurück, ein neckisches Funkeln in ihren Augen. „Oder wollt Ihr weiterhin schweigen und hoffen, dass ich es errate?“
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Nadir ben Sahid
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User Pat
#6
Das mochte wohl stets der Reiz sein, wenn er die junge Zariyah aufsuchte: Er wusste nie, was ihn in dieser Welt erwartete. Es war wahrlich so, dass er - sobald er durch diese Tür trat - in einer anderen Welt eintrat, ja, fast schon gefangen war. Nur flüchten wollte er niemals. Sie überlegte sich stets, wie sie den Reiz aufrecht erhalten konnte. Es gab Abende, in denen sie übereinander herfielen - und andere, in denen sie einander mit Geheimnissen und Geschichten die Lust entfachten. Sie konnten leidenschaftlichen, romantisch und impulsiv sein. Trotz allem ließ Nadir stets die Politik draußen, was wohl unweigerlich ganz im Gegensatz zu dem stand, was die junge und schöne Frau sich erhoffte. Doch das alles trug wohl dazu bei, dass er nichts ahnte. Nadir war nicht naiv, nein, und er wusste, dass der Körper einer Frau wohl die effektivste Waffe war, um ihn an Informationen zu bringen, ja, womöglich gar zu töten. Immerhin gab er sich ihr ganz her, sodass es nicht viel brauchte, ein Messer in der Kehle zu haben. Dachte er darüber nach? Nein. Womöglich würde er nicht behaupten, die junge Frau außerhalb ihrer geschickten Rolle zu kennen. Ganz gewiss wusste er jedoch, dass sie sich nach ihm verzehrte und dass sie am Ende ihrer Vereinigung selten die Maske, die sie so stolz trug, aufbehalten konnte. Sie wusste aber auch, dass sie dazu fähig war, seine Maske los zu werden. "Wie frei ist man schon, wenn der Körper nach einem anderen Körper giert?", fragte er angeregt, während ihre Finger über die Brust strichen. Er schaute zu ihr hinunter, das Kleid hing an den letzten Poren der reinen Haus und brauchte nur eine sanfte Berührung, um auf ihre Füße zu fallen. Wenngleich er noch nichts auf ihre Worte entgegnete, bewirkten sie was. Ihm war nicht klar, was da wirkte: Der Wein? Der nackte Anblick, als das Kleid schließlich wirklich zu Boden glitt und der reine, schöne und anregende Körper präsentiert wurde? Die Worte, die womöglich versuchten, etwas auszukramen? Womöglich alles zusammen.

Jenen Körper, den er schon wahrlich zahlreiche Male nackt und in den unterschiedlichsten Posen und Stellungen sah, wirkte stets. Da stand jedoch kein entblößtes Mädchen vor einem Prinzen, sondern eine selbstbewusste Frau. Eine Frau, die genau wusste, dass sie jetzt gerade ihre mächtigste Waffe bei sich trug. Die männlichen Hände wanderten über den Körper - bis sie sich ihm spielerisch entzog. Die Entfernung bot noch einen genaueren Anblick auf die junge Frau. Beinah analysierend studierte er den Körper, der sich ihm präsentierte. Er sah von ihren Beinen über ihre Hüfte, hoch zur Brust - bis er an ihrem Gesicht angelangt war. "Wer gibt bei dem Anblick nicht alles sofort auf?", verriet er neckisch lächelnd. Gewiss, Nadir war ein Charmeur. Aber er war geschickt darin - und etwas Wahrheit steckte wohl dahinter.
Mittlerweile standen sie einander wieder näher. Und wieder lauschte er ihrer Stimme. Sie brachte ihn zum Nachdenken über eine Frage, die ihn seit jeher beschäftigte. Wollte sie das? Er ließ sich nichts anmerken, geschweige denn unterbrach es ihn dabei, seine Hände über ihre Hüfte hinter sie wandern zu lassen, nachdem sie ihn zu sich zog. Sie berührten einander sonst nur knapp - abgesehen von den Küssen, die er auf ihren Nacken setzte und denen sie sich hergab.

Wer war er, was wollte er? Allzu oft flüchtete er. Jetzt gerade tat er es. Vor wenigen Stunden tat er es. Vor Jahren tat er es. Und auch morgen würde er es tun. In wenigen Stunden war er mit Zariyah fertig und vollends zufrieden. Noch einige Tage mochten sie die Stöße, Berührungen und Griffe voneinander spüren, doch dann lag ihre gemeinsame Geschichte - bis zum nächsten Mal - in der Vergangenheit. Zariyah war besonders - wohl nur deshalb, weil sie stets in ihrer Professionalität blieb. Sie hätte, wenn sie wollte, wohl längst im Palast wohnen können, damit er und seine Ehefrau ihrer noch häufiger frönen könnten. Und doch kam er zu ihr - nicht andersrum.
Es war ein Spiel der Worte. Sie spielte nicht mit ihren Seilen, sondern mit Worten. Wickelte ihn metaphorisch immer mehr in ein Gedankenkonstrukt, auf den er sich eigentlich nicht einlassen wollte. Nadir spürte eine Wesensveränderung. Wut war wohl der falsche Begriff, es war wohl eher Impulsivität. Niemand würde jemals sagen, dass Nadir gefühlskalt war. Ganz gewiss war er aber ein Mann in seiner Rolle. Prinz, Ehemann, Liebhaber. Und doch konnte man fragen, ob sich hinter der Fassade nicht doch etwas mehr verbarg. Auch sie wurde direkter. Nachdem sie sich wieder voneinander lösten, baute sie wieder Nähe auf. Und obgleich stets körperliche Distanz gegeben war, waren sie gefühlt längst im Akt. Und so verlor er für einen Moment wirklich das sonst so selbstbewusste Lächeln als sie einander ansahen - nicht unfreundlich, nicht traurig - und doch tief im Geschehen, in Trance fast, bis sie ihm den Kelch Wein hinhielt.

Womöglich war das Folgende für beide recht abrupt, denn er entriss ihr den Kelch, stellte es auf den naheliegenden Tisch und hatte sie mit dem Gesicht an die weiche Wand gedrückt. Dabei war er nicht hart oder gewaltvoll, aber entschlossen. Er drückte sich gegen sie, spürte ihre Rundungen und Formen - sogleich spürte sie unweigerlich auch ihn zwischen dem freizügigen Stoff - und auch die rechte Hand wanderte von ihrer Hüfte an eine für sie weitaus angenehmere Stelle, an der sie nicht still blieb. "Womöglich habt ihr recht. Verantwortung, Kontrolle, Macht. Oder Freiheit?", stellte er rhetorisch in den Raum. "Womöglich liebe ich die Freiheit nur, wenn ich alles andere behalten darf. Hier darf ich alles sein. Der Freie. Der Junge. Der Mann. Der Prinz. Der Priester. Der Bettler." Und für einen Moment entglitt es ihm. "Der König." Er bremste nicht und würde er sich doch fragen, woher das Bild kam. "Hier kann ich alles sein, ohne Konsequenzen. Hier kann ich jede Fantasie auskosten, ohne ein ganzes Reich in den Abgrund zu führen. Ihr jedoch ..." Er schmunzelte, während er sich mit seinen Berührungen keineswegs zurückhielt. "... wart nie von meinem wahren Ich beeinflusst. Außer ich habe es befohlen."
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Sommerland
Zariyah Silk
Sommerland
Alter 24
Beruf Assassine
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Ledig
User Lia
#7
Die Sekunden dehnten sich, als der Kelch abrupt ihre Hände verließ, ein Symbol für das Aufgeben von Kontrolle, vielleicht sogar ein Spiel mit Macht. Sie hatte sich nicht darauf vorbereiten können, wie schnell die Stimmung kippen konnte, wie entschlossen er war, den Raum – sie – einzunehmen. Ihr Atem stockte, als er sie gegen die Wand drängte – nicht mit Gewalt, sondern mit einer Beharrlichkeit, die keinen Widerspruch duldete. Die Kühle des edlen Wandteppichs an ihrer Wange war ein seltsamer Kontrast zu der zuvor nur simmernden Hitze, die nun zwischen ihnen aufloderte. Zariyah spürte ihn dicht an ihrem Körper, unverhohlen und unmissverständlich. Die Intensität seiner Präsenz, wie er sich an sie drängte, ließ sie für einen Moment nach Luft ringen. Seine Berührung war kein zaghaftes Tasten, sondern ein Anspruch, ein Erkunden, das keinen Raum für Unsicherheit ließ. Die Wärme seiner Hand wanderte über ihre Hüfte, bevor sie sich an einem delikaten Punkt verharrte, der ihre Gedanken für einen Moment zu zerstreuen wusste. Ihr Kopf senkte sich, die Stirn an die Wand gelehnt, während sie ihre Finger flach gegen die Oberfläche legte, um einen Anker inmitten dieses Sturms aus Sinneseindrücken zu finden. Überraschung mischte sich mit einem Funken Schuld ob seiner Vehemenz. War sie zu weit gegangen? Hatte sie ihn, durch ihre Worte und das Spiel mit seiner Zurückhaltung, an den Rand seiner Selbst gezwungen? Doch dieser Gedanke wurde vom Echo seines Atems an ihrem Hals übertönt, von dem Sog seiner Berührung, die sie immer tiefer in eine Spirale aus Empfinden zog.

Als er sprach, dicht an ihrem Ohr, trug jede Silbe die Spannung zwischen ihnen weiter, wie das Flüstern von Flammen, die durch trockenes Laub züngelten. Seine Worte, gehüllt in ein subtiles Bekenntnis, prägten sich in ihren Geist ein. König. Das Wort hallte nach, intensiver als jede Berührung, die er ihr schenkte. Zariyah hielt es fest, verbarg es in den Tiefen ihrer Gedanken, ein Schatz für später – eine Waffe vielleicht, oder ein Schlüssel. Aber jetzt war sie vorerst ganz in der Gegenwart gefangen. Seine Hände lenkten ihre Aufmerksamkeit zurück auf ihn. Sie ließ es zu, gab sich hin, nicht aus Unterwürfigkeit, sondern aus dem Wissen, dass Kontrolle auch in der Hingabe lag. Ihre Reaktionen waren ihm ein offenes Buch, sie spürte es. Die sanfte Anspannung in ihrem Rücken, die zitternde Bereitschaft in ihrem Atem – alles war ein stummes Echo dessen, was er mit ihr tat. Doch sie war keine Statistin in seinem Spiel. Langsam, mit einer Bewegung, die wie Wasser über Stein floss, wand sie sich unter seinen Händen, bis sie ihm wieder gegenüberstand. Ihre Finger glitten über seine Arme, tasteten nach den Stellen, an denen Muskeln unter der Haut spielten. Ihre Augen suchten seine, dunkel und voller Versprechen, während ihre Lippen sich ihm näherten, wie immer ohne ihn wirklich zu berühren – nur ein Hauch, ein Versprechen von dem, was kommen könnte.

Dann begann sie, den Raum zwischen ihnen erneut zu formen, nicht mit Worten, sondern mit ihrem Körper. Eine leichte Bewegung ihrer Hüfte, ein subtiles Auflehnen gegen ihn, ließ ihn ihre Wärme spüren, ließ ihn wissen, dass sie ihn nicht nur akzeptierte, sondern ihn zu lenken begann. Es war ein Tanz aus Annäherung und Rückzug, aus Geben und Nehmen. Ihre Hände fanden seinen die edlen Stoffe seines Gewands, zogen ihn näher, begannen, ihn zu entkleiden, doch nicht so, dass er die Führung verlor. Es war ein Balanceakt, als sie ihn subtil weiter lenkte, eine stille Botschaft: Sie würde ihn nicht erobern, aber sie würde auch nicht untergehen. Die Wand war nun hinter ihm, und ihre Lippen fanden seinen Hals, langsam, bedächtig, wie eine Spur, die er nicht vergessen würde.
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Sommerland
Nadir ben Sahid
Sommerland
Alter 44
Beruf Prinz von Matariyya
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Verheiratet
User Pat
#8
Das war wohl die Mischung der Körperlichkeit und Intimität: Liebe, Zuneigung, Macht, Kontrolle, Gier. Das Spiel, das sie spielten, was sie einander gaben oder nicht gaben, folgte keinem Plan - Nadir war weit davon entfernt, irgendeiner Routine zu folgen. Klar, er hatte Vorlieben, wenngleich diese vergleichbar sind mit einer ausgedehnten Speisekarte. Oh, die Angst davor, in eine routinierte Ehe mit dem selben Ablauf zu fallen! Überraschung, Spiel, Impulsivität: Das gehörte zu Nadir dazu. Mochte er letzte Woche die Zärtlichkeit und Ruhe, liebt er die nächste die Hemmungslosigkeit. Das machte ihn zu einem begehrenswerten Liebhaber. Das und ein paar weitere Attribute.
Was heute anders war, war das Gespräch. Es war nichts, das Nadir sich auf dem Weg zu einem Bordell vornahm, sondern etwas, auf das er sich einließ. Viel änderte sich vor Ort, aber selten so viel. Selten waren die Worte so eindringlich, so hervorholend. Es war, als zog sie ihn auf zwei Arten und Weisen aus. Als wolle sie ihn auf zwei Arten und Weisen glücklich stimmen. Nadir wusste nicht, ob es ihn unfassbar reizte, sich darauf einzulassen - in einer Welt, in der er alles und jeder sein konnte. Und doch musste man sich wohl fragen, ob gerade dies nicht für einen Mann seiner Stellung zugleich die größte Waffe war. Dachte er so weit? Nein. Vielleicht würde er es mal tun. In jedem Fall bezwang er sie, wenn man so wollte. Brachte sie ihn eine Position, die nicht viel Raum ließ. Beanspruchte sie durch den Körperkontakt, durch die Finger, die die Stelle suchten, an der er geschickt den Ablauf des heutigen Treffens entscheiden konnte. Innerhalb weniger Berührungen merkte er, wie jeder Widerstand, jede Stärke dahin floss. Es war Nadirs Entscheidung, wie sehr er diese Verwundbarkeit ausbaute, doch er legte nicht seine gesamte Kraft in diese Bewegungen, geschweige denn in die Position, sie an die Wand zu drängen. Und doch merkte er genau, wie seine Berührung sie langsam in die Kontrolllosigkeit drängten - oder drängen konnten.

Doch in all dem waren es mehr als Berührungen. Nadir sprach mit ihr. Fragte sich, was sich änderte, wenn er für einen Tag ein König sein wollte. Sollte dieser Tag heute sein? War es ein Apfel, den er stets fürchtete zu kosten? Weil Zariyah ihm Dinge bieten würde, die ihn noch gieriger machen würden? Vermutlich. Und doch fragte er sich: Was war ihm verwehrt, weil er eben kein König war?
Zariyah gab sich seinen Bewegungen hin, verlor sich in ihnen, spielte mit. Es war ein kleiner Grat - die Frage daran, wie sehr er darauf aus war, sie in diesen verlieren zu wollen. Doch sie erlangte ihre Rolle zurück - plötzlich spürte er nicht mehr ihren Körper und sah ihren Hinterkopf, sondern blickte in die braunen Augen, in die er sich schon so oft verlor. Gier, Lust, Drang erkannte er in ihnen, je näher er ihm kam, ihm die wohlgeformten Lippen schenkte, ohne sie ihm zu geben.

Es war der Moment der Einladung. Ein Tanz, subtil und unerkennbar. Plötzlich stand er an der Wand - ihre Augen hatten ihn hypnotisiert und da hin geführt. Sie waren längst im Fluss, längst im Tanz. Sie hatte sich ihm längst geöffnet, ihn eingeladen. Innerhalb weniger Momente umgriffen die Hände der Balance wegen ihre Oberschenkel, um die Wärme, die sie ihm bot, zurückzugeben und das schauernde Gefühl von Lust, Wärme, Verbindung anzunehmen und zurückzugeben. Erneut wechselte er die Position und brachte sie an die Wand. Was von außen hin so wirkte, als hätte er die Entscheidung getroffen, war ihre Lenkung. Ihre subtile Lenkung. Sie an die Wand gelehnt, ihn entkleidend, bis auch der letzte, wenige Stoff zu Boden fiel und Narben entblößte, wie auch die Lippen an seinem Hals trieben auch ihn dazu, sich in ihr zu verlieren. "Würdet Ihr mir das schenken, was ihr einem König schenkt?", hauchte er - vom Gespräch beeinflusst und doch nicht abgelenkt. Er war vollends bei ihr, schenkte mit jeder bewussten und zielgerichteten Bewegung etwas mehr von dem, wofür sie beide heute hier waren und wollte von ihr kontrolliert werden - und sie ihre Kontrolle verlieren lassen.
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