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in unity, we find strength
27.08.1016 - 21:30
Umgebung von Avonston Green
Lovis Winters Leander Prudenius

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Lovis Winters
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#1
Hailey klatschte sich gegen die Wange, dann gegen den Hals und rieb sich schließlich die Überreste einer Marschfliege aus der Handinnenfläche. "Ih-gitt... wie weit noch bis Avonston Green?", fragte Hailey und rieb sich die Handinnenfläche am rauen Gras der Marsch sauber. Lovis sah ihr unglücklich zu und seufzte, während sie versuchte, auf dem feuchten Untergrund ein Feuer für die Nacht zu entfachen. Die nächsten Waldflächen waren in Sichtweite und Wälder bedeuteten oftmals wilde Tiere bei Nacht. Darum wollten die zwei Wanderheilerinnen auf jeden Fall ein Feuer haben, mit dem sie sich gegebenenfalls auch verteidigen konnten. Doch es wollte nicht so gelingen. Lovis mühte sich wirklich damit ab. "Wahrscheinlich noch den ganzen morgigen Tag, bis wir das Dorf erreichen...", antwortete sie ihrem Schützling, einer angehenden Heilerin von grade mal 13 Jahren, für die sie sich verantwortlich fühlte. "Können wir dort angekommen bitte in einer Taverne übernachten? Biiiiitte, Lovis, ich will endlich mal wieder in einem schönen Bett schlafen - oder zumindest im Heu. Irgendwo, wo man ein Dach über dem Kopf hat", klagte das Mädchen und Lovis vermied den Blick in Richtung der Jüngeren. "Ich weiß nicht, ... wir müssen sparsam bleiben. Wenn wir nach King's Portal gehen und die dortigen Armeen begleiten, wirft das vermutlich kaum etwas für uns ab...", erklärte die erfahrenere Wanderheilerin (wiederholt). Doch Hailey wollte das genauso wenig hören, wie Lovis selbst. Als Wanderheilerin fühlte Lovis sich geradezu verpflichtet, in der Nähe des Kriegszugs zu bleiben - nicht, weil sie eine Seite bewusst unterstützen wollte - mitnichten. Aber sie wollte da sein, wo es Kampfhandlungen gab ... und allen Menschen helfen, die ihr dort begegneten. So hatten sie es vor einigen Wochen auch mit dem Frühlingsland gehalten. Das Dumme war nur, dass Soldaten oder Flüchtige üblicherweise keine Waren hatten, die sie gegen Hilfe eintauschen konnten. Sie nahmen einen auch nicht mit dem Karren zum nächsten Dorf mit. Und erst Recht konnten sie einem keinen Schlafplatz anbieten, ohne selbst in Verruf zu geraten. Und für Lovis bedeutete das, dass sie alle Ersparnisse aus Farynn mitnehmen und davon leben wollte. Und natürlich von dem, was es sonst noch in der Hauptstadt gab...

"Vielleicht finden wir in Avonston Green auch jemanden, der uns für ein-zwei Nächte dort schlafen lässt...", versuchte Lovis einen Kompromiss vorzuschlagen, den sie logisch betrachtet nicht vorschlagen konnte. Alles gehörte dem Zufall. Jedenfalls war sie noch nicht gewillt, die wenigen Münzen sofort in der nächstbesten Taverne liegen zu lassen.
Noch während die beiden Wanderheilerinnen in ihr Gespräch vertieft waren, hörten sie auch schon das Aufheulen von wilden Tieren in der Ferne. "Das ist KEIN Drache...", beschwichtigte Lovis ihren Schützling. Die Gerüchte um die Drachen in Farynn waren noch nicht abgeflaut - Lovis glaubte davon ja kein Wort, doch sie wusste, dass Hailey sich davon einschüchtern ließ. Lovis war zu vernünftig und geerdet, um an die Rückkehr irgendwelcher Ungeheuer zu glauben. Doch das machte ihre Situation nicht sonderlich viel besser. Hailey kam ihr entgegen gestürzt und versuchte, sie weiter beim Feuermachen zu unterstützen. "Brauchst Du noch mehr Reisig? Was kann ich tun?", fragte Hailey unruhig, da sie auf keinen Fall heute noch einen Wolf mit ihrem Wanderstab vertreiben wollte. Lovis wollte es auch nicht und ihr brach kalter Schweiß aus, als sie die vermeintliche Rute eines Tieres durch das hohe Gras der Marsch herankommen sah. Sie richtete sich zu voller Größe auf und griff nun selbst beherzt nach ihrem Stab. Normalerweise trauten Wölfe sich doch nicht so nah an Leute heran...
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Leander Prudenius
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#2
Der Boden war noch feucht von dem Regen, der am frühen Morgen gefallen war und ließ jeden Schritt der Stiefel zäh aufschmatzen. Irgendwo bei 325 Schmatzern hatte Leander aufgehört zu zählen und das monotone Geräusch hingenommen. Die Straße würde einfach nicht trockener werden. So war es am Morgen, als er losgegangen war und so würde es auch am nächsten Tag wieder sein. Er war seit Tagen alleine unterwegs, folgte dem Weg gen der Herbstlande und den Gerüchten nach einem Drachen, den man gesehen haben wollte. Leander bezweifelte, dass was an der Sache dran war, doch es winkte eine gute Summe an Geldstücken, wenn man diese besagte Bestie erlegen würde. Mit genug Verstand könnte er die Sache aufklären, vielleicht sogar irgendeinen Beweis erbringen können. Es gab genug fliegende Tiere, wenngleich ihm kein so großes einfiel auf Anhieb, dass Konkurrenz mit einem Drachen aufnehmen könnte. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass er bisher keinem Drachen begegnet war und so ganz und gar nicht wusste, wie große eigentlich diese Tiere waren.

Er hatte genug Zeit, diese Dinge in seinem Kopf durchzugehen. Allein mit sich, der Natur, seinem Pferd Galeno, der zwischendurch immer mal schnaubte und dem Schmatzen unter seinen Sohlen. Gen Mittag war er es leid gewesen, nur im Sattel zu sitzen, war abgestiegen und führte das Tier nun mit losen Zügeln in der Hand leicht hinter sich. Er hatte die vorige Nacht in Avonston Green verbracht und dort sich auf den neuesten Stand gebracht. Was wusste man über diesen Drachen, hatte man schon mehr gehört, wo er sich herumtrieb und so weiter und so fort. Nebenbei erfuhr er von einem Seitensprung, wie faul mancher Ehemann doch sei und dass die alte Greisin am Ende der Straße seit drei Jahren kein Wort mehr gesprochen hätte. Der übliche Tratsch, die üblichen Beschwerden des Einzelnen und Alltag, den jeder einzelne von ihnen erfahren durfte. Sein Leben war alles anders als alltäglich. Es trieb ihn immer weiter durch das Land, immer wieder an neue Orte, in neue Städte. Und je mehr die Aussagen sich über den Kriegstross nach Castandor mehrten, umso weiter wollte er weg von dessen Grenze. Krieg… Das Wort wurde zu oft in den letzten Wochen ausgesprochen. Er hatte bereits seinen Teil an dieser Sache gehabt und seinen Sold dafür erhalten. Genug, um einige Zeit überleben zu können und sogar ein Bett in einer Taverne zu bezahlen manche Nacht. Doch Geld allein war es nicht wert, gegen das eigene Zuhause zu marschieren, auch, wenn es einst sein Zuhause war, seine Heimat.

Die Sonne war lange untergegangen, doch die Dämmerung hielt sich lange und wacker. Es war trotzdem langsam an der Zeit, einen möglichen Lagerplatz zu finden für die Nacht. „Komm Kumpel, wir schauen, wo du genug zu fressen hast für heute Nacht.“, raunte er mehr zu sich als zu Galeno und ließ den Blick schweifen. Er hatte den Wald mehr oder minder gerade hinter sich gelassen und lief an saftigen grünen Wiesen vorbei, deren Gras weit nach oben wuchs. Leander musste ein wenig an Weizenfelder denken, nur in grün statt gelb. Es war ein guter Platz, um irgendwo unentdeckt sich ablegen zu können und Galeno würde genug zu fressen haben.
„Bleib hier…“ Leander beugte sich herab, ließ die Zügel fallen und legte einen Stein auf diese am Boden, um dem Tier das Gefühl zu geben, irgendwo angebunden zu sein. Er wollte zunächst selbst den Untergrund testen, um sicherzugehen, dass der Boden nicht allzu durchgeweicht war. Nässe ließ sich sicher nicht vermeiden, doch er wollte keineswegs im Schlaf zeitgleich ein Bad nehmen.
In ruhigem Schritt bewegte er sich voran in die Weite des Wiesenfeldes, mehr mit den Stiefeln als mit seinem Blick testend, wie sich der Boden anfühlte. Hochkonzentriert schob er dabei die Brauen zusammen, als plötzlich seine Aufmerksamkeit abgelenkt wurde.

Wolfsheulen

Sofort war er in Alarmbereitschaft. Die Hand ging in routinierter Geste an den Schwertknauf, bereit, die Klinge jederzeit zu ziehen. Aufmerksam studierte er die Richtung, aus der das Heulen scheinbar zu kommen schien. Er taxierte, suchte und mit einem Mal sah er eine kleine Rauchsäule, die immer wieder abebbte. „Verdammt.“, knurrte er, zog die Klinge und bewegte sich nun rascher durch das Gras. Die Wölfe mussten extrem ausgehungert sein, wenn sie sich hier her wagten, allen voran in die Nähe von Menschen. Wer auch immer sein Lager dort aufgeschlagen hatte, bräuchte Hilfe, sofern seine Annahme richtig war. Der Schritt wurde rascher, als er bereits das Knurren vernehmen konnte. Schatten huschten durch das Gras und mit einem Mal richtete sich eine Person auf, einen Stab in der Hand. Die aufkommende Dunkelheit ließ Leander noch nicht erkennen, ob Mann oder Frau, es war aber auch einerlei. Der Kiefer spannte sich an, die Zähne knirschten für einen Sekundenhauch, als Leander mit einem schnellen Taxieren nun begann, loszurennen, dabei einen kurzen, aber hörbaren Laut von sich gebend, der irgendwas zwischen Kampfschrei, Wut und Knurren war. Er wollte die Aufmerksamkeit auf sich lenken, die Tiere verunsichern, im besten Fall verjagen. Doch es kam anders, eigentlich ein klassischer Fall von Ungehorsam. Die Tiere lösten das Umrunden zwar auf, doch nun verteilten sie sich, als hätten sie sich kurz abgesprochen. Und zwei davon… sprangen ihn nun an. Seine Klinge war kampfbereit.
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Lovis Winters
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#3
Lovis hatte es bisher erst einmal auf den Straßen von Norsteading erlebt, dass ein Wolf überhaupt versucht hatte, Menschen anzugreifen. Damals war sie noch mit Asleif unterwegs gewesen, die sich genauso beherzt darum gekümmert hatte, wie Lovis es nun auch zu tun gedachte. Natürlich stand ihr der Schweiß kalt und klamm auf der Stirn, als sie mit ihrem Wanderstab in beiden Händen das Tier taxierte. Zumindest so lange, bis Hailey sie durch einen spitzen Laut darauf aufmerksam machte, dass das Tier nicht allein war. Nun rutschte Lovis das Herz noch ein Stück tiefer. Mehrere? Und natürlich war kein Baum oder dergleichen in Sicht, auf den sie hätten hochklettern können.
"Was sollen wir nur tun?!", wimmerte Hailey und klammerte sich mit einer Hand an Lovis linkem Oberarm fest.

"Wir bewahren vor allem Ruhe...", ermahnte Lovis (zu allererst sich selbst). "Nimm' deinen Stab, wir müssen sie vertreiben!", sagte die Wanderheilerin dann beherzt und machte einen Schritt in Richtung des Tiers, das genau vor ihr war. Doch obwohl sie mit ihrem Stab zu fuchteln begann, wich der Wolf noch nicht zurück. Aber er kam auch wenigstens nicht näher. Hailey versuchte, nachdem sie sich gefangen hatte, es ihrer Ziehmutter nachzutun.

Doch noch ehe sie in größere Gefahr kommen konnten, hörten sie einen Laut von der weiten Seite, der immerhin kein Wolfsgeheul war. Die beiden Frauen, aus der Nähe eindeutig als das erkennbar, drehten ihre Köpfe in Richtung der Geräuschquelle und sahen einen Mann näherkommen, der die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich zu lenken versuchte.
Das schien auch gut zu funktionieren, denn Lovis erkannte, dass ihr Wolf sich in Richtung der neuen Gefahrenquelle gewandt hatte. Und im gleichen Zug erkannte sie auch die Bewegungen im hohen Marschgras, die sich ebenfalls in Richtung des Fremden bewegten. Wie viele waren es? Lovis hätte es kaum sagen können... aber sie schätzte auf drei oder vier Körper, die sich durch das hohe Gras kämpften. Was sollte sie tun? Natürlich hätte sie ebenfalls sowas wie einen Kampfschrei ausstoßen können, doch sie fürchtete sich davor, dann wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit der Tiere zu stehen. "Bleib hier und versuch' weiter, das Feuer anzufachen!", trug sie ihrer jungen Begleiterin daher auf und versuchte, den Tieren vorsichtig in Richtung des Fremden zu folgen, sodass sich die Tiere vielleicht in die Zange genommen fühlten und davon stahlen...?
Vermutlich konnte Leander daher erkennen, wie eine nicht sonderlich hoch gewachsene Frau mit langen blonden Haaren und einem Wanderstab bewaffnet ihm entgegen eilte, wobei sie auch mit der Höhe des Marschgrases zu kämpfen hatte.

Der erste Wolf setzte bereits zum Sprung gen Leander an...
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Leander Prudenius
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#4
„Unsere Aufgabe ist es, traditionell gesehen, die Schwachen zu schützen. Wir sind für sie mutig wenn sie Angst haben, wir erheben unser Schwert wenn sie wehrlos sind und wir stellen uns der Gefahr während sie Schutz suchen. Heute ist das anders Leander, aber mir ist wichtig, dass du das verinnerlichst, dass wir einst für alle da waren und es heute auch noch sein können, wenn unser Herz am rechten Fleck ist.“

Ein Ritter ist ein Schutzwall. So hatte es ihm Eugenius, sein Bruder, beigebracht. Es war Leander selbst nach der Ausbildung egal gewesen, ob er den reichsten Kaufmann begleitete und schützte oder eine Gruppe von Reisenden, die mühsam das Geld zum Schutzgeleit zusammengelegt hatten. Sie alle hatten den gleichen Respekt verdient und ein wachsames Auge, das auf sie Acht gab. Eine Eigenart, die er auch heute nicht ablegen konnte. Ungerechtigkeit war ihm ein Dorn im Auge oder der Umstand, dass jemand in Gefahr war, so wie hier. Doch diesmal waren es keine Wegelagerer, sondern wilde Tiere, die diese Gefahr ausmachten.

Er hatte erfolgreich die Aufmerksamkeit der Wölfe auf sich gelenkt, doch nicht nur diese. Als die Köpfe von mittlerweile zwei Personen sich in seine Richtung drehten, erkannte Leander beim Erfassen der Bewegung, dass es sich um zwei Frauen handelte. Eine davon noch recht jung und mit verschreckter Miene, der man die Angst auf Meilen noch hätte ansehen können. Es war diese Unaufmerksamkeit Leanders, als er begriff, ein halbes Kind und eine weitere junge Frau schützen zu müssen, als einer der Wölfe zum Sprung ansetzte und sich abdrückte. Mit einem Ruck hob er die Schildhand (ohne Schild) und schob instinktiv den hinteren Stiefel weiter zurück, um das Tier abfangen zu können. Den Schwung unterschätzend, den ein ausgehungerter Wolf trotz Untergewicht aufbringen konnte, fiel er rücklings gen Boden. Den Arm hielt er schützend weiter über sich, nur um in diesem einen Sekundenhauch nach dem Fall einen stechenden Schmerz zu spüren. Knurrend hatte sich das Tier in das Leder verbissen, das einem solchen Druck jedoch nicht standhielt; ein Knacken, als wäre eine Schale geknackt worden und schon hatte sich der Wolf fest in den Arm verbissen. Der Söldner entließ einen erneuten Laut, halb aus Schmerz, halb aus Wut darüber, dass dieses Vieh ihn umgeschmissen hatte. Die Klinge hatte er allerdings noch fest in der anderen Hand. Ohne zu zögern rammte er den Stahl in die Seite des Wolfes, der mit einem jaulenden Laut sofort den Biss lockerte und Leander die Möglichkeit gab, den Körper über sich mit einem Ruck wegzustoßen.

Leander rollte sofort zur anderen Seite weg, um sich aufzudrücken. Den Schmerz im Unterarm links ignorierte er soweit möglich. Es war wichtiger, schnell wieder in den Stand zu kommen.
„Bleibt beim Feuer! Sorgt dafür, dass es brennt und wir sie damit vertreiben können!“, brüllte er rasch in Richtung der Frau, die sich näherte. Er hatte just die Bewegung der Fremden aufgefangen. Ein hehres Unterfangen, für das sie so gar nicht ausgestattet war und mit ihrem Leben bezahlen würde, wenn die Tiere wirklich so gierig darauf waren, Beute zu machen. Der zweite Wolf, der sich ihm ebenso genähert hatte, lauerte weiterhin recht nah bei ihm. Das Tier hatte wohl erfasst, dass der Mann vor ihm keine einfache Beute wäre und griff nicht sofort an. Leander hätte ihm seinen Respekt gezollt für diese Einsicht, wenn er einem Menschen gegenüber stünde. So aber fragte er sich nur, was der nächste Zug sein könnte des Rudels. Er war zwar taktisch versiert in Kampfstrategien, doch jedes Tier hatte stets seine ganz eigene Logik. Vor allem Wildschweine in der Paarungszeit.
Leander wartete nicht, dass er erneut angesprungen wurde, sondern bewegte sich rasch gen des Tieres. Das Gras verhinderte einen allzu schnellen Gang, sonst wäre er gerannt. Ein Nachteil...
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Lovis Winters
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#5
Hailey kreischte erschrocken auf, als sie sah, wie der Mann hintenüber fiel, als einer der Wölfe ihn ansprang. Auch Lovis sog entsetzt zischend die Luft ein und beeilte sich, näher zu kommen. Auch aus der Entfernung konnte sie sehen, dass das Tier sich in seinem Arm festgebissen hatte.
Lovis streckte den Arm hinter sich aus, damit Hailey nicht hinsah, als der Fremde sein Messer in den Wolf rammte. Doch glücklicherweise hatte Hailey sich ohnehin gehorsam umgewandt um mit dem Feuermachen zu helfen. Lovis kannte sich ja mit vielen Verletzungen aus, aber sie war meistens nicht persönlich dabei, wenn Verletzungen entstanden. Wie hypnotisiert verfolgte sie den Kampf zwischen Mensch und Tier und drehte sich nur kurz um, um sich zu vergewissern, dass Hailey auch wirklich mit dem Feuer beschäftigt war. "Beeil' Dich!", forderte sie die Jüngere auf, damit diese nicht auf die Idee kam, von ihrer Arbeit abzulassen.

Der Mann schien ähnliche Gedanken zu haben, denn er forderte im Folgenden Lovis auf, sich ebenfalls um das Feuer zu kümmern. Ehrlicherweise war die Wanderheilerin einfach nur froh und unendlich dankbar, dass jemand anderes bereit war, die Verantwortung für die Situation zu übernehmen. Sie hätte nur ganz ungern angefangen, mit ihrem Stab auf ein Tier einzuschlagen. "Wir beeilen uns!", versprach sie daher - zugegebenermaßen immer noch etwas überfordert mit der allgemeinen Situation - und wandte sich dann ab, eilte zurück zu Hailey um diese tatkräftig zu unterstützen. Energisch schlug sie ihr Obsidianwerkzeug, um einen Funken zu erzeugen, den Hailey durch bestimmtes Auffangen mit dem Grasnestchen und sachtes Pusten am Leben halten würde.

Der zweite Wolf taxierte derweil den kampfbereiten Menschen, der sich ihm näherte. Er fletschte die Zähne, knurrte angriffslustig und nahm eine drohende Körperhaltung ein. Doch Leander schritt ihm beherzt entgegen - und der Wolf war nicht bereit schon aufzugeben. Auch er sprang dem Menschen entgegen, bereit ihm ins Gesicht zu beißen.
Zwei weitere, ebenfalls abgemagerte Tiere umrundeten in gesundem Abstand das Aug-in-Aug von Mensch und Tier.

[Zum Ausweichen bitte einen Wurf auf Geschicklichkeit: 1d10 + Geschicklichkeitsbonus.]

Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, gelang es Lovis: ein Funke sprang zwischen ihren Steinen, landete in dem kleinen Nest, das Hailey in den Händen hielt und fing zu leuchten und zu qualmen an. Aufgeregt platzierten die beiden Wanderheilerinnen das beginnende Feuer unter einem aufgeschichteten Stapel mit möglichst trockenem, morschem Sumpfholz. Beide beugten sich darüber, versuchten das Feuer anzufüttern und mit ihrem Atem zu versorgen. Doch es würde sicherlich noch einige Augenblicke dauern, bis es groß genug würde, um eine Meute von Wölfen abzuhalten. "Wir haben Feuer!", rief Lovis in Richtung des Fremden, damit er sich während seiner Kampfhandlungen langsam in ihre Richtung bewegen konnte. Hailey hatte die Lage nun im Griff, sodass Lovis wieder mit ihrem Wanderstab aufsprang und versuchte, dem Mann zu Hilfe zu eilen. Doch sie musste sich erst einmal wieder einen neuen Überblick über seine aktuellen Kampfhandlungen verschaffen.
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Leander Prudenius
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#6
Leander war voll fokussiert. Sein Gegner ein Tier, das von Hunger getrieben war und keine andere Wahl sah, als sich dem Menschen zu nähern. Ein Jäger, im Rudel gar ein Taktiker. Doch das Tier hatte ebenso einen Taktiker vor sich stehen.

Die junge Frau hatte sich glücklicherweise zurückgezogen. Leander hatte noch wahrnehmen können, dass sie innegehalten und dann sich umgewandt hatte. Er hoffte, dass sie alsbald das Feuer entzünden konnten, um die restlichen Tiere zu verjagen. Es war nicht seine liebste Aufgabe, Tiere zu töten, wenn sie nicht gerade Beute waren, doch Hier und Jetzt hatte er keine andere Wahl. Sein Ziel stand lauernd mit gefletschten Zähnen vor ihm, das Fell bereits struppig und ungesund aussehend. Diese Wölfe hatten, warum auch immer, bereits eine Weile nichts mehr zu fressen gehabt. Doch auch dieser Umstand erlaubte nicht, unschuldige Menschen anzugreifen. Während er zielstrebig auf das Tier zuschritt, beobachtete der Söldner genau die Haltung des Körpers vor sich… es würde springen statt seine Flanken zu attackieren, dessen war er sich sicher. Er musste nur nah genug herankommen. Alles sprach dafür, sodass er diesmal vorbereitet war, als er nah genug war, dass das Tier sich wirklich traute, ihn anzuspringen.
„Diesmal nicht Bursche...“, knurrte Leander durch die Zähne. Der Griff um das Kurzschwert wurde fester, um mit einem raschen Schritt zur Seite die Klinge von unten herab hinauf gen Tier schwingen zu lassen. Er spürte den Widerstand des Körpers, das kurze Gewicht in diesem Augenblick, das immer aufkam, wenn eine Wunde entstand. Der Wolf landete unsanft und jaulend auf dem Boden. Leander konnte in der Dämmerung nicht abschätzen wie verletzt das Tier war, doch es blieb ihm keine Wahl als die zwei Schritte Distanz zu überwinden und die Klinge ein weiteres Mal zu nutzen. Er ließ dem Wolf keine Möglichkeit, sich neu zu orientieren, sondern wuchtete sofort die Klinge in den Leib des Tieres. Das Knirschen von Knochen und der letzte Laut des Tieres erklang in einer bizarren Mischung über die Ebene. Leander zog gerade die Klinge aus dem Körper des nun leblosen Tieres, als er die Stimme der jungen Frau hörte. Das Feuer… endlich

„Ich komme!“ Die Ansage war sicher einfacher gesagt als getan. Zwei weitere Schatten huschten herum, nun aufgeregt und fiepend. Sie nahmen ihm vermutlich nun mehr als krumm, dass er einen der ihrigen getötet hatte und einen weiteren schwer verwundet, wenn nicht gar auch getötet. Leanders Blick ging beobachtend zu den Schatten, während er langsam sich nun durch das Gras bewegte in Richtung des Rauches und des ersten leichten Lichtkegels, den er erhaschen konnte. Es wäre allemal klüger für die letzten Beiden, wieder zu verschwinden; doch der Hunger konnte selbst aus dem friedlichsten Lebewesen ein Monster machen, wenn es keine andere Wahl sah als diese. Leander zwang sich ruhig zu bleiben und defensiv weiter zu bewegen. „Habt ihr alte Leinen oder so? Wir brauchen etwas, womit wir Fackeln ersetzen können!“ Kurz war da der Gedanke, mit einem Pfiff Galeno zu sich zu rufen, wo seine Satteltaschen einiges an nützlichem beinhaltete, doch der Geruch von Pferd wäre nun alles andere als förderlich zur Vertreibung des restlichen Rudels. Die nasse Wärme an seinem Schildarm ignorierte Leander weiterhin, wenngleich er genau wusste, dass es Blut war. Jetzt war nicht die Zeit dafür, später dann, wenn es der Augenblick zuließ und sie alle heil aus der Sache waren.
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Lovis Winters
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#7
Lovis kam dem Krieger entgegen, was ehrlich gesagt ziemlich unnötig war; immerhin hatte er Augen und konnte im letzten Licht des Abends den Feuerschein vermutlich auch blind ausmachen. So wie es für die Wanderheilerin aussah, überlegten die beiden noch verbliebenen Tiere, wie sie sich nun - in Angesicht einer Übermacht - verhalten sollten. Heute durch eine Klinge sterben oder morgen durch den Hunger ... das eine mochte schmerzloser und schneller gehen, das andere langsam und qualvoll. Doch möglicherweise konnte ein Tod noch durch eine andere Futterquelle verhindert werden. Möglicherweise begannen die Tiere daher auch, sich langsam ins Dunkel der Nacht zu trollen. Doch dies konnten weder der Söldner, noch die Heilerinnen erkennen, weshalb Vorsicht weiterhin oberstes Gebot war.

Der Mann kam energisch zu der wirklich noch äußerst bescheidenen Feuerstelle und erkundigte sich sofort nach Leinenstücken, die sie vermutlich um einen Stock binden und als Fackel benutzen konnten. Lovis nickte ihm sofort zu und befahl dann in Haileys Richtung: "Auch das Desinfektionsmittel!", wies sie die Jüngere an, begann dann zielsicher in ihrem eigenen Holzreff zu kramen und zog mit geübten Händen zwei Leinenbinden hervor. Auch wenn Lovis aktuell vielleicht etwas fahrig wirkte, so handelte sie doch ziemlich ruhig und besonnen. Die Art, wie sie fachmännisch die Leinen um ihren Wanderstab wickelte zeigte ganz deutlich, dass sie keine Anfängerin war. Dann ergriff sie ein Fläschchen, das Hailey ihr anreichte und schüttete etwas über der improvisierten Fackel aus. Doch auch hier - gezielt und sparsam. Glücklicherweise fing das Zeug sofort an ihrem Leinenwickelverband Feuer. Blieb nur zu hoffen, dass es auch auf ihren recht dicken, glatten Stab übergreifen würde - doch die Chancen standen nicht komplett schlecht, denn sie hatte den Wickel um das trockene Ende gebunden - nicht dasjenige, mit dem sie Halt im Schlamm des Weges gesucht hatte.

Mit ihrer "Wanderfackel" trat sie auf den Mann zu und reichte ihm das Werkzeug. Es kam ihr besser vor, wenn er damit umging und sicherstellte, dass die Tiere sich verzogen, während die beiden Wanderheilerinnen sich weiters darum bemühten, das stationäre Feuer weiter auflodern zu lassen. "Schnell, wir sollten noch ein wenig Reet schneiden, damit das Feuer schneller anwachsen und auf Größeres übergreifen kann", wies sie ihr Mündel an, das sich sofort mit einem Messer ans Werk machte, ebenso wie Lovis. Beide schnitten sie die oberen, trockenen Halme ab um das Feuer damit anzufüttern.

Bald schon war das Feuer unter Kontrolle und soweit angewachsen, dass man es nicht konstant mit neuem Brennmittel versorgen musste. Hailey ließ sich erschöpft auf den weichen Boden sinken und streckte die schmerzenden Füße von sich. Lovis kniete sich für einige Augenblicke neben sie, schloss die Arme um ihre sitzende Gestalt und drückte Haileys Kopf an ihre Schulter, gab ihr einen Kuss auf den Haarschopf und tätschelte ihre Schulter. "Heofader hat seine schützende Hand auch hier über uns gehalten...", mutmaßte die Wanderheilerin. Gerne hätte sie sich auch vorgestellt, dass die große Mutter, die über dieses Land herrschte, vielleicht ihren Teil dazu beigetragen hatte. Doch dies hätte Heofader sicherlich nicht gefallen. Gemeinsam warteten die Wanderheilerinnen, bis ihr Retter sich zu ihnen gesellte. "Hast Du gesehen, er war verletzt!", flüsterte Hailey zu ihr hinüber und Lovis nickte, hielt dann inne und strahlte ihr Mündel schließlich breit an. Es war ihr genauso aufgefallen... Lovis war für den Augenblick unglaublich stolz auf die jüngere Blondine. "Natürlich. Wir werden ihm anbieten, die Wunde zu versorgen und mit uns zu essen", erwiderte Lovis auf ihre rechtschaffene Art, woraufhin Haileys Augen zu Leuchten begannen. Lovis reckte den Hals und hoffte, dass er sich mit seinem Pferd bald hier einfinden würde. Ah... sie sah schon, wie er sich (mit seinem Pferd) langsam der Feuerstelle näherte. "Darf ich es tun, während Du kochst?", fragte die Jüngere. Kritisch besah Lovis sich ihre Ziehtochter und grinste dann. "Natürlich... er gehört ganz Dir!", scherzte sie und hob eine Augenbraue, woraufhin Hailey schrecklich rot anlief. Es kam den beiden ein bisschen schäbig vor, so über den Mann zu sprechen, der sie gerettet hatte - doch scheinbar war ihnen beiden nicht entgangen, dass er äußerst stattlich gewesen war. Lovis stand daher auf und kam ihm abermals entgegen. "Habt vielen Dank, Herr, bitte erlaubt, dass wir uns erkenntlich zeigen und unser Mahl mit Euch teilen!", bot Lovis ihm an, sobald er sie erreicht hatte.
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Leander Prudenius
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#8
Mit dem richtigen Werkzeug ließ es sich immer besser arbeiten als mit einem Provisorium. Denn in dem Augenblick, in dem die schnell zusammengebastelte Fackel knisternd sich entfachte und die Hitze spürbar einem ins Gesicht wehte, war das richtige Werkzeug zur Stelle. Eneas griff nach der ihm angebotenen Fackel, nickte rasch und knapp dankend, um sich direkt wieder der eintretenden Dunkelheit zuzuwenden, die sich matt vor ihm ein wenig erhellte. Angespannt malmte der Kiefer während der Blick rasch nach den sich bewegenden Schatten suchte und sie ebenso schnell fand. Er senkte die Fackel ein wenig ab, bewegte sich in die Richtung der letzten beiden Wölfe und begann jene nach rechts und links zu schwenken, um den Feuerschein größer erscheinen zu lassen. Er bellte den Tieren verscheuchende Laute entgegen ohne dabei den Schritt zu stoppen. Und bei Heofader… es klappte. Der Überlebensinstinkt hatte über den Hunger gesiegt und ließ die beiden Schatten den Rückzug antreten.

Eneas atmete mehrmals tief durch, suchend wieder zu Atem zu kommen. Noch immer war sein Körper von der Anspannung beherrscht, das Herz dabei wild pochend in seiner Brust. Einige Sekunden starrte er in die Dunkelheit, lauschend und sich versichernd, dass die Schritte der Tiere nicht doch zurückkehren. Erst dann drehte er sich wieder zurück zu dem Feuerschein, rief den beiden Frauen zu, dass er sein Pferd holen müsse und dann die Fackel zurückbringen würde und suchte dann den Weg zu Galeno. Dieser hatte von all dem Trubel nichts mitbekommen, so entspannt schien das Pferd zumindest, dass Eneas ruhig nach den Zügeln greifen und das Tier mitführen konnte. Langsam, ganz langsam kam das Herz zur Ruhe, die Anspannung fiel ab und damit kam auch der Schmerz ins Bewusstsein des Söldners. Er hatte die Wunde bereits im Kampf bemerkt, doch nun bohrte sie sich aufmerkend in sein Empfinden, ihn daran erinnernd, dass sie da war. Es war immer der nervigste Part eines Kampfes… das Danach. Egal, ob man als Gewinner oder Verlierer aus so etwas hinauskam, immer blieb etwas von der Unversehrtheit zurück. Wie ein Gebäude bekam man immer mehr Risse; ob äußerlich oder im Inneren.

Er folgte der nun sichtbaren Rauchsäule zurück zu dem kleinen Lager der beiden Frauen. Er wollte dort erbitten, die Nacht schlafen zu dürfen. Seiner Einschätzung nach waren sie ungefährlich und würden seine Taschen in Ruhe lassen während der Rast. Ebenso würde er vielleicht etwas von dem Verbandsmaterial erfragen können, das sie dabei zu haben schienen. Eneas machte sich keine Mühe, leise zu sein beim Nähern, sodass er bald bemerkt wurde. Die ältere der beiden Frauen kam ihm entgegen, nun mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen. „Ich danke euch, ein wenig Ruhe, Essen und eventuell etwas von eurem Verband würde ich nehmen, aye.“ Er nickte nun höflicher ihr zu und folgte die wenigen Schritte zurück zum Feuer, wo er Galenos Zügel fallen ließ und das Tier sofort wieder zu grasen begann. Die Fackel schob er an einer feuchteren Stelle des Bodens in den Matsch, um jene zu löschen und die Flammen zu ersticken. Erst als jene gelöscht war, bot er den Stand wieder der Besitzerin an. „Ohne eure schnelle Reaktion hätte es anders enden können. Danke dafür…. Und auch euch.“ Er nickte der jüngeren dabei auch zu, nun leicht die Mundwinkel hebend, wenngleich das Lächeln sehr müde dabei wirkte. Eneas bemerkte nicht die geröteten Wangen und setzte sich nun mit ans Feuer. Jetzt war der Moment, in dem man sich mit den Blessuren beschäftigte… oder besser gesagt mit der Bisswunde. Das Hemd, das er unter dem Lederschutz trug, war von Blut getränkt und hatte den Unterarm komplett bereits eingefärbt. Eneas verzog das Gesicht… den Fluch unterdrückte er, da dies sich nicht vor Damen geziemte (wie seine Mutter stets zu sagen pflegte). Erst als er bemerkte, wie sich die Jüngere näherte, hob er den Blick wieder an, mit fragendem Ausdruck.
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Lovis Winters
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Lovis nickte ihm rasch zu, als der Mann ihr Angebot annahm und nach einem Verbandsmaterial fragte. "Natürlich, selbstverständlich...", antwortete die ältere der beiden Blondinen rasch und streckte die Hand aus, deutete auf das Feuer und das Drumherum, das wohl nun ihrer aller Rastplatz für die Nacht werden würde.

Dann fiel Lovis' Blick auf das Pferd, ein riesiges Tier, geradezu ein Ungetüm, wenn man die Wanderheilerin fragte. Sie war nicht nur schlecht im Umgang mit wilden Tieren, sondern hielt allgemein lieber ein wenig mehr Abstand vor Tieren - gerade auch, wenn es um derart große ging. Ein Blick verriet Lovis jedoch, dass das Pferd wohl keinen Schaden genommen hatte, denn es begann nun, ganz ruhig zu grasen. Hailey jedoch betrachtete es neugierig. "Darf ich das Pferd streicheln?", fragte sie auch sogleich frei heraus. So war ihr Mündel immer - sie sagte, was sie dachte und fragte, was sie wissen wollte. Lovis ließ es geschehen. Wenn er es nicht wollte, würde der Mann ihr gewiss eine entsprechende Antwort geben.
Dieser löschte derweil die Fackel und gab ihr den Stab zurück, den Lovis mit einem Nicken entgegen nahm und zu ihrem Holzreff beiseite legte.

Die beiden Wanderheilerinnen tauschten einen kurzen Blick aus, während der Fremde seine Wunde in Augenschein nahm. Hailey kaum näher und Lovis richtete das Wort an ihn. "Wir sind Wanderheilerinnen. Ich heiße Lovis und das ist mein Mündel Hailey. Wenn Ihr es gestattet, wird sie gerne die Wunde in Augenschein nehmen, sie säubern und wenn nötig nähen", schlug Lovis geduldig vor. Dann fiel ihr Blick wieder auf die jüngere Wanderheilerin, die sich dem Söldner behutsam angenähert hatte, wie einem verletzten Tier. "Natürlich werde ich dabei sein und darauf achten, dass ihr keine Fehler unterlaufen...", fügte Lovis hinzu, woraufhin Hailey einen fast schon empört klingenden Laut von sich gab. "Ich habe einst die Nase von Prinz Erik Norrholm wieder ... nunja, ... gerade gerückt!", berichtete Hailey voller Stolz. Lovis nickte dies ab, denn sie erinnerte sich zu gut, wie sie derweil der Prinzessin von Norsteading geholfen hatte, die ebenfalls einige Blessuren von ihrem Kampf davon getragen hatte. Eine Frau wie Reinka Stelhammer war ihr zuvor noch nie untergekommen. Und trotz (oder vermutlich wegen) ihrer Niederlage heiratete sie den Mann, der sie bezwungen hatte. Als gebürtige Winterländerin hätte ihr das Konzept vertraut sein können. Oder sie hätte stolz auf ihre Prinzessin sein können. Doch so war Lovis nicht. Sie war zu friedfertig, um diese Art von Arrangement gutheißen zu können.

Da Hailey unbedingt Handanlegen wollte, trat Lovis wieder einige Schritte zurück und kramte einen kleinen Kessel aus ihrem Gepäck hervor, in dem sie ein Abendessen zubereiten konnte. Mit einem trockenen Stecken stocherte sie ein wenig im Feuer herum, bis sich eine halbwes ebene Stelle am Rand gebildet hatte, an die sie ihr Kesselchen stellen konnte. Wasser gab es glücklicherweise mehr als genug und nach dem Abkochen würden sie dieses auch zum Auswaschen der Wunde verwenden können.
Hailey war dem jungen Mann derweil zur Seite gekommen und betrachtete ihn beeindruckt, darauf wartend, dass er ihr die Wunde zeigte und somit zur Behandlung freigab. "Ihr seid wirklich umwerfend stattlich!", sagte sie dem Mann, der vermutlich doppelt so alt war, wie sie selbst.
Lovis entglitt das Gesicht, als sie ihr Mündel hörte, doch gleichzeitig wollte sie sich nicht verantwortlich zeichnen - und hielt den Mund, tat so, als habe sie den Ausruf von Hailey nicht gehört.
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Leander Prudenius
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#10
„Er schnappt nach Fremden, würde ich lieber nicht machen.“ Das Training hatte damals viel Zeit erfordert, als er den schwarzen Rappen erhalten hatte. Noch jung genug, um einige Befehle und Verhaltensweisen zu lernen und doch schon alt genug, um geritten zu werden. Er musste seinem Reittier vertrauen können, das es ruhig im Kampf blieb und nicht aufstieg. Jedes Etappenziel war eine Zeit des Trainings, um das Überleben beider zu garantieren. Und je mehr Eneas auf Galeno zählen konnte, umso mehr vertraute Galeno auch ihm. Das Beissen und schnappen hatte er bewusst dem Tier beigebracht; jeder, der nicht Eneas war und die Zügel berührte, war ein potentieller Dieb, Feind, Gauner und somit Gefahr. Und auch ein Söldner musste mal schlafen, sodass Galeno auf sich selbst aufpassen musste für eine gewisse Zeit. Das aber zu erklären, sparte er sich. Auch wenn die beiden Frauen ungefährlich schienen, war ihm sein Hab und Gut wichtig; vor allem sein Pferd.

Wanderheilerinnen. Heofader hatte sie alle an diesem Abend gut miteinander zusammen gemischt, sodass sie einander helfen konnten. Eneas blickte zu der etwas älteren der beiden Frauen auf, als jene erklärte, wer sie waren. Schon mehr als einmal hatte er seine Blessuren von einer Frau aus jener Riege behandeln lassen. Auch wenn er nicht verstehen konnte, warum jene Frauen stets sich in Gefahr begaben mit ihren Routen und Wegen die sie gingen, so war er andererseits dankbar, dass es sie gab. Die Worte der Älteren gab auch Aufschluss darüber, in welchem Verhältnis die beiden Frauen zueinander standen. Die Jüngere war also der Lehrling und hatte schon Nasen gerichtet. Eneas schmunzelte sichtlich auf, wenngleich die Erschöpfung deutlich sichtbar war. „Ich bin mir sicher, sie schneidet mir nicht den Arm ab. Und verbluten will ich auch nicht, also...“ Routiniert löste Eneas den ledernen Schutz vom Unterarm und legte ihn neben sich, um danach den Ärmel hochzuziehen. Ob er das Hemd sauber bekommen würde war fraglich, doch für den Abend würde es noch taugen. „In welche Richtung geht es für Euch?“ Es waren die üblichen Lagerfeuer-Floskeln, die man austauschte, wenn man einander Schutz für die Nacht gewährte. Fragen über die derzeitige Reise, über Gehörtes, Gerüchte und alles, was oberflächlich blieb. Man wollte nie Streit, Diskussionen oder Unfrieden erzeugen, brauchte man doch einander für die Nacht.
Eneas drehte den Arm so, dass die Jüngere die Wunde betrachten konnte. Währenddessen kramte die andere Frau einen Kessel aus ihren Habseligkeiten, wohl um Wasser aufzusetzen. „Ich habe noch Brot und einen Rest Käse, den ich anbieten kann.“, offerierte er höflich zu jener am Feuer, während sich die Jüngere zu ihm hinkniete.

"Ihr seid wirklich umwerfend stattlich!", kam es urplötzlich von den Lippen der Jüngeren. Eneas Blick schnellte zur Seite und zu ihr hin. Oh wie Ivar ihn nun auslachen würde; angebaggert von einer jungen Frau, die schon fast seine Tochter hätte sein können! „Ahrm...“, war die erste intelligente Antwort, die ihm dazu einfiel, um sich ein wenig zu räuspern danach und nochmal anzusetzen. „Danke, aber… ich...“, erneut geriet er ins Stocken und schnaufte in amüsierter Überforderung aus. Kurz blickte er gen Feuer, dann aber wieder zurück zu der Jüngeren. „Wie lange lernt ihr schon?“, wechselte er rasch das Thema und suchte innerlich wieder seine Fassung.
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