| Make me lose my breath |
| Muirín Henaghen |
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| Alter |
23 |
| Beruf |
Prinzessin |
| Wohnort |
Ishcateslieve, Farynn |
| Stand |
Verlobt |
| User |
Nessi |
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02-05-2024, 22:07 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-05-2024, 22:15 von Aleena Stelhammer.)
Der Regen fiel stetig vom wolkenverhangenen Himmel. Ihr Land machte seinem Namen alle Ehre, doch ehrlich gesagt wünschte sich die Rothaarige kaum etwas mehr als konstanten Sonnenschein, der ihr das Gemüt wärmte. Sie war ein Kind des guten Wetters, ihre Seele fing ebenso an zu strahlen wie es die Sonne tat, wenn mal keine dunkle Regenwolke über Ishcateslieve hing - was zugegebenermaßen äußerst selten vorkam. Mit einem genervten Seufzen ließ sie ihre Stirn an das kühle Glass ihrer Fensterscheibe fallen. Sie schloss für einen Moment die Augen und versuchte etwas Schönes an dem herbstlichen Wetter zu finden, doch egal wie lange sie auch ihr Gedächtnis durchforstete - es fiel ihr nichts ein. Das einzige, was halbwegs annehmbar war, war dem Regen aus dem Wasser der heißen Quellen zu lauschen. Aber das letzte Mal, dass ihre eigene zarte Haut das so wohltuende Salz gespürt hat war viel zu lang her. Ihr Vater verbat, dass sie sich ständig in der Nähe der vielen einzelnen Quellen aufhielt. Dabei hatte er ihr in all' den letzten Jahren schon gefühlt jeden erdenklichen Grund dafür genannt: eine Frau tat das nicht, es sei zu gefährlich, sie würde die Kunden vergraulen (was ja wohl eher genau das Gegenteil war!), sie sollte sich besser damit beschäftigen einen geeigneten Ehemann zu finden und weiß Ceridwen was noch alles. Mittlerweile hörte sie kaum noch zu und er machte sich kaum noch die Mühe überhaupt irgendetwas zu ihr zu sagen.
Je länger sie über die endlosen Gespräche nachdachte, in denen sie die meiste Zeit gedanklich überlegte mit welchem Kleid sie als nächstes die Soldaten um den Verstand bringen konnte, die ein heißes Bad nehmen wollte, desto verärgerter wurde sie. Muirín wollte nicht heiraten. Sie wollte mehr sein, als nur die Ehefrau von irgendjemandem. Sie wollte nicht nur eine einzige Aufgabe in ihrem ganzen Leben haben. Sie wollte mehr, als nur Kinder zu bekommen. Sie wollte sich in ihren Träumen verlieren, denen sie noch niemals so viel Raum eingeräumt hatte, dass sie überhaupt wusste, wovon sie träumte. Aber sie wollte träumen! Sie wollte so viel mehr, als nur noch das lästige Eheweib von irgendeinem dahergelaufenen Fürsten oder Prinzen sein, der sie zwar ganz nett anzusehen fand, aber sonst nichts mit ihr anzufangen wusste. Sie wollte herausfinden wer sie außerhalb dieser gesellschaftlich auferlegten Grenzen sein konnte, doch in dem abgelegenen Ort, in dem sie aufgewachsen war, war das nahezu unmöglich. Außerdem versuchten ihr Vater und ihr aktuell ziemlich verhasster großer Bruder so schnell wie möglich eine Heirat zu organisieren.
Wieder ein leises Schnauben, das nicht mal ansatzweise die Wut in ihrem Inneren ausdrücken konnte. Sie musste hier raus! Mit einer ruckartigen Bewegung stand die Rothaarige auf, schnappte sich einen Wollumhang und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht. Obwohl die Henaghen alles andere als gläubig war, sandte sie ein Stoßgebet zur heiligen Mutter Ceridwen, dass sie sowohl ihr Bruder, als auch ihr Vater in Ruhe ließen. Nachdem sie sich so in ihren eigenen Gedanken verloren hatte, konnte sie für nichts mehr garantieren.
Mit schnellen Schritten verließ sie das weitläufige Anwesen ihrer Familie und lief in Richtung der verwinkelten Gebirgsgänge, die alle irgendwo zu größeren und kleineren heißen Quellen führten. Es war ihr Spielplatz als Kind gewesen und auch wenn sich ihre "Spiele" verändert hatten, war das hier immer noch ihr Gelände. Es gehörte ihrer Familie. Der Fürstenfamilie von Ishcateslieve. Am liebsten hätte die Rothaarige sich in diesem Moment übergeben. Es war ein Käfig. Ein Gefängnis! Schlimmer noch: man ließ sie am langen Arm verhungern. Man gaukelte ihr vor eine Wahl zu haben, ein freies Leben zu führen, doch stattdessen entschied man hinter verschlossener Tür, dass sie als Frau keine eigenen Entscheidungen treffen konnte, weil diese ja sowieso nur voller romantisierter Märchenvorstellungen seien.
Ihre Schritte wurden schneller.
Der Regen prasselte auf die dunkle Robe, die ihren sonst so weiblichen Körper gut zu verhüllen wusste. Ihre Haare hingen ihr in Strähnen vom Kopf und glänzten kupferfarben in dem flackerndem Licht der Öllampen, die bei jeder Quelle befestigt waren. In die Gebirgswege kam nicht immer besonders viel Sonnenlicht, je nach dem wo diese am Himmel stand und wie die Felsvorsprünge gebogen waren.
Eine Hand am nackten Stein abgestützt blieb sie das erste Mal wieder stehen, seit sie das Haus verlassen hatte. Ihr Atem ging stoßweise und abgehackt. Es war, als wären die ganzen negativen Gefühle durch den Regen aus ihr rausgewaschen worden. Normalerweise würde sie den Teufel tun und bei diesem Wetter vor die Tür zu gehen - viel zu wichtig waren ihr ihr Aussehen, ihre leicht gewellten Haare und der Khol, der ihre Wimpern zur Geltung bringen sollte. Doch dass sie hier überhaupt jemanden treffen würde, der bei diesem Wetter draußen unterwegs war, damit hätte sie nicht gerechnet...
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| Unregistered |
| Ronan Mag Mell |
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09-05-2024, 11:44 - Wörter:
Für jemanden der Pferde hasste, war Reisen wirklich eine Zumutung. Zwar war Ronan, wie üblich, mit seinem Pferdegespann und Planwagen unterwegs, über den er selber stets scherzhaft sagte..er reise wie eine Prinzessin, aber selbst dieser minimale Luxus machte das Reisen an sich zu etwas, dass der Farynn wohl nie würde leiden können. Er erlebte gerne etwas, sah mit offenen Augen die Welt, traf fremde Menschen, die er leiden konnte und solche, denen er den einen Arschtritt verpassen wollte…kurzum er mochte vieles an dem was Reisen mit sich brachte, aber das eigentliche Fortbewegen war ihm ein Graus.
Die letzten Tage hatte er ausschließlich auf den Strassen verbracht. Die beiden Kaltblüter waren müde und ihm tat der Hintern weh. Jede Ruckeln ließ seine Gelenke schmerzen und scheisse nochmal, seit er seine Heimat erreicht hatte, ließ dieser vermaledeite Regen nicht mehr nach. Nichtsdestotrotz war er gewillt die Strapazen weiter auf sich zu nehmen und die Ohren offen zu halten wie es in seiner Heimat um den bestehenden Krieg der anderen Reiche stand. Sowas hörte man nunmal am besten mit den eigenen Ohren, auch wenn seine Vögelchen ihn seit Wochen gut versorgt hatten…nun galt es Leute zu treffen, die in dem großen Pott auch mitmischten oder Interesse daran haben könnten genau wie auch Ronan ihren Profit zu schlagen. Sein Weg brachte ihn in den Osten, weit weg vom Geschehen, wo die saßen, die bisher ganz sicher ihre Finger aus dem Spiel gehalten hatten und noch zu überzeugen waren. Hier konnten Worte Früchte tragen und die Gefahr selber ins Visier zu geraten war schwindet gering…perfekte Vorraussetzungen also.
Bei dem Wetter sollte man auch wirklich nicht vor die Tür gehen, schon gar nicht als kleine Prinzessin und erstrecht nicht als Prinzessin von Farynn! Nicht, dass Ronan einen Bezug zur der Fürstenfamilie seiner alten Heimat hatte, aber der Haudegen lebte getreu dem Motto: Wenn es drauf ankommt, immer für das woher dein Blut stammt!
Farynn hatte viele schlechte Erinnerungen für den Mann aus der ärmlichen Hafenstadt im Süden des Landes, aber trotz allem war es sein Ursprung und er ehrte die Wurzeln, ehrte die Religion und das wunderbare, tapfere Blut der Herbstländer. Sein Ego erlaubte es mit Sicherheit auch nicht anders.
Den Planwagen hatte er in der Nähe der Quellen geparkt. Die Pferde waren von ihrer Last erlöst und durften bis zum anstehenden Rückweg in geraumer Zeit nun zur Ruhe kommen. Das Bett im Planwagen war spärlich, bestand aus gestopften Strohsäcken und Decken, dazu sein Proviant und ein paar Holzutensilien, die den Sohn eines Zimmermannes auszeichneten und sich hervorragend als Alibi für jede Stadtwache und Co eigneten.
Ronan kannte die Quellen aus alten Zeiten, als sich hierher stehlen noch zu etwas gehörte, was den jungen Burschen mit Adrenalin versorgte und nach dem langen Ritt durch Regen, die Gischt und der Wind im Süden…er hatte schlichtweg keinen Bock mehr und empfand die Nacht hier zu verbringen als das was er sich verdiente. Ungeachtet davon, dass er das Stück Land hier nicht zu betreten hatte.
Eine heisse Quelle, in welcher er sich ausgebreitet hatte…die Arme ausladend an den Rand gelegt, der Kopf am harten Stein..aber nichts ohne unbequemer sein als der Bock seines Gespanns und das heisse Wasser lockerte die Muskeln und rettete die schmerzenden Knochen. In der Rechten hielt er eine Pulle guten Farynn Whiskys. Das Leben war gut!
Und es wurde noch besser.
Womöglich hatte der Hüne eine Vorliebe für rothaarige Schönheit, aber im Grunde hatte Ronan für alles was ihm gerade gut in den Kram passte eine Vorliebe.
Das da..war jung und hübsch und so unerwartet wie ein Furz, der im stillsten Raum hörbar rauskroch. Mag Mell legte den Kopf schief und betrachtete Muirín im Schein der aufgegangenen Lampen. „Wirst dir deinen hübschen Kopf aufschlagen, wenn du weiter über die nassen Steine rennst..“, brummte der Bär.
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| Make me lose my breath |
| Muirín Henaghen |
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23 |
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Prinzessin |
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Ishcateslieve, Farynn |
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Verlobt |
| User |
Nessi |
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20-05-2024, 22:44 - Wörter:
Während die Rothaarige langsam wieder zu Atem kam, während sie eine Hand an den nassen Felsbrocken neben sich gestützt hatte, durchdrang plötzlich eine raue und ziemlich männliche Stimme die Stille, die sonst nur vom prasselnden Regen begleitet wurde. Seit heute Morgen hatte der Wolkenbruch kein Ende gehabt, ließ das Wasser in Strömen auf das Land herabfallen und schien alles unter Wasser setzen zu wollen, was möglich war. Hier in Farynn waren sie solches Wetter gewohnt. Regen gehörte zu ihnen dazu, wie die rötlichen Haare und die Vorliebe zur alten Religion (wobei letzteres wegen persönlicher Differenzen nicht auf Muirín zutraf...). Normalerweise versagte ihr der Regen jegliche Spaziergänge, doch heute hatte sie dieses kalte Nass gebraucht. Es half ihr beim Abschalten ihrer Gedanken, wenngleich eine viel bessere Ablenkung in den Quellen auf sie wartete. Dass sie tatsächlich hier draußen jemanden über den Weg laufen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Erschrocken zog sie ihren Mantel ein wenig enge um den schlanken Körper, hatte das viele Wasser doch nicht nur dafür gesorgt, dass ihre Bluse ein wenig durchsichtig wurde, sondern der viele Stoff klebte unangenehm an ihrem Körper und ließ mit dem langsam aufkommenden Wind die Zähne der jungen Frau leise klappern.
Für einen kurzen Moment überlegte sie, wie lange sie der Fremde schon beobachtet haben mochte, kam dann jedoch zu dem Entschluss, dass es nicht besonders lange sein konnte. Die Felsen hier verhinderten besonders lange gerade Strecken, weshalb sie erst vor wenigen Metern überhaupt in sein Sichtfeld getreten sein konnte. Etwas beruhigt stieß sie die kurz angehaltene Luft aus. "Darüber braucht Ihr euch keine Sorgen zu machen. Ich kenne jedes Steinchen besser, als meine Handtaschen", erklärte sie und setzte sofort wieder das perfekte Lächeln auf. Die Tatsache, dass ihre Haare klitschnass waren störte sie zwar ein bisschen, jedoch wusste sie vom vielen Geflüster der Männer, mit denen sie eine Quelle geteilt hatte, dass es sie im richtigen Licht nur noch schöner machte. Jedenfalls wenn man ihren verlockenden Worten Glauben schenken durfte.
"Ich habe nicht erwartet, dass bei diesem Wetter jemand die Quellen aufsuchen würde", erklärte die rothaarige Prinzessin verwundert und kniff für den Moment die Augen zusammen. Diesen Mann hatte sie hier noch nie gesehen - das musste nicht unbedingt etwas heißen, immerhin kamen sehr viele Reisende hier her, allerdings gab es wenig, was noch nach Ishcateslieve kam. Außer einer steilen Felsküste gab es hinter der Gebirgsstadt nichts mehr, was man bereisen konnte.
Muirín blinzelte den Mann an, wie er mit einer Falsche Hochprozentigem in der Quelle saß. Fragend legte sie ihren hübschen Kopf schief, als sie sagte: "Habt ihr das nötige Gold gezahlt, das man hier als Eintritt für ein Bad in unseren Quellen erwartet?". Unschlüssig, ob er sich vielleicht hier reingeschlichen hatte, blickte sie ihn aufmerksam an. Ein verschmitztes Glitzern trat in ihre Augen, als sie ihren Blick über seine nackte Brust gleiten ließ.
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| Ronan Mag Mell |
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02-06-2024, 16:46 - Wörter:
Regen…die anderen Länder wussten doch gar nicht was Regen war! Regen konnte richtig gut sein. Regen…das waren nicht diese paar Tropfen, die es einem auf den Kopf pisste, wenn im Frühlingsland mal die Bäumchen und Blümchen etwas zu trinken bekamen oder der Norden seinen weißen Schnee auf sich hinabfallen sah..geschweige denn wenn in den beiden wärmeren Gegenden Castandors und dem Wüstenland mal etwas vom Himmel fiel was kein Vogelschiss war. Niemand war Regen so gewohnt wie sie in Farynn und Ronan, dessen Herz hier tief verwurzelt war, liebte den Regen. Die Sonne in Castandor schien ihm viel zu häufig auf den Pelz, wenn es nach ihm ging und die quälende Hitze des zurückliegenden Sommers, biß ihn immer noch in die Nase. Die Straßen, die Menschen und Tiere hatten gestunken…mehr als sie es sowieso schon taten, aber der Sommer kreierte sein ganz eigenes Potpourri aus Gestank.
Hier war das nicht so. Hier hatte man Kategorien für den Regen entworfen - und Ronan liebte es.
Das hier heute war richtig guter Regen. Schiffte gnadenlos in dicken Tropfen vom Himmel und sog sich in die Kleidung der Menschen. Keine kleinen abperlenden Tröpfchen, die sich auf die Haare legten..nein, man wurde durchweicht, bis es aus den Haarpsitzen wieder herauslief. Sogar sein Bart war nass gewesen, seine Schuhe…sein Hemd unter der Weste und seine Knie als er auf dem Kutschbock gesessen hatte mit dem er mal wieder unterwegs war. Alles nass. Selbst der dumme Gaul. Der durfte nun Pause machen und auch Ronan. Was gab es besseres als wenn es von oben nass war, sich auch gleich von unten noch ins Nass zu setzen?! Sauberer konnte man kaum werden als heute!
Auch die junge Frau hatte Bekanntschaft mit den dicken Tropfen des Spätsommerregens gemacht. Heute noch angenehm, in wenigen Wochen herbstlich kalt.
Trotzdem sorgte der Wind dafür, dass das Schauspiel direkt vor seiner Nase besser war als jedes Laienstück auf der Hauptstadt´s Straßen - was allerdings nicht schwer war. Von unten hatte man hervorragende Sicht auf am Körper klebende Kleidung, von der Kälte getriebene Formen…nein, nein, nein…die Schatten, die die Fackeln warfen, verlangten dem Mag Mell gar nicht viel Fantasie ab sich die Rothaarige unter ihrem Stoff vorzustellen und falls jemand auch nur eine Sekund Zweifel daran gehabt hatte, dass Ronan es tat… war auch derjenige spätestens dann sicher darin, als dieser ganz offen mit der Zunge schnalzte. Was für ein Glückspilz er doch war einer holden Jungfer in Not zu helfen. So, oder so ähnlich.
„Sehr gut, es wäre auch ein Jammer, stürbet Ihr..Holde!“, griff er ihre hochgestochenen Worte auf, was aus seinem Mund einfach immer ein wenig so klang, als würde er jedes einzelne Wort rauspressen müssen um nicht zu lachen. Er fand es amüsant wie sie ihn anredete, wo er hier mit seinem wilden Bart saß, das Gesicht sicher noch mit Spuren von Dreck und Staub behaftet, aber das Licht war schlecht und verbarg ebenso die Pranken des Reisenden. Dass sie hochwohlgeboren war, kam ihm in diesem Augenblick ..leider…so gar nicht in den Sinn - oder ignorierte er den verräterisch feinen Stoff am schlanken Körper der Hübschen schlicht? Wer wusste es schon…
„Du willst Gold…du oder von wem sprichst du?“, er neigte den Kopf schief, führte die Flasche zum Mund und nahm einen Schluck des Hochprozentigen, als würde es seiner Kehle nichtmal einen Hauch anhaben, obwohl das Zeug brannte, als würde es einem jede Röhre verätzen. Dann ging der Arm samt Flasche wieder an den steinigen Rand und er gab sich in offener Geste voller Unschuld schuldig. „Schätze, dann schulde ich dir was…zu dumm, dass ich gar kein Gold habe. Es sei denn, du willst meinen Goldzahn“, überlegte er laut, aber nicht wirklich ernst gemeint.
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| Make me lose my breath |
| Muirín Henaghen |
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| Alter |
23 |
| Beruf |
Prinzessin |
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Ishcateslieve, Farynn |
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Verlobt |
| User |
Nessi |
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06-06-2024, 17:50 - Wörter:
Aufmerksam musterte die Rothaarige den Mann, wie er süffisant grinsend in der heißen Quelle saß und das warme Wasser genoss. Oder das kalte, welches ihn von oben herab zu kühlen gedachte? Sicher war sie sich da nicht, denn offenbar schien es ihn keinen Deut zu stören, dass sein halber nackter Oberkörper aus dem Wasser heraus guckte und von den erbarmungslosen kalten Tropfen getroffen wurde. Für einen kurzen Moment wanderte ihr Blick auf seine behaarte Brust, ehe sie ihre grünlichen Augen wieder auf sein ungepflegtes Gesicht richtete. Sein Bart schien schon lange kein Bürste mehr gesehen zu haben und auf seiner Wange prangte noch Dreck, der vermutlich nicht erst seit einigen Minuten dort war. Fragend legte die Henaghen den Kopf schief und beobachtete den Mann dabei, wie er beinahe trotzig einen Schluck aus der Flasche trank, die er in seiner Hand hielt. Als wäre es ein Rettungsanker, für den Fall, dass er in der Quelle unterging. Seine große Hand prangte so großflächig um die ebenfalls nasse Flasche, dass sie keine Chance hatte zu erkennen, was er da trank. Aber Traubensaft war es vermutlich nicht, überlegte sie stumm.
Obwohl die Prinzessin von Ishcateslieve selbst nichts mit der Bezahlung an den heißen Quellen zu tun hatte, gedachte sie nicht ihm davon zu erzählen. Ehrlicherweise hatte die Rothaarige nicht einmal einen blassen Schimmer davon, wie viel Gold man hier zahlen musste, um einige wenige Stunden in dem Salzwasser verbringen zu dürfen. Es brauchte jedoch nicht viel, um seinen Worten Glauben zu schenken, dass er diesen Preis - wie hoch er auch sein musste - nicht bezahlen konnte. "Ich schätze, dass Ihr, verehrter Gast, diesen Preis dann anderweitig begleichen müsst", konterte sie geschickt und legte den Kopf fragend nun auf die andere Seite als zuvor. Ihr Blick traf den seinen und ihre Augen blitzten amüsiert auf. Obwohl Muirín in der Regel recht schnell dabei war ihre Unterkleider abzulegen, entschied sie sich in diesem Fall für einen anderen Weg. Jedenfalls vorerst. Und mindestens so lang, bis sie sicher sein konnte, dass er sauber gewaschen war. Inklusive Bart und Fingernägel, andernfalls gab es heute kein großartiges Vergnügen in dieser Quelle außer sein eigenes.
Für einen Moment ließ sie ihre Worte noch in der Luft hängen, ließ seiner Fantasie alle Türen offen, ehe sie mindestens eine davon mit einem Knall vor seiner Nase zustieß. "Ich fände einen Gefallen eine angemessene Bezahlung", entschied sie mit einem Zucken ihrer rötlichen Augenbraue. In dem Moment, als die Worte ihre Lippen verließen, hatte sie keine Ahnung was sie sich damit erkaufen würde, aber einen Gefallen gut zu haben war immer für eine gute Überraschung wert. Und wer weiß, was er sonst noch zu bieten hatte, wenn es schon kein Gold war. "Aber Euren Zahn könnt ihr behalten", erwiderte sie kokett und grinste. Sie würde keinen weiteren Gedanken daran verschwenden, dass seine Mundhygiene vermutlich ähnlich gut (oder schlecht) aussah, wie die für den restlichen Körper... Also war es wohl besser für sie beide, wenn der Goldzahn da blieb, wo er war.
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| Unregistered |
| Ronan Mag Mell |
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18-06-2024, 15:31 - Wörter:
Andere bezahlten Geld dafür ihren Hintern hier in die kleinen, natürlichen Gewässer zu stecken…Ronan würde also den Teufel tun sich zu beschweren, nur weil es von oben hinab regnete. Im Gegensatz zu Muirin hatte sein hübscher hintern es nämlich warm, während sie lediglich durchweicht vom Regen fror. Die Dämpfe der Quelle sorgten dafür, dass man gar nicht vollends auskühlte und wenn das nicht half, war da immer noch der Whisky, der von innen heizte und sowieso am zuverlässigsten war!
Regen, als ob jemanden in Farynn der Regen stören könnte…dann war der sicher nicht hier geboren!
Hier wuchs man doch auf mit der Kunde davon wann Regen von links, wann von rechts und schließlich, wann er als lotrecht zu bezeichnet war. Lotrechter, tröpfelnder, geduldiger Regen…das Wetter der Heimat. In Castandor schien Ronan die Sonne nicht nur aus dem Arsch, sondern auch den ganzen Tag auf seinen Schädel…es war heiss, immer heiss. Nicht so wie auf der Sommerlandinsel vielleicht, aber heiss und es war voll und die Bäume keine echten Bäume. Da war es ihm nichtmal ein Trost, dass das ‚gute‘ Wetter die Weiber in luftige Gewänder steigen ließ, denn alles und jeder klebte in den langen Sommermonaten und unvermeidbar stanken auch die meisten Menschen denen man begegnete. Das gratis-Wasser, das er hier also bekam, war in vielerlei Hinsicht eine Wohltat für den Mag Mell.
Ronan beobachtete das junge Ding vor seiner Nase wie ein Drache es täte, der sich schlafend vor dem vermeintlichen Ritter stellte. Er lauerte.
„Ah“, machte er und nickte, nahm abermals einen tiefen Schluck des Bauchfeuers und zuckte dann in einer vermeintlich unzufriedenen Reaktion die Schultern. „Dann werd ich an der kleinen Hütte dahinten später den Wächter mal fragen, ob ich einen Gefallen dafür tun kann..vielleicht will er ja sein schönes Haar gebürstet haben“, überlegte er laut und schmunzelte über diese bescheuerte Vorstellung. „Willst du deine Haare gebürstet haben?!“, fragte er dann und ruckte mit einem Nicken nun wieder zu der Rothaarigen. Schöne rote Haare. „Egal welche…“, schob er nach und erstickte sein Grinsen in der Whiskyflasche. Er brauchte nicht viel Fantasie um sich ihren flammenden Flaum vorzustellen, er liebte Rothaarige schon immer. Ein Stück Heimat bumsen war immer ...wie nach Hause kommen.
„Wie dem auch sei… ich blick´s nicht ganz, Schätzchen. Wartest du da jetzt die ganze Zeit im Wind und frierst, weil du dich genierst und wartest bis ich weg bin? Dann musst du wohl in ein anderes Loch steigen, denn ich bin nicht fertig…“, er hob ihr seine Pranke entgegen. „Schau, nichtmal schrumpelig. Ich bleib noch ´ne Weile, also steigst du jetzt dazu oder kletterst weiter. Vor mir brauchst du keine Angst haben, ich tu dir nichts was du nicht auch willst.. hab keinen Spaß an heulenden Weibern."
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