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10-07-2024, 16:23 - Wörter:
Glücklicherweise hatte der Ausflug des Kronprinzen nach Spring’s Court ein gutes Ende gefunden. Der Hauptmann hatte die Menschenmenge zerstreuen können, sodass die unfreiwilligen Besucher im Hause Prescott den Heimweg antreten konnten. Der Prinz bestand darauf, dass der Hauptmann Lady Eleanor nach Hause begleitete, während er sich von seinem Ausbilder zurück in den Palast bringen ließ.
Alden wusste um die Fähigkeiten des Hauptmanns als Ritter, jedoch hatte dieser die Lage in der Hauptstadt unterschätzt, indem er in voller Montur mit dem Kronprinzen dorthin geritten war. Alden selbst bevorzugte Diskretion und bewegte sich in der Stadt so unauffällig wie möglich, um nicht sofort erkannt zu werden. Trotzdem sah er keinen Grund, die Königin über den Vorfall zu informieren und den Hauptmann in Schwierigkeiten zu bringen.
Zudem hatte ein Soldat, der den Dieb verfolgte, der mit Lady Eleanors Handtasche entkommen war, diesen tatsächlich gefasst und das Diebesgut zurückgebracht. Der Tag hatte somit auch in diesem Fall ein gutes Ende gefunden. Der Soldat wurde belohnt, der Dieb der Stadtwache übergeben, und die Handtasche der King's Guard. Alden erklärte sich bereit, sie am nächsten Tag nach Fairfield zu bringen, um sie Lady Eleanor persönlich zu übergeben.
Nach der täglichen Übungsstunde mit dem Kronprinzen ließ Alden sein Pferd satteln und machte sich auf den Weg zum Anwesen der Cherringtons, das etwas außerhalb von Spring’s Court lag. Er hatte den Lord of Fairfield, Eleanors Vater, einst auf einem Fest in der Hall of Horses kennengelernt und auch ihre Brüder waren ihm keine Unbekannten. Dennoch war er bisher noch nie auf dem Anwesen der Cherringtons gewesen.
Nach einem nicht allzu langen Ritt erreichte er schließlich Fairfield und ritt langsam in den Innenhof des Herrenhauses. Ein Stallbursche kam sofort angelaufen, griff den Zügel des schwarzen Hengstes, damit der Ritter absitzen konnte. Dabei war nicht zu übersehen, wie der Junge das edle Schlachtross bewunderte, was Alden ein Schmunzeln entlockte. Er gab dem Burschen eine Münze und bat ihn, sich um das Wohl des Tieres zu kümmern. Der Junge nickte eifrig und führte den Hengst zu den Stallungen, nachdem Alden die kleine Handtasche aus der Satteltasche gezogen hatte.
Alden schritt zum Eingang des gepflegten Herrenhauses. Die Cherringtons waren nicht reich, aber ihr Anwesen machte einen ordentlichen Eindruck. Er klopfte an die Tür und wartete, bis sie geöffnet wurde. Der Ritter nickte dem Bediensteten zu, stellte sich vor und äußerte sein Anliegen: „Alden Sutherland, Lord of Hazelbrook. Ich möchte bitte Lady Eleanor sprechen.“
Der Diener, der die Tür geöffnet hatte, nickte respektvoll, führte Alden durch die Eingangshalle in einen kleinen Salon und bat ihn zu warten. Während Alden wartete, nahm er die Details des Raumes in sich auf. Der Salon war geschmackvoll eingerichtet, mit eleganten, aber einfachen Möbeln, und ein Gemälde hing über dem Kamin. Alden dachte an das wenige, das er über Lord Fairfield und seine Familie wusste. Die Cherringtons waren eine kinderreiche Familie, und auch die älteren Töchter waren noch nicht verheiratet, sondern lebten zu Hause. Eine dieser Töchter, Eleanor, hatte Alden nun im Hause Prescott kennengelernt, wobei sie nur wenige Sätze miteinander gewechselt hatten. Sie war sehr still und zurückhaltend gewesen, was vielleicht an der Anwesenheit des Kronprinzen oder der ungewohnten Umgebung lag. Vielleicht ergab sich nun die Gelegenheit, Lady Eleanor besser kennenzulernen, und möglicherweise war sie in ihrer vertrauten Umgebung offener.
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| Eleanor Cherrington |
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10-07-2024, 19:50 - Wörter:
An einem Nachmittag wie diesem, gab es für eine junge Dame ehrlich gesagt herzlich wenig zu tun. Eleanor war unverheiratet und nicht die älteste Tochter der Familie - insofern hatte sie nur wenige Pflichten im Haushalt. Die meisten Aufgaben wurden ohnehin von irgendwelchen Angestellten erledigt, doch die Haushaltsführung oblagen Mutter und Hortense. Da zweitere jedoch meist mit Gebeten und dem Rezitieren derselben beschäftigt war, sprang Constance ein, wo immer sie nur konnte. Sie war zwar eine bereits verlobte Tochter des Hauses, doch der Mann, der sich ihr versprochen hatte, weilte als Ritter noch immer in der eroberten Stadt und half dort mit, sie bei der Verteidigung zu unterstützen. Eleanor hielt dies für äußerst nobel und irgendwie auch romantisch. Sie beneidete Constance ein wenig dafür, ... oder auch für alles andere, denn sie war einfach eine perfekte junge Frau und ein gutes Vorbild für die jüngeren Cherrington-Mädchen, zu denen auch Eleanor sich zählte - obwohl sie schon längst im heiratsfähigen, besten Alter war.
Was also blieb einer jungen Frau? Natürlich... sich der Kunst zuzuwenden. Zumindest tat Eleanor dies, wenn sie nicht gerade mit einer Kochschürze und einem Nudelholz der Köchin im Weg stand, weil sie beim Backen helfen wollte.
Eleanor saß also im Garten, der zum Anwesen gehörte und der auch in der aktuellen Jahreszeit noch die schönsten Blüten zeigte.
Des Baches Flüstern, klar und rein,
Trägt sanfte Botschaft weithin ran,
Von Lachen, Liebe, stiller Zeit,
Von Harmonie in Waldesweit.
Blütenblätter, sanfter Regen,
Küssen sacht der Erde Wegen,
Als wollten sie verspreichen leis,
Dass Frieden kommt in Frühlingskreis.
O Frühling, Hauch so leicht und fein,
Bring Hoffnung, Trost in jedes Heim.
In jeder Knospe, jedem Blatt,
Find' Ruhe hier, in stiller Tat
Eleanors Feder hielt inne und mit der Spitze strich sie sich über die fast ein wenig angebräunte Wange, während sie darüber nachdachte, ob dieses Gedicht es wohl wert war, in Gesellschaft vorgetragen oder dem König zugeschickt zu werden. Ja, Frieden musste wieder einkehren in Walleydor. Dies war sicherlich der fromme Wunsch vieler junger Frauen, die darauf warteten, dass jemand der Ihren heimkehrte.
"Besuch für Lady Eleanor", sprach der betagte treue Diener der Cherringtons in das ruhige Flüstern des Windes hinein und Eleanor hob überrascht den Kopf. Auch ihre Schwester Mae blickte von ihren Sachen auf und schob die Augenbrauen zusammen. "Sicherlich wegen deiner Tasche, Norie", vermutete Mae scharfsinnig. "Alden Sutherland, Lord of Hazelbrook, erwartet Sie im Salon, Milady", ergänzte der Diener, denn er wusste nichts von einer Tasche.
Nach einem Augenblick des Wunderns, stand schließlich Mae als erste auf und schob dann auch Eleanor an der Schulter an. "Du kannst ihn doch unmöglich warten lassen!", erklärte ihre sechzehnjährige Schwester mit den viel zu gescheiten Augen. Doch in Eleanor drehte sich alles. Der Ritter, der die gestrige Situation so rasch in Bahnen gebracht hatte, hatte ihr durchaus imponiert. Es gefiel ihr, wenn jemand sich für eine schwierige Angelegenheit verantwortlich zeichnen und diese ruhig regeln konnte. Mit einem Räuspern stand sie schließlich auf und rollte ihr Pergament zusammen, auf dem sie geschrieben hatte. "Das wirst Du nicht brauchen", erinnerte Mae sie, doch Eleanor wollte sich nicht davon trennen. Da scheinbar keiner der Erwachsenen zugegen war oder Zeit hatte, entschied die sechzehnjährige kurzerhand, als Anstandsdame einfach mitzugehen. Zumal es nicht häufig vorkam, dass sich irgendwelche Lords hier her verirrten. Mae MUSSTE das sehen.
Gemeinsam gingen die Schwestern also in den Salon. Der Diener öffnete ihnen die Tür, kündigte sie an und schloss dann wieder hinter ihnen. "Lady Eleanor Cherrington; Lady Mae Cherrington", sprach er. "Bring' uns doch ein wenig Tee", orderte Mae sogleich und zeigte damit, dass sie auch ungewöhnlichen Situationen rasch Herr werden konnte. Eleanor nickte dem Diener nur zu und sodann knicksten die beiden Damen. Ein angemessener, vollendeter Knicks, wenngleich vermutlich nicht ganz so ausschweifend wie die Knickse, die Alden bei Hof begegneten.
Nachdem Mae sie mit der Schulter angestupst hatte, ergriff Eleanor endlich das Wort. Es war auch für Fremde ganz leicht zu erkennen, dass Eleanor auch in ihrer heimischen Umgebung schnell und gerne ausgebootet wurde durch charakterstarke und vielleicht sogar aufdringliche Geschwister. "Lord Alden, was für eine Überraschung!", sagte sie mit ehrlicher Herzlichkeit im Gesicht. Ja, sie freute sich durchaus, ihn so schnell wieder zu sehen. "Wie ist es dem Kronprinzen ergangen? Hat er sich gut von dem Schrecken erholen können?
Ich hoffe, er ist wieder wohlauf!", erklärte sie erst, denn natürlich war es das Wichtigste, sich nach dem Thronerben zu erkundigen. Zumal sie dies mit aufrichtiger Sorge tat. "Das war gestern eine sehr aufregende Situation", erklärte sie auch nochmals ihr Verständnis für den aufgebrachten Prinzen - immerhin war auch sie selbst reichlich überfordert gewesen. "Was verschafft mir die Ehre Eures Besuchs?", erkundigte sie sich, nachdem alle wieder Platz genommen hatten. Da Mae offenbar wirklich vor hatte, sich trotz Neugierde nicht am Gespräch zu beteiligen, nahm sie in einer Ecke des Zimmers Platz und begann, sich auf eine Handarbeit zu konzentrieren. Damit verhielt sie sich genau so, wie man es von einer wohlerzogenen Schwester erwarten durfte. Sie achtete auf alles, hielt die Ohren offen und verhielt sich ansonsten still.
Eleanor, die offenbar in ihrem Leben noch nicht viel persönlichen Besuch bekommen hatte, überlegte, wie sie ihren Gast unterhalten konnte bis der Tee hereingebracht wurde. Doch wo sollte sie nur beginnen?
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| Alden Sutherland |
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20-07-2024, 23:47 - Wörter:
Alden wartete geduldig, die kleine Handtasche unter dem rechten Arm geklemmt, während der betagte Diener die Besitzerin verständigte. Er blieb in der Nähe des Kamins stehen, da er es als unhöflich empfand, sich ungefragt zu setzen und dann aufzustehen, wenn die Dame den Salon betrat. Durch seine Ausbildung in der Königsgarde war der Ritter es auch durchaus gewohnt, lange Zeit an derselben Stelle zu stehen, oft auch regungslos.
Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür wieder, der Diener trat ein und hielt zwei jungen Damen die Tür auf, bevor er sie hinter ihnen schloss. Die Vorstellung der Ladys und ihre Knickse waren formvollendet. Alden verneigte sich respektvoll, wie es einem Ritter geziemte, nicht ganz so tief wie vor der Königin, dennoch angemessen, und schenkte ihnen ein freundliches Lächeln.
„Lady Eleanor, Lady Mae, es ist mir eine Ehre.“
Eleanor blieb auch in ihrer vertrauten Umgebung zurückhaltend und ergriff erst das Wort, nachdem ihre Schwester sie angestupst hatte. Alden empfand dies nicht als unangenehm, sondern fand die ehrliche Herzlichkeit der jungen Frau durchaus sympathisch. Ihre Schwester orderte sogleich Tee und zog sich in eine Ecke zurück, während Eleanor und Alden am Tisch Platz nahmen.
Als Eleanor sich nach dem Wohlbefinden des Kronprinzen erkundigte, nickte der Ritter. „Der Kronprinz hat sich gut erholt und ist wohlauf. Ich danke Euch für Eure Sorge. Die gestrige Situation war in der Tat sehr aufregend. Es ist gut zu wissen, dass alle wohlbehalten nach Hause zurückkehren konnten."
Er schob den Gedanken beiseite, was hätte geschehen können, wenn er nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen wäre, und konzentrierte sich auf den Grund seines Besuchs, nachdem sich die junge Frau sogleich erkundigte. Alden deutete auf die Pergamentrolle, die Eleanor mit in den Salon gebracht hatte und die nun neben ihr auf dem Tisch lag.
„Verzeiht, Mylady, wenn ich Euch bei wichtigen Studien gestört habe, aber ich wollte Euch diese unbedingt persönlich vorbeibringen.“ Mit diesen Worten zog er die kleine Handtasche hervor und legte sie vor Eleanor auf den Tisch. „Ein Soldat hat den Dieb gefasst. Ich hoffe, es ist alles vollständig vorhanden.“ Alden lächelte freundlich und hob den Kopf, als der Diener ein Tablett mit Tee hereinbrachte, es auf dem Tisch abstellte, begann die erste Tasse zu füllen und vor Alden abzustellen. Dabei zitterte die Hand des Dieners sehr stark. Der Ritter legte die Stirn in Falten und erhob sich von seinem Platz.
„Erlaubt mir, der Lady selbst einzuschenken.“ Damit nahm er die Kanne und die Untertasse aus der Hand des Dieners und füllte die Tasse mit Tee, bevor er sie vor Eleanor auf den Tisch stellte. „Ich danke Euch“, meinte Alden zu dem Diener, denn er wollte ihn keinesfalls brüskieren, bevor er sich wieder auf dem Stuhl niederließ.
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| Eleanor Cherrington |
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05-08-2024, 16:25 - Wörter:
Eleanor war ehrlich erleichtert und hocherfreut, als der Ritter erklärte, dass mit dem Prinzen alles in Ordnung gewesen sei. Sie nickte die Information erfreut ab und merkte wieder erneut, wie sehr das Befinden des Jungen sie beschäftigt hatte. Obwohl sie selbst ein eher unaufgeregter Typ war, hatte sie sich von seiner Angst und Unruhe richtig einschüchtern lassen. Es war gut, über diese Dinge zu reflektieren und Eleanor nahm sich vor, ihrer Freundin darüber zu schreiben. Dies musste sie ohnehin noch tun - doch aktuell war es an Grace, ihr aus Penwick zu berichten und Eleanor musste sich diese Neuigkeiten für den nächsten Brief aufheben. ”Bitte bestellt dem Kronprinzen meine besten Grüße - natürlich nur, wenn sich dafür eine passende Gelegenheit findet…” Den letzten Satz musste sie natürlich nachschieben und aus der Ecke, in der Mae saß, war ein kam ein schlecht unterdrücktes Aufschnauben. Wenigstens war Maes Augenrollen ansonsten nicht weiter zu hören. Doch man musste es auch nicht hören, um zu wissen, dass es da war.
Alden eröffnete ihr sodann ebenfalls sehr unaufgeregt, was der Grund seines Besuches sei und Eleanors Augen leuchteten auf, als sie bemerkte, dass er ihre Tasche dabei hatte. Dies überwältigte sie für den Moment so sehr, dass sie noch nicht dazu gekommen war, ihn über ihre wichtigen Studien aufzuklären.
Ihre Augen leuchteten auf und ihrer Kehle entrang sich ein verzücktes, aber noch angemessenes Jauchzen. ”Wie wunderbar, Lord Alden!”, stieß sie hervor und überschlug sich dabei fast in ihrer Freude. Ein wenig zu hastig richtete sie sich auf und nahm die Tasche entgegen, die der Ritter ihr freundlich zurück gab. ”Was für eine Freude. Und wie aufmerksam von Euch, mir die Tasche persönlich zurückzugeben!” Für einen Moment hielt sie sich die Tasche an die Brust, als habe sie einen äußerst wichtigen Schatz zurückbekommen, den sie nun umso mehr herzen und beschützen musste. Dann jedoch begann sie, das Stück sorgfältig zu untersuchen. Und scheinbar war nichts weggekommen. Nun, dazu hatte es wohl wenig Gelegenheit gegeben - und ehrlich gesagt hatte Eleanor ohnehin nur ein wenig Kleingeld dabei gehabt - für den Fall, dass sie in der Stadt ein buntes Haarband oder ein Paar schöner Knöpfe gefunden hätte, die sie möglicherweise hätte kaufen wollen. Insofern hätte der Dieb sich ohnehin kaum bereichern können.
”Das ist … ich bin wirklich sehr gerührt!”, versicherte sie ihrem Gast, als auch der Tee gerade gebracht wurde. Natürlich beeilte Eleanor damit, ihren Gast zu bedienen und ihm Tee einzugießen. Doch der Ritter war so aufmerksam, dass er mit seiner Hand zuerst die Kanne berührte und damit begann, für sie beide einzuschenken. Eleanor lief knallrot an. Das … das ging doch nicht. Oder doch? Er war ein Mann - ein Ritter - ein Gast! Und Eleanor starrte ihn kurz an - verunsichert, was sie dazu sagen sollte.
Nach dieser kleinen Aufmerksamkeit geriet sie fast noch ein wenig mehr ins Schwärmen für den stattlichen Ritter. Doch wer konnte ihr dies verdenken? Ihr eigenes Herzblatt weilte noch immer in Eastergold Meadow und zu ihrem allergrößten Verdruss, hatte sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr von ihm gehört. Vermutlich gefiel ihm das Leben in der neuen Stadt so gut, dass er es sich - bezüglich einer Verbindung zum Hause Cherrington - doch noch einmal anders entschieden hatte.
”Wie unglaublich nett von Euch, mir die Tasche persönlich vorbei zu bringen. Ohnein... nun wiederholte sie sich auch noch. "Gestattet mir die Frage - wäre es in solch einer Situation üblich, dass ich die Herrschaften der Stadtwache noch einmal persönlich besuche und sowohl meinen Dank ausspreche, als auch mich erkenntlich zeige für den Dienst?
Worüber würden die Soldaten sich denn freuen? Vielleicht… Gebäck?”, fragte sie, denn sie stellte sich vor, dass es auf einer Wachstube wenig Gelegenheit gab, sich über süßes Gebäck zu freuen. Und Eleanor hatte sogleich die buntesten Ideen für schöne Honigküchlein, verziert mit essbaren Blüten. Oder würden sie sich wohl eher über einen kleinen Obulus, ein Trinkgeld freuen?
Außerdem wollte Eleanor ihrem Gast auch noch versichern, dass er sie nicht gestört hatte. ”Ihr seid im Hause Cherrington - und ich bin sicher, dass ich dies auch im Namen meines Vaters so sagen darf - immer aufs Herzlichste Willkommen!”, versprach sie ihm und fuhr fort, ”Ihr habt mich auch nicht gestört - ich habe nur ein wenig gedichtet. Ganz harmlose Poesie, Mylord. Solche Tätigkeiten kann man ständig und jederzeit unterbrechen. Wisst ihr, meine beste Freundin hat sich nach Penwick verheiratet und nun schreiben wir uns sehr regelmäßig und ich möchte es nicht verpassen, ihr auch einige selbst gedichtete Zeilen zukommen zu lassen.
Ich schätze, dies sind die harmlosen Beschäftigungen, denen junge Damen des Tages nachgehen müssen…” Mae hob einen Blick von ihrer Stickerei und gleichsam hob sich auch ihre Augenbraue. Was für eine aufgeregte Plaudertasche ihre Schwester doch sein konnte… zumindest glaubte nicht, dass sie ihre Schwester einmal derart erlebt hatte.
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24-08-2024, 17:16 - Wörter:
Alden lächelte die junge Dame an, als er die Erleichterung in Eleanors Augen erkannte. Es war offensichtlich, wie sehr sie sich um das Wohl des Prinzen gesorgt hatte. Ihre sanfte Bitte, dem Kronprinzen ihre besten Grüße zu übermitteln, unterstrich ihre aufrichtige Anteilnahme. Das leichte Aufschnauben ihrer Schwester Mae nahm er zwar wahr, ließ sich davon jedoch nicht beirren und erwiderte freundlich: „Natürlich, Lady Eleanor. Ich werde Eure Grüße gerne an den Kronprinzen weiterleiten, sobald sich die Gelegenheit ergibt.“
Als er den Grund seines Besuchs offenbarte und ihr die Tasche überreichte, konnte er die Freude in Eleanors Gesicht deutlich sehen. Ihr spontanes Aufjauchzen und die überschwängliche Reaktion ließen Alden noch breiter lächeln. Es erfreute ihn, jemanden mit so wenig so glücklich machen zu können, und die Tatsache, dass ihre Freude von Herzen kam, wirkte erfrischend und charmant. „Es ist mir eine besondere Ehre und das Mindeste, was ich tun konnte.“
Alden beobachtete, wie sie die Tasche an ihre Brust drückte, als hätte er ihr einen wertvollen Schatz übergeben. Sie untersuchte sie vorsichtig, um sicherzustellen, dass nichts fehlte. Dass sie diesen kleinen Gegenstand so sehr schätzte, gefiel Alden außerordentlich. „Ich hoffe, alles ist in Ordnung damit, Mylady.“
Als der Tee hereingebracht wurde und er selbst die Initiative ergriff, um einzuschenken, bemerkte er ihre Verlegenheit. Es war offensichtlich, dass sie nicht oft mit Männern zu tun hatte, die solche einfachen Gesten übernahmen. Doch Alden, ganz der Ritter, der er war, sah es als selbstverständlich an, die junge Dame zu bedienen, und wunderte sich fast, dass Eleanor so schnell aus der Fassung gebracht werden konnte. Allerdings war sie auch noch sehr jung und durch ihre zurückhaltende Art leichter zu verunsichern als beispielsweise ihre Schwester. Alden blieb jedoch souverän und ließ sich nichts anmerken.
Mit einem Lächeln nickte er der jungen Dame zu, um Eleanor zu zeigen, dass alles in Ordnung war. Ihre wiederholte Freude über die persönliche Übergabe der Tasche nahm er zur Kenntnis, ohne weiter darauf einzugehen. Er spürte ihre Blicke und die Aufregung, die sein Besuch bei ihr ausgelöst hatte, was ihm insgeheim schmeichelte.
Eleanors Frage, ob es eine Möglichkeit gebe, der Stadtwache ihren Dank auszusprechen, zeigte erneut ihre Freundlichkeit. Alden schüttelte sanft den Kopf. "Eure Großzügigkeit ehrt Euch, Lady Eleanor, doch es ist wirklich nicht nötig, den Soldaten etwas zu bringen. Sie tun lediglich ihre Pflicht, und das Wissen, dass sie helfen konnten, ist Belohnung genug für sie." Nach einer kurzen Pause, um ihre Begeisterung nicht zu dämpfen, fügte er hinzu: "Aber wenn es Euch Freude bereitet, könnt Ihr ihnen natürlich Gebäck zukommen lassen. Ein freundlicher Gruß von Euch würde sicherlich sehr geschätzt werden, auch wenn es nicht erwartet wird."
Der Ritter neigte leicht den Kopf, als die junge Lady ihm bestätigte, dass er immer im Hause Cherrington willkommen sei. „Ich danke Euch, Mylady, für Eure freundlichen Worte und die herzliche Gastfreundschaft. Ich hoffe, Euer Vater ist wohlauf? Weilt er noch in Eastergold Meadow?“
Er warf einen kurzen, amüsierten Blick auf Mae, die ihre Schwester beobachtete, und fügte dann hinzu: „Es ist beruhigend zu wissen, dass ich Euch nicht in Eurer kreativen Arbeit unterbrochen habe. Poesie ist eine edle Beschäftigung, und Eure Freundin wird sich sicherlich über Eure Verse freuen. Solche Tätigkeiten zeugen von wahrer Anmut und Feinsinnigkeit einer Dame. Euer Vater kann stolz auf Euch sein.“ Alden war sichtlich erfreut, dass die junge Frau aufgetaut war und sich nun so angeregt mit ihm unterhielt, nachdem ihr erstes Aufeinandertreffen recht wortkarg verlaufen war.
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