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Aren't you tired trying to fill that void?
07.08.1016 - 19:00
Gemächer von Leif und Aleena

Schloss der Staffords | früher Abend
December never felt so wrong
Aleena Stelhammer
Winterland - Admin
Alter 21
Beruf Prinzessin
Wohnort Norsteading
Stand Verheiratet
User Nessi
#11
'Soll ich dir Briefe schreiben?', echote es in ihren Ohren und Aleena fragte sich für einen kurzen Moment, ob sie seine Worte richtig verstanden hatte. Es war so viel mehr als sie sich erhofft hatte. So viel besser als alles, was sie sich in guten Momenten ausgemalt hatte! Ein freudiges Kribbeln platzierte sich in ihren Magen und sorgte dafür, dass sie sich auf die Unterlippe biss. Sie hatte Angst etwas Falsches zu sagen und alles kaputt zu machen, was sie sich in den letzten Minuten so hart erarbeitet hatten. Gemeinsam. Beide auf ihre Weise voller Zuversicht für... ja, für was überhaupt? Eine Zukunft, die nicht mehr ausschließlich daraus bestand sich möglichst aus dem Weg zu gehen? Ihre Tage waren längst geprägt von der Sorge ihrem Mann im Schloss über den Weg zu laufen und dann nicht zu wissen, wie sie sich verhalten sollte. Vor allem im Beisein Anderer fiel ihr das noch äußerst schwer, denn dort, wo sich alle prostend und grölend auf die Schultern klopften, das Bier verschütteten und mit einem Schnurrbart aus Schaum das nächste Trinklied anstimmten, dort war Aleena schon immer völlig Fehl am Platz gewesen. Und gleichzeitig war es dort, wo sich ihr Ehemann am wohlsten zu fühlen schien.

Doch hier und jetzt, gemeinsam auf diesem Bett sitzend und Zugeständnisse machten, das gab ihr Hoffnung. Hoffnung darauf, dass es irgendwann ein wenig anders sein würde. Es würde nie die romantische Beziehung voller Liebe und Zuneigung sein, aber von diesem Bild hatte sich die junge Frau sowieso schon längst verabschiedet. Sie war vor vier Jahren mit einem harten und lauten Knall auf dem Boden der Realität angekommen und versuchte nun eben das Beste daraus zu machen. Aber trotzdem musste sie sich ehrlicherweise eingestehen, dass dieser Versuch irgendwie erst in den letzten gestartet wurde. Nie hatte die Blondine wirklich versucht ein Teil der Winterländer zu werden. Immer hatte sie doch insgeheim gedacht, dass ihr das Alles zuwider war. Bis vor ein paar Tagen. Bis sie festgestellt hatte, dass in ihr mittlerweile etwas mehr Winterländerin steckte, als in den letzten Jahren. Und jetzt würde sie endlich den Versucht starten ihr Bestes zu geben. Erst jetzt schien sie sich auf etwas anderes konzentrieren zu können, das nicht mit ihrem eigenen Heimweh zu tun hatte. Sie war bereit endlich etwas dafür zu tun. Für sich. Für diese Ehe. Und hoffentlich für die Kinder, die sie irgendwann gemeinsam zeugen würde. Für die würde sie sich besonders anstrengen!

"Es müssen gar nicht viele sein", erklärte sie leise und wendete den Blick ihrer blauen Augen in das heute gar nicht so unergründliche Gesicht ihres Mannes. "Briefe, meine ich", fügte sie schnell hinten an und blinzelte ihm ein paar Mal entgegen. "Das würde mir meine Sorge auf jeden Fall nehmen", gestand sie ein und nickte bestätigend. Dass er das von sich aus vorgeschlagen hatte war ein so großer Schritt, wie sie ihn in den letzten vier Jahren nicht gegangen waren. Und auch, wenn es nur ein einziger Brief mit einer einzigen krakeligen Zeile sein würde - Aleena würde sich darüber freuen.
"Also...", fing sie nun etwas befreiter an zu reden und konnte sich ein sanftes Grinsen nicht verkneifen. Sie wollte das Thema von kurz vorher noch einmal aufgreifen, weil sie das so nicht stehen lassen konnte. "Es tut mir leid Dich enttäuschen zu müssen, aber trotz der Sorgen, die ich mir gemacht habe, hatte ich hier eine echt schöne Zeit", entgegnete sie beinahe ein bisschen frech und reckte das Kinn nach vorne. Wenn man Aleena nicht besonders gut kannte könnte man denken, dass es eine ganz normale Antwort war... Doch da war dieses fast übersehbare Funkeln in ihren Augen. Nur ganz leicht. Aber es war da.
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Commander of Wolves
Leif Stelhammer
Winterland - Admin
Alter 24
Beruf Kronprinz von Norsteading
Wohnort Wintergard, Norsteading
Stand Verheiratet
User Letha
#12
Es konnte so einfach sein. Wenn einer von beiden Jahre zuvor nur einen Schritt mehr gewagt hätte, dann säßen sie jetzt vielleicht nicht hier in dieser künstlichen Konstellation, die Väter, Mütter und höhere Kräfte zusammengewürfelt hatten. Aber hatten sie nicht alles getan, um sich aneinander zu gewöhnen? Tatsache war, dass Leif irgendwann aufgehört hatte, gegen sich selbst zu kämpfen. Immer, wenn er in Aleenas Gesicht blickte, dann sah er seine Pflicht der Heimat gegenüber und nicht die Frau, mit der er eventuell gerne Zeit verbrachte. Es war einfacher gewesen, damals, als er nichts an ihr hatte finden können, was ihn anzog, nichts, was ihn herausforderte, nichts von der rauen Schönheit des Winterlandes, was ihn dazu bewegte, ihre Nähe zu suchen. Wenn er sie als seine Pflicht betrachtete, dann sagte er sich los von seinem schlechten Gewissen ihr gegenüber, weil er sie einfach nicht so behandeln konnte, wie sie es verdiente. Es machte gewisse Interaktionen einfacher, erhöhte aber auch die Last auf seinen Schultern und manchmal, da wollte er sich einfach nicht damit auseinandersetzen. Auch heute trug sie äußerlich keine Spur von Winterland mit sich und doch hatte er das Gefühl, als trug sie mehr von seiner Heimat in sich, als er jemals an ihr gesehen hatte. Scheiß auf das leichte, dunkelblaue Kleid (ob sie ihn damit hatte beeindrucken wollen oder nicht), die aufwendige Hochsteckfrisur oder die rosigen Wangen, es war die Art, wie ihre blauen Augen in seinem Gesicht suchten, dass er über seine Pflicht hinaussah und sie nicht nur wie sein Eheweib betrachtete, sondern wie eine Frau. Mit all ihren Ängsten und Sorgen, die sicher ihre Daseinsberechtigung hatten und wo Leif auch endlich mal etwas tun konnte, um sie ein wenig einzudämmen. Auch, wenn sein Eingeständnis deutliche Grenzen hatte, die er unbedingt deutlich machen musste. “Aber erwarte keine Gedichte. Sowas mach ich nicht.” Das war was für Männer, denen Blumen im Kopf wuchsen, ganz klar. Tatsächlich war Leif kein schlechter Schreiber… wenn es um sachliche Berichte ging. Mit Kunst beschäftigte er sich ungefähr genauso viel wie mit Blumen im Haar seiner Frau, wobei ihm diese jetzt auch endlich mal auffielen.
Wann hatte er eigentlich angefangen, die Zeit mit Aleena zu genießen, als erfrischend zu empfinden? Es war besser so, wenn er den Übergang nicht mitbekam und jetzt einfach hinnahm, dass sich seine Mundwinkel bei ihren Worten zu einem schiefen Grinsen verzogen. Die Augenbrauen leicht angehoben, betrachtete er sie von der Seite, wie sie frech ihr Kinn hob, was schließlich sogar ein brummendes Lachen in seiner Brust auslöste. “Natürlich. Hat diese schöne Zeit beinhaltet, in Rosenbusche zu fallen?” Entgegen seiner neckenden Worte zupfte Leif die Blume erstaunlich feinfühlig aus Aleenas Haar und legte sie auf dem Nachttisch ab, dort, wo die Karaffe mit dem Wasser noch halb gefüllt stand. Man sah ihm seine Entspannung an, als er sich weiter übers Bett hievte und auf der anderen Seite niederließ, um seinen Kopf endlich in das verdient weiche Federkissen zu drücken. Immer noch schwer lastete der Unmut über die vergangenen Tage, aber Leif wollte es gut sein lassen für heute. Um sich abzulenken, richtete er seinen Blick auffordernd auf Aleena. “Warum kommst du nicht her und erzählst mir, wie du deine Tage verbracht hast?” In seiner Stimme schwang eine kleine, harmlose Provokation mit. Einen Arm hinter seinem Kopf verschränkt, blieb die andere Körperseite offen für eine blonde Prinzessin, die seinen Worten folgen und sich angelehnt an seiner Schulter in Erinnerungen verlieren durfte. Und er würde zuhören. Dieses Mal würde er zuhören.
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December never felt so wrong
Aleena Stelhammer
Winterland - Admin
Alter 21
Beruf Prinzessin
Wohnort Norsteading
Stand Verheiratet
User Nessi
#13
Es war so viel mehr, als sie sich erträumt hat. So viel mehr Annäherung, Zuneigung und Offenheit. Aleenas Herz hüpfte vor Freude und sie versuchte ihre nun noch mehr rot leuchtenden Wangen für einen Moment vor ihrem Ehemann zu verbergen. Sie wollte nicht, dass er ihre Aufregung spürte. Wollte ruhig und gelassen bleiben, so wie es vielleicht eine waschechte Winterländerin tun würde. Diese hüpften nicht vor Freude auf der Stelle und warfen quietschend die Hände in die Höhe, so wie Aleena es jetzt am liebsten getan hätte. Die winterländischen Frauen brummten in der Regel nur irgendetwas und versuchten sich an einem kleinen Lächeln, das in den meisten Fällen eher wie ein Zähnefletschen aussah. Also würde Aleena ihre überschwängliche Freude heute für sich behalten und nickte stattdessen nur zustimmend. "Einverstanden. Keine Gedichte.", stimmte sie grinsend zu und beobachtete ihren Ehemann dabei, wie er die Rose aus ihrem Haar klaubte und sie auf den angrenzenden Nachttisch legte. Es war eine beinahe zärtliche und vorsichtige Berührung und ein sanfter Schauer breitete sich von ihrem Rücken aus kommend über ihren ganzen Körper aus. Es waren so viele Zugeständnisse zwischen ihnen spürbar, dass sie am liebsten in der Zeit zurück gereist wäre und ihrem jüngeren Ich gesagt hätte, dass sie lediglich jede Menge Geduld braucht. Es würde besser zwischen ihnen werden. Nie so, wie sie es sich einst ausgemalt hatte, aber besser. Anders. Persönlich.

Als Leif sie fragte, ob sie in ihrer vielen freien Zeit auch in dornige Rosenbüsche gefallen war und damit unmissverständlich eine Anspielung auf die Blüte in ihrem Haar machte, musste sie nur leise lächeln. Mittlerweile hatte es sich beinahe ein bisschen zwischen den Eheleuten eingebürgert, dass Aleena sich oft eine Blume ins Haar steckte und Leif sich auf seine Art und Weise ein bisschen darüber lustig machte. Vielleicht war das ja 'ihr gemeinsames Ding'. Vielleicht war das ihre persönliche Art einen gewissen Humor miteinander zu teilen. Aleena hatte längst aufgegeben ein Kompliment von ihm zu erhaschen, war sie dabei doch jedes Mal nur enttäuscht worden. Doch langsam hatte sie gewissermaßen das Gefühl, dass sie wusste, wie ihr Mann funktionierte. Wie sein Hirn manche Dinge wahrnahm: und Blumen im Haar gehörten grundsätzlich einfach nicht zu den Dingen, die das männliche Gehirn des muskulösen Kriegers als etwas Schönes wahrnahm. Das hatte sie so weit verstanden. Und akzeptiert.
Als sich ihr Mann plötzlich bewegte und sich überraschenderweise auf die andere Bettseite legte, überlegte die junge Frau für einen kurzen Moment hektisch aufzustehen und schnellstmöglich den Raum zu verlassen. Das war das, was sie normalerweise tat. Aber heute schien zwischen ihnen ehrlicherweise relativ wenig 'normal' zu sein. Immerhin war Aleena vorhin nicht ohnmächtig geworden, als sie ihn nackt und tropfend hatte aus der Wanne steigen sehen. Ihr war zwar kurz schwummrig geworden, aber sie hatte sich auf den Beinen halten können. Immerhin.

Sie zögerte kurz, nickte dann jedoch. Aleena Stelhammer krabbelte auf das Bett, legte sich etwas ungelenk auf den Arm ihres Mannes und fing an zu erzählen. Noch ehe sie sich versehen konnte war das ruhige und gleichmäßige Atmen ihres Mannes der erste Hinweise auf den kommenden Schlaf. Sie senke die Stimme, erzählte ihre Geschichte zu Ende und fiel nur kurze Zeit später ebenfalls in einen tiefen und ungewöhnlich ruhigen Schlaf.


ENDE
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