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We’re no thieves.
17.09.1016 - 14:00
Marktplatz in der Nähe der Kathedrale
Aurelia Marsili Skadi Lykgaard

In need of a Quest?
Aurelia Marsili
Königsland - Admin
Alter 23
Beruf Wirtstochter, Sängerin, Informationshändlerin
Wohnort Castandor, King's Portal
Stand Ledig
User Letha
#11
“Also Orpheus ist doch wohl ganz klar der Mond und Leandros die Sonne. An dem verbrennst du dich, wenn du dich zu lange mit ihm aufhältst.” Aber das eigentlich Interessante waren doch Skadis Antworten, nicht? Natürlich hatten die Fragen kaum etwas mit den Prinzen zutun, wenn nicht rein oberflächlich von einer Frau, welche noch nie den königlichen Hof von innen gesehen hatte. Es war nur ein Spiel, das den Alltagstrott ein wenig auflockern und einfach spaßig war, wenn man es mit einer Freundin spielte. “Sonne, Wein und von hinten. Sagen wir so, wenn Leandros jetzt vor mir stehen und mir seine Hand hinhalten würde… Sag niemals Nein zu einer schlechten Entscheidung”, verkündete Aurelia ihre Lebensweisheit mit einem Zwinkern, ehe sie sich von dem Gespräch weitertragen ließ.

Über die Festlichkeiten teilten sie keine Meinung, wie sich bald herausstellte, denn Aurelia hing das Thema zum Hals raus. Die Vorbereitungen, wohlgemerkt, nicht das tatsächliche Fest. Vielleicht wurde Skadi in ihrem Viertel auch einfach nicht so viel mit dem Chaos konfrontiert, und die Männer, die sie besuchten, hatten keinen Grund, in ihrer Gegenwart über eine Prinzessin zu sprechen. Dann wiederum… “Sag mal, wirst du nicht ständig mit der Prinzessin verglichen? Würd mich ja nicht wundern, wenn deine Kunden von dir sonst was erwarten, nur weil wir bald hohen Besuch von den Inseln bekommen.” Es war ein ehrlicher Gedanke, den sie mit Skadi teilte, aus ehrlichem Interesse heraus und mit leichtem Unverständnis auf ihre Bemerkung, sie wäre neidisch auf die Prinzessin. “Ich bin nicht neidisch”, schüttelte sie den Kopf etwas entrüstet. “Als würde ich mit der Prinzessin tauschen wollen. Hab gehört, die da drüben haben überhaupt keine Freiheiten, wenn man nur mehr als zwei Gold pro Woche verdient. Leben richtig zurückgezogen und können sich wahrscheinlich nichtmal die Schuhe alleine binden.” Den Elefanten, dass sie nicht die Freiheit hatten, zu heiraten, wen sie wollten, sprach sie gar nicht erst an. Viele mochten die Reichen sicher für ihr Leben beneiden und sicher, auch Aurelia hätte nichts gegen den ein oder anderen Luxus oder einen arbeitsfreien Tag mehr; aber sie würde das, was sie hatte, nie gegen die Regeln eintauschen wollen, die sie dort oben erwarteten. So ne Liebhaberin von Leandros hingegen… “Na, vielleicht fühlt sich Leandros verschmäht und sucht jetzt ne Sommerländerin, um seinen verletzten Stolz zu heilen. Das spielt DIR doch nur in die Karten.” Aurelia kräuselte ihre Stirn und wischte die Blume lachend weg.

Da war der kleine Anflug von Zögern in Skadis Antwort, kaum dass sie gefragt wurde, ob sie jemand Besonderen auf den Festlichkeiten erwartete, und leider hatte sie eine kleine Spionin sich gegenüber sitzen, die genau wusste, was solch eine Stille bedeutete. Erst hob sich Aurelias rechte Augenbraue, dann formte sie ihre Lippen zu einem stummen ’Ah’. “Keine Präferenzen, ja?”, triezte sie ihre Freundin und beobachtete mit Freuden, ob sich etwas in ihrem Gesicht regte. Aber sie bohrte nicht weiter nach. In den Monaten - oder war es mittlerweile sogar ein Jahr? - Freundschaft mit Skadi hatte sie gelernt, ihre Privatsphäre zu akzeptieren, auch wenn es deutlich in Aurelias neugieriger Nase juckte. Es gab Dinge, die ließen sich auch mit Freundinnen nicht teilen und Skadi schien viele solcher Dinge mit sich zu tragen, so selten, wie sie über sich selbst sprach. Im Endeffekt machte das den Kern ihrer Freundschaft aus: Aurelia teilte alles mit ihr, über Liebe, Leben und Träume, und Skadi stellte genau die richtigen Fragen, damit ihr nie die Luft ausging. Wenn man so klassifizieren wollte, dann war Aurelia wohl die Sonne und Skadi der Mond, der sich in ihrem Schatten aufhielt, aber nicht weniger schön leuchtete. Kein Wunder, dass sie Gegenteile gewählt hatten und Aurelia nun ein Kotzgeräusch machte, kaum dass sie auf Markus angesprochen wurde. “Noch nicht lang genug her, Schatz.” Sie winkte ab und lehnte sich hinten gegen ihre Hand, während sie die Beine übereinander schlug. “Du kennst doch die Regel: Geh nie zweimal mit jemandem ins Bett, sonst wirds kompliziert. Männer binden sich so schnell.” Dass sie selbst schon ihre Portion an kompliziert eingesteckt hatte, kehrte sie mal geschickt unter den Teppich, und sicher war sie nicht das Paradebeispiel für das EInhalten dieser Regel. Bei Heofader, Regeln waren dazu da, um gebrochen zu werden. “Zwei Blocks von uns ist ein Schiffsbauer mit seinem Sohn hingezogen. Ledig, wohlgemerkt. Groß, kommt aus den Zwillingsstädten. Ich wär auch bereit zu teilen, wenn du zum Hafen kommst…” Ob Antonius vom Heer entlassen wurde, um mit ihnen zu feiern? Klar, dass er und sein Bruder nicht unter die Sparte Männer fielen, die Aurelia für einen gemeinsamen Abend in Betracht zog, sie wollte sicher keinen Krieg mit ihrer Schwester losbrechen (die Behauptung, dass Lydia nicht auf Antonius Bruder stand, konnte sie sich sonst wohin stecken). Sie wär aber auch nicht ganz so fein damit, ihn mit ihrer Freundin zu teilen. Im Zweifelsfall durfte sie sich dann das ganze Drama zwischen den beiden anhören und dazwischen stehen; nein danke.
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Skadi Lykgaard
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#12
Skadi mochte Aurelias Denkweise, die so schön klar war. Sonne und Mond, schwarz und weiß, rechts oder links, vorn oder hinten. Ob die gute Wirtstochter sowas wie Grautöne kannte, schien fraglich, aber in ihrer Weltsicht scheinbar auch nicht wirklich notwendig. Und ehrlich gesagt wünschte Skadi ihr, dass das noch lange so anhalten würde, unbeschwert und abenteuerlustig, so sollte es noch ewig bleiben für die Marsili. Auch wenn am Horizont schon die dunklen Wolkenschwaden des drohenden Krieges sich unerbittlich auftürmten. Vielleicht, so konnte Skadi nur hoffen, würde der Schrecken nicht bis hierher gelangen sondern nur in Form von blutigen Schauergeschichten die Hauptstadt erreichen. Die Liebesdienerin musste sich bemühen die leichtfüßige Stimmung der Plauderstunde nicht durch eine zu trübe Miene zu verderben, dabei war ihr so gar nicht zum Lachen. Dafür hatte Belisarius mit seinem Auftrag gesorgt. Die Kälte des Winterlandes würde ihr schon noch tief in die Knochen kriechen und sie erfrieren lassen. "Achwas, vielleicht bist DU ja eine schlechte Entscheidung für IHN!" kicherte Skadi. Interessant, dass Aurelia mit keinem Wort auf Vettel Lucusta eingegangen war. Kein empört schnaubendes Abwehren, kein zauderndes Herumdrucksen. Musste sich Skadi Sorgen machen, dass Aurelia in DIESER Hinsicht eine schlechte Entscheidung getroffen hatte?

"Ich mit der Prinzessin verglichen? Was? Nur weil ich auch wie eine Sommerländerin ausschau?" Ehrlich gesagt hatte Skadi noch gar nicht darüber nachgedacht. "Nein, eigentlich gar nicht. Würde mich jetzt auch wirklich interessieren, was du glaubst, was meine Kunden von mir verlangen würden als Prinzessin-Ersatz." verfiel Skadi wirklich kurzzeitig ins Grübeln. "Ganz ehrlich? Die meisten Kunden sind recht unkreativ und das, was sie als vollkommen obszöne Fantasien manchmal äußern, bin ich mir sicher, würde dich nicht mal erröten lassen. Wirklich, manchmal muss ICH IHNEN etwas vorschlagen, damit es mir nicht fad wird." Aurelias Entrüsten brachte Skadi dann endgültig zum Lachen. "Oh, bei Heofader, nein, die Hölle, wenn du, kleine Aurelia, nicht deinen Freiheiten und Bedürfnissen nachgehen dürftest. Das wäre wohl das Schlimmste! Kein Geld zum versaufen und keine Möglichkeiten für schnelle Bettgeschichten. Das geht gar nicht!" Sie ließ sich das Blümchen nicht so leicht wegschlagen, ärgerte Aurelia noch ein wenig, ehe sie es dann doch beiseite legte. "Das glaub ich nicht." seufzte Skadi zufrieden "Die werden für ihn wohl eine Herbstländerin suchen, um das dortige Königshaus treu an sich zu binden. Ich bezweifle, dass sich eine Winterländerin seiner erbarmt und damit die Allianz mit Walleydor sprengen würde." Zuviel Politik für so einen schönen Tag.

Mit einem tiefen Seufzen lehnte sich Skadi ein wenig gegen den Baumstamm, der so gütigen Schatten spendete, schloß die Augen und lächelte nur unbestimmt. Sollte sich Aurelia doch den Kopf zerbrechen über wen Skadi kein Wort verlieren wollte, der aber doch tief in ihrem Herzen saß, so unerreichbar tief, dass es fast schon scherzhaft war. Er, Belisarius, der Heermeister, würde niemals auf dem Fest in der Menge der Bürgen auftauchen. Das war nicht seine Welt und vor allem nicht seine Aufgabe. Skadis Ausdruck wurde von Wehmut begleitet, verstärkt noch durch das unerschütterliche Wissen, dass sie ihn wohl so schnell nicht wieder sehen würde. Vielleicht nie wieder, wenn der Krieg seine Klauen in die Welt schlug. Verschmitzt öffnete Skadi ein wenig die Lider und warf Aurelia einen eindeutig mehrdeutig undefinierbaren Blick zu auf die bohrende Nachfrage. Und wurde gleich vom gespielten Würgen der Marsili wieder zum Kichern gebracht. "Die Regel kenne ich nicht. Ganz im Gegenteil. Die würde mir ein deutliches Hindernis darstellen. Ich leb doch davon, dass meine Kunden wieder kommen und das nicht zu selten!" Wobei... "Zugegeben, egal wie oft sie kommen, sie binden sich bei mir zum Glück nicht." Heofader sei Dank! Jetzt stelle sich einer mal vor, sie bekäme von jedem Freier einen Heiratsantrag! Nein, danke! "Das ist wohl der Vorteil meiner Profession" feste Bindungen waren Skadi ohnehin zuwider. Aurelia war hier eine unverhoffte Ausnahme.

"Und wer sagt, dass ich mit dir teile?" zog Skadi eine neckende Grimasse. "Nicht, dass wir noch denselben Kerl wollen und dann ins Streiten kommen. Nein nein, ich überlass sie dir gern allein. Vielleicht schnapp ich mir den Vater. Da kommen wir uns wohl weniger in die Quere." In der Ferne läuteten die Glocken der großen Kathedrale zur nächsten vollen Stunde, ein Klang, den Skadi ganz besonders mochte, so vielschichtig und singend, fast himmlisch, in ihren Ohren. "Ich befürchte ich muss langsam wieder zurück. Madame wird sonst wieder grantig, dass ich mir zuviele Freiheiten rausnehme." seufzte Skadi betont laut.
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