27-04-2024, 19:22 - Wörter:
Es waren nur zwei-drei kleine Schlucke notwendig, bis Daphne das kleine Gefäß schon ausgetrunken hatte. Die Süße der Flüssigkeit veranlasste sie sogar dazu, mit der Unterlippe über die Oberlippe zu fahren um auch bloß keinen Tropfen auszusparen. Erneut führte sie sich die kleine, unschuldig daherkommende Phiole vor Augen und betrachtete die Reste des weißen Schleiers, der im Glas verblieben war. Dann drückte sie den Korken wieder zurück auf die Phiole und schob diese in eine Seitentasche ihres Rockes. Als Andenken - eben, weil sie kleinen Krimskrams mochte. Und die kleine Flasche war schön mit ihrem winzigen Korken und dem zerbissenen Siegelwachs darauf. Sie wollte sie unbedingt behalten. Es kam ihr auch für keinen Augenblick wie Diebstahl vor, den sie vor ihrem Cousin hätte verheimlichen müssen. Sie tat es einfach vollkommen selbstverständlich und suchte dann seinen Blick, der bereits neugierig auf ihr lag. Er kam näher und näher, Daphne lächelte ihm zufrieden entgegen und klopfte sich dann auf die Oberschenkel. "Ich könnte wirklich ein halbes Kalb alleine verputzen!", behauptete sie guter Dinge.
Es passte nur nicht dazu, dass Belisarius neben ihr Platz nahm und fürsorglich einen Arm um sie legte. Auch wenn sie nicht zum Aufbruch einlud, gefiel ihr die Geste und sie fing an, den Arm hinter seinem Rücken auszustrecken um ihn ebenfalls zu umfassen.
Dann jedoch spürte sie, dass sich in ihrem Inneren ein merkwürdiges Gefühl ausbreitete. Noch bevor ihr Arm auf seiner anderen Seite angekommen war, zog sie ihn zurück und wieder vor ihren eigenen Körper. Sie hätte das Gefühl nicht näher beschreiben können, doch sie wusste, dass es ihr nicht behagte. Zunächst versuchte sie, es mit einem Hüsteln abzuschütteln. Dann griff sie sich mit beiden Händen ins Gesicht, als wolle sie sich den Schlaf aus den Augen reiben. Doch es war ein viel tieferes Gefühl, weit unter ihrer Haut und tiefer als in ihrer Kehle. Da auch das Gesichtsreiben nichts half, legte sie sich eine Hand über die Brust und rieb zwischen ihren Schlüsselbeinen hin und her. Es war wie ein innerliches Jucken, das man nicht von außen fortwischen oder -kratzen konnte. Und es breitete sich weiter aus. "Wasser..", bat sie daher mit aufkommender Unruhe in der Stimme. Vielleicht... war die Medizin ja zu stark für sie gewesen? Vielleicht musste man sie verdünnen? Ein Nebel fing an, sie einzuhüllen, wie bei einem Alkoholrausch. Und daher beugte Daphne sich vornüber und versuchte es abermals mit Husten, diesmal energischer. Ganz, als wolle ihr Körper instinktiv das Gift wieder erbrechen um es loswerden zu können.
Es funktionierte trotzdem nicht und das Gift übernahm allmählich weitere Kontrolle über ihren Körper. Seufzend versuchte sie, wieder den Blick zu heben, doch sie merkte, dass ihre Sicht eingetrübt war. Diesmal rieb sie sich mit den Fingern die Stirn. Wie von weit weg hörte sie die Stimme ihres Cousins, der nach ihr rief. Halt, nein, ... er sagte einen anderen Namen. Angestrengt hob Daphne den Kopf und versuchte, herauszufinden, ob eine weitere Person das Zimmer betreten hatte. Doch sie konnte niemanden sehen. Darüber war sie auch froh, denn sie fühlte sich gerade zu elend, um jemand anderen antreffen zu wollen. Ihre Bewegungen verlangsamten sich, ebenso wie sich alles in ihrem Blickfeld mittlerweile stark verlangsamt hatte. Das Licht des Kamins wirkte dafür nun unerträglich hell und wie aus dem Nichts hörte sie erneut die Stimme ihres Cousins, der nach ihr rief. Es klang jedenfalls so, auch wenn er einen Namen benutzte, der ihr vollkommen fremd war. Er forderte sie auf, sich zu erinnen und Daphne fühlte sich unglaublich verwirrt und durcheinander. Erinnern? ... An Diana?
Zeit und Raum verloren vollkommen ihre Bedeutung, ein Schauer lief ihr über den Rücken während sie das Gefühl hatte, immer wieder diesen Namen zu hören, aus allen Richtungen. Man rief nach ihr. Der Name klang fremd, fehl am Platz, doch auch hartnäckig und beharrlich und er bohrte sich wie ein Anker in ihren Verstand. Und als sie glaubte, den Namen erneut zu hören, sagte sie schon mit einer schwachen, heiseren Stimme "Ja", wobei unklar war, ob sie nachfragte, oder antwortete. Sie reagierte.
Es fühlte sich an, als ob ein wichtiges Puzzleteil in ihrem Kopf an eine andere Stelle platziert wurde. Sie fühlte sich vollkommen durcheinander und unsicher damit. Doch tiefe Erinnerungen, die schon längst zu Nebel verblasst waren, schienen sich neu zu formen um Platz für diesen Namen, Diana, zu machen. Ihre Realität wollte sich neu um diesen Namen herum formen, sich neu gestalten. Er schien das einzig Verlässliche in dem Chaos zu sein, in dem sie sich gerade befand.
Es passte nur nicht dazu, dass Belisarius neben ihr Platz nahm und fürsorglich einen Arm um sie legte. Auch wenn sie nicht zum Aufbruch einlud, gefiel ihr die Geste und sie fing an, den Arm hinter seinem Rücken auszustrecken um ihn ebenfalls zu umfassen.
Dann jedoch spürte sie, dass sich in ihrem Inneren ein merkwürdiges Gefühl ausbreitete. Noch bevor ihr Arm auf seiner anderen Seite angekommen war, zog sie ihn zurück und wieder vor ihren eigenen Körper. Sie hätte das Gefühl nicht näher beschreiben können, doch sie wusste, dass es ihr nicht behagte. Zunächst versuchte sie, es mit einem Hüsteln abzuschütteln. Dann griff sie sich mit beiden Händen ins Gesicht, als wolle sie sich den Schlaf aus den Augen reiben. Doch es war ein viel tieferes Gefühl, weit unter ihrer Haut und tiefer als in ihrer Kehle. Da auch das Gesichtsreiben nichts half, legte sie sich eine Hand über die Brust und rieb zwischen ihren Schlüsselbeinen hin und her. Es war wie ein innerliches Jucken, das man nicht von außen fortwischen oder -kratzen konnte. Und es breitete sich weiter aus. "Wasser..", bat sie daher mit aufkommender Unruhe in der Stimme. Vielleicht... war die Medizin ja zu stark für sie gewesen? Vielleicht musste man sie verdünnen? Ein Nebel fing an, sie einzuhüllen, wie bei einem Alkoholrausch. Und daher beugte Daphne sich vornüber und versuchte es abermals mit Husten, diesmal energischer. Ganz, als wolle ihr Körper instinktiv das Gift wieder erbrechen um es loswerden zu können.
Es funktionierte trotzdem nicht und das Gift übernahm allmählich weitere Kontrolle über ihren Körper. Seufzend versuchte sie, wieder den Blick zu heben, doch sie merkte, dass ihre Sicht eingetrübt war. Diesmal rieb sie sich mit den Fingern die Stirn. Wie von weit weg hörte sie die Stimme ihres Cousins, der nach ihr rief. Halt, nein, ... er sagte einen anderen Namen. Angestrengt hob Daphne den Kopf und versuchte, herauszufinden, ob eine weitere Person das Zimmer betreten hatte. Doch sie konnte niemanden sehen. Darüber war sie auch froh, denn sie fühlte sich gerade zu elend, um jemand anderen antreffen zu wollen. Ihre Bewegungen verlangsamten sich, ebenso wie sich alles in ihrem Blickfeld mittlerweile stark verlangsamt hatte. Das Licht des Kamins wirkte dafür nun unerträglich hell und wie aus dem Nichts hörte sie erneut die Stimme ihres Cousins, der nach ihr rief. Es klang jedenfalls so, auch wenn er einen Namen benutzte, der ihr vollkommen fremd war. Er forderte sie auf, sich zu erinnen und Daphne fühlte sich unglaublich verwirrt und durcheinander. Erinnern? ... An Diana?
Zeit und Raum verloren vollkommen ihre Bedeutung, ein Schauer lief ihr über den Rücken während sie das Gefühl hatte, immer wieder diesen Namen zu hören, aus allen Richtungen. Man rief nach ihr. Der Name klang fremd, fehl am Platz, doch auch hartnäckig und beharrlich und er bohrte sich wie ein Anker in ihren Verstand. Und als sie glaubte, den Namen erneut zu hören, sagte sie schon mit einer schwachen, heiseren Stimme "Ja", wobei unklar war, ob sie nachfragte, oder antwortete. Sie reagierte.
Es fühlte sich an, als ob ein wichtiges Puzzleteil in ihrem Kopf an eine andere Stelle platziert wurde. Sie fühlte sich vollkommen durcheinander und unsicher damit. Doch tiefe Erinnerungen, die schon längst zu Nebel verblasst waren, schienen sich neu zu formen um Platz für diesen Namen, Diana, zu machen. Ihre Realität wollte sich neu um diesen Namen herum formen, sich neu gestalten. Er schien das einzig Verlässliche in dem Chaos zu sein, in dem sie sich gerade befand.
