29-04-2024, 18:39 - Wörter:
Eine Verneigung und „Majestät“. Eine Abfolge an Fehlern, die den Leibwächter hinter dem unbeholfenen Sänger einen fragenden Blick in Richtung des Kronprinzen werfen ließ. Wusste der Mann nicht, dass er der Kronprinz war oder wusste er sich einfach nicht richtig zu verhalten?
Menschen waren faszinierend. Jeder einzelne hatte seine Eigenarten und bestand vor allem aus viel mehr als aus dem, was man sehen konnte. Der Mann, der nun vor ihm stand. Dessen Aussehen genauso von Normen abwich, wie sein Gesang es tat. Es gab viele solcher ungeschriebenen oder auch tatsächlich verschriftlichen Regeln, die Lester nicht verstand. Er wusste nur, dass die Menschen so versuchten, Ordnung in die Welt zu bringen. Aber die meisten Normen ergaben schlichtweg keinen Sinn. Die Sortierung seiner Zeichengeräte, eine Norm, die er sich selbst auferlegt hatte, sie verfolgte einen Zweck. Er vergaß nichts, er musste nichts suchen und es konnte nichts kaputt gehen. Aber wieso musste ein jeder Bürger vor ihm und seinen Eltern ein Knie absenken? Welchen Zweck verfolgte das? In der Theorie sollte es anzeigen, dass der kniende in der Hierarchie weit unter den Herrschern stand. Dabei war das doch ganz klar. Und wenn jemand nicht kniete, wurde er vom Herrscher dazu aufgefordert - oder durch dessen Soldaten, wie der Knuff des Leibwächters in die Seite seines Gegenübers bewiesen hatte. Viele sahen aber auch nicht, dass er der intelligenteste im Raum war. Was wenn es auch einige nicht sahen, dass er der Kronprinz war? Und dann musste man sie zur Erkenntnis bewegen, in dem man sie zum Kniefall aufforderte. Sollte er in Zukunft Menschen auch darauf aufmerksam machen, wie schlau er war? Dabei war es doch im Gegensatz zu Intelligenz offensichtlich, dass er ein Königssohn war. Wer sollte sonst vor dem Königspalast im privaten Teil des königlichen Parks umringt von der königlichen Leibgarde in königlicher Kleidung sitzen, wenn nicht der König? Und jeder wusste, wer König, Königin und Prinz war. Und da auch jedes Kind wusste, dass der König erwachsen war, musste man sich doch auch denken können, dass er der Prinz war. Waren manche Menschen wirklich so dumm, das nicht zu erkennen? Vielleicht war diese Norm doch sinnvoll, damit sich auch der dümmste merkte, wer der König war. Absurd.
Manche Herrscher, sicher vor allem jene aus Castandor, hätten nun sicher in einem sehr abfälligen, überheblichen Ton so etwas gesagt wie: „Es heißt eure Majestät und der Tölpel hat vor dieser auf das Knie herabzusinken. Sonst muss seine Majestät ihn noch auspeitschen lassen. “
Sollte er dem Soldaten zunicken, damit der Mann eine Erläuterung der Sitten erhielt?
Lester wollte mal nicht so sein. Und sie waren hier auch nicht in Castandor. Außerdem waren das schon genug Gedanken für einen Menschen, dem er eigentlich nur eine Frage stellen wollte. Er wollte weiterarbeiten.
„Wie heißt das Lied?“, fragte der Zehnjährige also frei heraus und warf dem Dreckstrauß einen fragenden Blick zu.
Menschen waren faszinierend. Jeder einzelne hatte seine Eigenarten und bestand vor allem aus viel mehr als aus dem, was man sehen konnte. Der Mann, der nun vor ihm stand. Dessen Aussehen genauso von Normen abwich, wie sein Gesang es tat. Es gab viele solcher ungeschriebenen oder auch tatsächlich verschriftlichen Regeln, die Lester nicht verstand. Er wusste nur, dass die Menschen so versuchten, Ordnung in die Welt zu bringen. Aber die meisten Normen ergaben schlichtweg keinen Sinn. Die Sortierung seiner Zeichengeräte, eine Norm, die er sich selbst auferlegt hatte, sie verfolgte einen Zweck. Er vergaß nichts, er musste nichts suchen und es konnte nichts kaputt gehen. Aber wieso musste ein jeder Bürger vor ihm und seinen Eltern ein Knie absenken? Welchen Zweck verfolgte das? In der Theorie sollte es anzeigen, dass der kniende in der Hierarchie weit unter den Herrschern stand. Dabei war das doch ganz klar. Und wenn jemand nicht kniete, wurde er vom Herrscher dazu aufgefordert - oder durch dessen Soldaten, wie der Knuff des Leibwächters in die Seite seines Gegenübers bewiesen hatte. Viele sahen aber auch nicht, dass er der intelligenteste im Raum war. Was wenn es auch einige nicht sahen, dass er der Kronprinz war? Und dann musste man sie zur Erkenntnis bewegen, in dem man sie zum Kniefall aufforderte. Sollte er in Zukunft Menschen auch darauf aufmerksam machen, wie schlau er war? Dabei war es doch im Gegensatz zu Intelligenz offensichtlich, dass er ein Königssohn war. Wer sollte sonst vor dem Königspalast im privaten Teil des königlichen Parks umringt von der königlichen Leibgarde in königlicher Kleidung sitzen, wenn nicht der König? Und jeder wusste, wer König, Königin und Prinz war. Und da auch jedes Kind wusste, dass der König erwachsen war, musste man sich doch auch denken können, dass er der Prinz war. Waren manche Menschen wirklich so dumm, das nicht zu erkennen? Vielleicht war diese Norm doch sinnvoll, damit sich auch der dümmste merkte, wer der König war. Absurd.
Manche Herrscher, sicher vor allem jene aus Castandor, hätten nun sicher in einem sehr abfälligen, überheblichen Ton so etwas gesagt wie: „Es heißt eure Majestät und der Tölpel hat vor dieser auf das Knie herabzusinken. Sonst muss seine Majestät ihn noch auspeitschen lassen. “
Sollte er dem Soldaten zunicken, damit der Mann eine Erläuterung der Sitten erhielt?
Lester wollte mal nicht so sein. Und sie waren hier auch nicht in Castandor. Außerdem waren das schon genug Gedanken für einen Menschen, dem er eigentlich nur eine Frage stellen wollte. Er wollte weiterarbeiten.
„Wie heißt das Lied?“, fragte der Zehnjährige also frei heraus und warf dem Dreckstrauß einen fragenden Blick zu.
