05-05-2024, 14:29 - Wörter:
Die Sonne war bereits seit einiger Zeit hinter dem Horizont verschwunden und einzelne Fackeln an den Hauswänden oder gut befestigt in den Steinen erleuchteten einzelne Straßenzüge und Ecken der kleinen Stadt. Sebastian musste sich sehr auf die Pflastersteine vor ihm konzentrieren, auf dass ihm Veränderungen in den Konturen auffielen und er nicht womöglich über manch einen Höhenunterschied stolperte, denn für ihn wirkte alles gleich dunkel und hüllte sich in boshaftes Schwarz. Obwohl er absichtlich immer wieder die Abendstunden nutzte in dem kläglichen Versuch seine Augen zu stärken und diese so zu trainieren, wie es mit Armen und seinem Körper schließlich gelang, scheiterte er daran. Gefühlt wurde die Sehkraft trotz der zunehmenden Jahre nicht besser und es blieb eine zusätzliche Belastung sich zurecht zu finden. War dies in Springs Court weit weniger ein Problem, da er nach Jahren die Straßen beinahe auswendig kannte, machte ihm die noch unbekannte Struktur der Straßenverläufe und der Grundrisse Eastergolds ein wenig zu schaffen.
Doch auch hier beschwerte er sich nicht. Stattdessen blieb er an Seite von Willard auf diesem Rundgang durch die Gassen. Wachen wurden mit einem Nicken begrüßt, für eine Plauderei war wenig Zeit und Muße und ohnehin fand sich kaum eine verirrte Seele hier wieder. Stattdessen war es Stille, die nur von einem entfernten Geräuschpegel nahe der Taverne durchbrochen wurde, dass durch die Näherung immer weiter zunahm. Manches blieb in jeder Stadt gleich. Auch in der Hauptstadt wurde der Sold gerne zu späten Freizeitstunden in der Taverne auf dem Kopf gehauen, sei es beim Kartenspiel oder einer Reihe von Biergläsern oder aber man bog in jene Gassen ab, in denen das Licht aufgrund von roten Vorhängen in einer Farbe leuchtete, die ganz besondere Versprechen mit sich brachte.
Doch waren es schließlich ein wütender Schrei, Poltern und das Zerbersten von Glas, das ihn dazu verleitete einen Seitenblick auf seinen Mentor zu werfen. In Übereinstimmung sich das Ganze näher anzusehen, bogen sie in die Gasse ein. Sebastian dachte nicht daran das Schwert zu ziehen, denn selbst wenn es schlimmstenfalls zu einer Prügelei gekommen war, musste hier niemand mit dem Leben bedroht werden. Und oft genug hatte er es erlebt, dass die Anwesenheit von Soldaten für die Rückkehr zur Ruhe und Ordnung bereits ausreichte. Der Platz vor der Taverne war deutlich heller als alle anderen Bereiche, was ihm seine Arbeit deutlich erleichterte, und ihn auch erkennen zu glauben ließ, wer da gerade schwungvoll aus der Taverne ausgeladen worden war. „Euer Gnaden“, reichte er dem Ritter die Hand in einem Angebot Cedric beim Aufstehen zu helfen, während ihm die rot aufgeplatzten Äderchen an dessen linken Auge aufgefallen waren. Offensichtlich hatte er sich einen überzeugenden Hacken eingefangen. „Ihr scheint gestolpert zu sein. Lasst Euch helfen.“ Er war nicht der erste Fürstensohn, den er im Dreck liegend vorgefunden hatte, doch das änderte nichts daran, solche Aktionen wertend zu sehen. In Sebastians Wahrnehmung waren es immer die am reichest vom Schicksal Beschenktesten, die es am wenigsten zu würdigen wussten.
Doch auch hier beschwerte er sich nicht. Stattdessen blieb er an Seite von Willard auf diesem Rundgang durch die Gassen. Wachen wurden mit einem Nicken begrüßt, für eine Plauderei war wenig Zeit und Muße und ohnehin fand sich kaum eine verirrte Seele hier wieder. Stattdessen war es Stille, die nur von einem entfernten Geräuschpegel nahe der Taverne durchbrochen wurde, dass durch die Näherung immer weiter zunahm. Manches blieb in jeder Stadt gleich. Auch in der Hauptstadt wurde der Sold gerne zu späten Freizeitstunden in der Taverne auf dem Kopf gehauen, sei es beim Kartenspiel oder einer Reihe von Biergläsern oder aber man bog in jene Gassen ab, in denen das Licht aufgrund von roten Vorhängen in einer Farbe leuchtete, die ganz besondere Versprechen mit sich brachte.
Doch waren es schließlich ein wütender Schrei, Poltern und das Zerbersten von Glas, das ihn dazu verleitete einen Seitenblick auf seinen Mentor zu werfen. In Übereinstimmung sich das Ganze näher anzusehen, bogen sie in die Gasse ein. Sebastian dachte nicht daran das Schwert zu ziehen, denn selbst wenn es schlimmstenfalls zu einer Prügelei gekommen war, musste hier niemand mit dem Leben bedroht werden. Und oft genug hatte er es erlebt, dass die Anwesenheit von Soldaten für die Rückkehr zur Ruhe und Ordnung bereits ausreichte. Der Platz vor der Taverne war deutlich heller als alle anderen Bereiche, was ihm seine Arbeit deutlich erleichterte, und ihn auch erkennen zu glauben ließ, wer da gerade schwungvoll aus der Taverne ausgeladen worden war. „Euer Gnaden“, reichte er dem Ritter die Hand in einem Angebot Cedric beim Aufstehen zu helfen, während ihm die rot aufgeplatzten Äderchen an dessen linken Auge aufgefallen waren. Offensichtlich hatte er sich einen überzeugenden Hacken eingefangen. „Ihr scheint gestolpert zu sein. Lasst Euch helfen.“ Er war nicht der erste Fürstensohn, den er im Dreck liegend vorgefunden hatte, doch das änderte nichts daran, solche Aktionen wertend zu sehen. In Sebastians Wahrnehmung waren es immer die am reichest vom Schicksal Beschenktesten, die es am wenigsten zu würdigen wussten.
