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A wild Game of Survival
17.08.1016 - 12:30
Arbeitszimmer des Königs
Ariald Stelhammer Leif Stelhammer

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Ariald Stelhammer
Alter
Beruf
Wohnort
Stand
User
#3
Kürzlich waren die Dinge surreal. Sie feierten und tranken, während die Gewitterwolken am Himmel noch nicht zu sehen, aber doch irgendwie zu spüren waren. Wie elektrische Ströme, die durch die Luft wirbelten. Unsichtbar, aber anwesend. Von Kriegen hatte Ariald nur aus Geschichten gehört. Rein äußerlich würde er locker als Krieger durchgehen, der viele Kämpfe bestritten hatte, doch natürlich war das nicht der Fall. Kriege hatte es auf Arcandas schon lange nicht mehr gegeben. Selbstverständlich stritten Könige und Königinnen um Heirat, Affären und Intrigen, doch vor allem Norsteading hatte sich von alledem weit distanziert. Trotz der barbarischen Herkunft hatte man immer eine friedliche Miene gewahrt und nie einen Grund gehabt, aktiv boshaft gegen andere Herrscher vorzugehen. Doch in Castandor hatte es mehr und mehr zu brodeln begonnen. Ob Ariald weggesehen hatte? Vielleicht. Ob es ihn deshalb noch mehr wurmte, dass Charles nicht mehr weggesehen hatte? Vielleicht. Es war gut, dass die Tür sich öffnete und Leif den alten Mann aus dessen Gedanken riss. Sofort wurden die dunklen Themen von Leifs enthusiastischen Art überdeckt und Ariald war mehr als froh über diesen Umschwung der Atmosphäre im Raum. Ariald nickte seinem Ältesten zu und hatte nun die Gelegenheit, ihn allein, in Ruhe, im Tageslicht und nüchtern zu betrachten. Er hatte dieses entschlossene Zucken in den Mundwinkeln, gepaart mit einem Lächeln, das Ariald an die Tage seiner eigenen Jugend erinnerte. Auch er musste Schmunzeln und goss sich eine widerliche, klare Flüssigkeit in seinen Krug ein. Kurz zögerte er, schenkte Leif dann aber auch etwas Wasser ein. „Rosen im Badewasser und parfümierte Decken“, fasste Ariald zusammen, langsam den Kopf schüttelnd. „Hast du eine Stadt erobert oder hat man dich zur Frühlingsprinzessin gekrönt?“, musste er lachen. Die starke Loyalität zu Walleydor fußte eindeutig auf politisch-geografischer Grundlage, denn vom Gemüt her hatten die beiden Länder wenig gemein. Wobei, vielleicht würde sich das ja noch ändern, jetzt, wo sich Walleydor schließlich so intensiv mit der Kriegsführung befasste…

„Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, dich in Ruhe anzusehen“, stellte der König fest und machte einige langsame Schritte um den mächtigen Schreibtisch herum. Nur, um Leif eine große Pranke an die Wange zu legen und dessen Gesicht mit einem skeptischen Blick zu begutachten. Er hatte ein paar kleine Kratzer an der Wange und Ariald war sich sicher, dass ein kleines Fältchen zwischen den Augenbrauen dazu gekommen war. Er nahm sich Zeit, seinen Sohn ausgiebig zu betrachten, fast so, als versuchte er, aus dessen Augen Geheimnisse zu lesen. Das gelang ihm nicht, weshalb er die Wange zweimal tätschelte, ehe er seine Hand wieder sinken ließ. „Ich habe mindestens fünfzehn graue Haare mehr als vor deiner Abreise“, beschwerte er sich. „Das liegt zu einem Großteil an deiner Mutter, der du – ich zitiere – „Mehr Sorgen bereitet hast, als alle anderen Kinder gesammelt.“ Kopfschüttelnd machte Ariald wieder langsame Schritte zurück und trank kurz, das Gesicht verziehend, von seinem Krug. Fakt war, dass die Aussage vielleicht ein wenig geflunkert war. Frigga und er hatten sich nämlich durchaus erfolgreich im Sorgen-Machen abgewechselt. Jeden Abend war es jemand anderes, der besorgt im Nachthemd aus dem Fenster geblickt und seinen Partner mit Worst-Case-Szenarien vollgesoßt hatte. Ariald stand dessen seiner Frau insgeheim nämlich in absolut nichts nach. Der einzige Unterschied war, dass er sie umbringen würde, wenn dieses Geheimnis je das eheliche Schlafzimmer verlassen würde. (Natürlich würde er sie nicht umbringen, aber mindestens drei Tage kein Wort mit ihr sprechen.) So war es viel leichter, die Sorge auf die leidende, nicht anwesende, Mutter zu schieben, während er den abgeklärten Winterkönig gab. Die Rolle lag ihm schließlich auch viel besser.

Ein kurzes Seufzen, ehe Ariald wieder vom Schreibtisch aufsah. Diesmal nicht mit dem freundlichen, besorgten oder belustigten Blick von vorhin. Er war ernster und deutlich kühler geworden. „Wir müssen darüber sprechen, wie es weitergeht.“ Er sah hinunter auf den Schreibtisch, seine Augen suchten ein bestimmtes Schreiben. Er hatte Schwierigkeiten, einzelne Blätter zu greifen, fand aber schließlich das, wonach er gesucht hatte. „Der Angriff auf die Grenzstadt ist fast einen Monat her. Trakas ist“ Er überlegte. „Seit zwei Wochen tot. Das hier ist Augustos Antwort.“ Er reichte Leif das Stück Pergament:
24. Tag im zweiten Monat der Sonne (Juli)

DAS UNEHRENHAFTE UND UNENTSCHULDBARE
VERHALTEN DES FRÜHLINGSLANDES
VERSETZT UNS, GROSSKÖNIG AUGUSTO CASTELLANOS,
IN DIE NOTWENDIGKEIT
UNSER HEILIGES LAND IN DEN KRIEGSZUSTAND ZU VERSETZEN.

Söhne und Töchter von Castandor
lasst Gebete erklingen.
Für unsere Brüder und Schwestern in Eastergold Meadow,
die im Kampf um dieses unser Land
ihr Leben ließen.

Betet für die Flüchtlinge der Stadt
auf dass sie den sicheren Hafen von Bardon Pass
in Frieden erreichen mögen.

Erhebt eure Schwerter
und macht euch noch heute
auf den Weg nach King's Portal.

Sammelt euch für den Vergeltungsschlag.


Vielleicht hatte Leif diese sowieso schon gehört oder gelesen. Während eines Bads in Rosenblüten oder so ähnlich. Kurz verzog Ariald das Gesicht. Er wollte sich weder ein Bad mit Blüten vorstellen, noch seinen erwachsenen, badenden Sohn. Wie auch immer. „Matariyya unterstützt seinen Verbündeten. Ben Sahid soll Männer rekrutieren – wie auch immer das aussehen soll.“ Nachdenklich klopfte Ariald mit dem Daumen auf dem Holztisch. „Das hier ist…“ er warf einen Blick auf eine Karte Arcandas, die kunstvoll gestaltet auf dem Tisch lag. „Kein Streit mehr um eine florierende Stadt, persönliche Befindlichkeiten oder einen schlechten Herrscher.“ Er nickte in Richtung Eastergold Meadow und sah dann langsam zu Leif auf, dessen Ausdruck Ariald nur schwer deuten konnte. „Das hier wird ein Weltkrieg werden.“
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A wild Game of Survival - von Ariald Stelhammer - 08-07-2024, 14:27
RE: A wild Game of Survival - von Ariald Stelhammer - 17-07-2024, 23:42
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