14-08-2024, 15:06 - Wörter:
Die letzten Tage waren ruhig und turbulent zugleich gewesen. Ruhig, weil sie kaum etwas zu tun gehabt hatte; Thomas war mit irgendetwas sehr Wichtigem beschäftigt gewesen und sie war ihm und auch seiner furchtbaren Mutter tunlichst aus dem Weg gegangen. Turbulent, weil ihr Kopf nach dem Besuch des königlichen Ritters nach wie vor ratterte, und ihr Herz schlug immer viel zu schnell, wenn sie an die baldige Reise in die Hauptstadt dachte. Eine Sache, die sie mit Thomas ebenfalls noch besprechen wollte, aber sie wusste, wie sie ihn um den Finger wickeln konnte. In letzter Zeit war die Stimmung zwischen ihnen eisiger geworden, aber wie konnte es auch anders sein, wenn man sich kaum sah? Als Fürst hatte Thomas viel zu tun, er war unterwegs, führte Gespräch oder verhandelte, und sie fügte sich der Rolle als Fürstin und versuchte ihn weitestgehend zu unterstützen, wenn er mal ihren Rat wünschte. Ansonsten wanderte sie durch die Landschaft, entdeckte immer noch neue Orte in und um Penwick, und sie schloss diesen windigen Platz tief in ihr Herz. Dann, wenn sie draußen war, durch die Landschaft streifte oder im Garten malte und sich um ihre Pflanzen kümmerte: da war sie glücklich, frei von allen Zwängen. Diese Ehe und alles, was damit einher ging, war schwierig für sie geworden, und Grace wusste, es gab daraus kaum ein Entrinnen. Aber Thomas bemühte sich, das wusste und spürte sie, und sie war neugierig auf den heutigen Morgen und alles, was er mit sich bringen mochte. Also stand sie zeitig auf, so, wie er sich das gewünscht hatte, und hatte sich in ein förmliches, aber dennoch nicht ganz so aufwändiges Kleid geschmissen. “Du kannst herein kommen”, rief sie durch die Türe, ein wenig belustigt, dass er als ihr Ehemann nicht einfach so in ihr Zimmer kam. Sie hätte damit wahrlich kein Problem, immerhin sollte die elende Förmlichkeit doch wenigstens zwischen zwei Eheleuten, die sich im Privaten befanden, ein Ende finden, oder?
Als sich die Türe öffnete, lächelte sie ihren Ehemann leicht an. “Guten Morgen, hast du gut geschlafen?”, fragte sie ihn aufmerksam und nickte dann vage nach draußen durch die hohen Fenster, die sie so liebte. “Verrätst du mir jetzt, was du für heute geplant hast? Du weißt, dass ich ein sehr neugieriger Mensch bin.” Sie kam ihm näher und küsste ihn vorsichtig auf die Wange. “Ich bin froh, dass du heute ein wenig Zeit findest, die letzten Tage schienst du sehr beschäftigt zu sein. Wirst du mir verraten, was zurzeit los ist?”
Als sich die Türe öffnete, lächelte sie ihren Ehemann leicht an. “Guten Morgen, hast du gut geschlafen?”, fragte sie ihn aufmerksam und nickte dann vage nach draußen durch die hohen Fenster, die sie so liebte. “Verrätst du mir jetzt, was du für heute geplant hast? Du weißt, dass ich ein sehr neugieriger Mensch bin.” Sie kam ihm näher und küsste ihn vorsichtig auf die Wange. “Ich bin froh, dass du heute ein wenig Zeit findest, die letzten Tage schienst du sehr beschäftigt zu sein. Wirst du mir verraten, was zurzeit los ist?”
