16-08-2024, 17:50 - Wörter:
Obwohl der Ritter Alden Sutherland durchaus den einen oder anderen Zweifel an der Richtigkeit ihres Vorhabens hegte, war er entschlossen, jetzt keinen Rückzieher mehr zu machen. Das Risiko war groß, sowohl für ihn als auch für die Fürstin, doch genau darin lag der Reiz. Über Abenteuer zu reden, war das eine; sie mit all ihren Konsequenzen zu erleben, etwas ganz anderes. Und Alden wäre nicht er selbst, hätte er sich zurückgezogen, nur weil die Unternehmung gefährlich war. Außerdem hatte er Grace sein Wort gegeben.
Grace nahm seine Hand und drückte sie sanft. Ihre Augen strahlten so viel Zuneigung aus, dass Alden sich in ihnen verlor. Diese Frau machte es ihm schwer, die Kontrolle zu behalten. Er erwiderte ihr Lächeln und sagte: „Auch ich habe diese Verbundenheit sofort gespürt, Mylady. Es ist etwas ganz Besonderes, so wie Ihr es seid. Und erinnert Ihr Euch an unser Gespräch in Penwick Town? Was wäre das Leben ohne ein wenig Gefahr und Abenteuer?“ Mit einem Zwinkern versuchte er, ihre Zweifel zu zerstreuen—und vielleicht auch seine eigenen. „Das Zitat ist von mir, das ist es, was mein Herz höher schlagen lässt.“
Das Geschenk von Grace erfreute den Ritter sehr, nicht zuletzt, weil es von Herzen kam, das fühlte er. „Es ist von Euch, das ist es, was zählt, Grace. Es ist für mich wertvoller als ein Gemälde eines Meisters.“
Alden war froh, dass die Fürstin verstand, was er ihr bezüglich ihrer unüberlegten Worte gegenüber dem anderen Ritter mitteilen wollte. Es war liebenswürdig, wie sie ihn verteidigte, auch wenn der andere Ritter in gewisser Weise recht hatte. In einer anderen Situation hätte er das sicher geschätzt, doch hier war es ratsamer, zurückhaltend zu sein. Als Grace versprach, in Zukunft vorsichtiger zu sein, nickte Alden. Er hob die Augenbrauen, als sie ihn mit einem Grinsen ansah. Ihre Fröhlichkeit war ansteckend, und es fiel ihm schwer, ernst zu bleiben. Doch er wollte, dass sie verstand, dass ihr kleiner Ausflug im Verborgenen stattfinden musste. Die wilden Herzen konnten sich austoben, solange keine neugierigen Augen in der Nähe waren. In einer Stadt wie Spring’s Court, wo die Gefahr bestand, dass ihre Tarnung aufflog, war es entscheidend, sich an bestimmte Regeln zu halten.
Als Grace sich von ihm löste, um eine Strähne unter ihre Haube zu stecken, griff Alden erneut nach ihren Händen, um sie festzuhalten. „Ja, das seid Ihr, meine Liebe, und noch viel mehr.“ Wieder versank er in ihren unwiderstehlichen Augen. Alden atmete tief ein und aus, ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen.
Je näher sie der Innenstadt kamen, desto voller wurden die Straßen. Dies ließ sich nicht vermeiden, wenn sie eine der Tavernen aufsuchen wollten. Langsam wurde es Zeit, dass sie in ihre Rollen als Cousin und Cousine schlüpften. Dies wurde Alden klar, als Grace ihn fragte, ob die Stadt bei Nacht immer so anders sei, und ihn dabei weiterhin „Mylord“ nannte, bevor sie ihren Fehler korrigierte. „Die Stadt erwacht erst bei Nacht wirklich zum Leben. Deshalb ist es wichtig, dass wir nah beieinanderbleiben, Cousine.“
Der Ritter der Königsgarde hakte seinen Arm bei ihrem ein, als immer mehr Menschen an ihnen vorbeihasteten. Während sie durch die Gassen gingen, erzählte Alden von seinem Zuhause und seiner Familie. Er freute sich über das Interesse der Fürstin. „Ich hatte eine wunderbare Kindheit. Mein Halbbruder hingegen hatte es schwerer, da seine Mutter starb, als er noch jung war, und meine Mutter ihn nie als Sohn akzeptierte. Ich war der verwöhnte kleine Bruder.“
Er lächelte bei ihrem Kommentar über seine Haare und Augen und fuhr sich mit der freien Hand durch seine Locken, sodass sie noch wilder abstanden. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ Als Grace erwähnte, dass sie gerne seine Schwester Lily kennenlernen würde, wurde sein Lächeln noch breiter, und seine braunen Augen funkelten. „Das lässt sich sicherlich einrichten. Warum machen wir nicht einen Ausflug nach Hazelbrook, wenn Ihr noch ein wenig Zeit findet? Dann zeige ich Euch gerne meine Lieblingsplätze. Meine Mutter backt den besten Apfelkuchen in ganz Walleydor.“
Der königliche Ritter hörte aufmerksam zu, als die junge Fürstin von ihren Eltern und ihrer Heimat erzählte, von einer schönen, wilden und sorgenfreien Kindheit. Er ließ ihre Worte ein wenig nachklingen, während sie weiter durch die schmalen Gassen gingen. Die Geräusche der Stadt umgaben sie, doch für einen Moment schienen sie weit entfernt. Die Vorstellung von Grace als junges Mädchen, barfuß durch den Weingarten laufend—ein Bild der Unschuld und Freiheit—ließ Alden lächeln. Ein kleines Stück dieses wilden Kindes schien in ihr weiterzuleben, auch wenn die Welt der Erwachsenen sie in das enge Korsett zwängte, das einer verheirateten Dame aus adligen Kreisen auferlegt war.
„Ihr hattet wohl eine wunderbare Kindheit, Grace. Diese kleinen Freiheiten, die Euch gewährt wurden, sind wertvoller, als man oft denkt. Ich verstehe, warum Euer Vater das Beste für Euch wollte, auch wenn es vielleicht nicht das war, was Ihr Euch gewünscht habt. Es muss schwer gewesen sein, Euren eigenen Weg zu finden, wenn so viele Entscheidungen über Euer Leben von anderen getroffen wurden.“
Er machte eine kurze Pause und zog sie sanft an den Rand der Straße, um einem Mann mit einem Handkarren Platz zu machen. „Es tut mir leid, dass Ihr Eure Mutter so früh verloren habt. Das muss ein unermesslicher Schmerz gewesen sein. Und die Erwartungen, die danach an Euch gestellt wurden, waren sicherlich eine zusätzliche Bürde. Aber es hat Euch auch stark gemacht, Grace. Ihr habt die Kraft gefunden, trotz allem nach dem Leben zu streben, das Ihr wirklich wollt. Das bewundere ich an Euch.“
Alden sah sie an, seine braunen Augen voller Wärme und Verständnis. „Vielleicht war es nicht einfach, Eurem Vater zu vergeben, aber es zeigt, wie viel Herz und Mut in Euch steckt. Vergebung ist nicht immer leicht, doch sie bringt Frieden. Ich bin sicher, dass Eure Mutter stolz auf die Frau wäre, die Ihr geworden seid. Und das wilde Herz habt Ihr Euch ja bewahrt.“
Sie bogen um eine Ecke, und die Taverne kam in Sichtweite. Bevor sie den Eingang erreichten, griff Alden nach dem Arm seiner „Cousine“, zog sie näher zu sich und raunte ihr zu: „Und du wirst ab sofort auf das hören, was ich sage, liebste Cousine, sonst werde ich deinem Mann erzählen, dass du nicht brav warst. Hast du verstanden?“ Er grinste frech, ließ ihren Arm los und klopfte ihr leicht mit der flachen Hand auf den Allerwertesten. Das Spiel konnte beginnen.
Der Ritter öffnete die Tür, betrat den Schankraum und zog seine "Cousine" hinter sich her. Obwohl die Taverne noch nicht so gefüllt war, wie sie es in ein oder zwei Stunden sein würde, war es wichtig, zusammenzubleiben. Zielstrebig führte er sie zu einem Ecktisch im hinteren Bereich, wo man weniger Aufmerksamkeit auf sich zog. Er ließ die junge Frau Platz nehmen und setzte sich dann ebenfalls. „Was möchtest du trinken, Cousine? Der hiesige Wein ist ungenießbar, aber vielleicht hat Margy noch etwas von dem castandorischen Hypocras im Keller—der ist ganz passabel. Oder lieber Met? Cider? Und was das Essen angeht: Der Eintopf der Wirtin ist wirklich köstlich. Oder lieber einen Pie?“ Fragend sah er seine Begleitung an, während sie auf die Bedienung warteten.
Grace nahm seine Hand und drückte sie sanft. Ihre Augen strahlten so viel Zuneigung aus, dass Alden sich in ihnen verlor. Diese Frau machte es ihm schwer, die Kontrolle zu behalten. Er erwiderte ihr Lächeln und sagte: „Auch ich habe diese Verbundenheit sofort gespürt, Mylady. Es ist etwas ganz Besonderes, so wie Ihr es seid. Und erinnert Ihr Euch an unser Gespräch in Penwick Town? Was wäre das Leben ohne ein wenig Gefahr und Abenteuer?“ Mit einem Zwinkern versuchte er, ihre Zweifel zu zerstreuen—und vielleicht auch seine eigenen. „Das Zitat ist von mir, das ist es, was mein Herz höher schlagen lässt.“
Das Geschenk von Grace erfreute den Ritter sehr, nicht zuletzt, weil es von Herzen kam, das fühlte er. „Es ist von Euch, das ist es, was zählt, Grace. Es ist für mich wertvoller als ein Gemälde eines Meisters.“
Alden war froh, dass die Fürstin verstand, was er ihr bezüglich ihrer unüberlegten Worte gegenüber dem anderen Ritter mitteilen wollte. Es war liebenswürdig, wie sie ihn verteidigte, auch wenn der andere Ritter in gewisser Weise recht hatte. In einer anderen Situation hätte er das sicher geschätzt, doch hier war es ratsamer, zurückhaltend zu sein. Als Grace versprach, in Zukunft vorsichtiger zu sein, nickte Alden. Er hob die Augenbrauen, als sie ihn mit einem Grinsen ansah. Ihre Fröhlichkeit war ansteckend, und es fiel ihm schwer, ernst zu bleiben. Doch er wollte, dass sie verstand, dass ihr kleiner Ausflug im Verborgenen stattfinden musste. Die wilden Herzen konnten sich austoben, solange keine neugierigen Augen in der Nähe waren. In einer Stadt wie Spring’s Court, wo die Gefahr bestand, dass ihre Tarnung aufflog, war es entscheidend, sich an bestimmte Regeln zu halten.
Als Grace sich von ihm löste, um eine Strähne unter ihre Haube zu stecken, griff Alden erneut nach ihren Händen, um sie festzuhalten. „Ja, das seid Ihr, meine Liebe, und noch viel mehr.“ Wieder versank er in ihren unwiderstehlichen Augen. Alden atmete tief ein und aus, ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen.
Je näher sie der Innenstadt kamen, desto voller wurden die Straßen. Dies ließ sich nicht vermeiden, wenn sie eine der Tavernen aufsuchen wollten. Langsam wurde es Zeit, dass sie in ihre Rollen als Cousin und Cousine schlüpften. Dies wurde Alden klar, als Grace ihn fragte, ob die Stadt bei Nacht immer so anders sei, und ihn dabei weiterhin „Mylord“ nannte, bevor sie ihren Fehler korrigierte. „Die Stadt erwacht erst bei Nacht wirklich zum Leben. Deshalb ist es wichtig, dass wir nah beieinanderbleiben, Cousine.“
Der Ritter der Königsgarde hakte seinen Arm bei ihrem ein, als immer mehr Menschen an ihnen vorbeihasteten. Während sie durch die Gassen gingen, erzählte Alden von seinem Zuhause und seiner Familie. Er freute sich über das Interesse der Fürstin. „Ich hatte eine wunderbare Kindheit. Mein Halbbruder hingegen hatte es schwerer, da seine Mutter starb, als er noch jung war, und meine Mutter ihn nie als Sohn akzeptierte. Ich war der verwöhnte kleine Bruder.“
Er lächelte bei ihrem Kommentar über seine Haare und Augen und fuhr sich mit der freien Hand durch seine Locken, sodass sie noch wilder abstanden. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ Als Grace erwähnte, dass sie gerne seine Schwester Lily kennenlernen würde, wurde sein Lächeln noch breiter, und seine braunen Augen funkelten. „Das lässt sich sicherlich einrichten. Warum machen wir nicht einen Ausflug nach Hazelbrook, wenn Ihr noch ein wenig Zeit findet? Dann zeige ich Euch gerne meine Lieblingsplätze. Meine Mutter backt den besten Apfelkuchen in ganz Walleydor.“
Der königliche Ritter hörte aufmerksam zu, als die junge Fürstin von ihren Eltern und ihrer Heimat erzählte, von einer schönen, wilden und sorgenfreien Kindheit. Er ließ ihre Worte ein wenig nachklingen, während sie weiter durch die schmalen Gassen gingen. Die Geräusche der Stadt umgaben sie, doch für einen Moment schienen sie weit entfernt. Die Vorstellung von Grace als junges Mädchen, barfuß durch den Weingarten laufend—ein Bild der Unschuld und Freiheit—ließ Alden lächeln. Ein kleines Stück dieses wilden Kindes schien in ihr weiterzuleben, auch wenn die Welt der Erwachsenen sie in das enge Korsett zwängte, das einer verheirateten Dame aus adligen Kreisen auferlegt war.
„Ihr hattet wohl eine wunderbare Kindheit, Grace. Diese kleinen Freiheiten, die Euch gewährt wurden, sind wertvoller, als man oft denkt. Ich verstehe, warum Euer Vater das Beste für Euch wollte, auch wenn es vielleicht nicht das war, was Ihr Euch gewünscht habt. Es muss schwer gewesen sein, Euren eigenen Weg zu finden, wenn so viele Entscheidungen über Euer Leben von anderen getroffen wurden.“
Er machte eine kurze Pause und zog sie sanft an den Rand der Straße, um einem Mann mit einem Handkarren Platz zu machen. „Es tut mir leid, dass Ihr Eure Mutter so früh verloren habt. Das muss ein unermesslicher Schmerz gewesen sein. Und die Erwartungen, die danach an Euch gestellt wurden, waren sicherlich eine zusätzliche Bürde. Aber es hat Euch auch stark gemacht, Grace. Ihr habt die Kraft gefunden, trotz allem nach dem Leben zu streben, das Ihr wirklich wollt. Das bewundere ich an Euch.“
Alden sah sie an, seine braunen Augen voller Wärme und Verständnis. „Vielleicht war es nicht einfach, Eurem Vater zu vergeben, aber es zeigt, wie viel Herz und Mut in Euch steckt. Vergebung ist nicht immer leicht, doch sie bringt Frieden. Ich bin sicher, dass Eure Mutter stolz auf die Frau wäre, die Ihr geworden seid. Und das wilde Herz habt Ihr Euch ja bewahrt.“
Sie bogen um eine Ecke, und die Taverne kam in Sichtweite. Bevor sie den Eingang erreichten, griff Alden nach dem Arm seiner „Cousine“, zog sie näher zu sich und raunte ihr zu: „Und du wirst ab sofort auf das hören, was ich sage, liebste Cousine, sonst werde ich deinem Mann erzählen, dass du nicht brav warst. Hast du verstanden?“ Er grinste frech, ließ ihren Arm los und klopfte ihr leicht mit der flachen Hand auf den Allerwertesten. Das Spiel konnte beginnen.
Der Ritter öffnete die Tür, betrat den Schankraum und zog seine "Cousine" hinter sich her. Obwohl die Taverne noch nicht so gefüllt war, wie sie es in ein oder zwei Stunden sein würde, war es wichtig, zusammenzubleiben. Zielstrebig führte er sie zu einem Ecktisch im hinteren Bereich, wo man weniger Aufmerksamkeit auf sich zog. Er ließ die junge Frau Platz nehmen und setzte sich dann ebenfalls. „Was möchtest du trinken, Cousine? Der hiesige Wein ist ungenießbar, aber vielleicht hat Margy noch etwas von dem castandorischen Hypocras im Keller—der ist ganz passabel. Oder lieber Met? Cider? Und was das Essen angeht: Der Eintopf der Wirtin ist wirklich köstlich. Oder lieber einen Pie?“ Fragend sah er seine Begleitung an, während sie auf die Bedienung warteten.
