19-08-2024, 13:07 - Wörter:
Es war die natürlichste Sache der Welt, dass Grace die Schuld auf sich nahm. Nicht nur, weil sie eine Frau war und die meistens die Schuld traf, wenn es um solche “Unzulänglichkeiten” ging, sondern auch, weil sie tatsächlich die Schuldige in dieser Situation war. Gerade dieser Kuss war von ihr ausgegangen, und Godwyn selbst war einfach im falschen Moment reingeplatzt. Oder im richtigen? Wenn jemand Anderes sie gesehen hätte… Grace schluckte, trank dann doch einen großzügigen Schluck vom Cider und wartete, bis Alden an die Theke verschwand, um etwas zu essen zu holen. Sie war gerührt vom Godwyn´s Worte, denn sie zeugten von Liebe und Fürsorge, nicht nur auf Alden bezogen, sondern vor allem auf sie. Das ehrte sie sehr. Ein weiterer königlicher Ritter, der auf sie Acht geben würde, und sie wusste, sie war von Heofader sehr gesegnet. Grace wartete gutmütig und geduldig, bis Godwyn sich ausgesprochen hatte, dann ließ sie seine gesagten Worte ein wenig nachwirken. Noch einmal trank sie vom Cider, ließ ihn samtig wie Honig auf der Zunge liegen, bevor sie ihn schluckte. Mittlerweile schmeckte er deutlich besser, doch sie vermutete, dass Godywyn etwas viel Stärkeres trank. Da war sie wieder, diese einsame und traurige Aura.
Grace setzte sich dann ein wenig aufrechter auf, sah Godwyn aufrichtig und ehrlich an und seufzte lautlos. Das würde schwierig werden, doch es brannte ihr auf der Zunge und somit auch auf der Seele, er hatte gerade irgendwie das Fass zum Überlaufen gebracht. “Eure Worte sind aufrichtig, das erkenne ich, und ich danke Euch auf das Herzlichste. Dafür, dass Ihr mich beschützen und sicher wissen wollt. Ich bin gerührt von Eurer Fürsorge mit gegenüber, aber auch von Eurer Liebe zu Eurem besten Freund.” Grace befeuchtete ihre Lippen und legte ganz graziös ihre Hände in ihrem Schoß zusammen. “Die nächsten Worte richte ich als Grace an Euch, aber auch als Fürstin von Penwick Town. Godwyn, so sehr ich Eure Fürsorge schätze, und ebenso, dass Ihr Euch mir gegenüber so frei äußert, so lasst mich Euch bitte auch sagen, dass ich in dieser Hinsicht keinen Beschützer benötige. Wieso denkt ständig irgendjemand, dass er mich vor irgendetwas beschützen muss?” Ein, zwei Atemzüge vergingen, und sie sprach weiter. “Lasst mich Euch sagen, dass ich um Alden´s Geschichten weiß. Ich weiß aber auch, dass uns eine besondere Verbindung vereint, und haltet mich hier gerne für töricht und naiv. Schon mein Ehemann hat mir verboten, mit ihm Kontakt zu halten, doch ich werde mir das nicht verbieten lassen. Alden hat mich zu nichts überredet, im Gegenteil.” Nun war Grace´ Stimme weniger die einer einfachen, gewöhnlichen Frau, sondern die einer adeligen Fürstin. Um ein wenig Schwere und Strenge zu nehmen, nahm sie Godwyns Hand in ihre. “Ständig sagt mir jemand, was ich kann und was nicht; was ich zu tun habe und was nicht. Ich muss mich ständig einer Welt anpassen, die nicht für uns gedacht ist, und meine eigenen Fähigkeiten und Meinungen unter den Tisch fallen lassen. Ich mag jung sein, Godwyn, und als adelige Dame noch nicht viel von der Welt gesehen haben, aber ich bin eine eigenständige, denkende Person. Alden und ich haben uns das gut überlegt. Wir wissen von den Gefahren, und ich muss zugeben, dass unser vorheriges Verhalten falsch und unüberlegt war. Da bin ich ganz bei Euch. Doch wir haben uns die Wahl gelassen und uns für das Leben entschieden. Zu neunundneunzig Prozent bin ich Fürstin von Penwick Town, also lasst mir bitte den einen Prozent Leben und Freiheit, den ich mit Alden ausleben kann. Ich bin mehr als das, was ständig alle in mir sehen, und ich bin es leid, ständig als naiv und töricht angesehen zu werden. Ich kenne die Gefahren und ich bin bereit, ihnen ab und an zu begegnen. Lasst mich bitte meine eigenen Fehler machen.”
Langsam ließ sie seine Hand wieder los, und dann kam auch schon Alden zurück, zwei dampfende Schüsseln in der Hand. Belustigt sah sie ihn an. “Sind wir nicht drei Personen?”, fragte sie ihn lächelnd und legte ihre Hand schützend an ihren flachen Bauch. Einfachen Eintopf hatte sie schon lange nicht mehr gegessen und ihr Magen knurrte bereits. “Danke, dass du uns Getränke und Essen geholt hast. Darf ich dir hierfür wirklich kein Kupfer geben?”
Grace setzte sich dann ein wenig aufrechter auf, sah Godwyn aufrichtig und ehrlich an und seufzte lautlos. Das würde schwierig werden, doch es brannte ihr auf der Zunge und somit auch auf der Seele, er hatte gerade irgendwie das Fass zum Überlaufen gebracht. “Eure Worte sind aufrichtig, das erkenne ich, und ich danke Euch auf das Herzlichste. Dafür, dass Ihr mich beschützen und sicher wissen wollt. Ich bin gerührt von Eurer Fürsorge mit gegenüber, aber auch von Eurer Liebe zu Eurem besten Freund.” Grace befeuchtete ihre Lippen und legte ganz graziös ihre Hände in ihrem Schoß zusammen. “Die nächsten Worte richte ich als Grace an Euch, aber auch als Fürstin von Penwick Town. Godwyn, so sehr ich Eure Fürsorge schätze, und ebenso, dass Ihr Euch mir gegenüber so frei äußert, so lasst mich Euch bitte auch sagen, dass ich in dieser Hinsicht keinen Beschützer benötige. Wieso denkt ständig irgendjemand, dass er mich vor irgendetwas beschützen muss?” Ein, zwei Atemzüge vergingen, und sie sprach weiter. “Lasst mich Euch sagen, dass ich um Alden´s Geschichten weiß. Ich weiß aber auch, dass uns eine besondere Verbindung vereint, und haltet mich hier gerne für töricht und naiv. Schon mein Ehemann hat mir verboten, mit ihm Kontakt zu halten, doch ich werde mir das nicht verbieten lassen. Alden hat mich zu nichts überredet, im Gegenteil.” Nun war Grace´ Stimme weniger die einer einfachen, gewöhnlichen Frau, sondern die einer adeligen Fürstin. Um ein wenig Schwere und Strenge zu nehmen, nahm sie Godwyns Hand in ihre. “Ständig sagt mir jemand, was ich kann und was nicht; was ich zu tun habe und was nicht. Ich muss mich ständig einer Welt anpassen, die nicht für uns gedacht ist, und meine eigenen Fähigkeiten und Meinungen unter den Tisch fallen lassen. Ich mag jung sein, Godwyn, und als adelige Dame noch nicht viel von der Welt gesehen haben, aber ich bin eine eigenständige, denkende Person. Alden und ich haben uns das gut überlegt. Wir wissen von den Gefahren, und ich muss zugeben, dass unser vorheriges Verhalten falsch und unüberlegt war. Da bin ich ganz bei Euch. Doch wir haben uns die Wahl gelassen und uns für das Leben entschieden. Zu neunundneunzig Prozent bin ich Fürstin von Penwick Town, also lasst mir bitte den einen Prozent Leben und Freiheit, den ich mit Alden ausleben kann. Ich bin mehr als das, was ständig alle in mir sehen, und ich bin es leid, ständig als naiv und töricht angesehen zu werden. Ich kenne die Gefahren und ich bin bereit, ihnen ab und an zu begegnen. Lasst mich bitte meine eigenen Fehler machen.”
Langsam ließ sie seine Hand wieder los, und dann kam auch schon Alden zurück, zwei dampfende Schüsseln in der Hand. Belustigt sah sie ihn an. “Sind wir nicht drei Personen?”, fragte sie ihn lächelnd und legte ihre Hand schützend an ihren flachen Bauch. Einfachen Eintopf hatte sie schon lange nicht mehr gegessen und ihr Magen knurrte bereits. “Danke, dass du uns Getränke und Essen geholt hast. Darf ich dir hierfür wirklich kein Kupfer geben?”
