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Masquerade
27.08.1016 - 19:00
Dharan al-Bahr
Trigger: Eventuell sexuelle Handlungen

Heimatlose
Caeus Valerius
Heimatlose
Alter 40
Beruf Anführer der Bruderschaft
Wohnort Lager der Bruderschaft
Stand Ledig
User Natsch
#19
Der Moment dehnte sich, unerwartet und voller unaussprechbarer Spannung. Caeus’ Augen verengten sich leicht, als er die feinen Nuancen in ihrem Ausdruck wahrnahm. Da war etwas Neues – etwas, das sie vielleicht unbewusst preisgab. Undefinierbare Gefühle, wie ein Schatten, der plötzlich aus dem Verborgenen trat und einen Platz beanspruchte, den sie so geschickt verborgen gehalten hatte. Was auch immer zwischen ihnen entstanden war, es geschah auf einer Ebene, die sich seiner Kontrolle entzog – ein unbekanntes Terrain, das er nicht formen oder beherrschen konnte.

Caeus war ein Mann, der sein Leben mühsam darauf aufgebaut hatte, die Fäden in der Hand zu halten. Seine Gedanken, seine Entscheidungen, die Menschen um ihn herum – alles gehorchte seiner Disziplin und seinem Willen. Doch nun stand er vor etwas, das sich nicht zwingen ließ. Etwas, das sich wie eine unaufhaltsame Welle anfühlte, die auf ihn zurollte, egal wie fest er seinen Stand hielt.
Der Verlust dieser Kontrolle, das wusste er, führte nur zu einer Sache. Schmerz. Nicht der körperliche Schmerz, den er gewohnt war, der ihn antrieb und stärkte, sondern eine tiefere Wunde, die ihn angreifbarer machte, als er jemals bereit gewesen wäre zuzugeben. Und doch konnte er sich nicht lösen. Nicht von ihr. Nicht von diesem Moment. Es war, als würde er mit offenen Augen auf eine Klippe zulaufen, unfähig stehenzubleiben – und das Einzige, was ihn daran hinderte, war die vage Hoffnung, dass der Fall vielleicht weniger schmerzhaft sein könnte, als er sich vorstellte. Doch in seinem Inneren wusste er es besser.

Ihre Blicke sprachen mehr als Worte es je könnten, offenbarten eine Tiefe, die ihn gleichzeitig anzog und herausforderte. Sie trugen eine Ehrlichkeit in sich, die ihn unvorbereitet traf. Caeus hielt inne, spürte, wie die Zeit sich verlangsamte, jeder Herzschlag laut und betont in der Stille des Raumes. Er wollte die Bedeutung dessen begreifen, was sie in diesem Augenblick zeigte, was sich in ihrer Berührung und ihrem Blick spiegelte. Aber es war, als würden sich diese Gefühle zwischen ihnen entziehen, als wären sie ein Geheimnis, das er nur dann entschlüsseln konnte, wenn er bereit war, selbst etwas zu offenbaren. Und das – das machte diesen Moment gefährlicher als jedes Schwert, dem er je begegnet war.

Die Andersartigkeit dieses Kusses ließ eine stille Sehnsucht in ihm aufkeimen, eine, die ihn unerwartet traf. Seine Lippen verweilten nur einen Augenblick länger auf ihren, als wäre er unfähig, den Kontakt sofort zu brechen. Sein Daumen strich langsam über ihre weiche Wange, ein sanftes Streicheln, das im Kontrast zu der Stärke stand, die sonst jede seiner Bewegungen ausmachte. Gleichzeitig glitt seine andere Hand an ihren Rücken, suchte die Wärme ihrer Haut, zog sie näher an sich, als würde er versuchen, sie und diesen Moment in sich aufzunehmen, bevor er ihm entglitt.

Und doch konnte er den Augenblick - und sie - nicht festhalten. Es war, als würde etwas Unausweichliches zwischen ihnen schweben, ein Schatten, der darauf wartete, die Zweisamkeit zu durchbrechen. Caeus spürte es – das Gefühl der erloschenen Stundenkerze, die in der Stille dieses Raumes lauter wurde. Sein Blick glitt kurz zur Tür, als würde er jede Sekunde ein Klopfen erwarten, das die fragile Intimität endgültig zerschlagen würde. Es war fast lächerlich, dass ein Mann wie er, der in den gefährlichsten Situationen die Ruhe bewahrte, nun von einer so einfachen, alltäglichen Möglichkeit aus dem Gleichgewicht gebracht wurde.
Ihre Worte schnitten durch die Stille. Das leichte flehen war dem Valerius nicht entgangen. Er nahm einen tiefen Atemzug und nickte kaum merklich, ließ sie ihre Arbeit vollenden, den Blick auf einen Punkt an der Wand gerichtet.

Als Zariyah sich abwandte, verharrte Caeus einen Moment, sein Blick ruhte auf ihrer zierlichen Gestalt, wie ein stummer Abschied, den er sich selbst nicht einzugestehen wagte. Schließlich wandte auch er sich ab, griff nach dem Leinentuch und ließ es achtlos über die Lehne eines kleinen Hockers gleiten. Für eine Weile war der Raum erfüllt von den leisen, mechanischen Geräuschen, die den Abschied ankündigten. Das Knarzen des Leders, das ihm immer vertraut gewesen war, das dumpfe Klicken und Klimpern vereinzelter Schnallen, während er die Teile seiner Rüstung wieder anlegte. Es war ein Ritual, das seine Gedanken ordnete, ihn in die Realität zurückholte – und doch fühlte es sich diesmal anders an.
Falsch, dachte er. Das Gewicht der Rüstung, das ihn stets schützte, wirkte plötzlich schwerer als sonst, als würde es nicht nur seinen Körper, sondern auch etwas anderes begraben. Die Verletzlichkeit, die er zuvor in diesem dampfgefüllten Raum ungeschützt offenbart hatte, wurde nun Schicht für Schicht verhüllt. Und dennoch, so falsch es sich anfühlte, war es auch irgendwie richtig. Die Rüstung war nicht nur eine Barriere gegen die Gefahren der Welt, sondern auch gegen sich selbst – eine Erinnerung daran, wer er war, wer er sein musste. Als er die letzte Schnalle anzog, fühlte er sich wieder wie der Anführer der Schwarzen Bruderschaft. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass der Mann, der vor wenigen Minuten in diesem Raum gestanden hatte, sich unter all diesen Schichten immer noch regte. Das war die wahre Gefahr.

Caeus stand einen Moment lang reglos, den Blick auf die Tür gerichtet, als könne er sie allein mit seinem Willen öffnen und durchschreiten. Es wäre so einfach, dachte er. Den Raum zu verlassen, die Erinnerung an diesen Augenblick mit der gleichen Kälte wegzuschieben, die ihn so oft vor den Komplikationen des Lebens bewahrt hatte. Doch er wusste, dass er es nicht tun konnte.
Zariyah hatte etwas von ihm – ein Teil, den er nicht benennen konnte, den er nicht zurückfordern konnte, selbst wenn er es wollte. Es war nicht greifbar, und doch hielt es ihn zurück, wie ein unsichtbares Band, das ihn zwang, für einen letzten Augenblick zu verweilen. Seine Schritte waren schwer, das Geräusch seiner Stiefel auf dem Boden schien den Raum zu füllen, lauter als jedes Wort, das er hätte sprechen können. Er näherte sich ihr, langsam, als würde er gegen etwas in sich selbst ankämpfen. Schließlich blieb er dicht hinter ihr stehen, die Wärme seines Körpers so nah, dass sie ihn spüren musste.

Seine Hand hob sich, glitt über ihre Schultern, und die Berührung war alles andere als beiläufig. Sie war durchdrungen von einer seltsamen Sorgfalt, einer Zärtlichkeit, die ihm fremd war, die er jedoch nicht zurückhalten konnte. Mit sanften Bewegungen strich er die geflochtenen Haare beiseite, ließ sie in einem dunklen Schleier über ihre Brust fallen. Er wollte etwas sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Vielleicht, weil er spürte, dass alles, was er aussprach, den Moment zerbrechen würde. Stattdessen verweilte er, sein Atem dicht an ihrem Nacken. Seine Hände glitten an der Seine ihres Körpers entlang, verharrten an ihren Hüften. Langsam verschränkten sich seine Finger vor ihrem Bauch. Seine Lippen strichen über ihren Nacken, küssten eine weitere kleine Narbe hinter ihrem Ohr deren Ursprung ihm verborgen blieb.

"Leb wohl."

Und damit wandte er sich ab, abrupt, als würde er eine Wunde mit einem Brenneisen schließen, bevor sie die Möglichkeit hatte, tiefer zu schmerzen. Die Nähe, die eben noch wie ein stilles Versprechen zwischen ihnen gehangen hatte, löste sich in einem einzigen, entschiedenen Moment auf. Seine Schritte hallten durch den Raum, das Ziel in ihnen spürbar, doch auch etwas Hastiges, Getriebenes. Ohne noch einmal zurückzusehen, öffnete er die Tür, ließ den kühlen Luftzug hineinströmen und verschwand. Unten angekommen, sprach er nur eine knappe Verabschiedung, zu kurz und nüchtern, um die Intensität dessen zu verraten, was oben stattgefunden hatte.

Die Nachtluft von Dharan al-Bahr empfing ihn, kühl und klar, wie ein scharfer Schnitt, der ihn wachrüttelte. Der Lärm der Straßen hatte sich gelegt, nur vereinzelte Stimmen und Schritte durchbrachen die Stille. Caeus atmete tief ein, die Luft trug den Duft von Salz und Sand, vermischt mit den fernen Klängen der Stadt, doch sie reichte nicht aus, um die Schwere in seiner Brust zu vertreiben. Er würde noch heute Nacht reiten. Nicht, weil es notwendig war, sondern weil er dem, was er zurückgelassen hatte, entkommen wollte. Oder vielleicht nur sich selbst.

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