21-06-2025, 11:13 - Wörter:
Ein verächtliches Schnauben – ganz wie man es von ihrem Bruder kannte – folgte auf die Worte der Prinzessin. Helvi empfand es schon als ihre Pflicht, den Gast mit besonderer Sorgfalt und Höflichkeit zu empfangen und zu bewirten, immerhin handelte es sich um eine Prinzessin. Trotzdem strahlte ihr Gesicht dabei aufrichtig vor Freude, als sie den Traubensaft einschenkte. Sie war stolz auf ihre Arbeit, hatte sie doch aus verschiedenen Ecken gehört, dass der Saft vielen sehr gut mundete, obwohl die Nordländer sich gewöhnlich lieber mit Met oder Ale zufriedengaben. Die feine Süße des Safts und sein runder, voller Geschmack hoben ihn deutlich von dem Gewohnten ab und vielleicht war es genau das, was ihm solche Beliebtheit einbrachte. „Ihr seid zu gütig, aber bei einem solch wichtigen Gast müsst Ihr es mir einfach nachsehen, dass ich ein wenig zu eifrig bin, alles richtig zu machen.“ Veith musste ein Schmunzeln unterdrücken, als Helvi der Prinzessin antwortete. Immerhin war sie es, die hier das Sagen hatte und die selbst ihn oft mit einem scharfen Ton herumkommandierte. Sie nun so fügsam und ehrfürchtig zu erleben, war ungewohnt und passte kaum zu der Unnachgiebigkeit seiner Schwester. Genau diesen seltenen Anblick wollte Veith deshalb so lange wie möglich in sich aufnehmen.
„Vielleicht solltet Ihr Euren Untertanen öfter einen Besuch abstatten. Helvi bewahrt noch einige feine Leckereien aus Walleydor in ihrem Vorratsschrank auf.“, bemerkte Veith trocken auf die Worte der Prinzessin hin. Das angedeutete Schmunzeln auf seinen Lippen - für ihn eher ungewöhnlich - ließ jedoch durchblicken, dass seine Bemerkung nicht ganz ernst gemeint war. Helvis Keuchen verriet deutlich, wie entsetzt sie über die lockere Art war, mit der ihr Bruder mit der zukünftigen Königin sprach. Veith hob eine Hand abwehrend in die Luft, während er mit dem anderen Arm das Baby weiter wiegte. „Die Prinzessin hat mir versichert, dass sie heute einfach nur Aleena ist“, entgegnete er ruhig und wandte den Blick zur Prinzessin, woraufhin ihn seine Schwester mit einem strafenden Ausdruck bedachte, der gleichermaßen Schock und fassungslose Verwunderung ausdrückte.
Es hatte etwas Berührendes, die Freude der Prinzessin so ungefiltert zu erleben. So unsicher und beherrscht, wie sie sonst oft wirkte, war sie in diesem Moment wie ausgewechselt. Etwas Leichtes, fast Unbekümmertes lag auf ihrem Gesicht, ein Strahlen, das schwer zu benennen war - ehrlich, ungezwungen und fern jeder höfischen Zurückhaltung. Ohne Zögern griff sie nach der Butter, bestrich sich das Brot, das Helvi ihnen hingestellt hatte und nahm den ersten Bissen. Die Szene hatte etwas Vertrautes, beinahe Heimeliges. Fast wirkte es, als wäre eine Familie beisammen, auch wenn ihre Gäste aus einem Umfeld stammten, in dem man weitaus raffiniertere Speisen gewohnt war und doch, die Stimmung war warm, gelöst und still verbunden in der schlichten Freude des Augenblicks. Aleenas freundliche Worte über den Saft zauberten Helvi eine Röte auf die Wangen, eine, die Veith schon lange nicht mehr an ihr gesehen hatte. Genau dieser Anblick brachte auch ihm ein kaum sichtbares Lächeln auf die Lippen. Es war schön, seine Schwester so zu sehen, nicht im Streit mit sich selbst oder der Welt, sondern für einen Moment einfach zufrieden.
„Ich bin sicher, Helvi packt euch gern etwas davon ein“, meinte Veith, der sich vorstellen konnte, dass es selbst einer Prinzessin in der Burg an solch einfachen Freuden mangelte. Er füllte seinen Becher erneut mit dem Saft, der ihm trotz seiner Vorliebe für Met eine willkommene Abwechslung zum üblichen Geschmack bot.
„Vielleicht solltet Ihr Euren Untertanen öfter einen Besuch abstatten. Helvi bewahrt noch einige feine Leckereien aus Walleydor in ihrem Vorratsschrank auf.“, bemerkte Veith trocken auf die Worte der Prinzessin hin. Das angedeutete Schmunzeln auf seinen Lippen - für ihn eher ungewöhnlich - ließ jedoch durchblicken, dass seine Bemerkung nicht ganz ernst gemeint war. Helvis Keuchen verriet deutlich, wie entsetzt sie über die lockere Art war, mit der ihr Bruder mit der zukünftigen Königin sprach. Veith hob eine Hand abwehrend in die Luft, während er mit dem anderen Arm das Baby weiter wiegte. „Die Prinzessin hat mir versichert, dass sie heute einfach nur Aleena ist“, entgegnete er ruhig und wandte den Blick zur Prinzessin, woraufhin ihn seine Schwester mit einem strafenden Ausdruck bedachte, der gleichermaßen Schock und fassungslose Verwunderung ausdrückte.
Es hatte etwas Berührendes, die Freude der Prinzessin so ungefiltert zu erleben. So unsicher und beherrscht, wie sie sonst oft wirkte, war sie in diesem Moment wie ausgewechselt. Etwas Leichtes, fast Unbekümmertes lag auf ihrem Gesicht, ein Strahlen, das schwer zu benennen war - ehrlich, ungezwungen und fern jeder höfischen Zurückhaltung. Ohne Zögern griff sie nach der Butter, bestrich sich das Brot, das Helvi ihnen hingestellt hatte und nahm den ersten Bissen. Die Szene hatte etwas Vertrautes, beinahe Heimeliges. Fast wirkte es, als wäre eine Familie beisammen, auch wenn ihre Gäste aus einem Umfeld stammten, in dem man weitaus raffiniertere Speisen gewohnt war und doch, die Stimmung war warm, gelöst und still verbunden in der schlichten Freude des Augenblicks. Aleenas freundliche Worte über den Saft zauberten Helvi eine Röte auf die Wangen, eine, die Veith schon lange nicht mehr an ihr gesehen hatte. Genau dieser Anblick brachte auch ihm ein kaum sichtbares Lächeln auf die Lippen. Es war schön, seine Schwester so zu sehen, nicht im Streit mit sich selbst oder der Welt, sondern für einen Moment einfach zufrieden.
„Ich bin sicher, Helvi packt euch gern etwas davon ein“, meinte Veith, der sich vorstellen konnte, dass es selbst einer Prinzessin in der Burg an solch einfachen Freuden mangelte. Er füllte seinen Becher erneut mit dem Saft, der ihm trotz seiner Vorliebe für Met eine willkommene Abwechslung zum üblichen Geschmack bot.