01-07-2025, 11:30 - Wörter:
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Beinahe sehnsüchtig warf sie immer wieder einen Blick auf den Säugling im Arm Veiths, dem mittlerweile schlaftrunken die Augen zufielen, während er immer wieder versuchte gegen die sanfte Umarmung des Schlafes anzukämpfen. Ein liebevoller Ausdruck trat in ihre Augen und ohne ihr Zutun legte sich ihre Hand auf ihren Bauch, streichelte sanft mit dem Daumen über den noch immer viel zu flachen Ort, an dem ihr Baby demnächst wachsen würde. Irgendwann würde sie auch diese unendliche Liebe erfahren.
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Sagt nicht, dass ihr die buttrigen, weichen Kekse hier versteckt haltet, die man zum Tee in Walleydor serviert bekommt?!
", platzte es vor lauter Aufregung aus der blonden Prinzessin heraus, während ihr Mund danach offen stehen blieb. Das war ihr liebstes Gebäck! Selbst der wunderbare Honigkuchen, den sie zuvor am Tag von einem der Standbesitzer auf dem Markt bekommen hatte, war kein Vergleich zu diesen himmlischen Butterkeksen! Aleena konnte nicht anders, als die Gastgeberin beinahe starrend zu einer Antwort zu drängen. Wenn sie behauptete, sie würde töten, um diese Plätzchen noch mal zu essen, wäre das zwar sicher ein wenig übertrieben, aber vermutlich näher dran, als man vermuten konnte bei der Sanftheit, mit der sie sonst durchs Leben schritt. Sogar Amanda bekam bei dem ungewohnten Anblick der Prinzessin ein etwas mulmiges Gefühl, so wie sie auf ihrem Gesäß hin und her rutschte und unruhig die Finger knetete. Ja, sie hatte Veith heute gegenüber behauptet sie wäre nur Aleena, doch es war unmöglich die Pflichten, Pläne, Konsequenzen und Sorgen einer Kronprinzessin von dem eigentlichen Menschen zu trennen. Aleena würde niemals nur Aleena sein. Vielleicht mal für einen Moment, vielleicht auch für ein paar Minuten, doch irgendwann würden sich alle besinnen und ihr wieder mit der distanzierten Höflichkeit gegenüber treten, mit der sie ihr ganzes Leben lang schon behandelt wurde. Doch die Tatsache, dass die Prinzessin so frei und offen sprach, sich so wunderbar mit der Schwester ihres Begleisters heute verstand und dann auch noch feine Speisen aus ihrer alten Heimat vorgesetzt bekam, sorgte dafür, dass sie sich für den längsten Zeitraum jemals nur als Aleena fühlte. Beinahe sehnsüchtig warf sie immer wieder einen Blick auf den Säugling im Arm Veiths, dem mittlerweile schlaftrunken die Augen zufielen, während er immer wieder versuchte gegen die sanfte Umarmung des Schlafes anzukämpfen. Ein liebevoller Ausdruck trat in ihre Augen und ohne ihr Zutun legte sich ihre Hand auf ihren Bauch, streichelte sanft mit dem Daumen über den noch immer viel zu flachen Ort, an dem ihr Baby demnächst wachsen würde. Irgendwann würde sie auch diese unendliche Liebe erfahren.
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Ich werde Euch kaum noch in Ruhe lassen können, wenn es hier so viele wunderbare Leckereien gibt. Ich fürchte ich muss Euch dann tatsächlich häufiger einen Besuch abstatten
", erklärte sie achselzuckend und lachte leise auf. Natürlich war das weder eine Drohung, noch ein Versprechen. Aleena konnte sich vorstellen, dass es für Helvi zwar eine große Freude war eine Prinzessin zu bewirtschaften, aber zusätzlich auch eine immense Belastung darstellen konnte. Und sie wollte keine Belastung sein. Auch, wenn sie nur als Aleena her kam, würde sie niemals nur eine junge Frau sein, die einen Saft trinken wollte. "
Ihr müsst mir sofort einen Brief schreiben, wenn Veith gemein zu Euch ist, dann werde ich ihm als Gegenleistung für eure Gastfreundschaft auf jeden Fall auf die Finger hauen
", versprach sie grinsend und warf einen Seitenblick auf den beinahe Weißhaarigen Krieger. Wie gesagt: sie würde fast töten für dieses leckere Gebäck. Auf die Finger zu hausen war bei ihr schon mehr kämpferischer Akt, als sie jemals geleistet hat. "Können wir noch ein wenig bleiben oder habt Ihr noch Termine?
", fragte sie erst an Helvi gewandt, ehe sie Veith anguckte. Auch er hatte ja schließlich seine Verpflichtungen im Palast und würde sicher keinen ganzen Tag opfern können, um die Prinzessin zu babysitten. Auch, wenn sie zugeben musste, dass es sich genau in diesem Moment gar nicht mehr so tragisch anfühlte, dass Leif nicht ihre Begleitung gewesen war. Mit Leif hätte sie niemals den Weg hier her gefunden, so viel stand fest.