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For better or for worse, young bride
12.09.1016 - 09:00
Auf dem Meer zwischen Matariyya und Castandor

Amira & Ilyas und ihr großes erstes Abenteuer
Sommerland
Amira El Mansouri
Sommerland
Alter 25
Beruf Gesellschafterin
Wohnort Dharan al-Bahr
Stand Verheiratet
User Crim
#2
Amira erlebte gerade die erste Schifffahrt ihres Lebens und war absolut begeistert! Durchaus war ihr etwas mulmig gewesen, als sie sich von dem Festland über die dünnen Planken hinauf bewegt und die Finger fest immer wieder nach dem strammen Seil an den Seiten gegriffen hatten, das als Absperrung diente. Bei einem Blick nach unten konnte man sehen, wie der feste Steg nach einigen Schritten verschwunden war und sich stattdessen das tosende Meer sichtbar machte, das gegen den harten Stein ankämpfte. Es schäumte ein wenig, es bewegte sich wie ein wildes Tier und doch zugleich anmutig und grazil wie eine Raubkatze. Das Salz konnte man nicht nur riechen, sondern bei jedem Atemzug auf der Zunge schmecken, selbst wenn der Mund geschlossen blieb, und die Luft war kühl und erfrischend im Unterschied zu dem trockenen Staub der Wüste, die sie zuvor noch durchquert hatten. Und dann war da dieser eine Schritt gewesen. Von den schmalen Planken hinab auf das Deck des großen Schiffes, das sie gesund in ferne Lande bringen sollte.
Es bewegte sich. Erst war Amira nur stocksteif gestanden, wie als wisse sie nicht, ob sich die Bewegung nur in ihrem Kopf abgespielt hatte, oder tatsächlich geschah, doch wenige Sekunden später hatte sich ein Lächeln auf ihren Lippen festgesetzt und ihre strahlenden Augen ihren Mann gesucht. „Es bewegt sich!“, hatte sie begeistert ausgestoßen, als wäre sie ein wenig beschränkt, aber da brach wohl in dem Moment die kindliche Begeisterung durch. Und schon war Amira an der gegenüberliegenden Reeling, beugte sich darüber, um am Schiffsbauch hinab ins Meer zu blicken, wie es sich nun an diesem Holz brach, sah in den fernen Horizont, wo noch kein Land in Sicht war. Es war so unvorstellbar, dass dort irgendwo nicht nur ein Königreich sein sollte, sondern derer gleich vier! Auf einer Landmasse, die um so vieles größer als Matariyya war, mit Bergen und Flüssen, Klüften und ebenso unvorstellbaren vielen Menschen.

Die Reise würde Tage dauern, doch an keinem einzigen davon war ihre Begeisterung abgebrochen. Einmal hatte sie Ilyas davon erzählt, wie sie die Bewegungen des Schiffs daran erinnerten, als sie als Kind versucht hatte, auf einem Kamel zu stehen, das sie dann aber abgeworfen hatte. Oder wollte sich von einem Matrosen erklären lassen, warum man dieses und jene Segel denn gerade so drehte. Nachdem sie aber mehr als einmal im Weg gestanden hatte, war eine alte Truhe am Heck des Schiffs ihr angestammter Platz geworden. Dort konnte sie bis zur Endlosigkeit sitzen und die Flotte, denn dieses war schließlich nicht das einzige Schiff, beobachten, wie sie zum Horizont zog. Das Meer, die Sonne- nicht nur die Augen nahmen alles auf, was sie sehen konnten, sondern auch ihre Ohren, wie das Brausen klang, und ihre Nase, wie der Wind roch und ihre Haut, wie sich die Gischt und das edel verarbeitete Holz des Schiffs anfühlte.
Es war nur schade, dass sie ihre Begeisterung nicht teilen konnte- ganz im Gegenteil. Ihr armer Mann war geplagt von der Seekrankheit und dies nicht zu knapp, wie sie miterleben musste. Viele Möglichkeiten zur Hilfe standen nicht zur Verfügung, aber sie wurde nicht müde, jedes Mal wieder aus der Kombüse eine aufgebrühte Kräutermischung zu bringen, ihn doch zu ermutigen, ein Stück Brot zu sich zu nehmen… versuchte es, indem sie ihm zur Ablenkung Geschichten erzählte, aber seine Blicke hatten Bände gesprochen, bot dann an ein Instrument ausfindig zu machen, fragte, ob es vielleicht vorne oder hinten am Schiff besser wäre, oben oder unten, im Liegen oder Stehen… praktisch alles wurde probiert und doch schien nichts zu helfen.
Zwar würde die Reise nicht mehr lange dauern und Ilyas Qual hätte ein baldiges Ende, doch Amiras Freude war schnell darin getrübt worden, dass es ihm auf dieser Überfahrt so schlecht erging. So war sie wie schon oft zuvor, nachdem sie ihn lange Zeit der Ruhe und Einsamkeit gegönnt hatte, wieder in die Kajüte zurückgekehrt. Achtsam schob sie die hölzerne Tür beiseite, um ihn nicht womöglich zu wecken, doch Ilyas schlief nicht. Er saß da, kreidebleich wie das Bettlaken neben ihm, der Teller ein weiteres Mal unberührt.

Doch was sollte sie tun? Sie konnte ihm seine Seekrankheit nicht nehmen und doch erschien es ihr ebenso wenig ratsam, dass er hier alleine saß, und nichts anderes tat, als sich genau darauf zu konzentrieren, wie schlecht es ihm ging. Amira trat ein, der besorgte Blick unübersehbar auf ihrem Gesicht, doch sie sprach erstmal nicht. Stattdessen fiel ihr Blick auf den Schreibtisch mit dem Pergament, auf den wenige Worte standen, der Federkiel nur wieder unberührt abgelegt und… sie setzte sich an den Tisch. Da griffen die Finger nach vorne und als hielte sie das Ding zum ersten Mal in der Hand, sah sie es sich kurz an. „Ich kann deine Notizen erledigen, wenn du sie mir ansagst. Du hast bereits geschrieben“, las sie mehr schlecht als recht das vor, was er notiert hatte und vermutlich lag sie mit mindestens einem Wort vollkommen daneben, weil sie es nicht entziffern konnte. Großspurig hatte sie angeboten zu schreiben, aber wie das enden würde, sollte Ilyas dann schon noch sehen. Doch vielleicht… ja vielleicht lenkte es ihn dann doch ein wenig ab. Auch wenn ein Seitenblick zu dem Brot und dann zu ihm weiter wohl eine weitere Aufforderung war, nur ohne es verbal zu äußern.
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RE: For better or for worse, young bride - von Amira El Mansouri - 10-07-2025, 20:26

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