13-07-2025, 13:13 - Wörter:
Nichts war bequem auf einem Schiff. Schiffe waren Schiffe. Gemacht für Männer, die auf Land schon ein schlechtes Leben hatten und denen es kaum schlechter ergehen konnte. Deswegen waren viele Seefahrer Verbrecher, Diebe, Geflohene, zum Tode Verurteilte und anderer Abschaum, die lieber auf das offene Meer flüchteten. Gut, wenige andere mochten da eine gewisse Leidenschaft und Sehnsucht spüren wenn sie an das dunkle Blau dachten, aber die waren Ilyas noch mehr ein Rätsel als alle anderen, die freiwillig einen Fuß auf schwimmende Holzplanken setzten. Die Kajüte war ausreichend für die wenigen Tage und im Gegensatz zu den meisten andere, die in simplen Hängematten schliefen, war das Bett ein Luxus - allerdings nur auf den ersten Blick, denn wer in Ruhe schlafen wollte, hatte schnell raus, dass die sich mitschwingenden Matten einen gewissen Vorteil brachten.
Wie dem auch sei.. Ilyas zählte erst die Tage und inzwischen die Stunden und konnte es gar nicht abwarten endlich von Bord zu gehen und wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Den Gedanken, dass er all das erneut auf sich nehmen müsste um zurück in die Heimat zu reisen, ignorierte er erstmal erfolgreich und nahm sich ja doch zeitgleich vor keine Gründe mehr zu suchen sich wieder auf eine Überfahrt begeben zu müssen.
Ilyas verzichtete bewusst darauf Amira darüber aufzuklären, dass er stets diese Art Tagebuch als Notizbuch führte. Es war seine Form dessen einen Hauch von Geschichte festzuhalten. Als Gelehrter und Kind von Männern, die die Krone seit Jahrhunderten begleiteten, wusste er wie wichtig es war das Geschehen der Zeit festzuhalten und wenn er mit eigenen Notizen eines Tages dazu beitragen könnte, wäre jede Mühe sich tagtäglich hinzusetzen es auch wert gewesen. In dem Buch stand einfach alles. Nicht nur privates, aber auch das würde Amira darin finden…Aufzeichnungen zur eigenen Hochzeit, aber noch mit reichlich wenigen Sätzen versehen, weil die Zeit nicht gnädig zu dem jungen Paar gewesen war, das sich nicht einen einzelnen vollen Tag hatte feiern lassen können. Seine Gedanken zu der jungen Braut fand man aber auch schon auf einigen Seiten weiter vorne, als Ridvan ihm sein vermeintlich großzügiges Geschenk vermachte. Dort würde sie nicht wirklich gut über sich selber lesen und ja doch, in den wohl gewählten Worten ihres Mannes, immer noch respektvoller geschrieben als jeder Mann da draußen es aussprechen würde wenn er über die geschenkte, verbrauchte Braut sprach.
„Das ist es wofür man mich braucht. Mache ich meine Arbeit nicht, gibt es keinen Grund mehr mich zu brauchen.“, kommentierte er ruhig. Er war alt. Irgendwann würden jüngere kommen und ihn ablösen, das stand fest. Aber eben nicht in allem! Ein Berater zeichnete sich durch seine Erfahrung aus und derer brachte Ilyas militärische und weise mit wie kein Zweiter. Das machte ihn einzigartig…das wusste Ridvan und seine Familie und auch die Amra.
Sein Blick fiel auf die Handschrift seiner Frau und tatsächlich war er einen Moment lang irritiert. War er wirklich verwundert…hatte er etwas anderes erwartet..hatte er überhaupt etwas erwartet? Es waren einige Fehler zu finden und es sah aus wie die Handschrift eines ungeübten Kindes, aber es war ihr Wille, der zählte. Der Wille ihm zu helfen, der Wille etwas zu tun was sie beide verband..in ihrer Zeit, dem Dasein…sie suchte den Kontakt, das wusste er und er versuchte es wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen. Deswegen verzichtete er darauf es auszubessern und nichtmal wörtlich zu verbessern, auch wenn es einem Menschen wie Ilya schwer fiel. „Übung macht den Meister..“, gab er zur Antwort und nickte. Wenn sie die Zeit fanden, würde er ihr sicherlich etwas zur Hand gehen können und ihr Schrift und Wort näherbringen. Es war nicht wichtig, dass sie es können musste und manchmal war Unwissen auch ein Geschenk ..für denjenigen selber und sein Umfeld. Ilyas könnte es recht sein wenn sie nicht gut lesen konnte, aber leider reichte ihr Können ja bereits aus um seine Notizen zu lesen, auch wenn er nicht so verrückt war irgendwelche über die Amra und andere Gedanken in dieser Richtung in seinem mitgeführten Buch aufzufangen. Nein, all das existiere lediglich in seinem Kopf in in geheimen, verschlüsselten Schriften in seinem Keller. Niemals wäre er so fahrlässig und einfältig sich mit etwas zu behaften, das sein zweites Herz in seiner Brust enttarnte.
Er folgte ihrer Aufforderung und nahm auf dem Stuhl Platz. Das war definitiv besser als Stehen bei den Wellen und doch wieder nur von einem tieferen Atemzug begleitet.
Sein Blick legte sich auf die freigelegten Beine und eine Braue ging augenblicklich in die Höhe. „Was genau..“, begann er, vollendete den Satz aber nicht, als sie schon auf seinem Schoß ankam und der Grund für seinen Atemzug diesmal ein anderer war. „Amira…“, es klang wie ein Tadel, der noch keinem genaueren Plan folgte und auch ganz offensichtlich im Nichts verpuffte. Er ließ es geschehen, legte seine Hand um ihre und sah ein, dass es womöglich das war, was er gerade gebrauchen konnte. Ablenkung. Noch ein Atemzug, dann steckte er das restliche Brot in den Mund, kaute gesittet mit geschlossenem Kiefer und legte die freie Hand zum Tisch, sodass Amira praktisch in seiner Umarmung verschwand. Ein Finger hielt das Pergament auf den Tisch gepinnt und so begann er zu schreiben. Er schrieb ihren Namen, nun komplettiert von seinem Nachnamen oben auf das Blatt. „Sag mir was du schreiben möchtest. Sag mir, was du dir von dieser Reise und dieser Ehe wünschst. Was sind die Träume von Amira El Mansouri“, wollte er wissen, rutschte mit der Hand tiefer und zog einen Gedankenstrich.
Wie dem auch sei.. Ilyas zählte erst die Tage und inzwischen die Stunden und konnte es gar nicht abwarten endlich von Bord zu gehen und wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Den Gedanken, dass er all das erneut auf sich nehmen müsste um zurück in die Heimat zu reisen, ignorierte er erstmal erfolgreich und nahm sich ja doch zeitgleich vor keine Gründe mehr zu suchen sich wieder auf eine Überfahrt begeben zu müssen.
Ilyas verzichtete bewusst darauf Amira darüber aufzuklären, dass er stets diese Art Tagebuch als Notizbuch führte. Es war seine Form dessen einen Hauch von Geschichte festzuhalten. Als Gelehrter und Kind von Männern, die die Krone seit Jahrhunderten begleiteten, wusste er wie wichtig es war das Geschehen der Zeit festzuhalten und wenn er mit eigenen Notizen eines Tages dazu beitragen könnte, wäre jede Mühe sich tagtäglich hinzusetzen es auch wert gewesen. In dem Buch stand einfach alles. Nicht nur privates, aber auch das würde Amira darin finden…Aufzeichnungen zur eigenen Hochzeit, aber noch mit reichlich wenigen Sätzen versehen, weil die Zeit nicht gnädig zu dem jungen Paar gewesen war, das sich nicht einen einzelnen vollen Tag hatte feiern lassen können. Seine Gedanken zu der jungen Braut fand man aber auch schon auf einigen Seiten weiter vorne, als Ridvan ihm sein vermeintlich großzügiges Geschenk vermachte. Dort würde sie nicht wirklich gut über sich selber lesen und ja doch, in den wohl gewählten Worten ihres Mannes, immer noch respektvoller geschrieben als jeder Mann da draußen es aussprechen würde wenn er über die geschenkte, verbrauchte Braut sprach.
„Das ist es wofür man mich braucht. Mache ich meine Arbeit nicht, gibt es keinen Grund mehr mich zu brauchen.“, kommentierte er ruhig. Er war alt. Irgendwann würden jüngere kommen und ihn ablösen, das stand fest. Aber eben nicht in allem! Ein Berater zeichnete sich durch seine Erfahrung aus und derer brachte Ilyas militärische und weise mit wie kein Zweiter. Das machte ihn einzigartig…das wusste Ridvan und seine Familie und auch die Amra.
Sein Blick fiel auf die Handschrift seiner Frau und tatsächlich war er einen Moment lang irritiert. War er wirklich verwundert…hatte er etwas anderes erwartet..hatte er überhaupt etwas erwartet? Es waren einige Fehler zu finden und es sah aus wie die Handschrift eines ungeübten Kindes, aber es war ihr Wille, der zählte. Der Wille ihm zu helfen, der Wille etwas zu tun was sie beide verband..in ihrer Zeit, dem Dasein…sie suchte den Kontakt, das wusste er und er versuchte es wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen. Deswegen verzichtete er darauf es auszubessern und nichtmal wörtlich zu verbessern, auch wenn es einem Menschen wie Ilya schwer fiel. „Übung macht den Meister..“, gab er zur Antwort und nickte. Wenn sie die Zeit fanden, würde er ihr sicherlich etwas zur Hand gehen können und ihr Schrift und Wort näherbringen. Es war nicht wichtig, dass sie es können musste und manchmal war Unwissen auch ein Geschenk ..für denjenigen selber und sein Umfeld. Ilyas könnte es recht sein wenn sie nicht gut lesen konnte, aber leider reichte ihr Können ja bereits aus um seine Notizen zu lesen, auch wenn er nicht so verrückt war irgendwelche über die Amra und andere Gedanken in dieser Richtung in seinem mitgeführten Buch aufzufangen. Nein, all das existiere lediglich in seinem Kopf in in geheimen, verschlüsselten Schriften in seinem Keller. Niemals wäre er so fahrlässig und einfältig sich mit etwas zu behaften, das sein zweites Herz in seiner Brust enttarnte.
Er folgte ihrer Aufforderung und nahm auf dem Stuhl Platz. Das war definitiv besser als Stehen bei den Wellen und doch wieder nur von einem tieferen Atemzug begleitet.
Sein Blick legte sich auf die freigelegten Beine und eine Braue ging augenblicklich in die Höhe. „Was genau..“, begann er, vollendete den Satz aber nicht, als sie schon auf seinem Schoß ankam und der Grund für seinen Atemzug diesmal ein anderer war. „Amira…“, es klang wie ein Tadel, der noch keinem genaueren Plan folgte und auch ganz offensichtlich im Nichts verpuffte. Er ließ es geschehen, legte seine Hand um ihre und sah ein, dass es womöglich das war, was er gerade gebrauchen konnte. Ablenkung. Noch ein Atemzug, dann steckte er das restliche Brot in den Mund, kaute gesittet mit geschlossenem Kiefer und legte die freie Hand zum Tisch, sodass Amira praktisch in seiner Umarmung verschwand. Ein Finger hielt das Pergament auf den Tisch gepinnt und so begann er zu schreiben. Er schrieb ihren Namen, nun komplettiert von seinem Nachnamen oben auf das Blatt. „Sag mir was du schreiben möchtest. Sag mir, was du dir von dieser Reise und dieser Ehe wünschst. Was sind die Träume von Amira El Mansouri“, wollte er wissen, rutschte mit der Hand tiefer und zog einen Gedankenstrich.