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in sorrow's embrace, my melody weeps
17.08.1016 - 21:00
The High Pie Pub, King's Portal
Trigger: Entführung
Daphne Christopoulos Belisarius Caderitor

Unregistered
Belisarius Caderitor
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User
#2
Allein hatte sich Belisarius unter die Gäste gereiht. Von den normalen Bürgern und Gesinde unterschied ihn nur seine Bewaffnung mit einem Schwert und Dolch. Er trug keine Rüstung, keine besondere Kennzeichnung, außer jene militärischen Reitstiefel aus schwerem Leder, welche bereits ein wenig abgetragen waren. An seinem Tisch, etwas weiter vom Hauptgeschehen entfernt, beobachtete Belisarius jene Aufführung, lauschte den Tönen und dem Gesang aufmerksam, da er Kultur sicherlich nicht abgeneigt war. Dennoch konnte er sich nicht erlauben, direkt ins Geschehen zu springen und so Blicke auf sich zu ziehen, die ihn vielleicht erkennen konnten. In seinem Gewerbe hielt man sich mit zivilem Leben zurück. Es gehörte sich auch einfach nicht, an dem Leben teil zu nehmen, welches jederzeit nur Spielball für die Mächte sein konnte. Es fühlte sich einfach falsch an. Mochte es Schuld oder Reue sein, doch konnte Belisarius nicht einfach Spaß haben, sich fallen lassen und am Leben der anderen teilnehmen. Trotz dessen besuchte er solche Orte, solches Spektakel, um sich daran zu erinnern, was Leben einst war und für die meisten immer noch war. Er war nicht gleich mit ihnen aber wollte es gelegentlich sein. Seine Andersartigkeit lag nicht allein in seiner Schuld, doch hatte er in Eifer und Sehnsucht, ohnehin dafür gesorgt, dass er nicht mehr zurückfinden konnte. Seine Person war auf gewisse weise von der Dunkelheit umschlungen, die schon andere entführt hatte.

Nutzen, Nützlichkeit, Notwendigkeit und Verwendung, Pläne und Pläne innerhalb von Plänen, waren schwerlich mit Freiheit und hoffnungsvollem Spaß zu verbinden. Trotz alle dem war Belisarius hier. Es hatte keinen Nutzen für seine Pläne. Er verfolgte keine machtvollen oder geringen Ziele hier. Belisarius war nur hier, um sich daran zu erinnern, was er hätte für ein Mensch sein können, wenn die Umstände andere gewesen wären. Doch leider waren sie es nicht und würden es wahrscheinlich auch nie sein. Zu viel Schuld lag auf seinem Gewissen, welches nur noch mit dem despotischen Argument der Notwendigkeit benebelt werden konnte. Das lauwarme Bier schmeckte ihm nicht. Es gab Besseres und doch trank er es. Vielleicht wollte er einmal nicht widersprechen, sich nicht dagegen wehren, nichts erbitten oder einfordern, sondern einfach dieses Bier trinken, welches seinen Durst zumindest stillen konnte.

Es gab andere Wunder an diesem Ort. Ihr Gesang zog ihn seinen Bann. Er kannte ihren Namen nicht; konnte ihren Anblick kaum ertragen, da ihre Lebensfreude und dieser Tanz, wie ein Vorwurf gegen ihn wirkten und doch war es Wundermacht, dass sie etwas erweckte, was Belisarius verloren geglaubt hatte: sein Herz. Etwas Menschliches rührte sich, dass nicht allein für sich lebte. Schließlich offenbarte sie ein Lied, welches mit einer Macht wirkte, welche Belisarius für unmöglich hielt. Mit einem Schlag setzte es jene Reue frei, die sein Gewissen hätte sein müssen."Through the strings, her sorrow sings, a lament for lost and broken things," murmelte er ihren Gesang mit, während seine Augen einen traurigen Glanz fanden. "Though tears may fall, and darkness reign, the bard finds solace in their pain." Wieder Worte im Gesang, fanden seinen Weg in seinen Rest von Seele, die nicht vollends verdorben war. Ja, Pein kannte er zu genüge und fand in ihrer gesungenen und melancholischen Traurigkeit etwas von Sinn. Es war eine fast okkulte Verbindung, die Belisarius in diesem Lied fand. Er lernte etwas über sich, dass es ihm schwer machen würde, das zu tun, was er eben tun musste. Sein Geschäft beruhte auf kalter Abwägung von Nutzen und ohne die notwendige Kälte war es schwer, diesen Nutzen zu erzwingen.

Es war gespenstisch, was sie angerichtet hatte und dabei hatte sie doch genau jenes beschworen, was Belisarius hier gesucht hatte. Die Erinnerung an etwas Menschliches. Etwas, was ihm niemand nehmen konnte, was ihm bleiben konnte; auch im Angesicht seiner eigenen grausamen Zukunft. Doch die Reue machte jene Erleichterung zu Nichte. Wie vielen Menschen hatte er jenes Glück verwehrt? Hatte er nicht genug getan? Es endete niemals für seinesgleichen. Es dürfte nicht enden. Belisarius schluckte heftig, versuchte sein Ungemach zu verbergen, indem er heftig an seinem Krug zog und das Bier in großer Menge in seinen Hals schüttete. Dabei schloss er seine traurigen Augen, die bereits zwei Tränen aus der Tiefe seiner Seele verschenkt hatten. Niemand sollte diese Tränen sehen. Sie gehörten ihm und so trank er lange, bis er wusste, dass die Tränen vertrocknet waren. Mit einem lauten Geräusch stellte er den Krug ab und stellte fest, dass der Gesang beendet war, das Lied endete und die Sängerin machte sich mit einem Hut auf den Weg, um Trinkgelder und Spenden einzusammeln. Belisarius wurde unruhig. Sehr unruhig, da er etwas anbieten wollte. - Anbieten musste. Sie hatte mehr getan, als sie erahnen konnte und trotz ihrer Wundermacht waren ihre Welten getrennt. Dies war gut so, denn ihm gehörte seine eigene Hölle, seine eigene Wirklichkeit, fern des Glücks und der Erlösung. Ihr gehörte eine Welt in einer simplen Klarheit, denn sie war frei, konnte singen, sich ausdrücken als eigenständige Person leben, niemandem unterworfen außer ihrer Gegenwart.

Hektisch kramte Belisarius in seinem Lederbeutel am Gürtel und zog zwei fast polierte Goldstücke hervor. Wertvolle Münzen, die sicherlich eine Familie lange ernähren konnten. Mit einem schüchternen Blick versuchte er ihren Anblick zu erhaschen, als sie langsam näher kam. Sein Herz raste, unerwartet für den ansonsten kalten Belisarius. "Hier," rief der Kriegsherr mit einem Versuch eines Lächelns, was irgendwie fremd und unsicher wirkte. Mit einem Satz warf er die beiden Goldmünzen in den Hut, als sie an ihm vorbeiging. Danach blickte er schnell weg, da ihr Angesicht ihn zu sehr verunsicherte. Er hatte gelernt, verstanden und wusste, dass diese Situation Unsicherheit bedeutete. Unsicherheiten konnte er sich nicht erlauben, denn dies bedeutete, dass er sich angreifbar machte. Belisarius, durch seinen Vater mit Gewalt erzogen, von der Gewalt lebend, konnte nicht zugeben, dass er vielleicht mehr wollte als das und mehr brauchte als das. Denn auch er war nur ein Mensch, trotz jeder möglichen Verleugnung, Arroganz und Schmerz, die ihn durch sein Leben trug. Der erfahrene zynische Zorn brannte, gab Antrieb und Schutz, bis man in ihm verbrannte. Erst jetzt wurde ihm klar, warum er wirklich hier war. Eine Gelegenheit der Absolution, einer kurzen Erlösung, durch einen winzigen Gedanken, dass auch er nur ein Mensch war.
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