05-09-2025, 21:06 - Wörter:
Veith schwieg zunächst, als hätte er die Frage gar nicht gehört. Sein Blick glitt nach oben am Dach, kalt und prüfend. Ein leises Brummen entwich seiner Kehle, kein Wort, nur ein Laut, der deutlich machte, dass er den Gedanken für Unsinn hielt. Trotzdem bewegte er sich, ging ein paar Schritte näher an den Stall heran. „Mich als Seil zu benutzen…“ Er schnaubte verächtlich. „Ihr wollt also, dass ich mich da hochhieve, mich festkrall und dann hängt Ihr Euch an mich wie ein Sack Kartoffeln?“ Seine Hand legte sich prüfend auf das Holz, die Finger trommelten kurz dagegen. Stabil genug, wenn er sich festhielt. Er seufzte, als wäre ihm die Mühe schon zu groß, aber er beugte die Knie leicht, testete den Stand. „Schlechter Plan. Wenn ich abrutsche, bricht es Euch das Genick und ich lieg unten wie ein Idiot“, fügte er danach noch hinzu. Er hielt es für unwahrscheinlich, dass er die Prinzessin fallen ließ, doch die Vorstellung, selbst aufs Dach zu klettern, reizte ihn gerade weniger.
Dann erklärte ihm das zehnjährige Mädchen, dass sie sich nicht immer entschuldigen wollte, wenn sie sich irrte – ein Charakterzug, den auch Erwachsene oft mit sich herumtrugen, stur wie Maultiere, selbst wenn sie es besser wussten. Veith konnte ihr deshalb kaum Vorwürfe machen, auch wenn ihr kindlicher Trotz ihn anstrengte wie ein Stein im Stiefel. In seinen Augen war es keine Schande, Fehler zu bekennen, aber er wusste auch, dass manch einer eher mit gebrochenem Genick vom Dach stürzte, als einzugestehen, falsch gelegen zu haben.
Ihre Worte über hungrige Wölfe hatten ihn schnauben lassen. Er warf ihr einen Seitenblick zu, kühl und ungerührt. „Wölfe fressen nur diejenigen, die dumm genug sind, unbewaffnet vor ihre Schnauze zu laufen.“ Mehr sagte er nicht und doch lag in dem Blick, den er ihr zuwarf, die Warnung, dass er das Thema für beendet erachtete.
Es war kein Wunder, dass sie den Aufstieg aufs Stalldach noch einmal wagen wollte. Alles anderes hätte ihn bei der jungen Stelhammer überrascht. Also stemmte er wortlos seinen rechten Fuß gegen die unterste Querstrebe, beugte das Knie und klopfte mit der Hand knapp, als wollte er sagen „Hier, steig auf.“
Dann legte er die flache Hand an seinen Oberschenkel – ein kommentarloser Hinweis darauf, dass sie sich darauf hochdrücken sollte, so wie man einem Reiter den Aufstieg erleichterte. Er sah sie nicht direkt an, sondern fixierte den Dachrand, als ginge es ihn nichts an. Nur ein knappes Murmeln entwich ihm: „Worauf wartet Ihr noch?“ Swantje sollte klettern, er gab ihr nur den Halt – nicht mehr, nicht weniger.
Dann erklärte ihm das zehnjährige Mädchen, dass sie sich nicht immer entschuldigen wollte, wenn sie sich irrte – ein Charakterzug, den auch Erwachsene oft mit sich herumtrugen, stur wie Maultiere, selbst wenn sie es besser wussten. Veith konnte ihr deshalb kaum Vorwürfe machen, auch wenn ihr kindlicher Trotz ihn anstrengte wie ein Stein im Stiefel. In seinen Augen war es keine Schande, Fehler zu bekennen, aber er wusste auch, dass manch einer eher mit gebrochenem Genick vom Dach stürzte, als einzugestehen, falsch gelegen zu haben.
Ihre Worte über hungrige Wölfe hatten ihn schnauben lassen. Er warf ihr einen Seitenblick zu, kühl und ungerührt. „Wölfe fressen nur diejenigen, die dumm genug sind, unbewaffnet vor ihre Schnauze zu laufen.“ Mehr sagte er nicht und doch lag in dem Blick, den er ihr zuwarf, die Warnung, dass er das Thema für beendet erachtete.
Es war kein Wunder, dass sie den Aufstieg aufs Stalldach noch einmal wagen wollte. Alles anderes hätte ihn bei der jungen Stelhammer überrascht. Also stemmte er wortlos seinen rechten Fuß gegen die unterste Querstrebe, beugte das Knie und klopfte mit der Hand knapp, als wollte er sagen „Hier, steig auf.“
Dann legte er die flache Hand an seinen Oberschenkel – ein kommentarloser Hinweis darauf, dass sie sich darauf hochdrücken sollte, so wie man einem Reiter den Aufstieg erleichterte. Er sah sie nicht direkt an, sondern fixierte den Dachrand, als ginge es ihn nichts an. Nur ein knappes Murmeln entwich ihm: „Worauf wartet Ihr noch?“ Swantje sollte klettern, er gab ihr nur den Halt – nicht mehr, nicht weniger.