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24-08-2024, 17:37 - Wörter:
Ein kurzes Nicken seitens Grace, das keiner weiteren Worte bedurfte, denn sie hatte schon gemerkt, dass das Thema um die Lady Godwyn zusetzte. Ob daher seine Einsamkeit kam? Liebe konnte auch furchtbare, grausame Züge haben. “Wir müssen niemals darüber sprechen, Mylord, aber wenn Ihr irgendwann einmal ein offenes Ohr braucht, wisst Ihr ja, wo Ihr mich findet.” Dann war das Alden mit zwei Schüsseln, und Grace war so dankbar für warmes Essen, dass sie beinahe sofort einen Löffel davon probierte. Und wie gut es schmeckte! Es war so ganz anders als in den feinen Palästen und die Gewürze waren deftiger. Es schmeckte himmlisch. “Ich frage mich gerade, wieviel Zeit ihr beiden wohl hier verbringt, wenn du sogar den Namen der Wirtin kennst”, lachte Grace und schüttelte darüber nur den Kopf. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken, wie gut Alden die Wirtin wirklich kannte, also aß sie weiter und nahm sich vor, später die Wirtin wirklich zu dem guten Essen zu beglückwünschen. Und Godwyn sollte auch mehr essen, sodass sie ihm ihre Sorge nahebrachte, und er stimmte zu und sie lächelte ihn freundschaftlich an. Es war schon fast so, als wären sie alte Freunde, und vielleicht passte die Grace von heute einfach perfekt in diese einfache, herzliche Welt. Die andere Grace war edelmütig und elegant, doch heute war sie voller Leben und Lachen. “Godwyn und ich sind alte Freunde, glaube ich”, sagte sie grinsend an Alden gewandt und hörte Godwyn dann zu, wie er über Hazelbrook schwärmte. “Wielange kennt ihr beiden euch denn schon?”
Die Pläne für den Ausflug dorthin nahmen konkrete Züge an, und Grace war gar nicht auf die Idee gekommen, Hazelbrook mit einem Ausflug zu Eleonor zu verbinden. Die Aussicht darauf, zwei so wunderbare Plätze in Kürze besuchen zu dürfen, machte ihr Herz absolut glücklich. “Und du denkst, dass es dort sicher ist? Ich habe versprochen, vorsichtig auf meiner Reise zu sein.” Dann sah sie überrascht zu Alden. Dass sein Vater unpässlich war, klang nach keiner guten Sache, und Sorge erfasst sie, was man bestimmt auch ihrer Stimme anhörte. “Denkst du, es ist etwas Schlimmes? Vielleicht gibt es eine Wanderheilerin, die nach dem Rechten sehen könnte.” Erneut glitt ihr Blick zu Godwyn. “Würdet Ihr mir denn die Ehre erweisen, mit mir diese Reise anzutreten, Mylord?” Ihre Stimme war leise, damit umstehende Personen nichts mit anhörten, und sie wusste, sicherer als in seinem Geleit konnte sie nicht sein. Hoffentlich würde der Ausflug ein schöner werden, und hoffentlich ging es Alden´s Vater gut. Vielleicht war es ganz gut, dass sie mitkam, um für ihn da sein zu können, sollte es doch schlimmer sein. Sie würde ihn in den Arm nehmen und vor allem Leid der Welt schützen.
Die beiden Ritter des Königs erzählten ein wenig über das Tavernengeschehen und Grace war absolut davon gefangen. All das hier war ihr so fremd, und niemals hätte sie so etwas erlebt, wenn sie nicht ihrem Herzen gefolgt wäre. “Noch größer als diese Taverne hier? Charles hat mir nie von solchen Dingen erzählt”, beschwerte sie sich, wusste aber natürlich auch, warum. Frauen brauchten solche Informationen einfach nicht. Sie hatte an ganz anderen Orten in Spring´s Court Zeit verbracht, aber bestimmt nicht hier, in einer einfachen Taverne. “Dann muss ich euch beide bitten, ein Auge auf mich zu haben, denn so stark und forsch mein Wesen sein kann, so zierlich und schwach ist mein Körper, vermute ich.” Entschuldigend lächelnd sah sie die beiden an. “Mir wurde nie gelehrt, mich körperlich verteidigen zu können, was eigentlich eine Schande ist. Es gibt genug Männer, die es nicht gut mit uns meinen.” Doch kaum waren sie mit dem Gespräch fertig, gab es direkt den ersten Streit mit einem folgenden Kampf. Grace sah völlig perplex und fassungslos zu, wie die beiden Hyänen aufeinander losgingen und sie sogar den Tisch so weit umkippten, dass der Cider sich über den Tisch ergoss. Ein bisschen was davon landete auf ihrem Kleid und sie war froh, nicht ihr eigenes angezogen zu haben. Als die Wirtin das Ganze beendete, wandte sie sich an Alden und flüsterte leise in dessen Ohr: “Die Wirtin ist ja wirklich resolut. Ich kenne keine Frau wie sie.” Sogleich wischte sie auch den Alkohol am Tisch auf und sah sie dabei an, lächelnd und doch irgendwie wild. “Nein nein, das haben sie nicht”, sagte Grace sogleich und lachte dann bei den Worten der Wirtin. “Ich glaube, es war eher andersrum, denn ich habe ihn mir geangelt.” Sie grinste fast ein wenig frech, als die Wirtin wieder ging und sah dann erneut zu Alden, der so viel näher saß als zuvor. “Findest du auch, dass ich zu dünn bin?” Ihr wurde bewusst, wie nahe sie sich waren, als sie auf seine Lippen starrte, also räusperte sie sich und sah entschuldigend zu Godwyn. “Die nächste Runde geht aber definitiv auf mich.”
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29-08-2024, 21:34 - Wörter:
Godwyn reagierte nicht auf Graces Angebot, dass sie immer ein offenes Ohr für ihn hätte. Seine Gedanken waren bereits abgedriftet, und er starrte in seinen Becher, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. Seine Freunde kannten diesen Zustand der Melancholie gut und ließen ihn dann meist in Ruhe, während sie dennoch ein wachsames Auge auf den Ritter hatten. Denn wenn sich dieser Zustand mit zu viel Alkohol vermischte, konnte Godwyn in eine gefährliche Stimmung verfallen, in der er bewusst riskante Situationen suchte, als wolle er sein Leben aufs Spiel setzen.
Zum Glück wusste Grace nichts davon und brachte die Stimmung am Tisch wieder in fröhlichere Bahnen, als Alden mit den Schüsseln zurückkehrte. Alden bemerkte sofort, dass Godwyn in seine melancholische Stimmung abzudriften drohte, doch es gelang der Fürstin tatsächlich, ihn allein durch ihre herzliche Art wieder herauszuholen. Alden war überrascht und erfreut zugleich, dass sein Freund sogar positiv auf ihren Kommentar reagierte, er solle besser auf sich achten und mehr essen. Als sie dann auch noch scherzhaft meinte, sie und Godwyn seien alte Freunde, und der Ritter daraufhin grinste, fragte Alden perplex, was mit ihm passiert sei.
Als Grace den Eintopf lobte und sich über das deftige Essen freute, konnte Alden sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Ich gebe zu, ich habe viele Abende hier verbracht. Manchmal ist es einfach schön, dem königlichen Glanz zu entkommen und etwas Bodenständiges zu genießen“, sagte er und nahm einen weiteren Löffel seines Eintopfs. „Margy kennt uns gut, und wir kennen sie.“
Er warf einen Blick zu seinem Freund, der sein Grinsen in den Becher senkte, sich aber nicht weiter äußerte. Glücklicherweise lenkte sich das Gespräch dann auf Hazelbrook, und Godwyn erzählte von ihren Ausflügen und der schönen Zeit dort, als Grace fragte, wie lange sich die beiden Männer schon kannten.
„Wir waren beide als Knappen am Hof und haben zusammen unsere Ausbildung zum Ritter absolviert. Seit unserer Jugend kennen wir uns also. Man kann sagen, wir haben uns durch die Höhen und Tiefen der Ritterausbildung gekämpft und sind dabei Freunde geworden. Godwyn hier ist der beste Schwertkämpfer, den ich kenne. Ihn besiegt so schnell keiner.“
Alden wusste, dass sein Freund es nicht gern hörte, wenn man ihn übermäßig lobte, doch es war nun mal die Wahrheit.
Seine Stimme wurde sanfter, als er wieder auf ihre Reisepläne zu sprechen kam. „Mach dir keine Sorgen, Grace. Hazelbrook ist sicher, besonders mit Godwyn an unserer Seite. Und ich werde alles tun, um sicherzustellen, dass du dich wohlfühlst und geschützt bist. Was meinen Vater angeht...“ Er hielt kurz inne, seine Stirn legte sich leicht in Falten, während er über die Worte seiner Mutter nachdachte. „Ich hoffe, es ist nichts Ernstes. Aber selbst wenn, werde ich dafür sorgen, dass wir alle nötige Hilfe bekommen.“
Er wollte die Sorge in ihrer Stimme beruhigen, sowie sich selbst, und gleichzeitig die Vorfreude auf den bevorstehenden Ausflug nicht trüben. „Du wirst diese Reise genießen, Grace. Ich werde dir die schönsten Plätze zeigen, und wir werden eine wunderbare Zeit haben. Versprochen.“
Godwyn nickte, als Grace ihn fragte, ob er sie auf der Reise begleiten würde, und dämpfte ebenfalls die Stimme. „Selbstverständlich, Euer Gnaden. Doch solltet ihr vorher den König um Erlaubnis bitten, denn ich kann nicht versprechen, dass ich abkömmlich bin. Aber seiner Cousine wird er sicherlich einen der Ritter zur Verfügung stellen. Ob ich das sein werde, kann ich jedoch nicht garantieren.“
Beide Männer schmunzelten, als die junge Frau sich darüber beschwerte, dass Charles ihr nie von den Tavernen in Spring’s Court erzählt hätte. Ihnen war bewusst, dass Grace die Antwort darauf bereits kannte.
Alden war etwas überrascht, als die Fürstin davon sprach, dass die Ritter ein Auge auf sie haben sollten, weil sie sich nicht verteidigen konnte. Bisher hatte er Grace als recht tapfer wahrgenommen, und hatte sie nicht deutlich gemacht, dass sie nicht beschützt werden wollte? Doch was das Körperliche anging, hatte sie durchaus recht, denn als Frau allein in dieser Umgebung hätte sie keine Chance.
„Du musst dir keine Sorgen machen, Grace“, sagte er ruhig. „Solange du bei uns bist, wird dir nichts geschehen. Godwyn und ich sind dafür da, dich zu beschützen. Wir passen auf dich auf.“ Die Ritter der Königsgarde hatten schließlich einen Eid geschworen, die Königsfamilie mit ihrem Leben zu schützen, und Grace gehörte dazu.
Als Godwyn zur Theke ging, um Nachschub zu holen, brach ein Streit vor ihrem Tisch aus, und Alden reagierte sofort, indem er näher zu der Fürstin rückte und sie zu sich zog. Ihr fassungsloses Gesicht verriet ihm, dass sie noch nie so direkt einem Gewaltausbruch beigewohnt hatte, doch sie blieb weitgehend ruhig. Der Ritter verfolgte den Streit aufmerksam, bereit einzugreifen, doch bislang beschränkte sich der Schaden nur auf etwas verschütteten Cider und einen Fleck auf dem geliehenen Kleid, das Grace trug.
Alden war erleichtert, als die Wirtin mit energischen Schlägen den Streit beendete. Er sah Grace an und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Wie gesagt, wir passen auf dich auf. Und wie du siehst, sind wir hier nicht die Einzigen, die für Ordnung sorgen.“ Seine Augen funkelten leicht, während er beobachtete, wie sie den Vorfall verarbeitete.
„Es ist gut, dass du nicht dein eigenes Kleid trägst“, fügte er scherzhaft hinzu, um die Anspannung zu lösen. „Aber keine Sorge, Grace. Solche Zwischenfälle gehören hier zur Tagesordnung. Und wenn sie vorkommen, sind wir bereit.“
Alden konnte ein Lachen nicht unterdrücken, als Grace mit einem frechen Grinsen die Situation mit der Wirtin kommentierte. Ihre schlagfertige Art und ihr Humor machten den Abend noch lebendiger. Ihr freimütiges Eingeständnis, dass sie ihn „geangelt“ habe, brachte ihm ein warmes Gefühl, das er jedoch sorgfältig unter Kontrolle hielt. Ihre Worte, ihre Nähe und das Lächeln auf ihren Lippen – all das zog ihn mehr an, als er sich eingestehen wollte und für die Öffentlichkeit gut war.
„Na, dann halt ihn gut fest, Schätzchen. Damit ihn dir niemand wegangelt“, zwinkerte die Wirtin Grace zu und warf Alden einen vielsagenden Blick zu, bevor sie sich den anderen Gästen zuwandte. Der Ritter räusperte sich ein wenig verlegen. „Die Wirtin ist wirklich eine Erscheinung, nicht wahr? Sie hat mehr Kämpfe beendet als manche Ritter.“
Als Grace dann ernsthafter nachfragte, ob er sie tatsächlich für zu dünn hielt, wurde Aldens Ausdruck sanfter. Er sah sie an, als wolle er sicherstellen, dass sie seine Worte richtig verstand. „Du bist genau so, wie du sein solltest, Grace, “ sagte er leise, mit einem Hauch von Zärtlichkeit in der Stimme. „Es geht nicht um äußere Erscheinungen. Es ist dein Herz, das zählt, und das ist stärker als bei den meisten, die ich kenne.“ Er strich ihr liebevoll über die Wange und sah ihr in die Augen.
In diesem Moment kehrte Godwyn mit einem Krug Wein und drei frischen Bechern zurück, was Alden dazu brachte, sich ein wenig von Grace zu lösen. Als sie ankündigte, dass die nächste Runde auf sie gehen würde, warf er ihr einen skeptischen Blick zu. „Ich dachte, du verträgst nicht viel, und jetzt willst du die nächste Runde spendieren?“
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01-09-2024, 18:29 - Wörter:
Godwyn antwortete nicht mehr auf ihren Vorschlag, also ließ sie den Ritter besser in Ruhe und widmete sich lieber dem Essen und Trinken, das wirklich vorzüglich schmeckte. Den Alkohol konnte sie nur in Maßen genießen, doch er schmeckte gut, als dass sie auf Wasser umsteigen wollte; und der Eintopf war wirklich reich im Geschmack. Immer wieder driftete ihr vorsichtiger und beobachtender Blick zu Godwyn, der so anders als Alden wirkte, und sie fragte sich, wie diese beiden Männer wohl zusammengefunden hatten. “Du sagtest, ihr kennt euch schon lange, Alden”, begann Grace also ihre Gedanken zu formulieren. “Möchtest du mir erzählen, wie ihr beide zueinander gefunden habt? Ich kenne mich leider nicht mit den Gepflogenheiten der Ritterausbildung aus. Sind alle Knappen am selben Hof für die Ausbildung? Und es gibt noch einen weiteren guten Freund in eurer Truppe, den du erwähnt hast.” Sie war wirklich interessiert an den beiden Rittern, ebenso an der Freundschaft, die sie alle verband. Es schien weitaus mehr zu sein als berufliches Miteinander, und sie konnte es durchaus verstehen. Alden fand sie himmlisch, erfrischend und liebenswert, Godwyn hatte sie erst vor wenigen Momenten kennengelernt und fand ihn trotz allem eigensinnig, aber sehr einnehmend. Was sie sonst noch über Alden dachte, konnte sie partout nicht weiterführen, denn das war für eine verheiratete Frau viel zu viel und Scham und Schuld setzte ein. Doch als Alden das Wort an sich nahm, um von der Taverne und der Wirtin zu sprechen, sah sie auf, gerade in dem Moment, als der Godwyn ansah. Grace folgte Alden´s Blick und sah Godwyn ein Grinsen in seinem Becher verstecken. War es das, was sie dachte…? Kannte Alden auch diese Wirtin besser, als er sollte? Oder war das eine Anspielung auf etwas Anderes? Grace sah zwischen den beiden hin und her, doch ließ das Thema lieber fallen, kam aber nicht umhin, Alden noch einen kurzen, fragenden Blick zuzuwerfen.
“Stellt euch vor”, plauderte Grace dann leise los, weil die nächsten Worte sonst niemand hören sollte. “Ich habe meinen Vater als Kind einmal gefragt, ob ich das Kämpfen erlernen darf, genauso wie meine Cousins, aber natürlich hat er mir das verboten. Charles selbst hat mir, als wir jünger waren, ein bisschen etwas gezeigt, aber ich wäre glücklich, Euch mal im Kampf zu sehen, Godwyn. Es wäre bestimmt eine große Ehre.” Sie lächelte dem Ritter freundlich zu und hörte dann den Plänen für den Ausflug nach Hazelbrook vor. Dass sie wirklich hier war, frei und ohne Pflichten… das überwältigte Grace in diesem Moment so sehr, dass ihr Tränen in den Augen brannten. Sie fühlte sich so lebendig, und jetzt planten sie wirklich einen Ausflug, den sie alleine unternehmen durfte, einfach so. Dass das Ziel Hazelbrook sein sollte, Aldens Heimat, beflügelte ihr Herz. Beruhigend wollte sie Alden auf seine Beteuerungen hin ihre Hand auf seine legen, doch dann sah sie sich um und zog ihre Hand wieder zurück. “Ich weiß, dass ich euch beiden vertrauen kann, und dass ihr mich immer beschützen würdet. Und doch Alden, wenn mit deinem Vater etwas ist, kümmern wir uns gemeinsam darum. Du bist ja nicht alleine mit Godwyn und mir an deiner Seite. Und sollte es doch nicht so schlimm sein, verbringen wir einige wunderbare Momente dort, ich freue mich sehr.” Dann wandte sie sich an Godwyn und nickte ernst. “Ich werde morgen noch Charles um Erlaubnis bitten, natürlich. Er und ich stehen uns nahe, ich denke, dass er meinem Vorschlag zustimmen wird.”
Grace war nicht dumm, sie wusste um ihre Stärken und Schwächen, und ihre körperliche Verfassung war vielleicht eine gesunde, aber keine starke. Sie konnte sich nicht verteidigen, war mit nicht so viel Kraft gesegnet wie ein Mann und war die schwere Arbeit nicht gewohnt. Deshalb scheute sie sich auch nicht, um Hilfe zu bitten, und beiden Rittern fiel ihr das einfach, so freundlich und ehrenhaft wie sie waren. “Danke, dass ihr mir beide zur Seite stehen werdet. Vielleicht kann ich Euch auf der Reise mit ein wenig Literatur erfreuen, Godwyn, wenn Ihr mich schon begleiten müsst.” Abwartend sah sie Godwyn an, doch dann entbrannte eine echte Tavernen-Streiterei und Grace selbst wurde in Alden´s Arme gedrückt. Cider befleckte ihr Kleid und Menschen schlugen sich und schrien. Völlig gebannt sah sie zu und bemerkte erst spät, dass sie erneut viel zu nahe an Alden´s Körper gedrängt da saß. Ihre hellen Augen musterten ihn vergnügt, doch sie war innerlich immer noch etwas angespannt. Solch eine Situation bekam man als adelige Dame nicht oft mit… “Ich kann mir vorstellen, dass du allzeit bereit bist”, lachte sie nur kopfschüttelnd über Alden. Er war so anders als alle Männer, die sie bisher kennengelernt hatte, und sie musste unweigerlich an den Kuss von zuvor denken. Wärme breitete sich in ihrem Innersten aus, und sie brachte ein wenig Platz zwischen ihn und sich, um wieder atmen zu können.
“Ich vertrage auch nicht viel, wollte euch beiden aber eine Freude machen”, lächelte sie, doch dann sah sie, dass Godwyn schon mit neuem Alkohol zurückgekommen war. Anscheinend trank er gerne und viel, und sie war ganz froh, dass er Alden als Freund und Beschützer hatte. Hoffentlich passten die beiden gut aufeinander auf. “Danke, dass du mein Herz als stark erachtest”, flüsterte sie Alden zu, sodass Godwyn es noch nicht hören konnte. “Das ist ein wunderschönes Kompliment und ich werde mich stets daran erinnern. Und danke, dass du das Risiko mit mir eingehst.” Godwyn stellte drei Becher auf den Tisch und Grace sah ihm dabei fast schon überfordert zu. “Godwyn, mein Liebster, versucht Ihr, mich abzufüllen?”
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14-09-2024, 19:56 - Wörter:
Während Godwyn erneut seinen eigenen Gedankengängen nachhing, genossen Alden und Grace den Eintopf, der wie immer vorzüglich gekocht war. Auch wenn er in feinen Kreisen möglicherweise nicht den höchsten Stellenwert hatte, zog der Ritter Margys bodenständiges Gericht jedem Luxusartikel vor. Es freute ihn enorm, dass der Eintopf auch Grace zu schmecken schien.
Die Atmosphäre wurde gemütlicher, als der Alkohol seine Wirkung zeigte und der Lärmpegel anstieg. Alden warf Grace einen Blick zu, die mit roten Wangen zwischen den Rittern saß, als würde sie hierhergehören. Er lächelte und beugte sich näher zu ihr, als sie ihn ansprach.
„Wir haben uns, wie gesagt, als Knappen in Spring’s Court kennengelernt. Anfangs konnte ich Godwyn überhaupt nicht ausstehen – er war der verwöhnte Prinz, der dachte, alles müsse nach seiner Pfeife tanzen. Den Zahn habe ich ihm schnell gezogen.“ Alden grinste bei den Erinnerungen und warf einen Blick zu Godwyn, der sich wieder in seinem Becher vertiefte. „Wir haben uns geprügelt, wurden bestraft und waren danach beste Freunde. So schnell kann’s gehen.“
Er machte eine kurze Pause, bevor er ihre Frage nach der Ritterausbildung und ihrem Freund beantwortete. „Als Page verbringt man fünf Jahre am Hof oder im Haushalt eines Ritters oder Fürsten. Dort lernt man Dinge wie Pflege der Ausrüstung, Reiten, Etikette, Dienst bei Tisch und erste Kampfübungen. Als Knappe wird man dann einem Ritter zugeordnet, der einem alles beibringt. In Spring’s Court gibt es ja eine Garnison, wo die Knappen auch untereinander trainieren können. Das ist sicherlich ähnlich wie bei euch auf Penwick Castle, wo ihr auch Ritter ausbildet, oder? Der Dritte im Bunde, der vielleicht heute Abend noch hier auftaucht, ist unser guter Freund Farid. Du wirst ihn sicherlich mögen.“
Alden wurde etwas verlegen, als Godwyn bei seiner eher lapidaren Bemerkung über die Wirtin breit grinste. Grace, die zwischen den beiden hin und her sah, warf Alden einen fragenden Blick zu. Warum auch immer war es dem Ritter unangenehm, wenn Grace zu viel von seinen Frauengeschichten mitbekam, auch wenn es sich kaum vermeiden ließ.
Godwyn grinste amüsiert, als Alden versuchte, das Thema mit der Wirtin herunterzuspielen. Es war selten, dass sein Freund sich so verhielt, besonders in Bezug auf Frauen. „Alden, seit wann sind dir solche Themen peinlich?“, fragte Godwyn neckend. „Normalerweise erzählst du doch stolz von deinen Eskapaden.“ Er ignorierte Aldens warnenden Blick und fügte hinzu: „Wenn ich dich korrigieren darf, du wolltest wohl sagen, Margy und DU, ihr kennt euch gut. So viel Zeit, wie ihr zusammen im Keller verbracht habt.“ Alden fuhr sich verlegen durch die Locken und war froh, als das Gespräch auf andere Themen wechselte.
Er lächelte, als Grace meinte, sie hätte ihren Vater als Kind gefragt, ob sie das Kämpfen erlernen dürfte und stellte sich eine barfüßige Grace mit offenen, wilden Haaren vor, wie sie mit ihrem Cousin die Holzschwerter kreuzte. Godwyn sah auf, als die Fürstin ihn direkt ansprach, dass sie ihn gerne im Kampf sehen würde. Er blickte kurz zu Alden. „Frauen sind in der Garnison nicht erlaubt“, sagte Godwyn nüchtern. „Nun, aber vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit außerhalb der Garnison.“
Die Aussicht auf den Ausflug nach Hazelbrook schien Grace sichtlich zu erfreuen, und auch Alden war warm ums Herz, da er seine Heimat zeigen und Zeit mit ihr verbringen konnte. „Ich danke dir, Grace. Meine Eltern werden dich lieben, da bin ich mir sicher.“ Er drückte kurz ihre Hand, ohne dass Godwyn es sah. „Wahrscheinlich plagt meinen Vater wieder seine Gicht. Wir werden nach einem Medicus schicken, der ihn zur Ader lässt.“
Alden nickte, als Grace erwähnte, dass sie morgen den König um Erlaubnis bitten würde. „In Ordnung. Ich werde morgen früh ebenfalls mit dem König sprechen, um mich für ein paar Tage freistellen zu lassen, damit ich mich um meinen Vater kümmern kann, bevor du nachkommst.“
Grace bot an, Godwyn während der Reise mit Literatur zu erfreuen, was Godwyn schmunzeln ließ. Alden fiel auf, dass Godwyn an diesem Abend mehr gelächelt hatte, als an den meisten anderen davor, was eindeutig an der Anwesenheit der zauberhaften jungen Fürstin lag. „Das ist sehr freundlich von euch, Euer Gnaden. Aber ich schätze, Ihr werdet mit der Kutsche reisen, und ich oder ein anderer Ritter begleiten Euch zu Pferde. Vielleicht ein anderes Mal.“
Als Grace durch den Tumult an Alden gedrückt wurde, spürte er ihre Nähe und sah das leichte Lächeln in ihren Augen. Seine Arme hatten sich instinktiv um sie gelegt, doch als sie sich vorsichtig zurückzog, ließ er sie langsam los. Bei ihrer Bemerkung über „allzeit bereit“ hätte Alden sich fast an seinem Cider verschluckt. „Nun, das ist eine charmante Weise, es auszudrücken“, sagte er mit einem schmunzelnden Unterton.
Grace bedankte sich flüsternd für das Kompliment, und Alden lächelte sie warm an. „Es war mir ein Vergnügen, Grace. Es ist selten, jemanden zu treffen, dessen Herz so stark und zugleich so freundlich ist.“
Godwyn kehrte mit einem Krug Wein und drei Bechern zurück, was die Fürstin etwas zu überfordern schien. Alden hob eine Augenbraue und sah Grace überrascht an. „‘Mein Liebster’? War das ein Scherz, oder beeinflusst der Alkohol schon deinen Kopf, Grace?“ Godwyn blieb sachlich, während er sich auf der Bank wieder niederließ: „Ich dachte, dass Ihr vielleicht lieber Wein statt Cider trinkt, Euer Gnaden. Aber keine Sorge, es ist keine Pflicht, sich hier zu betrinken.“ Seine Worte kamen trocken und ohne Emotion, als wollte er die Konversation bewusst auf eine weniger persönliche Ebene bringen. Er ließ seinen Blick kurz über Grace und seinen Freund gleiten, bevor er seinen Becher mit dem Wein füllte. Es war nicht seine Art, sich in lockere Neckereien oder intime Anspielungen zu verstricken – zumindest nicht in einem Rahmen wie diesem.
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14-09-2024, 21:56 - Wörter:
Helles Gelächter brach aus Grace heraus, und sie hielt sich entschuldigend die zarte Hand vor den Mund. Sie musste wirklich sehr aufpassen, nicht komplett aus der Rolle zu fallen, doch die offene Art der beiden Männer (ja, auch Godwyn!) und die Ausgelassenheit der Tavernenbesucher machten es ihr sehr schwer. Nicht zu vergessen der Alkohol, den Grace nicht wirklich gewohnt war. In der Gegenwart ihres Zuhauses und ihres Mannes trank sie kaum, denn sie wusste, dass es sich einerseits nicht wirklich geziemte und andererseits vertrug sie schlicht und einfach nicht viel. Doch hier und jetzt war sie einfach nur Grace, keine Fürstin und keine adelige Tochter oder Cousine des frühlingsländischen Königs. Kopfschüttelnd und immer noch mit einem breiten Lächeln sah sie zwischen den beiden Rittern hin und her. “Also bitte, was ist das mit euch Männern, dass ihr euch immer erst die Köpfe einschlagen müsst, um euch gut zu verstehen?” Sie wollte Alden´s Hand halten, drücken und ihm versichern, dass er genau so richtig war, wie er eben war, doch sie wusste, dass das viel zu viel war. Bei Heofader, sie musste wirklich mit dem Cider aufpassen. Doch dann fiel ihrem Gehirn eine andere Information auf, eine, die ihr nicht mehr entgehen wollte. Etwas fassungslos sah sie Godwyan an, mit offenem Mund und rötlichen Wangen. “Ihr seid… Godwyn Wakefield! Der Fürst, der Ritter wurde!” Sie schlug sich sanft gegen die eigene Stirn, weil es ihr nicht sofort aufgefallen war. “Moment, muss ich Euch dann mit Euer Gnaden ansprechen?” Grace war ein wenig verwirrt, und fast schon ängstlich sah sie zu Alden. Das war alles höchst… schwierig.
Mit aller Aufmerksamkeit, die sie gerade aufbringen konnte, hörte sie Alden´s Erklärung zu, und als er auf Penwick Town zu sprechen kam, nickte sie. “Ja, richtig. Bei uns werden ebenfalls Ritter ausgebildet. Eine fünfjährige Ausbildung am Hof ist eine lange Zeit, kein Wunder, dass ihr beide so wertvoll für Charles seid.” Natürlich sprach sie ihren Cousin einfach bei seinem Vornamen an, es fiel ihr auch nicht mal weiter auf, obwohl es sich hier natürlich nicht gehörte. “Es wäre mir eine Freude, wenn wir eine Gelegenheit außerhalb der Garnison finden würden.” Lächelnd sah sie Godwyn an, doch sie sagte ihm lieber nicht, dass sie die Garnison doch schon gesehen hatte; das war doch der Platz, an dem Alden sie zuvor mitgenommen hatte, nicht wahr? Sie dachte kurz erneut an sein aufgeräumtes Zimmer, und lächelte, weil sie hoffte, dass ihr Bild vielleicht bald dort ein Zuhause finden würde. Doch wenn sie das Godwyn erzählt hätte, hätte er bestimmt nur wieder mit ihnen geschimpft. Ebenso, wie sie gerade mit Alden schimpfen wollte, weil er mit der Wirtin - natürlich - eine eigene Geschichte hatte. Godwyn zog ihn damit auf, und Grace starrte ein wenig in ihren halbleeren Becher; sie hatte natürlich kein Recht, Alden für seine Vergangenheit zu verurteilen, aber sie hoffte einfach nur, dass sie sich in seine vielen Geschichten nicht einfach nur einreihte. “Alden”, sagte sie dennoch ein bisschen vorwurfsvoll, aber durchaus leise. “Du solltest nicht so mit deinen Geschichten prahlen.”
Dass Alden von Hazelbrook erzählte und von all seinen Plänen dort mit ihr, erfreute ihr Herz, und es schlug in seiner Gegenwart ohnehin immer viel zu schnell. Doch dass sein Vater mit der Gicht zu kämpfen hatte, war keine gute Sache. “Dann sollten wir wirklich Wanderheilerinnen zu ihm schicken.” Ihr Stimme war ruhig und besonnen, obgleich sie schon jetzt Alden´s Eltern ein wenig ins Herz geschlossen hatte; wie auch nicht, wenn sie solch einen wunderbaren Mann geboren und aufgezogen hatten? “Das klingt nach einem guten Plan, ich danke dir.” Ihre Lippen verzogen sich zu einem liebevollen Lächeln, mit dem sie Alden bedachte. Doch es wurde ein wenig gedämpft von Godwyns Aussage, dass sie bestimmt in einer Kutsche reisen würde; und Grace kam in diesem Moment zu einer Entscheidung. “Wisst ihr was”, sagte sie leichthin zu beiden Männern. “Vielleicht bestreite ich die Reise nach Hazelbrook nicht in einem Wagen, sondern auf einem Pferd, genau wie Ihr, Godwyn. Ich werde Charles morgen auch dafür um Erlaubnis bitten.”
Als die Situation in der Taverne hitziger und feuriger wurde, sah Grace dies alles mit großen, aufgeregten Augen an. Es tat ihr leid, dass sie dann einen unüberlegten Satz aussprach, und entschuldigend sah sie dann Godwyn an. “Euer Gnaden, aus mir spricht der Alkohol. Zudem sagte mein Vater schon immer, dass mein großes, offenes Herz mir später einmal Probleme machen würde, wenn ich es nicht einzudämmen weiß. Aber was soll ich sagen? Dass Ihr Euch so gut um Alden kümmert und Eure liebenswerte Art… ich weiß nicht, Godwyn, aber ich muss Euch sagen, dass ich Euch schon jetzt zu meinen Freunden zähle.” Sie seufzte schwer und lehnte sich kurz unbemerkt mit ihrem Rücken an Alden´s Vorderseite an, aufgebracht und ganz bei sich zugleich. “Ein Glas Wein noch, aber dann ist Schluss damit.” Dankend nahm sie das Glas an, als sich plötzlich erneut eine Streitigkeit entfachte und ein Mann direkt an Alden geschubst wurde. Der Störenfried jedoch lachte jedoch nur laut und herzhaft und schlug Alden dann beherzt auf die Schulter. “Alden, mein bester aller Freunde, kannst du mir ein wenig Geld leihen? Ich habe womöglich ein klein bisschen geschummelt und mein Freund hier ist deshalb ein bisschen angespannt.” Besagter “Freund” kam mit erhobener Faust auf sie alle zu, doch der junge Mann, der Alden angesprochen hatte, sah nun Grace an und grinste breit. “Mylady, schön, Euch kennenzulernen. Farid Barnett mein Name, aber ich müsste mich kurz noch um… das Problem hier kümmern.” Und als der andere Kartenspieler auf Farid zukam und ihn schlagen wollte, duckte dieser sich geschickt weg, und immer noch war ein lautes Lachen des Ritters zu hören. Wo nur war sie hier hineingeraten?
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03-10-2024, 19:09 - Wörter:
Alden grinste, als bei Grace wohl der Alkohol und die mittlerweile recht ausgelassene Stimmung zu wirken begannen und sie laut auflachte. Sie schien sich hervorragend zu amüsieren und ihm wurde warm ums Herz, als er die Fürstin dort sitzen sah. Sie hatte eine natürliche Anmut, die sie selbst in solchen chaotischen Momenten nicht verlor. Ihr herzhaftes Gelächter war ansteckend und wirkte wie ein frischer Wind in der stickigen Atmosphäre der Taverne.
Als sie die Frage aufwarf, warum Männer sich erst prügeln müssten, um Freunde zu werden, wurde das Grinsen auf Aldens Gesicht noch etwas breiter. „Es ist ja nicht so, dass wir das planen, es geschieht einfach“, erwiderte er mit einem ironischen Unterton. Der Drang, ihre Hand zu ergreifen und sie zu berühren, wuchs in ihm, doch er beherrschte sich. Es war schon schwer genug, seine Gefühle zu verbergen, besonders wenn sie ihm so nah war. Er konnte kaum fassen, wie tief seine Zuneigung zu der Fürstin bereits gewachsen war, obwohl sie sich kaum kannten. Es fühlte sich an, als würden ihre Seelen sich seit Ewigkeiten kennen, eine Vertrautheit, die ihm neu und aufregend erschien.
Ihr plötzlicher Moment der Erleuchtung – als ihr klar wurde, dass Godwyn der Sohn des Fürsten von Wyndshott Steading war, und das auch laut kundtat, ließ diesen wieder von seinem Becher aufsehen. „Godwyn reicht vollkommen“, murmelte er mürrisch. Alden ergänzte: „Ja, er ist der Prinz von Wyndshott Steading. Aber darüber redet er nicht gerne. Und unter uns Rittern sind wir ohnehin alle gleich.“
Als Grace bestätigte, dass in Penwick Town ebenfalls Ritter ausgebildet wurden, ergriff Godwyn erneut das Wort. „Mein Vater hatte einst überlegt, mich nach Penwick Town zur Ausbildung zu schicken, statt nach Spring’s Court. Er meinte, die Ritter am Königshof würden verweichlichen, während nur Penwick richtige Männer aus uns formt. Mein Bruder Harold war dort.“ Doch als Grace ihm sagte, dass sie sich freuen würde, ihn außerhalb der Garnison kämpfen zu sehen, verdüsterte sich sein Blick für einen kurzen Moment. Eine Welle schmerzlicher Erinnerungen überrollte ihn, die er tief in seinem Inneren begraben hatte. Gedanken an Elaine, die ihm so gerne beim Kämpfen zugesehen hatte und mit ihm üben wollte, durchzogen seinen Geist. Er hatte Alden nicht erzählt, dass sie noch lebte und er sie in Eastergold Meadow getroffen hatte.
Als das Gespräch auf Aldens Frauengeschichten und Margy zu sprechen kam, konnte Godwyn sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Es bereitete ihm Freude, Alden ein wenig aus der Fassung zu bringen, denn es war selten, dass sein Freund so verlegen wurde. Selbst Godwyn bemerkte, dass Grace eine besondere Wirkung auf ihn hatte. Als sie Alden leise tadelte, biss dieser sich auf die Unterlippe und murmelte ebenso leise: „Ich prahle doch gar nicht damit. Godwyn übertreibt. Ich spreche immer nur voller Wertschätzung von den…“ Er räusperte sich und senkte den Blick auf seinen Becher. „…von den Damen.“
Der Plan für den Ausflug nach Hazelbrook wurde besprochen, und Alden erwiderte Graces Lächeln. Der Gedanke, mehr Zeit mit ihr fernab von neugierigen Blicken zu verbringen, ließ sein Herz schneller schlagen. Doch die Sorge um seinen kranken Vater ließ ihn nicht los. Als Grace die Idee äußerte, Wanderheilerinnen zu ihm zu schicken, hob er eine Augenbraue. „Du willst dich wohl mit meiner Mutter verbünden, hm? Sie würde jederzeit eine Heilerin einem Medicus vorziehen. Wir hatten schon Streit deswegen. Sie hält nichts von den gelehrten Männern und nennt sie Pfuscher. Den letzten, den ich aus Spring’s Court holte, hat sie aus dem Haus gejagt.“ Er zuckte mit den Schultern und sah Grace ratlos an. „Allein aus diesem Grund wird sie dich lieben und dir ihren heißgeliebten Kräutergarten gerne zeigen.“
Alden war überrascht, als Grace verkündete, dass sie ebenfalls auf einem Pferd nach Hazelbrook reiten wollte. Die Fürstin erstaunte ihn immer wieder, denn vornehme Damen sah er selten auf Pferden, es sei denn, sie begleiteten eine Falkenjagd oder Ähnliches. Ein längerer Ritt in einem Damensattel war für die meisten Damen unbequem, doch er konnte sich vorstellen, dass Grace es durchsetzen könnte, wenn sie es wirklich wollte. „Reitest du oft, Grace?“, fragte er interessiert. „Glücklicherweise ist Hazelbrook nicht allzu weit von Spring’s Court entfernt.“
Graces Bemerkung, dass sie ihn bereits als Freund betrachtete, überraschte nun Godwyn. Seine blauen Augen schimmerten im flackernden Licht der Taverne, und einen Moment lang war er unentschlossen, wie er auf ihre Worte reagieren sollte. „Ihr seid viel zu großzügig, Euer Gnaden“, sagte er leise, wobei seine Stimme einen Hauch von Melancholie trug. „Ich fürchte, ich bin kein einfacher Freund. Aber ich bin dankbar für eure freundlichen Worte.“
Plötzlich rempelte ein Mann gegen Alden, und der Ritter blickte auf, als lautes Lachen ertönte und der Mann ihm auf die Schulter schlug. Alden konnte nicht anders, als ebenfalls zu lachen, als er Farid erkannte. Dessen Auftauchen war immer ein Spektakel, dieser Mann war einfach eine Naturgewalt, der die ohnehin lebhafte Atmosphäre der Taverne noch weiter anheizte. „Immer die gleiche Geschichte, Farid“, sagte Alden und schüttelte amüsiert den Kopf, als dieser sich Grace vorstellte, um sich dann um den aufgebrachten Mann zu kümmern, der auf ihn losgehen und ihn schlagen wollte.
„Grace, das ist unser dritter Freund im Bunde, Farid. Sei vorsichtig, wenn er dich zu einem Kartenspiel einlädt.“ Alden lachte und beobachtete interessiert mit verschränkten Armen vor der Brust den ungleichen Kampf, da Farid seinen Gegner sowohl in der Höhe als auch in der Breite überragte. Godwyn hingegen verdrehte leicht die Augen und hielt seinen Becher fest, als hätte er Angst, dass im nächsten Moment der Tisch umgestoßen werden würde – keine allzu unberechtigte Sorge.
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| Farid Barnett |
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28-10-2024, 19:41 - Wörter:
Farid wusste nicht, warum er immer zu den schlechten Ideen neigte, wenn er sich außerhalb vom Dienst für den König befand. Es war nicht so, dass er ein schlechtes Herz hatte oder einfach gerne belog und betrog; wirklich nicht, er hatte aber einfach viel zu viel Freude am Chaos und an der Unruhe. Das Leben war ohnehin viel zu strikt und fade, da konnte man ihm durchaus ein bisschen Würze verleihen. Und so hatte er vielleicht oder vielleicht auch ein wenig sehr beim letzten Kartenspiel ein wenig geschummelt. Puh, er würde das nie laut zugeben, und er warf seinem besten Freund Alden einen gespielt bösen Blick zu, als der seiner neuen Flamme genau diese Worte ins Ohr flüsterte, doch Alden schien das nicht zu kümmern. Er selbst hatte die Frau an Aldens Seite noch nie gesehen, was nichts Neues war, doch erstmal hatte er alle Hände voll mit seinem Gegner zu tun. Doch sein Gegenüber schien den Alkohol nicht ganz so sehr gewohnt zu sein wie Farid selbst, denn er wankte in seinen Bewegungen und zielte völlig ungenau, sodass Farid sich einfach ducken und ihn von hinten umwerfen konnte. Er lachte laut, als er das tat, weil er fast immer lachte und die vorwiegende Männerschaft in der Taverne jubelten, als der andere Kerl einfach besoffen am Boden liegen blieb. Er stöhnte, also lebte er noch, und Farid setzte sich dann einfach zwischen Godywn, den er ein wenig zur Seite schob und der bezaubernden neuen Dame an der Seite von Alden. Moment, wo war sein Getränk geblieben? “Alden”, sagte er also laut und deutlich, immer noch mit einem deutlichen Lachen in der Stimme. “Wo nur hast du meinen Met versteckt, mein Bester? Ich bin mir sicher, du hattest mir zuvor eines geholt und irgendwo stehen gelassen, stimmts?” Eigentlich war Farid nur zu geizig dafür, ein eigenes Getränk zu holen, und gerade auch zu faul, weil er es liebte, neue Bekanntschaften zu schließen.
Die zweite Bemerkung ging dann aber noch nicht an die Neue im Bunde, sondern an Godwyn, seine andere bessere Hälfte. Mit gehobenen Augenbrauen sah er ihn an, stieß ihn fest mit dem Ellbogen in die Seite und grinste dann erneut breit. “Wieso ziehst du heute schon wieder so ein grimmiges Gesicht? Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen? Mein Herz gehört doch nur dir.” Er beugte sich zu Godwyn, küsste ihn schmatzend auf die Schläfe und sah erst dann zu der jungen Dame, der er sich erneut vorstellte. “So, und nun zu dir. Ich bin Farid, und ich weiß, ich habe mich bereits vorgestellt, aber ich wäre unhöflich, es nicht noch einmal zu tun, wenn die Situation ein wenig abgekühlt ist. Und das ist sie nun.” Er hielt ihr seine schwielige, große Hand hin und besah sich die junge Frau nun etwas genauer. Sein Blick glitt fragend zu Alden, der der Dame viel zu nah saß. “Ich habe sie noch nie gesehen, wo hast du sie denn aufgegabelt? Sie sieht so… edel aus. Ganz anders als deine anderen Frauen.” Nachdenklich begutachtete er die Dame also erneut, ganz ungeniert, doch dann lachte er laut auf. “Aber wie auch immer, es freut mich, dich kennenzulernen. Bist du öfter hier oder wo findet man dich sonst?”
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| Grace Ashmore |
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28-10-2024, 21:23 - Wörter:
Godwyn war wirklich ein einsamer und ruhiger Zeitgenosse und Grace konnte nur hoffen, dass wenn sie ihn öfter sehen würde, sie ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus hervorholen konnte. Es gefiel ihr, wenn er lächelte, und sie mochte seine charmante und doch etwas grummelige Art. Er hatte das Herz am rechten Fleck und solche Menschen mochte Grace automatisch. Sie fühlte sich hier zwischen all den einfachen Menschen und den Rittern wohler als in den teuren Palästen von Walleydor oder sonst wo; das musste sie sich einfach eingestehen. Ihre Wangen hatten einen leichten Rotton und ihre Augen funkelten voller Leben und Geborgenheit. Ja, hier fühlte sie sich angekommen und sicher, denn sie wusste, Godwyn und Alden würden immer auf sie aufpassen. “Das kann ich mir unmöglich vorstellen”, versuchte sie eilig Godwyn vor Alden zu verteidigen. “Er wirkt gar nicht wie ein eingebildeter Prinz und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er früher so gewesen sein soll. Tust du ihm vielleicht ein wenig Unrecht?” Grace lächelte ihn vorsichtig an und strich federleicht mit ihrer Hand über Alden´s Oberschenkel, was unter dem Holztisch gut versteckt war. Doch als er all das erzählte, fiel es ihr siedend heiß ein: Godwyn war DER Ritter aus edlem Hause! Natürlich musste sie sich sofort entschuldigen, doch der Prinz war zuvorkommend und verzeihend. “Es tut mir leid, falls ich Euch an eine unschöne Situation erinnert habe, Godwyn, aber natürlich respektiere ich Eure Entscheidung, nicht darüber reden zu wollen. Ich weiß leider zu gut, was es heißt, ein solches Los tragen zu müssen.” Eine schönere Sache war dann die über ihre Heimat, und dass Godwyns Bruder dort gelernt hatte. Mit einem sanften Lächeln lehnte sie sich vorsichtig und unbewusst an Alden´s Körper, während sie Godwyn lauschte. “Penwick Town ist wirklich ein guter Ort, um als Ritter ausgebildet zu werden. Die Umgebung ist wie dafür geschaffen und die Menschen sind seit jeher stolz auf die Ausbildung dort.” Und es war immerhin ein Steckenpferd ihres Mannes, der als Fürst dort agierte, aber über ihn wollte sie heute Abend nicht wirklich sprechen.
Grace hatte einfach etwas zu all den Frauengeschichten sagen müssen, obwohl sie wusste, dass ihr dafür jegliches Recht fehlte. Doch wenn Alden sich weiterhin mit ihr treffen wollte, musste er sich diesbezüglich wirklich ein wenig zügeln. Doch als er, süß wie er nun mal war, seinen Blick in den Becher senkte und seine Stimme immer leiser wurde, konnte sie nur leise hinter vorgehaltener Hand lachen. “Ich hoffe, dass du mir die Wahrheit erzählst, Alden, sonst werde ich wirklich böse mit dir.” Bei dem Gedanken an Hazelbrook und Alden´s Mutter geriet ihr Herz ins Schwärmen und erneut lachte sie bei Alden´s Worten. “Deine Mutter scheint eine kluge und leidenschaftliche Frau zu sein. Ich bin mir sicher, dass ich sie mögen werde. Und ich teile ihre Meinung, die Wanderheilerinnen von Arcandas sind intelligenter als alle Männer Arcandas´, die sich als Medicus betiteln. Glaubst du wirklich, dass sie mir ihren Kräutergarten zeigen würde? Das wäre wirklich großartig.” Grace liebte alles, was mit der Natur zu tun hatte, und Kräuter und Pflanzen interessierten sie immens; ebenso wie all die Tiere dieser Welt, vor allem aber Vögel und geflügelte Tiere. Als Godwyn sie dann erneut ansprach und sich als nicht einfachen Freund betitelte, legte sie ihm ihre Hand auf die Schulter. “Ich mag Menschen, die nicht einfach sind. Sie stecken voller Geschichten und Leben, und das mag ich. Also bleibt, wie Ihr seid.”
Als plötzlich der dritte Ritter im Bunde vorstellig wurde, war Grace so perplex, dass sie Alden nur überrascht und etwas schockiert ansehen konnte. Wieso nur gerieten Männer so leicht in Streitigkeiten und Handgemenge? “Das also ist Farid”, sagte sie gedankenverloren, aber dennoch gütig lächelnd, während sie beobachtete, wie genau dieser einen Mann gen Boden manövrierte. Und als er daraufhin mir nichts dir nichts zu ihnen schritt, um sich vorzustellen, geriet sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Und… hatte er tatsächlich gerade Godwyn geküsst? “Farid, es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen. Ein wenig stürmisch, wie ich finde, aber nicht minder beeindruckend. Ich bin Grace, eine Freundin von Alden.”
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| Godwyn Wakefield |
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01-11-2024, 17:33 - Wörter:
Godwyn konnte nicht verhindern, dass Grace mit ihrer fröhlichen und offenen Art etwas in ihm berührte, was er viel zu lange in die Dunkelheit seiner eigenen Gedanken verbannt hatte. Während er ihren Worten lauschte und das sanfte Lächeln in ihrem Gesicht wahrnahm, spürte er eine angenehme Wärme in seiner Brust. Dass die Fürstin versuchte, ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus zu locken, entging ihm nicht, und er war sich im Klaren darüber, dass diese Momente, die Leichtigkeit und das Lächeln, das sie ihm entlockte, ihm guttaten – auch wenn er sich manchmal noch zögerlich gab. Als hätte er sich zu lange im Schatten aufgehalten und würde nun das Licht scheuen.
Als Grace ihn dann mit einer festen Überzeugung vor Aldens Neckereien verteidigte und erklärte, sie könne sich ihn unmöglich als eingebildeten Prinzen vorstellen, schmunzelte der Ritter. Er blickte zu Alden und schüttelte leicht den Kopf. „Siehst du“, sagte er mit einem anhaltenden Schmunzeln, als er Graces Einwand aufgriff. „Selbst Grace ist der Meinung, dass du mir Unrecht tust. Vielleicht liegt es weniger an mir und mehr an deinem Sturkopf, Alden.“
Bei ihrer Entschuldigung darüber, dass sie vielleicht unschöne Erinnerungen geweckt hatte, weil sie Godwyn auf seine Herkunft ansprach, schüttelte er den Kopf. „Es gibt nichts, wofür Ihr Euch entschuldigen müsst, Euer Gnaden. Unsere Herkunft ist nicht unsere Entscheidung, genauso wenig wie das, was hinter uns liegt. Wir tragen das, was uns geformt hat, mit uns, ob wir es wollen oder nicht. Und alles, was bleibt, ist, einen Weg zu finden, damit zu leben.“
Der Moment der Stille wurde abrupt von einem vertrauten, aufbrausenden Lachen und dem polternden Auftreten Farids unterbrochen, der mit seiner typischen ungestümen Fröhlichkeit hereinstürzte. Godwyns ernster Ausdruck lockerte sich, als er das Spektakel beobachtete – Farid, der sofort in einen scherzhaften Kampf verwickelt war und seinen Widersacher spielend leicht zu Boden brachte. Es war diese unaufhaltsame, wilde Lebenslust seines Freundes, die ihm in solchen Momenten half, die Schwere abzuschütteln. Als Farid schließlich auf sie zutrat, Grace mit einem übertrieben charmanten Lächeln begrüßte und ihm wie selbstverständlich einen Arm um die Schultern legte, gefolgt von einem schnellen Kuss auf die Wange, verzog Godwyn das Gesicht in einem Ausdruck aus Unglauben und halbherziger Resignation.
„Farid,“ murmelte er genervt und schenkte seinem Freund einen vielsagenden Blick, während er gleichzeitig spürte, wie ihn die ungezwungene Gesellschaft seiner Freunde ein wenig aus seinem selbst gewählten Exil herauszog. Es war eine erlösende Erleichterung – ein Gefühl, das nur diese unerschütterlichen, fröhlichen Weggefährten in ihm auslösen konnten. Dank ihnen, dachte er, verlor er sich nicht völlig in der Dunkelheit, die ihn sonst in stillen Momenten zu verschlingen drohte. Ohne sie, das wusste er tief in seinem Inneren, wäre er längst in der Einsamkeit seiner Erinnerungen versunken.
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| Unregistered |
| Alden Sutherland |
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18-11-2024, 00:14 - Wörter:
Der Ritter legte seine Hand auf das Herz und sah die Fürstin mit einem ernsten Blick an. „Bei meiner Ehre schwöre ich, die Wahrheit zu sagen.“
Der Themenwechsel zu seiner Mutter schien Alden zu erleichtern, denn sein Lächeln wurde breiter. „Du wirst sie mögen“, sagte er und nickte überzeugt. „Sie ist nicht nur klug, sondern auch stur wie ein Maultier – aber im besten Sinne. Und ich bin mir sicher, dass sie dich sofort in ihren Garten mitnimmt. Sie liebt es, über ihre Pflanzen zu reden – manchmal mehr als über ihre eigenen Kinder.“ Ein leises Lachen entglitt ihm, als er sich an die unzähligen Male erinnerte, in denen er und seine Geschwister vor den langen Monologen über Kräuterkunde und Heilmethoden geflüchtet waren.
„Aber pass auf“, fügte er mit einem verschmitzten Grinsen hinzu. „Sobald sie dich in ihrem Garten hat, wirst du nicht so schnell wieder entkommen. Sie wird dir jede Pflanze im Detail erklären und nicht eher aufhören, bis du alles weißt, was sie weiß.“ Der Ton war neckend, doch auch voller Zuneigung.
Als Grace dann Godwyn die Hand auf die Schulter legte und ihre warmen Worte sprach, konnte Alden nicht anders, als sie mit einem leichten Stirnrunzeln und einem Hauch von Bewunderung zu mustern. Es war selten, dass jemand Godwyn so direkt begegnete, ohne von seiner abweisenden, mürrischen Art eingeschüchtert zu sein. Er beobachtete, wie sein Freund auf diese kleine Geste reagierte – und bemerkte das fast unmerkliche Weichwerden in Godwyns Haltung.
„Siehst du, Godwyn“, sagte Alden schließlich, während er sich entspannt zurücklehnte. „Vielleicht solltest du Grace öfter zuhören. Sie scheint deine Eigenheiten besser zu verstehen als wir alle zusammen. Und wer weiß, vielleicht kann sie dich davon überzeugen, dass du mehr bist als nur ein 'nicht einfacher Freund'.“ Sein Ton war freundlich, aber auch von diesem typischen Alden'schen Schalk durchzogen, der immer dann zum Vorschein kam, wenn er in guter Gesellschaft war.
Als Farid schließlich direkt auf sie zuschritt, sich selbstverständlich zwischen Godwyn und Grace quetschte und – als wäre das nicht schon genug – Godwyn einen Kuss auf die Wange drückte, schüttelte Alden den Kopf. Ein lautes Seufzen folgte, das unmissverständlich zeigte, wie gewohnt er solche Szenen war.
Sein Blick wanderte zu Grace, die Farid mit einer Mischung aus Verwunderung und Faszination betrachtete. „Das ist Farid, wie er leibt und lebt“, erklärte er trocken und schüttelte den Kopf. „Stürmisch, unberechenbar und immer irgendwie mittendrin. Wenn du dachtest, ich wäre chaotisch, dann warte nur, bis du ihn näher kennenlernst.“
Doch als Grace Farid mit ihrem typischen Charme und höflichen Worten begrüßte, musste Alden schmunzeln. „Du scheinst tatsächlich einen Weg zu finden, selbst Farid zu zähmen.“
Alden schaute Farid mit einem amüsierten, aber auch leicht warnenden Blick an, als dieser sich erneut in Szene setzte. Der Ton, den Farid anschlug, war typisch – unverblümt und ohne jede Zurückhaltung. Alden setzte sich ein wenig gerade, sein Lächeln blieb jedoch charmant, als er auf die Frage nach Grace reagierte.
„Farid“, begann er mit einem spöttischen Lächeln, „du bist wirklich ein Meister der Feinfühligkeit, wie immer.“ Er rollte leicht mit den Augen, dann ließ er einen kleinen, leisen Seufzer folgen. „Diese Dame, die du hier so ungeniert begutachtest, ist Grace. Und wenn du sie ein weiteres Mal so ansiehst, als wäre sie ein neu entdecktes Wildtier, werde ich dich vermutlich dazu bringen, dich zu entschuldigen.“
Er ließ seinen Blick auf Farid ruhen und fuhr dann fort, etwas ruhiger: „Grace ist keine meiner 'anderen Frauen', wie du es so flapsig ausdrückst. Sie ist eine ganz besondere Freundin, und ich empfehle dir dringend, sie mit Respekt zu behandeln. Und was deinen Met angeht, ist er weder verloren noch versteckt. Er existiert einfach nicht. Ich habe doch keine Lust, dir ständig dein Chaos zu finanzieren.“ Mit einem schelmischen Grinsen fügte er hinzu: „Aber vielleicht lässt sich Grace erweichen, dir etwas auszugeben. Immerhin hast du sie ja so… galant begrüßt.“
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