01-09-2024, 15:08 - Wörter:
Wenn es die Pferdetränke gewesen wäre, wäre es Jasper ehrlich gesagt auch vollkommen egal gewesen. Er hatte sich jetzt einfach abkühlen müssen und so hatte er einfach den Kopf unter die Wasserpumpvorrichtung gestreckt und mit einem freien Arm losgepumpt, bis ihm das Wasser eiskalt über Hinterkopf und Nacken glitt. Nachdem er einige Pumpstöße genossen hatte, zog Jasper den blonden Schopf zurück und schüttelte sich, dass es spritzte, wie bei einem jungen Hund. Dann wischte er sich mit beiden Händen über das Gesicht und ließ sich im Schatten neben seinem besten Freund nieder. Die August-Sonne brannte erbarmungslos auf den Hofplatz, auf dem man die Pagen und Knappen hatte exerzieren lassen. Die harte, körperliche Ausbildung, endlosen Waffenübungen, langen Märsche und das Tragen schwerer Rüstung setzte ihnen allen schwer zu. Es kam Jasper sogar so vor, als habe er die erste Hälfte seiner Ritterausbildung nur auf der faulen Haut gelegen. Natürlich war dem nicht so, doch der alte Ritter in Wyndshott Steading hatte sie nicht derart hart rangenommen, wie das am königlichen Hof nun der Fall war. Vorhin war sogar ein 13-Jähriger mit hochrotem Kopf einfach umgekippt, da ihm die Rüstung zu heiß und schwer geworden war. Doch vor den Ausbildern konnte man sich ein klagendes und jammerndes Wort natürlich nicht leisten.
Auch mentale Belastungen konnten einem zusetzen. Die ständige Disziplin, der Druck, Erwartungen zu erfüllen und die Angst, Fehler zu machen, beschäftigten sie doch alle. Doch Jasper hatte nie über Zweifel an seiner Eignung als Ritter gesprochen. Und das würde er auch nicht - nur, weil heute mal ein für das Frühlingsland ungewöhnlich heißer Tag war. Sie waren das hier oben im Norden einfach überhaupt nicht gewöhnt. Doch es wehte kein Lüftchen, die Sonne stand hoch über ihnen - und das bereits seit Tagen. Und auch nachts hatte es in letzter Zeit wenig heruntergekühlt. "Ich wette mit dir, Langworthy ist für das alles verantwortlich. Er hat mitbekommen, dass es auch Mädchen gibt, die ihm nicht wie läufige Hündinnen nachrennen und jetzt nutzt er jede Gelegenheit, um uns zu triezen!" Natürlich war es lächerlich. Doch im Kopf eines 15-Jährigen ergab alles einen Sinn. Nur weil Bradley drei Jahre älter war und die meisten Mädchen ihn anhimmelten, gab ihm das noch lange nicht die Möglichkeit, über jüngere Knappen zu verfügen. Dies wussten die betagten Ritter und Ausbilder selbstverständlich zu unterbinden.
Jasper stand noch einmal auf, denn er hatte sein Schwert beim Brunnen vergessen - und das Donnerwetter, wenn er das gute Stück verlegt hätte, wollte er sich dann doch lieber nicht anhören. "Hast Du die neue Zofe der Königin gesehen? Ich glaube, sie heißt @"Gwendolyn Everingham".. und vermutlich ist sie das schönste Wesen, das Heofader je erschaffen hat!", berichtete Jasper, immer noch atemlos, nachdem er seinen besten Freund mit dem Ellbogen angestupst hatte. "Ich schwör' dir, wenn Langworthy ihr zu nahe kommt, dann zertrümmere ich ihm derart die Nase, dass er ihren süßen Duft nie wieder einatmen kann!", ereiferte er sich und streifte die Handschuhe von den schwitzigen Händen, damit er mit dem Handrücken über die immer noch wasserfeuchte Stirne fahren konnte.
"Natürlich hat sie mich bisher noch nicht mal bemerkt... aber ich sie. Und damit gehört sie doch quasi mir. Ich hab sie vor Langworthy gesehen! Denkst Du, ich sollte ihm eine Ansage machen, dass er sich von ihr fernhält?" Jasper hatte keine Ahnung von solchen Dingen. Doch er wusste, dass er Gwendolyn nicht in den Armen des etwas älteren Blonden sehen wollte. Unter keinen Umständen!
Auch mentale Belastungen konnten einem zusetzen. Die ständige Disziplin, der Druck, Erwartungen zu erfüllen und die Angst, Fehler zu machen, beschäftigten sie doch alle. Doch Jasper hatte nie über Zweifel an seiner Eignung als Ritter gesprochen. Und das würde er auch nicht - nur, weil heute mal ein für das Frühlingsland ungewöhnlich heißer Tag war. Sie waren das hier oben im Norden einfach überhaupt nicht gewöhnt. Doch es wehte kein Lüftchen, die Sonne stand hoch über ihnen - und das bereits seit Tagen. Und auch nachts hatte es in letzter Zeit wenig heruntergekühlt. "Ich wette mit dir, Langworthy ist für das alles verantwortlich. Er hat mitbekommen, dass es auch Mädchen gibt, die ihm nicht wie läufige Hündinnen nachrennen und jetzt nutzt er jede Gelegenheit, um uns zu triezen!" Natürlich war es lächerlich. Doch im Kopf eines 15-Jährigen ergab alles einen Sinn. Nur weil Bradley drei Jahre älter war und die meisten Mädchen ihn anhimmelten, gab ihm das noch lange nicht die Möglichkeit, über jüngere Knappen zu verfügen. Dies wussten die betagten Ritter und Ausbilder selbstverständlich zu unterbinden.
Jasper stand noch einmal auf, denn er hatte sein Schwert beim Brunnen vergessen - und das Donnerwetter, wenn er das gute Stück verlegt hätte, wollte er sich dann doch lieber nicht anhören. "Hast Du die neue Zofe der Königin gesehen? Ich glaube, sie heißt @"Gwendolyn Everingham".. und vermutlich ist sie das schönste Wesen, das Heofader je erschaffen hat!", berichtete Jasper, immer noch atemlos, nachdem er seinen besten Freund mit dem Ellbogen angestupst hatte. "Ich schwör' dir, wenn Langworthy ihr zu nahe kommt, dann zertrümmere ich ihm derart die Nase, dass er ihren süßen Duft nie wieder einatmen kann!", ereiferte er sich und streifte die Handschuhe von den schwitzigen Händen, damit er mit dem Handrücken über die immer noch wasserfeuchte Stirne fahren konnte.
"Natürlich hat sie mich bisher noch nicht mal bemerkt... aber ich sie. Und damit gehört sie doch quasi mir. Ich hab sie vor Langworthy gesehen! Denkst Du, ich sollte ihm eine Ansage machen, dass er sich von ihr fernhält?" Jasper hatte keine Ahnung von solchen Dingen. Doch er wusste, dass er Gwendolyn nicht in den Armen des etwas älteren Blonden sehen wollte. Unter keinen Umständen!
